Draco p.o.v.
Ich verließ das Bad, nachdem ich Zähne geputzt und mich angezogen hatte. Granger saß am Bett unseres Sohnes und wirkte unglaublich traurig. Scorpius hatte die Augen wieder geschlossen und hing einfach nur so da. Mein Herz wurde schwer.
Am liebsten würde ich sie einfach in den Arm nehmen und ihr all den Schmerz, der auf ihr lastete, abnehmen. Ich würde sämtlichen Schmerz und sämtliche Last auf mich nehmen, nur um Granger und meinen Sohn wieder lachen zu sehen.
In gewisser Weise waren Granger und ich wieder aus unserer Seifenblase raus, da wir wieder in der Öffentlichkeit standen und nicht mehr in Isolation waren, aber dennoch waren wir auch irgendwie noch in dieser Seifenblase.
Denn es durfte momentan niemand außer den Ärzten und uns hier rein, also konnten wir weiter in unserer Seifenblase leben. Aber gleichzeitig hatten wir wieder Kontakt zur Außenwelt und all das hatte einen faden Beigeschmack.
Ich wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis ich wieder etwas mit Astoria und ihren Eltern zutun haben musste, aber ich versuchte noch so gut es ging, davor wegzurennen.
Gerade, als ich einen Schritt auf Granger zumachen wollte, um sie in den Arm zu nehmen, flatterte durch die Tür ein Stück Pergament rein und schwebte vor mein Gesicht.
Komm raus
Ich ergriff das Pergament, sah nochmal zu Granger und verließ dann auf leisen Sohlen das Zimmer.
Verwirrt fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare, während ich mich umsah. Da ich aber niemanden sah, seufzte ich und lief noch weiter raus. Vor dem St. Mungos erblickte ich dann meine besten Freunde. Ich war kurz davor die Augen zu verdrehen, als ich Weaslette und Daphne neben ihnen sah.
Irritiert lief ich auf die vier zu und zog dann eine Augenbraue nach oben, als ich vor ihnen stand.
,,Was macht ihr so früh hier und was wollt ihr?", fragte ich angespannt. ,,Ui... Er hatte noch keinen Kaffee.", schmunzelte Blaise. Er kannte mich jetzt lang genug und er hatte mich oft genug morgens erlebt, um zu wissen, wann ich Kaffee hatte und wann ich noch keinen hatte.
Bis zur vierten Klasse hatte ich einfach jeden Morgen verdammt schlechte Laune gehabt und das hatte dann gedauert, bis ich normale Laune bekommen hatte, aber dann hatten irgendwann alle meine miese Laune morgens nicht mehr ausgehalten und mein Patenonkel, zusätzlich unser Hauslehrer, hatte mir einen Becher mit heiß dampfenden Kaffee vor die Nase gestellt.
Er hatte mir damals noch ein wenig Milch und ein bisschen Zucker reingemacht, weil ich nun mal erst vierzehn war. Ich hatte den Becher ausgetrunken und meine Laune war schlagartig normal geworden, da ich wacher wurde.
Ab diesem Tag hatte ich jeden Morgen Kaffee getrunken. Anfangs immer mit Milch und Zucker, dann war über die Zeit der Zucker weggefallen und dann im Endeffekt auch die Milch. Seit der sechsten Klasse trank ich komplett schwarzen Kaffee.
,,Könnt ihr mir jetzt sagen, was ihr hier wollt? Drinnen gibt es gleich Frühstück und Kaffee und bevor ich das bekomme, muss ich jetzt eh nochmal durchgecheckt werden, damit ich keine Gefahr für Scorpius darstelle.", brummte ich genervt. ,,Also, wir haben Ginny in den Plan eingeweiht.", begann Blaise und ich sah zu der jüngsten Weasley. Dann sah ich wieder zu meinen besten Freunden.
,,Und dann kam Daphne plötzlich zu uns und meinte, dass sie all das von ihren Eltern und ihrer Schwester nicht in Ordnung findet, also haben wir sie ebenfalls eingeweiht.", meinte Theo und ich sah zur Schwester meiner Verlobten.
,,Und?", ich zog eine Augenbraue nach oben.
,,Sie wollen uns helfen.", erklärte Blaise und ich sah sie desinteressiert an. ,,Und für diese Aussage habt ihr mich jetzt von meinem Kaffee weggeholt?", fragte ich genervt. ,,Nein, es gibt auch schon Fortschritte. Wir haben ein paar Typen gefunden, die Astorias Geschmack entsprechen und es auch ziemlich hartnäckig probieren werden. Erst der Eine, wenn sie auf ihn nicht anspringt, der Nächste.", besänftigte Theo mich und ich nickte. ,,Gut. Noch was?", fragte ich angespannt.
,,Ist alles in Ordnung?", fragte Blaise mich sanft. ,,Mein Sohn ist todkrank, redet nicht mehr, lacht nicht mehr und hängt nur noch da, wie ein Schluck Wasser. Es ist nichts in Ordnung. Noch dazu bin ich mit einer Psychopatin verlobt.", knurrte ich und Blaise sah traurig zu Boden.
Normalerweise würde es mir jetzt wahrscheinlich leidtun, dass ich ihn so anblaffte, vor allem, weil ich wusste, dass Scorpius ihm ebenfalls am Herzen lag, aber ich hatte nicht einen verdammten Schluck Kaffee. Und meine Laune war komplett im Keller.
,,Draco...", seufzte Theo und umarmte mich plötzlich liebevoll. Ich stand steif da und erlaubte mir nicht, mich gegen ihn zu lehnen und mich fallenzulassen.
Nach einem Moment löste ich mich angespannt. ,,Wir bekommen das Alles hin. Du kümmerst dich um Hermine und Scorpius und wir kümmern uns um Astoria. Wenn es dann so weit ist, dass du sie erwischen kannst, sagen wir dir Bescheid. Und dann hast du schon mal ein Problem weniger.", Theo streichelte mir über den Rücken.
Ich nickte nur.
,,Das wird alles.", meinte nun auch Weaslette und ich nickte wieder.
Ohne noch etwas zu sagen, drehte ich mich um und lief zurück in das St. Mungos. Ich ließ mich von Dr. Vaisey durchchecken und ging dann zurück in das Zimmer meines Sohnes.
Granger sah verwirrt auf, als ich reinkam, also hatte sie scheinbar nicht bemerkt, dass ich weg war.
,,Wo warst du?", fragte sie leise. ,,Nur kurz draußen, da waren Blaise, Theo, Daphne und Weaslette. Sie haben mich darüber informiert, dass sie in dem Plan schon ein wenig fortgeschritten sind. Sobald es so weit ist, dass ich Astoria erwischen kann, informieren sie mich darüber.", antwortete ich und sie nickte.
,,Was hast du gestern eigentlich gemacht?", ich sah ihr an, dass sie sich nicht so ganz traute, diese Frage zu stellen. Wahrscheinlich weil sie sich genauso weniger sicher darüber war, wie ich, was das jetzt zwischen uns genau war.
,,Ich habe die Schwester verklagt. Und dafür gesorgt, dass dieser Fall schnell behandelt wird. Aber solange dieser Fall noch nicht eingetroffen ist, dass sich um diese Schwester gekümmert wird, haben wir eine einstweilige Verfügung gegen diese Schwester. Sie darf sich Scorpius auf zehn Meter nicht nähern und ist vorläufig vom Dienst suspendiert.", antwortete ich und setzte mich auf den Stuhl.
Granger saß auf der Bettkante und sah mich an.
,,Und dann?", fragte sie vorsichtig. Ich seufzte, griff an ihre Hüften und zog sie einfach auf meinen Schoß. Sie seufzte zufrieden auf und schmiegte sich an mich.
,,Ich habe überlegt, ob ich ins Manor gehen soll und ausrasten soll, aber habe mich dann dagegen entschieden. Ich hatte keine Lust, auf Astoria und am besten noch Acterus zu treffen und mir die ganze scheiße zu geben, also habe ich Eulen zu Blaise und Theo geschickt und sie gebeten, mich im tropfenden Kessel zu treffen. Bis sie dann aber dort ankamen, war ich schon betrunken. Ich habe ihnen alles erzählt und habe ihnen auch den Plan erzählt. Und den haben sie jetzt schon angefangen umzusetzen.", erklärte ich und sie nickte.
Müde lehnte ich meinen Kopf an ihre Schulter.
,,Draco?", fragte sie da plötzlich leise und ich hob den Kopf. Fragend sah ich sie an und zog sie dichter an mich.
,,Ich... Also...", sie schloss seufzend die Augen. ,,Ich weiß.", murmelte ich und senkte meine Stirn gegen ihre Schulter. ,,Ich habe auch keine Ahnung, Darling. Wahrscheinlich stehen wir auf irgendeiner dummen Klippe, so lange das mit Astoria nicht rum ist. Erst, wenn das mit ihr erledigt ist, können wir richtig zusammen sein.", raunte ich und sie seufzte leise.
Dann schlang sie den Arm um meinen Nacken und schob ihre Hand in meine Haare. Sanft kraulte sie meinen Hinterkopf und ich seufzte wohlig auf.
,,Das it alles so unrealistisch.", flüsterte sie und ich brummte zustimmend. ,,Wir werden das hinbekommen, Granger. Wir werden Astoria los.", murmelte ich, doch ich wusste schon die ganze Zeit, dass Granger nicht ganz so überzeugt davon war.
Wahrscheinlich wollte sie sich keine Hoffnungen machen, bei denen sie dann enttäuscht werden würde.
Und ich verstand das.
Ich traute mich innerlich auch zum Teil kaum, es wirklich zu hoffen. Aber wenn nun sogar Daphne mitzog, hatten wir eine größere Chance.
Nur war eines klar.
All das hier, mit Astoria, Acterus und meinem Vater, würde verdammt hässlich werden.
DU LIEST GERADE
Draco Malfoy - my son's Father
Hayran KurguEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...