Chap 85

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Draco p.o.v.

Wenig später saßen wir in einem anderen Zimmer und Scorpius war an den Tropf mit der hochdosierten Chemo angeschlossen.

Weiterhin wurde er mit dem Monitor überwacht, aber sie konnten ihm endlich mal wieder den Beatmungsschlauch abnehmen.

Wir hatten vorhin noch alle zusammen gefrühstückt und für Scorp gab es eine Menge Müsli mit Apfel, da es besser war, wenn er gegessen hatte und die Chemo nicht auf nüchternen Magen bekam. Denn diese löste oft Übelkeit aus, was dann auf nüchternen Magen noch viel mehr war.

Dr. Vaisey hatte uns mitgeteilt, dass die heutige Sitzung wahrscheinlich zwei Stunden dauern würde.

Bevor wir uns zu Scorpius gesellen durften, wurden wir wieder gründlich auf Infektionen untersucht und desinfiziert.

Wir beide saßen an einer Seite des Liegestuhls und Scorpius hing verloren in diesem. Seinen Hasen hatte er an sich gedrückt, genauso wie Blaise' Kuscheltier und Theos Decke war über seine Beine ausgebreitet.

,,Babbel Hoppel...", nuschelte Scorpius da und sah von dem Fernseher weg, auf dem Kinderserien liefen. Er sah zu seiner Mutter und diese nahm die Märchen von Beedle dem Barden in die Hand.

Ich merkte langsam die Spritze, aber ich hatte nur leichte Knochenschmerzen, die dennoch nicht weniger unangenehm waren.

Hoffentlich würde es nicht mit jeder Spritze schlimmer werden.

Granger schlug Beedle dem Barden auf und blätterte darin, bis sie zum Märchen vom Babbelhäschen kam.

,,Vor langer Zeit lebte in einem fernen Land ein törichter König, der beschloss, dass er alleine die Macht der Zauberei besitzen sollte. Deshalb befahl er dem Anführer seiner Armee, eine Brigade von Hexenjägern aufzustellen, die er mit einer Meute blutrünstiger schwarzer Hunde ausstattete. Gleichzeitig ließ der König in jedem Dorf und in jeder Stadt des Landes Proklamationen verlesen:
>>Vom König wird gesucht: ein Lehrer für Zauberei.<<
Keine echte Hexe, kein echter Zauberer wagte es, sich freiwillig für den Posten zu melden, denn sie hielten sich alle vor der Brigade von Hexenjägern versteckt. Doch ein listiger Scharlatan ohne magische Kraft sah eine Gelegenheit, sich zu bereichern, und er fand sich im Palast ein und behauptete, ein Zauberer von gewaltigen Fähigkeiten zu sein.", begann Granger vorzulesen und ich beobachtete sie.

Unsere Nacht hing uns beiden nach, wir waren beide verdammt müde.

,,Der Scharlatan vollführte ein paar einfache Tricks, die den törichten König von seinen magischen Kräften überzeugten, und wurde auf der Stelle zum Obersten Großzauberer, zum persönlichen Zauberlehrer des Königs ernannt. Der Scharlatan bat den König, ihm einen großen Sack voller Gold zu geben, damit er Zauberstäbe und anderes magisches Handwerkszeug kaufen könne. Er verlangte auch mehrere große Rubine, die bei der Ausübung von Heilzaubern verwendet werden sollten, und ein oder zwei Silberkelche zur Aufbewahrung und Reifung von Zaubertränken. All diese Dinge beschaffte ihm der törichte König...", während Granger unserem Sohn das ganze Märchen vorlas, driftete mein Blick ab und ich starrte aus dem Fenster.

Erst als Granger mich leise ansprach, schreckte ich aus meinen Gedanken hervor und wandte ihr meinen Blick zu.

Scheinbar hatte sie das Märchen fertig vorgelesen und Scorpius lag nun schlafend auf dem Liegestuhl.

,,Ist alles in Ordnung?", fragte sie liebevoll und ich seufzte. Es würde ihr nicht gefallen, wenn ich ihr sagte, dass mich meine nicht vorhandenen Kräfte wieder beschäftigten.

,,Ja, alles gut...", begann ich, doch da ging leise die Tür auf und eine Schwester trat ein. ,,Mister Malfoy, ein Brief für Sie.", sagte sie leise und reichte mir den Umschlag. Ich nickte dankend und sah auf den Umschlag.

Ein leises Seufzen entwich meinen Lippen.

Es war ein Brief aus Askaban an mich adressiert und selbst, wenn nicht dabei stünde, dass er aus Askaban kommt, hätte ich die Handschrift meines Vaters dennoch identifiziert.

Langsam machte ich den Umschlag auf und zog das schlampige Pergament heraus.

Normalerweise würde mein Vater auf dem edelsten Pergament, das es gab schreiben und in genau einen solchen edlen Umschlag würde auch das Pergament gepackt sein, aber Askaban bot ihm nun mal nicht diese Möglichkeiten.

Ich klappte das zusammengefaltete Pergament auf und begann zu lesen.

Ich muss dir wohl kaum sagen, wer hier ist und dich ansprechen muss ich auch nicht, du weißt, dass ich es bin.

Ich erwarte deine Anwesenheit, es gibt ein dringendes Gespräch, das wir führen müssen. Mit Sicherheit weißt du schon, worum es geht. Natürlich habe ich das ganze Skandal um Astoria und dich mitbekommen und auch, dass du dich seitdem vor allem zurückziehst.

Wir sehen uns morgen um 15 Uhr. Sei pünktlich.

Mehr stand auf dem Pergament nicht.

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und sah vom Pergament auf. Granger sah mich fragend an. Ich schnaubte und reichte ihr das Pergament. Sie las sich die wenigen Zeilen durch und seufzte ebenfalls.

,,Aber du kommst doch gar nicht nach Askaban.", meinte sie dann, als sie mir das Pergament zurückreichte. Ich stopfte es wieder in den Umschlag und legte den Umschlag bei Seite. ,,Ich werde meine Mutter bitten mit mir hin zu apparieren.", murrte ich und fuhr mir mit der Hand übers Gesicht.

,,Also soll ich dich nicht begleiten?", fragte sie und sofort schüttelte ich den Kopf. ,,Erstens, du musst hier bei Scorpius bleiben, es wird ihn schon genug aufregen, wenn ich weg bin. Davon abgesehen, dass wir nicht wissen, ob er um die Uhrzeit nicht vielleicht noch in der Chemo Sitzung ist. Er sollte also nicht alleine sein. Und zweitens, ich muss das alleine mit meinem Vater regeln, wenn du da bist, biete ich ihm zu viel Angriffsfläche, die er direkt nutzen wird.", antwortete ich und sah auf unseren Sohn.

Granger nickte vorsichtig.

,,Aber du kommst direkt danach wieder, oder?", fragte sie unsicher und ich nickte. ,,Wo sollte ich sonst hin? Kaffeekränzchen mit Astoria oder Weaslebee halten?", schmunzelte ich und Granger begann zu lachen, was mein Ziel war. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.

,,Wie lange warst du eigentlich noch wach?", fragte sie mich da und ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht breit zu grinsen. ,,Du meinst, nachdem du eingeschlafen bist mit meiner Zunge in dir?", ich zog eine Augenbraue nach oben und Granger wurde rot.

Sie nickte zögerlich.

,,Ich dachte, dass du vielleicht wieder aufwachst, sobald du kommst, aber tatsächlich bist du das nicht. Du hast dich im Schlaf an mich gekrallt und meinen Namen gestöhnt, aber aufgewacht bist du nicht.", grinste ich. ,,Also? Wie lange warst du noch wach?", sie errötete noch mehr.

Ich grinste.

,,Du hast noch etliche Male meinen Namen gestöhnt, das kann ich dir zumindest sagen. Auf die Uhr geguckt habe ich nämlich nicht.", grinste ich.

,,Wieso hast du das noch so lange gemacht?", fragte sie mich leise und warf einen kurzen Blick auf unseren Sohn. ,,Weil es mir gefallen hat. Und also bitte... Du weckst mich, indem du meinen Schwanz in deinem Mund hast, ich war nicht mal richtig wach und hatte einfach nur noch Lust darauf.", ich zuckte die Schultern. ,,Und deswegen hast du es so lange gemacht, dass ich es heute Morgen noch gemerkt habe?", kicherte Granger und ich grinste.

,,Ich konnte eben nicht genug von meinem Mitternachtssnack bekommen.", ich zuckte unschuldig die Schultern.

,,Solange du jetzt nicht jede Nacht die halbe Nacht einen Mitternachtssnack willst.", kicherte Granger und ich grinste diebisch. ,,Wer weiß, vielleicht wachst du ja nächstes Mal auf und hast meinen Mund zwischen deinen Beinen und nicht andersrum.", schmunzelte ich und Granger biss sich auf die Unterlippe.

Draco Malfoy - my son's Father Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt