Draco p.o.v.
Nachdem diese verdammte Stammzellenentnahme rum war, lief ich leicht humpelnd zurück. Mein unterer Rücken war immer noch betäubt, was mir das Laufen erschwerte. Und es tat verdammt weh.
Aber mein Sohn hatte das auch durchgestanden, also würde ich jetzt kein Drama machen. So schlimm war es nun auch wieder nicht.
Auf dem Weg zurück machte ich noch einen Abstecher in die Cafeteria. Dort holte ich mir Kaffee und eine heiße Schokolade für Granger. Meinem Sohn holte ich eine ungesüßte Apfelsaftschorle und auf dem Weg zurück zum Zimmer richtete ich meinen Blick auf die heiße Schokolade für Granger.
Zufrieden wanderten meine Mundwinkel in die Höhe, als Marshmallows auf dieser erschienen.
Im Zimmer angekommen sahen mich Granger und mein Sohn sofort an. Ich stellte meinen Kaffee auf den Tisch, reichte Granger die heiße Schokolade und präsentierte dann meinem Sohn sein Getränk.
,,Willst du Apfelschorle?", fragte ich und setzte mich wieder auf seine Bettkante. ,,Babfel!", rief Scorpius aufgeregt und mein Herz machte einen Sprung.
Lächelnd reichte Granger mir seine Flasche und ich füllte die Apfelschorle in diese. Dann begann ich sie Scorpius zu geben und er trank sofort. Ich sah ein Gefühl, das ich nicht so ganz deuten konnte in Grangers Augen, während sie uns beobachtete. Aber es sah zumindest nach etwas positivem aus.
Nachdem Scorpius ein wenig getrunken hatte, stellte ich die Flasche auf den Tisch und trank von meinem Kaffee.
,,Babbel Hoppel.", kam es da leise von meinem Sohn und ich sah ihn an. ,,Willst du das lesen?", fragte ich und er nickte. Granger reichte mir Beedle dem Barden und ich schlug die Seite mit dem Babbelhäschen und sein schnatternden Stummelschwanz auf.
,,Soll dir Mama das vorlesen?", fragte ich sicherheitshalber, doch Scorpius sah mich an. Dann schüttelte er den Kopf und zeigte auf mich.
Unsicher sah ich zu Granger, die mich anlächelte.
Ich griff nach Scorpius und legte ihn in die Mitte des Bettes. Dann setzte ich mich neben ihn und sah Granger an. Ich klopfte auf Scorpius' andere Seite. Sie machte das Gitter runter und quetschte sich ebenfalls mit auf das Bett. Nun lagen wir hier zu dritt.
Mein Herz schlug verdammt schnell und es schlug noch schneller, als Scorpius versuchte, unter meinen Arm zu kriechen. Ich hob meinen Arm an und legte ihn dann vorsichtig um Scorpius. Er schmiegte sich an mich und ich hatte das Gefühl, dass mein Herz so schnell schlug, dass ich keine Luft mehr bekam.
Ich räusperte mich und begann ihm sein Lieblingsmärchen vorzulesen.
Während ich las, lehnte Granger ihren Kopf irgendwann gegen meinen Oberarm und ich stockte, da mein Herz drohte in meiner Brust zu zerspringen.
Ich las das Märchen zu Ende und als ich danach auf Scorpius hinabsah, sah ich, dass er eingeschlafen war. Der Beatmungsschlauch blies in seine Nase und der Monitor piepte regelmäßig.
Ich sah zu Granger. Sie erwiderte meinen Blick.
Wir lösten uns vorsichtig von Scorpius und deckten ihn mehr zu, damit wir ihn nicht weckten. Dann machten wir die Gitter hoch und verließen den Raum. Er sollte schlafen und nicht davon aufwachen, dass wir uns unterhielten.
,,Hast du starke Schmerzen?", fragte Granger, als sie meine angespannte Haltung sah. ,,Es geht.", meinte ich mit einem leichten Schmunzeln und sie sah mich an.
,,Na, brauchst du ein Küsschen aufs Wehwehchen?", fragte sie kichernd und mein Atem stockte. Auch sie schien es nach einem Moment zu begreifen und ihr Blick wurde unsicher.
Wir standen dicht voreinander und unsere Gesichter waren nicht weit voneinander entfernt. Ich konnte ihren Geruch wahrnehmen und hätte beinahe aufgestöhnt, da ich ihr wieder so nah war.
Und sie roch immer noch nach Vanille und Büchern. Nur mischte sich inzwischen der Geruch von Krankenhaus darunter. Aber wahrscheinlich roch ich auch schon nach Krankenhaus.
Ich musste daran denken, wie wir Amortentia gebraut hatten und wie ich Vanille und Bücher gerochen hatte. Wie ich Granger nicht mal wieder nahkommen musste, um zu wissen, dass ich sie roch. Ihr Geruch hatte in meiner Nase gehaftet, seit wir die Nacht zusammen verbracht hatten und jedes Mal, wenn ich ihr dann nah genug war, um ihn zu riechen, hatte es mich beruhigt.
Ich hatte mir innerlich gesagt, dass wir einfach nur einen Fehler gemacht hatten und der Trank nicht richtig funktionierte. Aber Granger hatte Weasley gerochen und dann hatte Slughorn auch gesagt, dass der Trank perfekt war. Wir hatten beide die beste Note bekommen.
Aber dann war mir wieder eingefallen, dass man bei Amortentia nicht unbedingt die Person riechen musste, die man am meisten liebte. Denn, wenn man niemanden liebte und keine Gefühle für jemanden hatte, roch man nur die Person, die man am meisten begehrte. Und Begehren funktionierte auch ohne Liebe.
Und Merlin weiß, ich hatte Granger begehrt. Ich hatte sie am liebsten jeden Tag in meinem Bett gewollt und ich hätte sie am liebsten jeden Tag meinen Namen stöhnen hören.
Und ich wusste auch, dass ich sie auch jetzt in diesem Moment begehrte. Ich wollte sie. Und dass sie so dicht vor mir stand und ich ihren Atem auf meinen Lippen spürte, machte es nicht besser.
Ich wollte sie am liebsten gegen die Wand drücken und sie küssen. Küssen, bis sie nach Luft rang und sich an mir festklammerte, wie sie es immer getan hatte. Bis sie mir durch die Haare wühlte und mich anflehte, sie zu erlösen.
Ich schluckte schwer und meine Hose wurde merklich enger.
Wie sie meinen Namen gesagt hatte, hatte in mir eine Art Verlangen ausgelöst, die ich nie zuvor gespürt hatte. Und ich wollte sie immer wieder meinen Namen sagen hören. Meinen Vornamen, nicht meinen Nachnamen.
Ich wusste, dass meine Augen sich verdunkelt hatten und mein Atem schwerer ging.
Auch Granger atmete schneller und ihre Pupillen hatten sich geweitet.
,,Draco...", begann sie leise und ich schloss die Augen. Wenn sie noch ein Wort sagte, würde ich gnadenlos über sie herfallen. Oder, wenn sie mir näher kam.
Ich spürte ihre Hand auf meiner Brust und schnappte nach Luft. Meine Augen gingen auf und ich starrte sie an. Sie schnappte nach Luft, als sie das Feuer in meinen Augen sah.
Nun wusste sie, dass ich sie wollte. Dass ich sie immer noch wollte. Und sie wusste, wie wenig es brauchte, mich aus der Fassung zu bringen.
,,Wenn du nicht willst, dass ich sofort über dich herfalle, dann musst du deine Hand da wegnehmen, Granger.", presste ich hervor.
Ihre Hand verweilte immer noch auf meiner Brust.
,,Wir können nicht...", hauchte sie und ich schluckte schwer.
Langsam zog sie ihre Hand zurück.
Ich trat beinahe taumelnd einen Schritt von ihr weg. ,,Ich muss gehen. Ich habe Astoria versprochen, sie heute nicht wieder den ganzen Tag alleine zu lassen.", murmelte ich und ich sah, wie sich Bitterkeit in Grangers Augen breitmachte.
Langsam lief ich an ihr vorbei.
,,Draco...", hauchte sie wieder und ich blieb stehen. Langsam sah ich über meine Schulter.
,,Nein, du hast recht. Wir können nicht.", ich schüttelte den Kopf und disapparierte.
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Draco Malfoy - my son's Father
FanfictionEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...