Es war nun schon mitten in der ersten Woche von Scorpius' Chemotherapie. Die Vortherapie sorgte für noch mehr Blässe auf Scorpius' Gesicht und er hatte dauernd Durchfall. Auch erbrach er sich oft.
Er hing nur noch auf seinem Bett und schlief fast die ganze Zeit. Wenn er nicht schlief, hatte er halb geschlossene Augen und wirkte noch kränker, als vorher.
Gerade schlief er wieder in seinem Bett und Ron und ich waren mit Ginny und Harry draußen auf dem Gang.
Ich war ausgelaugt und müde, da ich durchgehend im Krankenhaus war. Tag und Nacht wachte ich über Scorpius und im Krankenhaus schlief ich auch nicht sonderlich gut.
,,Wie geht es ihm?", fragte Ginny und ich seufzte. ,,Nicht gut. Er bricht dauernd und hat Durchfall. Ansonsten schläft er nur oder hängt da, wie ein Schluck Wasser.", murmelte ich traurig und warf einen Blick auf meinen Sohn.
Er sah verloren aus, in diesem riesigen Bett und hing an einer Infusion, um gestärkt zu werden. An seinem Bett waren die Gitter an der Seite hochgezogen, sodass er nicht rausfallen konnte. Außerdem war ein Beatmungsschlauch unter seiner Nase und er war ebenfalls an einen Monitor angeschlossen, damit alles kontrolliert werden konnte.
,,Isst er wieder?", wollte Ginny wissen und ich schüttelte den Kopf. ,,Kaum. Deswegen bekommt er auch die Infusion.", murmelte ich und fuhr mir mit der Hand übers Gesicht.
Ich betrachtete weiter meinen Sohn.
,,Willst du vielleicht mal nach Hause und dich ausruhen und jemand anderes passt auf Scorpius auf?", fragte mich Ron da plötzlich und ich sah ihn fassungslos an.
Wir beide hatten schon eine ziemliche Diskussion gehabt, da ich ihm einen wütenden Vortrag über seine Aussage, dass ich viel zu besorgt wäre und bestimmt nichts mit Scorpius wäre, außer eine kleine Krankheit, gehalten hatte. Er hatte meine Sorge lächerlich gemacht und nun wurde Leukämie festgestellt, was mich extrem wütend gemacht hatte.
Und er wusste auch, dass ich Scorpius nicht von der Seite weichen würde.
Sicher dachte er sich gerade wieder bei der Aussage nichts Böses, aber er hätte mal genauer darüber nachdenken sollen, was er sagte. Denn ich würde mich sicher nicht erholen gehen und Scorpius alleine lassen. Egal, wer bei ihm bleiben würde. Vor allem würde ich ihn nicht alleine lassen, wenn Ron dann bei ihm blieb.
In den letzten Tagen hatte ich ja gesehen, wie sehr er sich um Scorpius kümmerte.
,,Nein, Ronald. Ich gehe mich nicht ausruhen und ich bleibe bei meinem Sohn. Es kann gut sein, dass es dir egal ist und du wieder meine Sorge lächerlich machst, aber daran sieht man dann nur, dass du gelogen hast und Scorpius nicht als deinen Sohn siehst. Würdest du ihn nämlich als deinen Sohn sehen, würdest du dir auch verdammte Sorgen machen.", zischte ich wütend und ging dann zu meinem Sohn.
Sanft streichelte ich ihm über den Kopf und betrachtete ihn weiter.
,,Es tut mir leid, Mine. Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll, aber natürlich sehe ich Scorpius als meinen Sohn. Schließlich haben wir ihn zusammen großgezogen.", murmelte Ron da und betrat ebenfalls den Raum.
Hinter ihm Harry und Ginny.
Wir wachten einen Moment alle zusammen über Scorpius, als plötzlich die Tür aufging und Dr. Vaisey reinkam.
,,Wie gut, dass ich Sie antreffe.", meinte er freundlich lächelnd und wir sahen ihn alle an.
,,Wir werden die Woche zu Ende führen mit der Chemotherapie und dann werden wir Scorpius nochmals untersuchen. Momentan scheint die Chemotherapie bei ihm mehr gesundheitlichen Schaden anzurichten, als anzuspringen, aber es kann gut sein, dass sich das erst nach der Woche zeigt, ob es zumindest irgendwie anspringt. Die Strahlentherapie wenden wir bei ihm äußerst ungern ab, aber wir können es dann dennoch mit einer Sitzung probieren.", erklärte er uns und wir sahen ihn alle schweigend an.
,,Was bedeutet das?", wollte Ron wissen, der seine Hand auf meiner Schulter liegen hatte.
,,Dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Stammzellentherapie hinauslaufen wird.", meinte Dr. Vaisey und sah dann nur zu mir. ,,Wir hatten Ihnen ja schon Stammzellen entnommen und nachgeguckt, ob diese mit Scorpius' so weit übereinstimmen, dass wir Ihre Stammzellen nehmen können, um ihn zu behandeln. Da Sie seine Mutter sind, stimmen Ihre Stammzellen natürlich in gewisser Weise über ein, aber es könnte dennoch Komplikationen geben. Deswegen wäre es gut, wenn wir Scorpius' leiblichen Vater kontaktieren könnten und es mit seinen Stammzellen versuchen könnten, da die Möglichkeit besteht, dass seine Stammzellen besser mit Scorpius' Stammzellen übereinstimmen und wir mit weniger Komplikationen behandeln könnten.", fuhr er fort und mein Atem stockte.
,,Aber das geht nicht. Hermine weiß nicht, wer Scorpius' leiblicher Vater ist. Sie war betrunken und kann sich durch den Alkohol nicht erinnern, wer Scorpius' leiblicher Vater ist. Da kommen mehrere in Frage und wie soll sie ihn dann kontaktieren können?", Ron schüttelte den Kopf.
Ich schloss die Augen, da er mich gerade vor dem Arzt auch wie eine Schlampe darstellte.
Nun atmete ich tief durch und erhob mich.
,,A-also eigentlich...", ich stockte. Dann schloss ich wieder kurz die Augen. ,,Gibt es nur einen der in Frage kommt, Scorpius' Vater zu sein und ich weiß auch zu hundert Prozent, wer Scorpius' Vater ist. Ich erinnere mich auch genau an den Tag, an dem Scorpius gezeugt wurde. Zwar war ich betrunken, genauso wie er, aber wir wussten beide noch, was wir tun und ich weiß, wer sein Vater ist.", erklärte ich dann den Drein und alle sahen mich aus riesigen Augen an.
,,Und wieso hast du es uns die ganze Zeit nicht gesagt?", fragte Harry irritiert. ,,Weil ihr ausgeflippt wärt und er und ich abgesprochen haben, dass wir nie wieder darüber reden und es niemandem jemals sagen werden...", hauchte ich.
,,Und wer ist Scorpius' Vater?", fragte Ron und seine geballten Fäuste bebten vor Wut.
,,Draco Malfoy...", hauchte ich.
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Draco Malfoy - my son's Father
FanfictionEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...