Mit der zweiten Spritze wurden meine Knochenschmerzen doch schlimmer.
Wieder hatte Granger meine Hand halten müssen und ich war unendlich angespannt gewesen. Und wieder hatte Granger versucht, mich mit Küssen auf meine Knöchel abzulenken.
Es war nicht in Worte zu fassen, wie sehr ich diese Frau liebte.
Ich konnte mit ihr lachen, weinen, Quatsch machen, bis zur Besinnungslosigkeit vögeln oder auch einfach nur rumliegen und nichts tun. Mit keiner anderen Frau konnte ich mir vorstellen, so eine Zeit durchzumachen, wie Granger und ich gerade durchmachten.
Der Krebs unseres Sohnes, meine Magielosigkeit...
Bei keiner anderen Frau würde ich meine Angst vor Spritzen zeigen oder jemals Schwäche zeigen.
Ich liebte es, sie zu küssen, ich liebte es, sie in meinen Armen zu halten, mit ihr im Arm einzuschlafen und wieder mit ihr im Arm aufzuwachen. Ich liebte es, wie sie mich anlächelte und ich liebte es sogar, wenn sie mich anschrie. Ich liebte ihr Temperament. Ich liebte es, wenn wir beide einfach zusammen lagen und jeder in einem anderen Buch las oder egal, was wir auch immer machten.
Bei keiner anderen hatte sich Sex jemals so gut angefühlt und bei niemandem hatte es sich jemals so gut angefühlt, die Person zu küssen.
Ich hatte es schon immer gemocht, einen geblasen zu bekommen, bei Granger vergötterte ich es. Mädchen zu befriedigen, ohne selbst befriedigt zu werden, also fingern oder lecken, war immer nur nebensächlich gewesen, aber bei Granger, Merlin ich könnte Stunden damit verbringen.
Ich könnte jede Sekunde meines Lebens mit ihr verbringen.
Ich hatte den ganzen Tag versucht, mir die Knochenschmerzen durch die erneute Spritze nicht anmerken zu lassen. Nicht nach der Spritze, nicht bei unserem gemeinsamen Frühstück, nicht bei den drei Stunden Chemo, die wir bei Scorpius verbrachten und auch nicht in der Zeit danach.
Während der gesamten Chemo bespaßte ich Scorpius, las ihm vor oder streichelte einfach seinen Kopf, während er ein wenig döste.
Granger saß die ganze Zeit lächelnd neben uns und machte mit Quatsch.
Und nun stand ich vor einem der Besucherräume von Askaban neben meiner Mutter und wir beide wurden abgetastet, ob wir irgendwas bei uns hatten, um meinen Vater zu befreien oder ihn zu attackieren. Dann wurden uns unsere Zauberstäbe abgenommen und wir durften in den Raum.
Mein Vater saß schon an dem Tisch und war wieder mit beiden Händen an die Stange gekettet. Er sah uns wachsam aus seinen grauen Augen an, die ich von ihm geerbt hatte.
Genauso, wie ich seine platinblonden Haare geerbt hatte, seine Unnachgiebigkeit und den harten Zug um meinen Mund herum. Ich war noch ein wenig blasser, als er, da mein Hautton eher von meiner Mutter stammte und in manchem Licht hatten meine Augen einen kleinen blauen Schimmer, also hatte ich doch nicht ganz die Augen von meinem Vater, sondern manchmal mischten sich auch die Augen meiner Mutter mit unter.
Durch meinen Vater wusste ich, wie sich Macht anfühlte, wie sich wirklicher Schmerz anfühlte, aber auch, wie sich komplette Machtlosigkeit anfühlte. Ich hatte von meinem Vater gelernt, unnachgiebig, dominant und grauenvoll zu sein. Mein Vater hätte mich beinahe zu einem solchen Monster gemacht, wie auch er war, doch meine Mutter hatte einen viel zu guten Einfluss auf mich gehabt und das verhindert.
Meine Mutter wusste ich, wie sich Liebe anfühlte, wirkliche Liebe. Durch meine Mutter hatte ich gelernt, fürsorglich, liebevoll und einfühlsam zu sein. Und nur durch sie war ich überhaupt noch fähig zu lieben.
Wäre ich meinem Vater alleine ausgesetzt gewesen, hätte ich sämtliche Fähigkeit zu Gefühlen und Liebe verloren.
,,Ich kann mich nicht entsinnen, dir gesagt zu haben, dass ich dich und deine Mutter verlange.", waren die ersten Worte, die von meinem Vater kamen.
DU LIEST GERADE
Draco Malfoy - my son's Father
FanfictionEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...