Blaise p.o.v.
Als die Tür aufging und Draco im Rollstuhl reingeschoben wurde, war Scorpius glücklicherweise am Schlafen.
Draco sah furchtbar aus.
Er war blass, wie eine Leiche, ein wenig grün um die Nase, seine Lippen waren farblos und trocken und er war klatschnass geschwitzt. Der Schweiß stand auf seiner Haut und einzelne Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Sein Shirt klebte an seinem Oberkörper.
In beiden Armbeugen war ein Pflaster, genauso wie an seinem Hals.
Ich erschauderte, als ich sah, dass sein Mal freigelegt war und auch all die Narben. Deswegen war ich nochmal mehr froh darum, dass Scorpius schlief. Er sollte den Arm seines Vaters so nicht sehen.
Draco wirkte verdammt geschwächt.
Hermine half Dr. Vaisey, Draco auf das Bett zu legen und deckte ihn sofort zu. ,,Ruhen Sie sich aus, Mister Malfoy.", meinte Dr. Vaisey und verschwand dann aus dem Raum.
Ich sah sogar von der Entfernung, dass Draco zitterte. Hermine machte die Decke fester um ihn und strich ihm eine verschwitzte Strähne aus der Stirn.
,,Hast du immer noch Schmerzen?", fragte sie sanft und Draco nickte schwach. Ich wusste, wie schwer es ihm fiel, Schwäche zuzugeben, weswegen es mich ein wenig wunderte, dass er es gerade so schnell tat.
,,Wo hast du Schmerzen?", fragte sie sanft und er seufzte. ,,Knochenschmerzen, meine Arme tun weh, mein Hals tut weh und die Einstichstellen brennen.", murmelte Draco müde und Hermine nickte. ,,Ruh dich weiter aus. Brauchst du einen kalten Waschlappen oder ist dir noch übel?", wieder strich sie ihm eine verschwitzte Strähne aus der Stirn. ,,Mir ist übel.", hauchte Draco und Hermine seufzte.
Sie erhob sich und verschwand kurz im Badezimmer.
Ich erhob mich und lief zu Draco. ,,Wie schlimm war es?", wollte ich wissen und ließ mich einfach auf Hermines Seite des Bettes nieder. Plötzlich rutschte Draco zu mir rüber und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. ,,Beschissen...", murmelte er und ich seufzte.
,,Kannst du mir ein neues Shirt von ihm geben?", ich sah zu Theo und er nickte. Dann erhob er sich und ging an den Kleiderschrank.
,,Blaise...", wisperte Draco und ich sah auf ihn hinab. ,,Was denn?", fragte ich und strich eine verschwitzte Strähne aus seiner Stirn, die wieder in diese gerutscht war. ,,Ich habe sie gefragt, ob sie mich heiratet.", wisperte er und ich sah ihn erstaunt an. ,,Und was hat sie gesagt?", wollte ich dann wissen. ,,Ja.", Draco lächelte müde. ,,Das freut mich.", strahlte ich und nahm das Shirt, das mir Theo hinhielt.
,,Also seid ihr jetzt verlobt?", grinste Theo und Draco lächelte immer noch müde. ,,Ja. Aber ich muss ihr noch einen Ring holen.", murmelte Draco und ich schmunzelte. ,,Du wirst bestimmt einen wundervollen aussuchen.", ermutigte ich ihn und Theo half mir dabei, ihn ein wenig aufzusetzen. Wir setzten ihn soweit auf, dass ich ihm das verschwitzte Shirt abstreifen konnte und in diesem Moment kam Hermine wieder aus dem Bad.
Sie hatte einen nassen Waschlappen in der Hand, also hielten wir Draco weiter in dieser Position. Sanft wusch sie Draco ein wenig ab, sowohl seinen Oberkörper, als auch sein Gesicht, bevor Theo und ich ihm dann wieder sein frisches Shirt überzogen.
,,Es fühlt sich an, als hätte ich Prellungen an den Armen und an meinem Hals.", murmelte Draco erschöpft, als wir ihn wieder auf dem Bett ablegten. Sofort schmiegte er sich an Hermine, die ihm sanft durch die Haare kraulte.
,,Hat der Arzt etwas gesagt, wie lange die Nebenwirkungen anhalten können?", wollte Theo wissen und betrachtete unseren besten Freund besorgt. ,,Drei Tage.", antwortete Hermine und Draco stöhnte, den Kopf in ihrem Schoß, gequält auf.
,,Glückwunsch zu eurer Verlobung, übrigens.", grinste ich und Hermine begann schüchtern zu lächeln. ,,Danke.", wisperte sie und streichelte Draco weiter durchs Haar.
,,Wir gehen dann mal.", Theo zog mich auf die Beine, nachdem auch er die Beiden beglückwünscht hatte und zog mich in Richtung Tür.
Draco p.o.v.
Ich fühlte mich komplett beschissen und hatte Schmerzen. Zu meiner Magielosigkeit dazu, fühlte ich mich noch machtloser als eh schon.
Mein ganzer Körper zitterte und ich schwitzte.
Da auch Scorpius ziemlich gerädert war von seiner Chemo, dauerte es nicht lange, bis wir nach dem Abendessen uns alle schlafen legten. Granger las noch ein wenig, während ich direkt an sie gekuschelt einschlief.
Mitten in der Nacht wachte ich jedoch wieder auf und merkte, dass etwas nicht stimmte. Ich streckte den Arm aus und tastete über das Bett, doch Granger lag nicht neben mir. Ich lag nicht mehr halb auf mir, sie lag nicht in meinen Armen und sie lag nicht neben mir im Bett.
Langsam richtete ich mich auf, versuchte keinen Ton von mir zu geben und tastete über meine Nachttisch. Meine Finger glitten kurz über das kühle Holz meines Zauberstabs, doch ich griff nicht nach diesem. Er würde mir nichts bringen. Auch durch ihn konnte ich keine Magie einsetzen.
Ohne einen Mucks von mir zu geben, auch, wenn ich höllische Schmerzen hatte, griff ich weiter über meinen Nachttisch und knipste dann mit einer fließenden Bewegung die Nachttischlampe an.
Der Anblick raubte mir beinahe den Atem.
Meine grauen Augen blickten genau in ein hasserfülltes Paar blauer Augen. Und sobald ich ein wenig runterguckte, sah ich in das panische und verzweifelte Paar brauner Augen meiner Verlobten.
Er stand dort, hatte Granger im Würgegriff an sich gedrückt und Granger kniete. Sie hatte panisch ihre Hände an seinem Arm, der um ihren Hals lag und eine Träne kullerte über ihre Wange. In seiner freien Hand ruhte sein Zauberstab.
Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich mich so hilflos und machtlos gefühlt.
,,Was verdammt tust du da, Weaslebee?", fragte ich versucht ruhig und ließ meine Augen wieder auf seinen ruhen.
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Draco Malfoy - my son's Father
FanfictionEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...