Chap 47

3K 102 1
                                    

Wir holten Scorpius aus dem Bett und setzten ihn auf dem Teppich ab. Dort gaben wir ihm seine Spielsachen, die wir dabei hatten und er begann aufgeregt zu spielen. Wir setzten uns so auf das Sofa, dass wir ihn gut im Blick hatten und lasen beide.

Immer wieder rief Scorpius uns und zeigte uns was oder erzählte uns etwas und jedes Mal reagierten wir.

Irgendwann wollte er nicht mehr alleine spielen, also erhob Draco sich und ich schmollte ein wenig, da ich dazu meinen Kopf von seinem Schoß heben musste, und ging dann zu unserem Sohn.

Unsere Schuhe standen alle neben der Tür, also ließ sich Draco ebenfalls auf den Teppich sinken und saß neben unserem Sohn. Er spielte ein wenig mit ihm, bevor er dann eines der Lernbücher nahm.

Draco legte sich auf den Teppich auf den Bauch, auf die Ellenbogen aufgestützt und das Buch vor sich. Scorpius legte sich neben ihn, ebenfalls auf dem Bauch und den Kopf auf dem rechten Unterarm seines Vaters abgelegt.

Sie blätterten gemeinsam durch das Buch und Draco ließ ihn die Sachen sagen, die er schon konnte, verbesserte ihn liebevoll, wenn er etwas falsch aussprach und zeigte ihm die Sachen, die er noch nicht konnte.

Als Scorpius ein wenig die Motivation verlor, begann Draco, ihm jedes Mal einen Kuss zu geben, wenn er etwas richtig machte. Es waren kleine Belohnungen, die Scorpius zum Quietschen und zu purer Freude brachten.

Er strengte sich noch viel mehr an, als er es ansonsten immer schon tat und eiferte darum, einen weiteren Kuss, ein weiteres bisschen Liebe, von seinem Vater zu bekommen.

Mein Herz wurde schwer wie Blei vor Glück, als ich die Beiden so zusammen sah.

Irgendwann hatte auch Draco keine Lust mehr, also klappte er das Buch zu, legte es bei Seite und beugte sich über seinen Sohn. Scorpius lag unter ihm auf dem Rücken und Draco begann ihn zu kitzeln.

Scorpius quiekte laut und lachte so laut, wie ich ihn noch nie hatte lachen hören. Er zappelte auf dem Boden und versuchte den schnellen Fingern seines Vaters zu entkommen, aber er blieb erfolglos. Draco kitzelte und kitzelte ihn.

Scorpius lief schon rot an vor lachen, aber Draco kitzelte ihn lachend weiter.

Lächelnd griff ich nach der Kamera und machte ein Bild von ihnen. Das Bild war wunderschön. Ich würde sicher in den zwei Monaten noch einige Bilder von ihnen machen.

Irgendwann hörte Draco jedoch zur Sicherheit wieder auf, damit Scorpius nicht noch einen Kollaps bekam. Grinsend erhob Draco sich und hob dabei Scorpius vom Boden hoch. Er warf ihn kurz in die Luft und fing ihn wieder auf. Scorpius lachte wieder vergnügt.

Mit unserem Sohn auf dem Arm kam Draco wieder zum Sofa gelaufen und setzte sich neben mich. Scorpius' Augen leuchteten freudig und er sah mich an.

,,Hattest du Spaß mit Daddy?", lächelte ich und strich ihm über die Wange. ,,Ja!", rief er freudig und schmiegte sich noch mehr an seinen Vater. Draco lachte leise und hielt unseren Sohn in den Armen.

,,Aber jetzt kommen wir wieder runter, Scorp. Es gibt bald Abendessen und dann geht es auch bald ins Bett. Morgen wird ein anstrengender Tag.", meinte Draco sanft und Scorpius schmollte ein wenig.

,,Soll ich dir etwas vorlesen, Schatz?", schlug Draco vor und Scorpius nickte sofort. ,,Was möchtest du denn lesen?", fragte Draco nun und Scorpius überlegte einen Moment. ,,Büder!", lächelte Scorpius nach einem Moment Überlegung. ,,Okay, dann lese ich dir gleich das Märchen der drei Brüder vor, aber jetzt gehst du kurz zu Mama auf den Schoß und ich ziehe mich um.", Draco sah seinen Sohn sanft an und dieser nickte.

Scorpius kletterte auf meinen Schoß und ich hielt ihn an mich gedrückt. ,,Mama...", lächelte Scorpius und umarmte meinen Nacken. Ich küsste ihn sanft und er lächelte sofort noch mehr.

Draco stand von dem Sofa auf und lief zum Kleiderschrank.

Scorpius spielte mit meinen Haaren und dann mit dem Ring, den ich von Draco hatte, indem er diesen an meinem Finger drehte, während ich seinen Vater beobachtete.

Draco sah mich leicht grinsend an, während er begann das schwarze Hemd über seiner Brust aufzuknöpfen. Sein Jackett hing schon längst an der Garderobe. Er knöpfte auch die Knöpfe an seinen Handgelenken auf. Dann streifte er das Hemd ab und schmiss es in den Korb, das als Wäschekorb diente.

Ich presste die Lippen zusammen, während mein Blick über seinen wohlgeformten Oberkörper glitt, über seinen ausgeprägten Bizeps, den leicht vortretenden Sehnen und Adern an seinen Armen und Händen, seine irgendwie schlaksigen, aber dennoch auch muskulösen Schultern, seine glatte, muskulöse Brust und schließlich seine definierten Bauchmuskeln.

Draco grinste wissend, während er an seine Gürtelschnalle griff und diese öffnete. Er zog die Hose runter und legte auch diese bei Seite. Nun stand er nur in Boxershorts da und ich musste ein Seufzen unterdrücken.

,,Mama?", fragte Scorpius da plötzlich leise. Ich wandte schwerfällig den Blick von seinem göttlichen Vater ab und sah auf meinen Sohn hinab.

,,Was ist denn, Liebling?", fragte ich und meine Stimme war ein wenig heiser. ,,Bleibt Dada für immer?", fragte er leise und ich sah kurz wieder zu Draco, der sich gerade eine schwarze Jogginghose anzog. ,,Natürlich bleibt Daddy für immer. Er wird nie wieder gehen.", versprach ich ihm sanft. ,,Und Non nicht mehr kommen?", Scorpius sah mich wieder fragend an.

,,Nein, Ron wird nicht wiederkommen. Vermisst du ihn?", ich streichelte ihm über den Kopf. ,,Nein, Non böd. Non immer böde zu Mama und ich.", meinte er ernst. Ich fand es unglaublich süß, dass er nie zu mir sagte, sondern zu ich. Er konnte es noch nicht so richtig, aber das war nicht schlimm.

,,Keine Sorge, Ron kommt nicht mehr wieder. Mama hat sich von Ron getrennt und Daddy hat Ron gezeigt, dass er nicht wiederkommen soll.", beruhigte ich Scorpius und dieser nickte.

Da kam Draco wieder zu uns. Er trug nun die schwarze Jogginghose und ein dunkelgraues Shirt. Grinsend ließ er sich neben mich sinken.

,,So, Schatz. Willst du jetzt das Märchen lesen?", fragte Draco und Scorpius nickte. Er kletterte zwischen Draco und mich und lehnte sich an Draco. Seine Hände hielten meine Finger jedoch fest umklammert.

Scorpius' Blick ging auf Dracos linken Arm und auf den Verband.

,,Dada aua?", fragte er besorgt und deutete auf Dracos Arm. Draco spannte sich ein wenig an und sah ebenfalls auf den Verband. Ich wusste, dass er den Verband nur zum Duschen abnahm. Und er trug immer nur lange Sachen, außer zuhause, damit er den Verband nicht sah. Es tat ihm selbst weh.

,,Alles gut, mein Schatz. Es tut nicht weh.", beruhigte Draco unseren Sohn, verneinte aber somit nicht, dass er dort eine Verletzung hatte. Wahrscheinlich, damit Scorpius nicht weiter nachfragte. Und in gewisser Weise war es für ihn auch eine Verletzung.

Draco schlug das Buch auf und blätterte bis zu dem Märchen von den drei Brüdern.

,,Drei Brüder, die in der Dämmerung auf einer einsamen kurvenreichen Straße unterwegs waren, erreichten einen tiefen, tückischen Fluss, in dem jeder, der zu schwimmen oder zu waten versuchte, ertrinken würde. In den magischen Künsten erlernt, zauberten die Brüder mit ihren Zauberstäben eine Brücke und überquerten sie. Auf halbem Weg durch die Brücke stand eine vermummte Gestalt vor ihnen. Die Gestalt war der wütende Geist des Todes, der um sein Recht betrogen wurde. Der Tod tat so, als würde er ihnen gratulieren und beschenkte sie mit Geschenken ihrer Wahl.", begann Draco unserem Sohn vorzulesen und Scorpius hing sofort gebannt an seinen Lippen.

Er war an ihn geschmiegt und Draco hatte den linken Arm um ihn gelegt. Immer noch hielten Scorpius' Hände meine Finger umklammert und Dracos Hand lag dadurch, dass er den linken Arm um Scorpius gelegt hatte, auf meinem Oberschenkel.

Sanft griff ich mit meiner freien Hand nach seiner Hand und hielt sie fest. Kurz stockte er und begann dann zu lächeln. Lächelnd las er weiter.

,,Der älteste Bruder, ein kämpferischer Mann, verlangte nach einem Zauberstab, der mächtiger war als jeder existierende...."

Draco Malfoy - my son's Father Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt