Chap 58

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Nachdem wir gefrühstückt hatten und ich Scorpius ein wenig dazu gebracht hatte, zu essen, flatterte plötzlich eine Eule herein.

Da ein samtgrünes Band um ihr Bein gebunden war, war es relativ klar, dass die Eule für mich war. Ich wickelte das Pergament ab und rollte es auf.

Granger sah mich neugierig an, während ich mir die Zeilen durchlas.

Schlecht gelaunt senkte ich das Pergament.

,,Was ist los?", fragte Granger mich und trat vor mich. Als ich ihr nicht antwortete, griff sie nach dem Pergament zwischen meinen Fingern und sah darauf.

,,Du musst gehen.", murmelte sie leise und ich nickte. Plötzlich sah ich Entschlossenheit in ihren Augen und ich war mir nicht sicher, ob das, was sie gerade beschlossen hatte, gut war. Sanft legte sie ihre Hände auf meine Wangen und sah mir fest in die Augen.

,,Draco...", begann sie leise und ich atmete tief durch. Alleine schon das zeigte mir, dass es nichts Gutes war.

,,Du weißt, ich liebe dich...", murmelte sie und ich sah sie voller Bitterkeit an. ,,Aber solange das Alles nicht rum ist... Wir können so nicht weitermachen. Ich weiß, du hast gesagt, es wird dir das Herz brechen und meines bricht es genauso, aber wir können nicht hier in dieser Seifenblase leben. Solange die Geschichte mit Astoria, ihren Eltern und deinem Vater nicht rum ist, bringt dich das in Gefahr. Und es bringt Scorpius und mich in Gefahr, das weißt du...", hauchte sie.

Tränen standen in ihren Augen.

,,Also machst du mit mir, sozusagen Schluss?", fragte ich bitter. ,,Draco...", flüsterte sie und die erste Träne rann ihre Wange runter. Ich trat einen Schritt zurück und dadurch fielen ihre Hände von meinen Wangen.

,,Bitte, es wird alles gut, wir werden alles hinbekommen, aber wir können uns nicht in Gefahr bringen. Wir können unseren Sohn nicht in Gefahr bringen. Ich liebe dich, aber wir können erst zusammen sein, wenn das Alles hinter uns liegt.", schluchzte sie leise.

,,Du glaubst doch eh nicht daran, dass es funktioniert.", ich schüttelte bitter den Kopf. ,,Doch, ich weiß, dass es funktionieren wird. Wir schaffen alles zusammen.", sie trat wieder zu mir und umfasste wieder sanft mein Gesicht. Noch mehr Tränen flossen ihre Wangen runter.

,,Versprich mir, dass wir es schaffen...", schluchzte sie leise und ich schloss die Augen. ,,Es wird hässlich.", raunte ich. ,,Das weiß ich. Aber wir bekommen es hin, oder?", wimmerte sie. Ich öffnete meine Augen wieder und nickte langsam.

Langsam beugte ich mich runter und legte meine Lippen auf ihre. Sie wimmerte wieder leise, klammerte sich an mir fest und erwiderte den Kuss.

Wir beide verzehrten uns nach dem anderen. Unsere Lippen suchten hungrig nach denen des anderen. Granger schob ihre Hände zittrig in meine Haare und klammerte sich an mir fest. Ich umfasste ihre Hüfte und zog sie an mich.

Merlin, ich liebte diese Frau.

Sie bereitete mir gerade Schmerzen, seelische Schmerzen, die mich drohten bei allem, was gerade war, auseinander zu reißen, aber wir beide wussten, dass sie recht hatte.

Ob wir uns in Gefahr brachten, war eine Sache, wir waren beide mit Gefahren großgeworden und waren jedes Jahr in Hogwarts in gewisser Weise in Gefahr gewesen, durch Voldemort, aber wir konnten unseren Sohn nicht in Gefahr bringen.

Er musste jetzt gesund werden und das ohne in noch anderen Gefahren zu schweben.

Sobald ich alle Probleme mit Astoria, Acterus und meinem Vater gelöst hatte, konnten wir gefahrlos zusammen sein und uns gemeinsam um unseren Sohn kümmern. Auch in unserer gemeinsamen Seifenblase, wo es niemand mitbekommen konnte, hatten wir das sein können. Doch diese Seifenblase war geplatzt. Wir waren wieder in der Realität.

Und dieses erwartete gerade mich ungeduldig.

Schwerfällig löste ich mich von Granger und sah sie an. ,,Ich komme wieder...", murmelte ich und sie nickte. Sanft drückte ich ihr einen Kuss auf die Stirn, ein Versprechen, dass ich niemals brechen würde. Ich würde bei ihr bleiben. Immer.

Dann löste ich mich gänzlich von ihr und lief zum Bett meines Sohnes.

,,Scorp?", ich streichelte ihm über die Wange. Er öffnete die Augen und sah mich an. ,,Ich muss jetzt gehen. Aber ich komme bald wieder, versprochen.", murmelte ich und seine Augen wurden ängstlich.

,,Dada...", seine Stimme war schwach und ein schwerer Kloß lag in meiner Kehle. ,,Keine Sorge, Schatz. Ich komme ganz bald wieder, du wirst kaum merken, dass ich weg bin. Und du hast doch deinen Dada Hoppel.", ich küsste ihn auf den kahlen Kopf und er wimmerte leise.

,,Hast du Schmerzen?", fragte ich besorgt und er nickte schwach. ,,Ich sage Dr. Vaisey Bescheid. Und ich komme bald wieder.", murmelte ich und er sah mich immer noch müde an.

,,Bekommt Daddy noch ein Kuss, bevor er geht?", fragte ich ihn nun und mein Herz machte einen Satz, als er sich unter großer Anstrengung mehr aufrichtete und mich dann küsste. Lächelnd streichelte ihm über die Wange. ,,Scorp?", wisperte ich, als er seine Augen wieder schloss. Angestrengt öffnete er sie wieder. ,,Ich liebe dich, mein kleiner, starker Schatz.", raunte ich und er blinzelte.

,,Dada auch lieben...", wisperte er und eine Träne rann, ohne, dass ich es verhindern konnte, meine Wange runter.

Ich löste mich aus meiner Haltung und verließ mit einem letzten Blick zu Granger den Raum. Draußen sagte ich Dr. Vaisey dann Bescheid, dass Scorpius Schmerzen hatte und verließ dann das St. Mungos.

Draußen atmete ich tief durch, bevor ich disapparierte und vor dem Manor landete.

Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare und das Tor schwang auf. Mit schleppenden Schritten lief ich den langen Weg entlang, der immer noch umsäumt von dunklen Hecken war und auf die große Eingangstür zu.

Nochmals atmete ich tief durch, bevor ich die Hand an das schwarze Holz legte und sich die Tür daraufhin lautlos öffnete.

Draco Malfoy - my son's Father Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt