Am Morgen wachte ich auf, als die Tür aufging.
Verwirrt sah ich mich um. Granger war nicht mehr neben mir im Bett, aber Scorpius lag zusammengerollt auf meiner Brust und schlief friedlich.
In dem Moment, in dem die Tür aufging, kam Granger aus dem Bad.
Ich blinzelte schläfrig und sah mich um. Eine Schwester war reingekommen und sah nun zu mir und Scorpius. Dann wandte sie sich an Granger und unterhielt sich leise mit dieser.
Granger sah daraufhin zu mir.
,,Draco, Scorpius muss an die Chemo.", meinte sie und ich murrte nur müde. Ihr Blick war betrübt, aber ich war für den Moment noch zu müde, um irgendwie zu reagieren.
Sanft nahm mir Granger Scorpius von der Brust und ich rutschte ein wenig im Bett nach oben, sodass ich halbwegs gegen das Kopfteil gelehnt war und langsam wacher wurde.
Ich merkte den Blick der Schwester auf meinem nackten Oberkörper, aber es war mir egal. Meine Jogginghose war beim Schlafen ein wenig runtergerutscht und legte den Bund meiner Boxershorts frei, aber auch das war mir egal.
Sanft legte Granger unseren Sohn auf seinem Bett ab und dieser wurde auch langsam wach. ,,Mama?", fragte er müde. ,,Du wirst jetzt angeschlossen, mein Schatz. Und dann wirst du ganz schnell wieder gesund.", meinte Granger liebevoll und Scorpius gähnte.
Die Schwester lief zu dem Bett und hängte zwei Infusionsbeutel an die Stange. Dann schloss sie beide Schläuche an die Nadel von Scorpius.
,,Das Frühstück wird gleich gebracht.", meinte sie, bevor sie dann verschwand. ,,Werden wir jetzt jeden Morgen so herzallerliebst geweckt?", murrte ich genervt, schlug die Decke bei Seite und kletterte langsam aus dem Bett. ,,Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob sie hier auch Visite machen, wenn ja, dann ja. Aber ansonsten, keine Ahnung.", antwortete Granger und wirkte immer noch betrübt.
Ich seufzte und lief zu ihr.
,,Seit wann bist du wach, Darling?", fragte ich sie, während ich liebevoll nach ihrer Hüfte griff und sie besitzergreifend an mich zog. ,,Seit sechs Uhr.", murmelte sie dann und ich seufzte. ,,Wieso das?", wollte ich wissen und sie lehnte sich an mich. ,,Wahrscheinlich, weil ich Angst habe.", meinte sie und ich nickte.
Ich selbst hatte auch Angst, aber ich hatte meine ganze Schulzeit, sobald ich in den Ferien zuhause war, und vor allem im gesamten sechsten Jahr, auch in der Schule, gelernt, trotz Angst zu schlafen. Sonst hätte ich während meiner Zeit in den Ferien zuhause und im gesamten sechsten Schuljahr kein Auge zugemacht. Und während dem Krieg auch nicht.
Spätestens seit dem sechsten Schuljahr konnte ich trotz Angst schlafen.
,,Das wird alles. Ich gehe kurz ins Bad.", murmelte ich und machte mich dann vom Acker.
Schnell putzte ich Zähne und kämmte meine Haare mit den Fingern, bevor ich dann wieder rausging. Ich versuchte, trotz dem Fakt, dass ich noch keinen Kaffee bekommen hatte, meine schlechte Laune in Maßen zu halten. Das konnte Granger jetzt nicht auch noch gebrauchen.
Draußen lief ich zum Kleiderschrank und nahm mir ein Shirt hervor. Dieses streifte ich mir rüber.
Langsam ging ich zu meinem Sohn. ,,Wie geht es dir, Scorp?", fragte ich und streichelte ihm über den Kopf. ,,Gut.", nuschelte er immer noch schläfrig.
Ich sah zu Granger. Sanft nahm ich sie in den Arm und küsste sie sanft. Sie erwiderte den Kuss haltsuchend und ich hielt sie sanft bei mir.
,,Alles wird gut, Darling.", flüsterte ich und sie nickte. Die Tür ging wieder auf und es kamen zwei Schwestern mit unserem Frühstück rein. Unser Essen wurde auf den Tisch gestellt und Scorpius bekam sein Frühstück auf den Tisch gestellt, den man vor das Bett ziehen konnte.
,,Ich hätte eine Frage.", meinte da Granger und die Schwestern sahen sie an. ,,Wie läuft das jetzt ab? Ist hier weiterhin Visite und wie ist das mit den Infusionen?", Granger sah die Schwestern neugierig an.
,,Nein, es gibt keine Visite mehr, aber wir müssen alle sechs Stunden die Infusion wechseln. Wir haben jetzt um acht Uhr angefangen, das heißt wir wechseln die Infusionen dann um vierzehn Uhr wieder. Dann um zwanzig Uhr nochmal. Aber keine Sorge, wir werden nicht mitten in der Nacht reinschneien und die Infusion wechseln, das machen wir dann erst wieder morgen früh um acht Uhr. Das sind jetzt Scorpius' Wechselzeiten. So läuft das jetzt die drei Tage, aber dann bei anderen Infusionen ist es dann so, dass wir sie langsamer verabreichen. Dementsprechend wird er dann morgens um acht die Infusion bekommen und dann um achtzehn Uhr wieder. Das geht dann sieben Tage und dann haben Sie drei Wochen erstmal Ruhe von den Infusionen. Er wird höchstens dann noch Infusionen mit Schmerzmitteln und so weiter bekommen, je nach dem, wie es verläuft. Wir gucken immer nach ihm, wenn wir die Infusionen wechseln und wenn dann die Pause ist, werden wir einmal morgens und einmal abends nach ihm sehen.", erklärte uns eine der Schwestern und wir nickten.
Die Schwestern verließen den Raum wieder und ich setzte mich zu Scorpius.
,,Hast du Hunger, mein Schatz?", fragte ich und sah auf sein Frühstück. Er schüttelte müde den Kopf. ,,Komm, Schatz. Müsli mit Äpfeln? Du musst etwas essen.", ich streichelte ihm sanft über die Wange. Er nickte langsam und ich lächelte.
Dann schnitt ich die Äpfel in das Müsli und begann Scorpius zu füttern.
Granger kam zu mir und reichte mir meinen Kaffee. Ich lächelte sie dankbar an und trank einen Schluck. Sie hauchte mir einen Kuss auf die Wange und ich lächelte.
Sobald Scorpius gegessen hatte, ließen wir ihn weiter dösen und aßen unser eigenes Frühstück. Dabei unterhielten wir uns leise und überlegten, was wir heute hier machen wollten.
Wir entschieden uns dazu, erstmal ein wenig Spiele zu spielen, bis Scorpius wacher wurde, vielleicht hatte er ja dann zu irgendwas Lust, was wir mit ihm zusammen machen konnten.
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Draco Malfoy - my son's Father
FanfictionEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...