Chap 67

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Hermine p.o.v.

Ich saß an Scorpius' Bett, der schon wieder fast schlief und wartete.

Mir war klar, dass er gerade Zeit für sich brauchte und das, was Dr. Vaisey gesagt hatte, verarbeiten musste, aber ich hoffte, dass er nicht allzu lange wegblieb.

Scorpius war zwar ziemlich im Eimer, aber dennoch hatte er direkt nach seinem Vater gefragt. Ich hatte gesagt, dass Draco nur auf Toilette war.

Da ging die Tür auf und Draco kam rein. Ich schnappte nach Luft, als ich ihn sah. Seine Haare waren leicht nass und wirr nach hinten gestrichen, auch sein Hemd war am Kragen nass und seine rechten Knöchel waren komplett aufgeplatzt und blutig.

Ich warf einen kurzen Blick zu unserem Sohn, der gar nicht mehr wirklich mitbekam, dass Draco reingekommen war. Dann sprang ich auf und rannte zu ihm.

Ich nahm seine gesunde Hand und zog ihn ins Badezimmer.

Vorsichtig nahm ich die Pinzette und begann Splitter, von was auch immer er zerschlagen hatte, aus seinen Knöcheln zu ziehen. Er zischte immer wieder leise und biss die Kiefer fest aufeinander, aber er gab ansonsten keinen Mucks von sich. Sobald ich alle Splitter aus seinen Knöcheln gezogen hatte, griff ich nach einem Watteballen und tunkte dieses in Desinfektionsmittel.

Sanft tupfte ich seine blutenden Wunden ab und er atmete tief durch.

,,Was hast du angestellt?", fragte ich leise und er seufzte. ,,Einen Spiegel zerschlagen.", murmelte er und ich nickte. Dann sprach ich einen leisen Heilzauber und träufelte heilende Essenz auf seine Knöchel, bevor ich sie zur Sicherheit noch verband.

Durch die Magie würden seine Knöchel schneller abheilen, aber dennoch dauerte es ein wenig.

,,Und wo warst du so lange?", fragte ich und streichelte ihm eine feuchte Strähne aus der Stirn. ,,Auf dieser Toilette. Dort habe ich mich unterhalten.", murmelte er und ich sah ihn verwirrt an. ,,Mit wem denn?", wollte ich wissen. ,,Andromeda.", er sah mich unsicher an. ,,Andromeda? Andromeda Tonks?", harkte ich überrascht nach. ,,Ja. Sie ist meine Tante.", er sah mich weiterhin an. Ich nickte.

,,Das wusste ich. Tonks war ihre Tochter. Und sie zieht nun das Kind von Remus und Tonks groß.", traurig sah ich zu Boden, als ich an die Verstorbenen dachte. Draco griff sanft an mein Kinn und hob meinen Kopf wieder an. Sanft legte er seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss.

,,Ich habe gerade das erste Mal in meinem Leben mit ihr geredet. Und ich denke, wenn sich die ganze Lage ein wenig beruhigt hat, werde ich sie mit nach Hause nehmen und sie und meine Mutter endlich mal wieder zusammenbringen.", meinte er, als er sich von mir löste und ich lächelte. ,,Da freuen sie sich bestimmt.", meinte ich zuversichtlich und er lächelte schwach. Dann küsste er mich sanft.

,,G-Granger ich habe eine Frage.", ich erschrak ein wenig, da ich ihn noch nie hatte stottern hören. ,,Dann frag.", sanft strich ich ihm über die Wange. ,,Als wir miteinander geschlafen haben, damals in der Nacht, in der wir Scorpius gezeugt haben...", begann er und stockte. Ich nickte langsam und verwirrt, unsicher, auf was er hinauswollte.

,,Als wir damals miteinander geschlafen haben, h-hast du mich damals schon geliebt?", fragte er unsicher und ich sah ihn erstaunt an. Dann schwieg ich einen Moment.

,,Ich habe mir zwar selbst eingeredet, dass ich Ron noch vollkommen lieben würde und dass er meine große Liebe wäre, aber das habe ich eigentlich als Ausrede genommen, denn, hätte ich damals nicht schon in gewisser Weise Gefühle für dich gehabt, dann wäre ich nicht mit dir ins Bett gegangen. Also ja, ich habe dich damals schon irgendwie geliebt.", antwortete ich dann ehrlich und er nickte.

,,Wieso?", fragte ich dann sanft und strich ihm wieder eine Strähne aus der Stirn.

,,Meine Tante hat mir etwas wichtiges klargemacht. Nämlich, dass Scorpius stärker ist, als so ziemlich alle anderen Malfoy-Kinder und generell, die meisten Reinblut-Kinder, zumindest von den Familien, die auch alle in Slytherin landen.", antwortete er und ich runzelte die Stirn.

Ich zweifelte nicht an der Stärke unseres Sohnes, aber ich verstand nicht so wirklich, was er meinte.

,,Wie kommst du darauf? Oder sie?", fragte ich und Draco lächelte leicht.

,,Alle dieser Kinder, sind, genauso wie ich, ein Produkt aus Zwangsehen. Wir sind mit Zwang gezeugt. Unsere Eltern wurden verheiratet, meist aus Arrangements heraus und es wurde erwartet, recht schnell nach der Eheschließung einen Erben in die Welt zu setzen. So, wie ich es eigentlich auch mit Astoria tun sollte. Das ist einfach nur Zwang und Druck, keinerlei Gefühle. Aber so ist Scorpius nicht. Er ist nicht durch Zwang oder Druck entstanden, Scorpius wurde mit Liebe gezeugt und voller Gefühle.", erklärte er mir leise. Ich sah ihn erstaunt an.

,,Heißt das...", begann ich stockend. ,,Dass ich damals schon Gefühle für dich hatte? Ja. Ich habe es mir nicht eingestanden, aber ich hatte sie. Um ehrlich zu sein, fand ich dich immer hübsch, aber der dritten, nachdem du mir die Nase gebrochen hast, war ich dann scharf auf dich, aber ich habe mir dich ab Mitte der Vierten, wo ich begonnen habe, mich durch die Betten von Hogwarts zu schlafen, aus dem Kopf geschlagen. Dann in der Sechsten, als alles für mich so schlimm war, wollte ich immer nur mit dir reden. Das erste Mal wurde ich mir wirklich bewusst, dass ich nicht einfach nur verschossen in dich war oder dich gut fand, sondern viel mehr, als der Krieg war und ihr im Manor wart. Als du dort...", er stockte und Gänsehaut überfuhr mich.

,,Ist okay, ich komme klar.", beruhigte ich ihn, da ich genau wusste, warum er gestockt hatte.

,,Als du dort am Boden lagst und Bellatrix dich gefoltert hat, hat es sich so angefühlt, als würde sie mich foltern. Dein Schmerz, deine Schreie, das hat mir Schmerzen verursacht und es hat sich so angefühlt, als würde ich dort liegen. Ich habe mich komplett hilflos gefühlt und ich wollte sie aufhalten, zwischen euch rennen und dich schützen, aber ich konnte mich nicht von der Stelle bewegen, weil ich einfach nur starr war. Es hat mich innerlich zerrissen. Ich habe mich an meiner Mum festgeklammert und dachte, ich würde gleich sterben...", Tränen glänzten in seinen Augen, als er daran zurückdachte.

Ich umfasste sein Gesicht sanft und sah ihm tief in die Augen.

,,Genau deswegen liebe ich dich. Weil du nicht dieser hässliche Mensch bist, der du immer vorgegeben hast zu sein, sondern der wundervollste und schönste Mensch bist, den ich kenne.", murmelte ich und er lächelte schwach. Dann drückte ich meine Lippen auf seine und er erwiderte den Kuss sofort.

,,Und jetzt komm, dein Sohn hat schon nach dir gefragt.", lächelte ich und er nickte.

Draco Malfoy - my son's Father Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt