Hermine p.o.v.
Ich saß neben Scorpius und sah ihm beim Schlafen zu. Er war vorhin nochmal aufgewacht und hatte sich verwirrt umgesehen, bis er dann mich neben sich entdeckt hatte.
,,Dada?", hatte er leise gefragt und sich weiter umgesehen. ,,Dein Papa kommt morgen wieder.", hatte ich ihm leise versprochen. Wir hatten noch ein wenig in seinen Lernbüchern gelesen, er hatte zu Mittag gegessen und danach hatten wir weiter in seinen Lernbüchern gelesen. Als er langsam wieder müde wurde, hatte ich Beedle dem Barden genommen und ihm der Zauberer und der Hoppetopf vorgelesen und er war eingeschlafen.
Nun saß ich neben ihm und sah ihn an.
Er sah aus, wie sein Vater. Stumme Tränen liefen meine Wangen runter und ich sah langsam auf meine Hände runter. Die Tränen tropften von meinem Kinn und auf meine Hände.
Ich wollte es mir vor ihm nicht anmerken lassen, aber ihn so mit Astoria zu sehen hatte mir verdammt wehgetan. Wie ein tiefer Schnitt in mein Herz.
Vor allem, wenn ich darüber nachdachte, was hier im Krankenhaus zuvor passiert war.
Er war von mir weggegangen, nachdem er kurz davor gewesen war, über mich herzufallen und war dann direkt zu ihr gegangen und über sie hergefallen.
Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie oft die Beiden in dem vergangenen Jahr miteinander geschlafen hatten. Wie sie sich in seinem Bett gewälzt hatten und er sie zum Stöhnen gebracht hatte.
Ich schlug mir die Hand vor den Mund, um nicht laut zu schluchzen.
Plötzlich klopfte es am Fenster und ich sah erschrocken dorthin. Vor dem Fenster saß eine silber-weiße Eule, die mir irgendwie bekannt vorkam.
Ich öffnete das Fenster und die Eule sprang in das Zimmer. Dann streckte sie mir ihr Bein hin. Ein zusammengerolltes Pergament war an ihr Bein gebunden und dazu hing ein kleines Säckchen an dem Bein.
Sanft löste ich beides vom Bein und erwartete, dass die Eule wieder wegfliegen würde, aber sie sah mich nur auffordernd an.
Ich rollte das Pergament auseinander und sah darauf.
Granger,
es tut mir leid, wie all das gelaufen ist. Und da ich dich inzwischen gut genug kenne, weiß ich auch, was du denkst. Dass ich dich habe stehenlassen und zu ihr gegangen bin, um sie flachzulegen.
Aber es stimmt nicht.
Ich habe noch nie mit Astoria geschlafen. Und sie hat mich gestern das erste Mal geküsst. Es ist ansonsten nie etwas zwischen uns gelaufen.
Und ich bin auch nicht nach Hause gegangen, um Astoria flachzulegen.
Ich denke die ganze Zeit nur an dich.
Ich schlafe nicht mit Astoria und ich schlafe nicht mal mit ihr in einem Bett oder lebe gar mit ihr in einem Zimmer. Und ich drücke mich vor jeglicher Hochzeitsplanung.
Schau in das Säckchen.
Wir sehen uns morgen.
Draco
Ich wusste sofort wieder, woher ich die Eule kannte. Draco hatte sie schon die ganze Schulzeit über gehabt.
Mein Herz schlug schneller, aber ich schüttelte nur den Kopf.
Er musste damit aufhören. Das Thema mit uns beiden war durch. Er war mit Astoria verlobt, würde sie mit Sicherheit bald heiraten und ich war mit Ron zusammen.
Es war so, wie ich es ihm gesagt hatte. Es war eine einmalige Sache und es war vorbei.
Langsam machte ich das Säckchen auf und sah hinein. Ich sah nichts, also griff ich hinein und meine Finger umfassten etwas Kühles und Feines.
Ich holte es heraus und betrachtete einen Ring. Ein wunderschöner Ring mit einem grünen Stein.
Um den Ring war ein weiterer kleiner Zettel gebunden.
Bitte trag ihn.
Ich schob den Ring langsam an meinen Ringfinger und setzte mich wieder zu Scorpius. Rasch wischte ich meine Tränen weg. Ich würde morgen mit Draco reden müssen.
Das Alles musste aufhören. Das Einzige, was uns noch verband, war Scorpius.
Plötzlich ging die Tür auf und ich sah auf. Ich wusste, dass meine Augen gerötet waren und dass immer noch Tränen auf meinen Wangen waren.
Ron kam langsam rein.
,,Hey, Mine.", meinte er leise und ich sah ihn an. Er sah langsam zu Scorpius, der immer noch schlief.
Langsam kam Ron auf mich zu.
,,Können wir reden?", fragte er leise und ich nickte langsam. Er setzte sich neben mich und ergriff vorsichtig meine Hand. ,,Es tut mir alles unendlich leid. Ich bin einfach nur ausgeflippt und ich weiß, dass es falsch war. Aber irgendwie, Malfoy hat so ein Schalter in meinem Kopf umgelegt. Ich hatte einfach nur Angst. Du hast schon mit ihm geschlafen und ihr habt ein Kind zusammen. Ich hatte Angst, dass du vielleicht zu ihm zurück willst. Wegen Scorpius, damit er mit seinen beiden Elternteilen aufwächst. Ich liebe dich, aus ganzem Herzen und ich liebe Scorpius, wie meinen eigenen Sohn. Als wäre er mein leiblicher Sohn. Ihr beide seid alles für mich und ich will keinen von euch verlieren.", meinte er sanft und hob seine Hand, um meine Tränen wegzustreichen.
,,Ich liebe dich auch.", flüsterte ich und er lächelte. Dann küsste er mich sanft und strich wieder Tränen von meinen Wangen.
Ich erwiderte den Kuss und wir lösten uns nach einem Moment wieder voneinander.
,,Das ist ein schöner Ring, woher hast du ihn?", fragte Ron und ich sah auf den feinen Ring an meinem Finger. ,,Der ist von früher. Ich habe ihn wiedergefunden, als ich das Album von Scorpius' erstem Lebensjahr geholt habe.", antwortete ich und die Lüge ging mir einfach über die Lippen.
,,Wo ist es?", fragte Ron und sah sich im Zimmer um.
,,Ich habe die letzten Seiten, die noch leer waren befüllt. Sodass Scorpius es sich später noch besser angucken kann. Danach habe ich es Draco gegeben, damit er es sich angucken kann. Ich denke, dass er es bald wieder mitbringen wird.", meinte ich und kurz verfinsterte sich Rons Gesicht.
,,Was hast du denn mit den letzten Seiten gemacht?", fragte Ron und ich musste leicht lächeln. ,,Etwas, um Scorpius zu zeigen, wo er herkommt.", lächelte ich und Ron nickte verwirrt.
DU LIEST GERADE
Draco Malfoy - my son's Father
FanfictionEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...