Hermine p.o.v.
Heute war es so weit. Dracos Unschuld war bewiesen durch Zeugen, die ihn in der Winkelgasse und in Hogsmeade gesehen hatten, Überwachungsvideos von Läden dort und der Überwachung hier im St. Mungos.
Heute würde er wieder aus Askaban rauskommen.
Die zehn Tage der Quarantäne waren um, aber dennoch lag Scorpius noch im Krankenhaus und es war weiterhin wichtig, ihn zu schützen. Er bekam auch weiterhin Antibiotika und wir waren in einer dieser Art Wohnungen, da es dort ein wenig abgesondert war und somit auch steriler.
Aber in den nächsten Tagen würden wir auch wieder kleine Ausflüge mit ihm machen dürfen, solange er dann nicht im Dreck wühlte oder sonst was, sondern wir ihn möglichst von Dreck und Bakterien weghielten.
Die Stammzellentherapie hatte angeschlagen und in den zehn Tagen Quarantäne hatte sein Knochenmark wieder begonnen Leukozyten zu bilden. Also war alles so verlaufen, wie es verlaufen sollte und Scorpius konnte in drei bis vier Wochen aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Die ganzen zehn Tage hatte Scorpius jeden Tag geweint und mich immer wieder schluchzend gefragt wo sein Dada war und wann er wiederkam. Ich hatte ihm jedes Mal versprochen, dass Draco bald wiederkommen würde und dass dann alles gut sein würde, obwohl ich keinerlei Ahnung hatte, wie es weiterging.
Ginny war gerade bei ihm und ich stand aufgeregt vor dem St. Mungos. Die Auroren würden Draco wieder hierherbringen.
Draco p.o.v.
Ich kam langsam wieder zu Bewusstsein und merkte, wie etwas aus meinem Arm gezogen wurde. Alles war verschwommen und träge. Außerdem hatte ich das Gefühl gleich wieder wegzuklappen.
Angestrengt versuchte ich meine Augen zu öffnen und nach mehreren Versuchen funktionierte es. Auch meine Sicht war verschwommen und wirr.
Ich blinzelte angestrengt und meine Sicht wurde ein kleines bisschen schärfer.
Neben mir stand ein recht freundlich aussehender Mann, er hatte die Infusion aus meinem Arm gezogen. Ich sah, wie seine Lippen sich bewegten, doch was er sagte, drang erst gute fünf Sekunden später zu meinem Ohr.
,,Ihre Unschuld ist bewiesen, Mister Malfoy. Sie können jetzt wieder hier raus und zurück zu Ihrer Verlobten und Ihrem Sohn. Wir bringen Sie gleich hin."
Die Gurte wurden gelöst und ich blinzelte weiterhin träge.
Mein Körper war eigentlich noch vollkommen taub. Ich merkte, dass ich mich grundsätzlich wieder bewegen könnte, aber ich konnte es nicht wirklich.
Wieder bewegten sich die Lippen des Mannes neben mir, doch wieder hörte ich es nicht direkt.
,,Mister Malfoy? Können Sie sich aufsetzen?"
Ich sah ihn einfach nur träge an und versuchte irgendetwas Sinnvolles in meinem Kopf zu formen, doch ich war zu keinem klaren Gedanken fähig. Und vor allem nicht dazu, meinem Körper etwas zu befehlen.
Ich wurde an den Schultern genommen und hochgezogen, sodass ich nun auf der Liege saß.
Ruckartig drehte sich mein Magen um und mir war kotzübel.
,,Er wird ganz blass.", hörte ich es wenige Momente später und schon während das Ausgesprochene zu meinem Ohr drang, wurde mir etwas unter den Kopf gehalten und mein nicht vorhandener Mageninhalt entleerte sich.
Die Magensäure brannte in meinem Hals, doch ich konnte nicht stoppen.
,,Das ist das Betäubungsmittel.", hörte ich es wie durch Watte und nach ein paar Minuten beruhigte sich mein Magen.
Mir wurde über den Mund gewischt und ich versuchte mich umzusehen und den Kopf zu drehen, aber mein Körper und mein Gehirn versagten mir diesen Dienst.
,,Er ist noch komplett durch.", kam es da von einer Person und ich hörte wie durch Watte jemandem antworten, konnte aber nichts verstehen.
,,Mister Malfoy? Können Sie aufstehen?", kam es da wieder von einer Stimme, doch ich bewegte mich nicht. Ich konnte es nicht.
,,Wir müssen ihm irgendwas geben, damit die Betäubung schneller nachlässt.", ein Seufzen. ,,Noch mehr Medikamente?", kam es da von einer anderen Person.
,,Hier, trinken Sie ein Glas Wasser.", mein Kopf wurde angehoben und etwas Kühles an meine Lippen gesetzt. Ich spürte das kühle und erfrischende Wasser in meinem Mund, aber ich war nicht fähig zu schlucken. Plötzlich wurde mir die Nase zugehalten und reflexartig schluckte mein Körper, damit ich durch den Mund atmen konnte.
Und so wurde mir das ganze Glas Wasser verabreicht.
,,Es wird noch ein bisschen dauern, dann wird er wieder mehr bei Besinnung sein.", hörte ich es wieder wie durch Watte.
Hermine p.o.v.
Als die Auroren dann endlich auftauchten, hatten sich auch Narcissa, Blaise und Theo zu mir gesellt. Wir standen alle gemeinsam da und warteten auf Dracos Rückkehr.
Und ganz plötzlich standen die Auroren da, ein Stück von uns entfernt und Draco in ihrer Mitte.
Ich schlug mir die Hand vor den Mund und auch Narcissa schnappte nach Luft.
Er sah vollkommen benebelt aus, wurde von den Auroren gestützt und war abgemagert. Seine Wangenknochen traten extrem hervor, sein Gesicht war etwas in sich eingefallen und seine Handgelenke waren dürr.
Ich stürmte auf sie zu, drängte die Auroren von ihm weg und schloss ihn fest in die Arme. Er hatte extrem abgenommen, das merkte ich auch direkt in der Umarmung.
Doch sobald die Auroren ihn nicht mehr hielten, lastete plötzlich sein gesamtes Gewicht auf mir. Da ich ein wenig unvorbereitet darauf war, schwankte ich kurz, bevor ich uns beide hielt.
Draco schien nicht aus eigener Kraft stehen zu können.
,,Was haben Sie mit ihm gemacht?!?", fauchte Blaise aufgebracht, da die anderen mir inzwischen gefolgt waren und genauso sahen, dass Draco nicht mal aus eigener Kraft stand.
,,Er ist ziemlich ausgerastet, hat mit seiner Magie die Tür aus ihrem Rahmen gesprengt und einen Haufen Wärter gegen die Wände geschleudert. Dann wurde er ruhiggestellt. Sie haben ihn auf eine Fixierliege gelegt, ihn vollkommen fixiert und er wurde weiterhin ruhiggestellt. Das Betäubungsmittel ist noch nicht so ganz aus seinem Blutkreislauf raus.", erklärte einer der Auroren und ich sah sie geschockt an.
Draco wurde zehn Tage lang ruhiggestellt und betäubt? Er lag zehn Tage lang auf einer Fixierliege, angekettet und angegurtet, wie ein Psychopath?
Da wunderte es mich wenig, dass er so abgenommen hatte und auch jetzt so benommen war. Wenn er zehn Tage durchgängig betäubt wurde, hatten die Wärter Glück, dass er überhaupt noch lebte.
,,Kommt, wir bringen ihn rein, zu Dr. Vaisey.", murmelte ich kopfschüttelnd und Blaise und Theo halfen mir dabei meinen Verlobten nach drinnen zu bringen. Er konnte kaum richtig laufen, Gespräche denn sich aus eigener Kraft aufrecht halten.
Und er trug immer noch die Gefängniskleidung von Askaban.
Er musste dringend wieder in Ordnung kommen, gründlich duschen, sich etwas Frisches anziehen und ausgiebig essen.
Sobald wir ihn drinnen hatten, kam Dr. Vaisey uns beunruhigt entgegen.
,,Er hat über zehn Tage hinweg durchgängig ein Betäubungsmittel bekommen. Und es ist immer noch nicht so ganz aus seinem Blutkreislauf raus.", erklärte Narcissa ihm und Dr. Vaisey nickte.
,,Kommen Sie. Wir waschen ihn, ziehen ihm etwas Gemütliches an und dann kommt er zu Scorpius ins Zimmer, aufs Bett an eine Infusion, die ihn wieder stärkt und dann lassen wir ihn einfach schlafen, bis er von selbst und aus eigener Kraft aufwacht.", meinte dieser und wir nickten.
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Draco Malfoy - my son's Father
FanfictionEine Nacht die alles verändert hat. Eine Nacht, die immer im Gedächtnis bleibt. Eine Nacht, aus der ein Baby entsteht. Keiner von uns hat je wieder mit dem anderen über die Nacht geredet. Wir haben so getan, als wäre diese Nacht nie geschehen. Un...