Julia
„Guten Morgen Prinzessin", begrüßte sie Finn, als sie noch im Schlafanzug auf dem Weg ins Bad war. „Was soll ich für euch rauslegen? Die Verlobte von Prinz Fritz und ihre Eltern sind bereits eingetroffen und werden Eurer Familie beim Frühstück Gesellschaft leisten. Die Vampire werden gegen Nachmittag zum Kaffee erwartet. Genau wie Euer Halbbruder Torsten."
„Morgen Finn." Julia rekelte sich. „Hast du gut geschlafen?"
„Sehr, ja. Und ihr?"
„Nicht sehr, nein." Die Anwesenheit der Vampire beunruhigte sie und sie hatte dadurch kaum geschlafen. „Peter wollte dich bitten, seinen Anzug zu ändern. Hat er dich darauf angesprochen?"
„Ja. Das hat er. Was darf ich Euch rauslegen?"
„Irgendetwas feierliches. Immerhin lerne ich Fritz' Verlobte kennen."
„Wie ihr wünscht." Finn verschwand in ihr Ankleidezimmer und Julia machte sich im Bad fertig für den Tag. Sie vermisste bereits den Trubel, in ihrer kleinen Flurwohnung. Marko hatte sie seit sie angekommen waren nicht mehr gesehen und auch Leopold hatte sie nur kurz gesehen. Doch hier im Schloss, wo sie überall beobachtet wurde, wollte sie auch nicht riskieren, dass jemand ihre Beziehung bemerkte. Sie wollte nicht die Prinzessin sein, die in den Augen anderer ihren Diener ausnutzte. Als sie aus dem Bad herauskam war Finn bereits gegangen. Er hatte ihr ein weißes Kleid mit schimmernden Perlen und einer hellblauen Scherpe herausgesucht.
Auf dem Weg zum Esszimmer traf sie auf Lea. „Morgen", sagte diese noch etwas schlaftrunken.
„Guten Morgen Lea. Hast du Fritz Verlobte schon gesehen?"
„Nein. Vermutlich ist sie schon am Frühstückstisch und wird von Mutter böse angefunkelt."
„Ich freue mich darauf, sie kennenzulernen. Allerdings freue ich mich nicht auf Mamas Reaktion..."
Die beiden kamen am Esszimmer an, aus welchem leise Stimmen drangen. Am Tisch saß der Rest ihrer Familie, sowie eine hübsche, junge Frau mit dunkler Haut zusammen mit ihren Eltern, die etwas eingeschüchtert wirkten.
„Guten Morgen", grüßte Lea und setzte sich neben Cleo. Julia setzte sich neben Peter, der erneut im Morgenmantel und mit einer rosa Perlenkette neben der Kette von Julia um den Hals am Esstisch saß. An seinen Händen funkelte eine Auswahl an schimmernden Ringen.
Nach einer kurzen Vorstellrunde unterhielten sie sich über die Berufe von Paulas Eltern. Georg, ihr Vater, war Tischler und Lilly arbeitete in einem Blumenladen, in welchem Paula ausgeholfen hatte, bevor sie den Job am Krankenhaus annahm. Die Königin runzelte dabei die Stirn, blieb aber höflich. Doch ihr Blick war kalt.
Nach dem Frühstück verbrachte Julia etwas Zeit mit Fritz und Paula. Sie mochte seine Verlobte. Sie war sehr ruhig und höflich, und interessierte sich sehr für die Akademie.
Am Nachmittag kamen die Vampire am Schloss an. Julia beobachtete zusammen mit Peter von einem Fenster aus, wie dunkle Kutschen vor dem Schloss hielten. Ihre Eltern standen unten in der Halle, um die Gäste willkommen zu heißen. Aus den Kutschen stiegen wunderschöne Personen mit langem hellem Haar. Sie trugen alle ebenso helle Kleidung. Diener schützen sie mit Sonnenschirmen vor der Sonne, da das Licht zu hell für ihre Augen war. Die Augen von Vampiren waren dafür geschaffen, nachts zu sehen. Julia und Peter beobachteten auch, wie aus zwei schlichteren Kutschen Diener, darunter auch weiß gekleidete Menschen, stiegen.
„Sie wirken nicht sehr unheimlich", flüsterte Julia, obwohl die Vampire sie unmöglich hören konnten.
„Meinst du?" Peter, der immer noch seinen Morgenmantel trug, drückte beinahe die Nase gegen die Fensterscheibe. Zudem trug er bunte Wollstrümpfe in seinen Pantoffeln, was Julia beim Frühstück nicht aufgefallen war. „Ich finde, gerade das macht sie unheimlich. Ich freue mich nicht gerade darauf, gleich mit ihnen Bekanntschaft zu machen. Meinst du, sie trinken schwarzen Kaffee?"
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Hexe - Der Aufstand
FantasyJulia möchte ein normaler, sterblicher Mensch sein. Ihre ältesten Geschwister sind Hexen, Zauberer. Julia möchte nichts davon. Sie möchte alles hinter sich lassen. Doch das Schicksal hat anderes mit ihr vor: Kurz vor ihrem 16. Geburtstag zeigt sich...