Kapitel 103

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Marie

Sie stürzte sich in die Arbeit. Marie wollte in allem die Beste sein, damit sie in ein paar Jahren bei den Elitesoldaten aufgenommen wurde. Sie lernte und übte. Nach der Akademie wollte sie zur Militärschule. Und zwar zu den Elitekursen. Pia war über Maries Leistungsbereitschaft entzückt und auch von den Lehrern bekam sie positive Rückmeldungen. Ihre Noten verbesserten sich in allen Fächern. Sie wollte besser sein. Besser als Helga! Der Verräterin!

Ihre Wut nutzte Marie für das Fechten und den Umgang mit dem Schwert. Frau Drüse war sehr zufrieden mit ihr. Und auch mit Pia.

Ihre Beziehung zu Theo hatte sich wieder normalisiert, auch wenn er nach wie vor neidisch auf August war. Aber damit mussten sie leben und sich arrangieren. Marie wollte nicht, dass Theo leidet oder traurig ist.

Und August! Ihr wundervoller August! Wie versprochen hatte er mit ihr ein Café besucht. Bei Kuchen und Kaffee küsste er sie. Sie war auf Wolke sieben und dort wollte sie auch bleiben. Ihre Eltern freuten sich für sie, dass hatten sie ihr geschrieben. Von Maries Berufsplänen wussten sie noch nichts. Vermutlich wären sie dagegen. Nein. Sie würde es ihnen sagen, wenn es so weit war. Wenn sie an der Militärschule angenommen worden war. Drei Schuljahre und ein Jahr des intensiven Trainings und sie würde eine Soldatin sein. Vielleicht hatten ihre Eltern ja bis dahin ein weiteres Kind, dass das Familienunternehmen übernehmen konnte. Ja. Das würde ihr sehr gefallen.

Marie hatte Pläne.

Eine Zukunft.

Und vielleicht auch eine Zukunft mit August?

Sie konnte sich vorstellen, ihn einmal zu heiraten. Für Kinder hätte sie als Soldatin natürlich keine Zeit. Und das Thema schien ihr auch viel zu weit weg, um sich jetzt schon groß Gedanken darüber zu machen. Das kümmerte sie nicht. August hatte ihr erzählt, dass er Kinder nicht besonders mochte. Seine jüngeren Geschwister waren ihm alle zu laut. Hier an der Akademie hatte er endlich seine Ruhe. Wenn er zu Hause war, wollte seine Mutter, dass er ihr half seine sechs jüngeren Geschwister zu versorgen. Sie waren alle zwischen zwei und neun Jahre alt. Klein, laut und nervig. Er legte viel Wert auf Privatsphäre und Ruhe. Was dies betraf kam er nach seinem Vater, doch leider war dieser daher fast nie zu Hause. Und schon blieb die Arbeit an seiner Mutter und gegebenenfalls an ihm hängen. Daher wollte er keine laute Kindermeute. Er hatte jetzt schon zu viel davon.

Sie passten also perfekt zusammen.

Torsten

Mit einer Vampirin verheiratet zu sein hatte mehrere Vorteile:

· Sie wird nur langsam älter und bleibt daher während seines gesamten Lebens unglaublich attraktiv.

· Nachts ist sie nicht müde und daher öfters offen für bestimmte Aktivitäten.

· Das Leben im Sumpfland ist ein einziges Abenteuer.

Mit einer Vampirin verheiratet zu sein hatte folgende Nachteile:

· Er muss Tagsüber schlafen, da Vampire nachtaktiv sind.

· Seine Ehefrau beißt.

· Sein Leben ist kürzer als ihres, und in ein paar Jahren wird man es ihnen ansehen.

· Wenn sie am Esstisch ein Glas umwirft, kommt es vor, dass die Tischdecke nicht voller Rotwein ist, sondern voller Blut. (Was sehr unappetitlich ist! Igitt!)

· In ihrem Garten lebt ein Kelpie.

· Das Kelpie ist nicht nett.

Das Kelpie war ein Problem. Annemarie hatte ihn vor wenigen Minuten vor dem Tod bewahrt. Sie waren im Garten gewesen und plötzlich hörte er ein Flüstern. Ein liebliches Flüstern. Er folgte also dem Flüstern, seine Frau unterhielt sich gerade mit einem Diener, bis zu dem Fluss. Dort sah er die schönste Kreatur, die er jemals gesehen hatte. Eine wunderschöne Frau saß auf einem Pferd. Sie lud ihn ein, mit ihr das Wasser zu erkunden. Wie gebannt wollte er ihr in den Fluss folgen, bis zwei eiskalte Hände ihn festhielten und von dem Fluss wegzogen.

Hexe - Der AufstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt