Helga war gut gelaunt. Heute würde die Akademie den Start des Schuljahres feiern. Überall sollte es Angebote geben. Sie wollte mit Philip gemeinsam von Stand zu Stand gehen und sich alles anschauen. Was hatten sich die anderen Schüler ausgedacht? Philip hoffte auf viel Kuchen. Natürlich. Er hoffte immer auf Kuchen.
Vielleicht würde sich ihnen auch Julia anschließen. Sie hatten darüber nicht miteinander gesprochen, nur über die Tests, die sie schreiben würden. An der Akademie wurden viele Tests geschrieben. Das Schulprogramm war sehr gut, aber anstrengend. Helga brauchte diese Pause dringend. Sie brauchte Spaß. Sie sehnte sich nach Spaß!
Und heute würde sie Spaß haben!
Philip holte sie ab. Ihre Zimmergefährten war schon lange weg, um einen Stand aufzubauen.
„Bist du startklar?", fragte Philip
„Ja. Ich bin schon gespannt."
„Ich auch. Besonders auf die Wasserschlacht!"
„Wasserschlacht... Ach stimmt, ja. Es soll eine Wasserschlacht geben... Aber da möchte ich nicht hin." Helga wollte nicht nass werden. Und sie wollte auch nicht an einer Aktion mit vielen Teilnehmern mitmachen oder auch nur zusehen. Sie bevorzugte ruhigere Angebote.
„Dann las uns gehen, bevor wir den Anfang in der Aula verpassen!"
Tatsächlich waren sie spät dran. Es war bereits kurz vor zehn. Daher eilten sie zu dem größten Gebäude der Akademie, in welchem sich die Turnhallen und die große Aula befanden.
Sie bekamen zwei Sitzplätze in derselben Reihe, in welcher auch Julia, Marie und Pia saßen. Julia und Marie unterhielten sich darüber, was sie gerne machen würden. Sie hofften darauf, dass es Spiele gab und Bastelangebote.
Die Begrüßungsrede wurde vom Direktor der Akademie gehalten und dauerte eine halbe Stunde. Er begrüßte sie offiziell als neue Schüler der Akademie und erzählte dann etwas über deren Geschichte.
Nach der Rede ging es endlich los.
In den Gärten waren verschiedene Stände aufgebaut und im Speisesaal gab es reichlich Kaffee, heiße Schokolade und Kuchen. Unter den Angeboten waren verschiedene Bastelangebote, Geschicklichkeitsspiele und ein Spiegellabyrinth, in welchem sie sich zusammen mit Philip verlief. Sie brauchten eine ganze Stunde, bis sie herausfanden.
Im Speisesaal trafen sie auf Julia, Pia und Marie, die als erstes zu den Bastelständen gegangen waren. Sie hatten selbstgemachte Armbänder und Halsketten um.
Philip machte sich auf den Weg, um Kuchen für sich und Helga zu holen, während Helga Kaffee holte. Danach setzten sie sich zu ihren Freunden an den Tisch. Philip hatte ihr ein Stück Erdbeertorte mitgebracht und sich selbst ein Stück Schokotorte.
„Hattet ihr Spaß?", wollte Julia wissen. „Ich habe euch beide zum Spiegellabyrinth gehen sehen."
„Ja, aber wir haben uns sofort verlaufen", antwortete Philip. „Aber es war lustig."
Helga nickte und aß ihren Kuchen. Er schmeckte wunderbar.
„In das Spiegellabyrinth möchte ich auch noch!", verkündete Marie.
„Mich interessiert das Labyrinth weniger." Pia nahm einen Schluck von ihrer heißen Schokolade. „Es soll in einer halben Stunde ein Schachturnier geben. Ein paar Zweitklässler haben das organisiert. Da möchte ich hin."
„Schach ist nichts für mich." Julia zerkrümelte den Boden ihres Käsekuchens mit ihrer Gabel. „Aber die Wasserschlacht der Drittklässler möchte ich sehen! Ich weiß allerdings nicht, ob die zum Mitmachen ist, oder zum zusehen..."
„Da bin ich mir auch nicht sicher... Aber können wir dort gemeinsam hingehen!", verkündete Philip fröhlich! „Helga möchte dort nicht hin."
„Ich denke, ich nehme auch an dem Schachturnier teil. Wollen wir dort gemeinsam hingehen?", fragte Helga Pia.
Pia lächelte erfreut. „Gern!"
Das Schachturnier dauerte zwei Stunden. Helga verlor alle Spiele der ersten Runde und schied daher aus dem Turnier aus. Pia schaffte es in Runde zwei, schied dann aber doch aus. Am Ende gewann ein Drittklässler, der anstatt bei der Wasserschlacht am Schachturnier teilgenommen hatte.
Als sie später Julia, Philip und Marie widertrafen, waren ihre drei Freunde von Kopf bis Fuß nass.
„Die Wasserschlacht war der Knaller! Aber sie war nur zum Zusehen", verkündete Philip. „Die Drittklässler haben Eimer mit Wasser gefüllt! Es gab zwei Teams. Das Team, das als erstes komplett nass war, hatte verloren. Als alle nass waren, haben sie uns Zuschauer mit dem Wasser beworfen!"
„Ich hoffe, wir holen uns keinen Schnupfen..." Marie lehnte sich an die Prinzessin. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie uns dann auch nass machen!"
„Ich fand es lustig!" Die Prinzessin grinste breit. „Einen Schnupfen ist mir der Spaß Wert!"
Am Abend schrieb Helga ihren Eltern einen Brief. Sie erzählte von ihren ersten Tagen an der Akademie und dass sie neue Freunde gefunden hatte. Am Ende schrieb sie über das Fest und über alles, was sie gemacht hatte.
Sie war glücklich.
(c: sasi)
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Hexe - Der Aufstand
FantasíaJulia möchte ein normaler, sterblicher Mensch sein. Ihre ältesten Geschwister sind Hexen, Zauberer. Julia möchte nichts davon. Sie möchte alles hinter sich lassen. Doch das Schicksal hat anderes mit ihr vor: Kurz vor ihrem 16. Geburtstag zeigt sich...