Kapitel 51

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Julia

„Prinzessin!" Torsten folgte ihr nach dem Kaffeetrinken aus dem Kaminzimmer. Er lächelte freundlich. „Du bist also meine kleine Schwester? Es freut mich wirklich, dich endlich kennenzulernen."

Die Vampire wurden von einer Dienerin zu ihren Zimmern geführt. Dort wartete bereits ihr Gepäck auf sie, wie die Dienerin ihnen versicherte. Julia sah ihnen nervös hinterher.

„Du bist also mein Halbbruder?" Julia betrachtete ihn. Torsten sah wirklich aus, wie ihr Vater. Er trug einen schwarzen Anzug und hatte sich das Haar nach hinten gekämmt.

„Richtig." Torsten legte den Arm um sie, als würde sie sich schon lange kennen und nahestehen. Julia verzog das Gesicht. „Ich finde es wunderbar, nun den Rest meiner Familie zu kennen und Teil dieser zu sein. Ich habe vor viel Zeit mit dir und den anderen zu verbringen. Dieser Ball ist etwas Besonderes für mich. Man wird mich endlich als Teil der königlichen Familie sehen!"

„Ich dachte, der Ball sei für mich?" Julia mochte ihn mit jeder Sekunde weniger. „Nicht für dich?"

„Man sollte für sich nutzen, was man kann. Findest du nicht?"

„Und was nutzt du alles für dich?" Meine Familie?

„Bislang nichts. Wir sehen uns später, beim Ball. Ich bin furchtbar aufgeregt!" Er ließ sie los und verschwand in einen anderen Gang. Julia kehrte auf ihr Zimmer zurück. Nur noch wenige Stunden bis zum Ball... Und sie war schon jetzt erschöpft. Vielleicht konnte sie sich ein Nickerchen erlauben? Müde machte sie es sich auf ihrem Bett bequem und schlief schließlich ein.

Feuer. Überall. Das Dorf brannte. Julia rannte zusammen mir Leopold den Fliehenden hinterher. Neben ihr lief Marko, als Wolf. Er trug Finn auf seinem Rücken.

Julia schreckte auf. Ihre Uhr zeigte, dass es noch eine Stunde bis zum Ball war. Hatte sie wieder eine Vision gehabt? Es fühlte sich so an. Ein Feuer. Wann würde das geschehen? Sie war sich sicher, dass es sich dabei um eine Vision der Zukunft handelte. Was sonst sollte es sein?

Gähnend schwang sie die Beine über die Bettkante... Nur noch eine Stunde...

Es klopfte an der Tür und Sophie kam herein. Sie lächelte.

„Habt Ihr geschlafen?", fragte sie.

„Ja."

„Dann komme ich ja genau rechtzeitig! Nun, gut dass ihr wach seid. Es ist Zeit, Euch für den Ball fertig zu machen. Habt Ihr was Schönes geträumt?"

„Nein, leider nicht. Ich hatte eine Vision."

„Eine Vision?"

Julia rekelte sich. „Von der Zukunft. Ich war in einem Dorf, dass brannte. Ich weiß nicht, wann es passieren wird und wie ich dort hinkomme... Leopold, Marko und Finn waren auch dort..."

„Das klingt beunruhigend. Vielleicht solltet ihr der Königin davon erzählen?"

„Ja, vielleicht."

„Gut. Dann zieht jetzt schnell Euer Ballkleid an. Ich mache Euch dann die Haare! Wir haben nicht viel Zeit!"

Finn

Herr Mühe sah ihn streng an. „Du wirst dir keinen Fehler erlauben, wenn du die königliche Familie bedienst." Dann sah er zu Marko und Leopold. „Keiner von euch wird das. Alle Gäste werden euch beobachten. Passiert euch auch nur ein Fehler, wird man schlecht über die Prinzessin sprechen. Heute Abend werdet ihr eure Herrin repräsentieren. Perfektion! Das ist euer Ziel. Ihr werdet Schweigen und Dienen. Nichts anderes." Sie standen in seinem Büro, welches sich in der Nähe der Dienstbotenzimmer befand.

Hexe - Der AufstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt