Namjoon
Es war Sonntagabend. Man sollte meinen, dass wäre eine friedlich Zeit. Alle hingen vor den Fernseher und sahen sich eine der unzähligen Sonntagabendshows an, während Verbrecher die Unachtsamkeit der normalen Bevölkerung nutzten um Tante Emma Laden auszuräumen.
Alles war ruhig, alle zufrieden und man verdrängte den Gedanken daran, dass man schon am nächsten Morgen wieder auf Arbeit - wahlweise auch im leergefegten Tante-Emma-Laden -auftauchen musste um seine Pflicht als Arbeitnehmer zu erfüllen.
Einer dieser normalen, zufriedenden Bürger war Namjoon.
Er wohnte in einem Hochhausappartment im fünften Stock, in dem der Fahrstuhl meistens funktionierte, hatte einen Halbtagsjob, der in 50 Stunden die Woche beschäftigte und seine Freundin war eine Grünlilie.
Dem geschulten Leser fällt sofort auf: Ja. Namjoon ist in der Tat sehr normal und ein äußerst zufrieden Bürger.
Okay, natürlich nicht.
Namjoon seufzte und ließ den Kopf auf die Arme sinken. Manchmal fragte er sich, was er hier eigentlich machte. Konnte man sich in der eigenen Welt eigentlich fremd fühlen? Wie ein Alien? Oder ein Geist? Manchmal hatte Namjoon, dass Gefühl, dass er keinen Halt hatte. Er hatte das Gefühl, wenn er einfach verschwinden würde, dann würde es keinen Unterschied machen.
Gut, er hatte ganze zwei Freunde. Doch als er denen das mal anvertraut hatte, hatte er feststellen müssen, dass es ihnen genauso ging, wie ihm. Und damit waren sie wohl ein sehr deprimierendes Trio.
Namjoon richtete sich auf und sah die Grünlilie zu seiner Rechten an. "Ich sollte mich nicht so hängen lassen", meinte er laut und lächelte, bevor er mit dem Finger zärtlich über die grün-weißen Blätter der Pflanze strich. "Schließlich habe ich dich."
Ja. Genau. Nehmen wir uns einen kleinen Moment, um festzustellen, dass von all dem Kram, der da oben steht, genau das keine Ironie war.
Namjoons Freundin ist eine Grünlilie. Eine richtige Chlorophytum comosum. Mit Wurzeln. Und Blättern. Und Blüten.
Und sehr wahrscheinlich ohne wirkliches Bewusstsein.
Im Grunde war das Namjoon klar. Doch irgendwie hatte er trotzdem das Gefühl, dass Lilly - so nannte er seine kleine Schönheit - ihn besser verstand, als es jeder Mensch tun könnte. Zur Hölle, er liebte sie. Warum und wieso, dass konnte er nicht sagen und er war an einem Punkt gekommen, wo es ihm auch egal geworden war. Er liebte diese kleine, verletzliche Pflanze abgöttisch und das völlig ohne Grund.
Namjoon hatte mal gegoogelt, ob es dafür einen Namen gab, wenn man sich einfach völlig ohne Sinn in eine Grünlilie vom Schrottplatz verliebte. Oder eben generell in Pflanzen, doch das einzige was er gefunden hatte war die sexuelle Anziehung zu Bäumen. Und Lilly war eine Zimmerpflanze und kein Baum.
Dementsprechend hatte das ganze nicht mal einen Namen, mit dem er sich hätte in einem Stuhlkreis Vorstellen können. Während andere also sowas sagen würden, wie 'Hallo, ich bin Christin und ich habe Kleptomanie.' Würde er nur da sitzen und sagen. 'Hallo, ich bin Namjoon und habe eine Krankheit, die du nicht mal Google kennt.' Also hat er es gleich sein lassen.
Er nahm es hin und fühlte sich damit seltsam wohl. Er liebte eben eine Zimmerpflanze und aus einem ihm unbegreiflichen Grund hatte er das Gefühl, sie liebte ihn auch.
Dementsprechend liebevoll kümmerte er sich auch um diese kleine, chlorophyllhaltige Existenz. Er goss sie alle zwei Tage, düngte sie mit dem besten Grünlilien-Dünger und besprühte sie tägliche mit ein bisschen frischen Wasser. Doch das schrägste, was er sich in dieser Beziehung mit ihr leistete, war wohl, dass er die arme Pflanze zuquatschte, wie er es bei keinem Mensch für nötig hielt. Manchmal mal redete er Stunden mit der Pflanze. Sie ... war eine gute Zuhörerin.
Er seufzte wieder. "Mit ist langweilig. Vielleicht sollte ich Jin oder Jungkook anrufen", meinte er an Lilly gewandt. "Aber ich glaube Jungkook hat damit zu tun die Unachtsamkeit der Normalbevölkerung auszunutzen und Jin wird wahrscheinlich arbeiten, schließlich ist Saison, es ist Sonntag und die Leute haben Hunger." Er stand auf und streckte sich. "Ich hätte nichts gegen ein bisschen Action~", fügte er hinzu, grinste schief und dachte dabei an einen netten Actionfilm, den er sich noch anmachen könnte.
Woran er nicht dachte war Action im Sinne von "Die hauseigene Wohnungstür fliegt mit einem lauten Knall aus den Angeln", doch das war so ziemlich genau das, was in dem Moment passierte.
Die Wohnungstür flog mit einem lauten Knall aus den Angeln.
A/N
Hallo und herzlich willkommen noch mal. Ich bins Ria. Wie in den OS werde ich mich um Namjoon kümmern xD. Da wir hier noch viel mehr Personen rumfliegen haben, sage ich einmal vorne weg, dass ich außerdem alles schreiben werde, was mit Taehyung, Hobi, Jin und Yoongi zu tun hat.
Bei Beschwerden über die restlichen Chars musst ihre eure Hate-Post bitte an die Südseite des Swamp of Madness zu Erin schicken :PDas Bild da oben haben wir btw. der lieben "Curare-VIP-Insiderin" bts21centurygirl zu verdanken, die uns mit lustigen Edits zu der Geschichte die Tage rettet :"D Danke dafür :3
Da kommen auch solche Sachen raus wie das hier:
I appreciate this with joy :D
Und jetzt viel Spass mit... joah... hier.. FF und so.
*awkwardly waving arms * Ria
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Curare Teil I
FanfictionAls der 23-jährige Koreaner Namjoon sich verliebt zweifelt er selbst ein wenig [oder eher ernsthaft] an seiner mentalen Verfassung, denn seine große Liebe ist nicht etwas eine junge, hübsche Frau oder - for gods sake - ein schnieke Typ, nein ... sei...