Hoseok
Hoseok rannte los. Er hatte nun wirklich keine Zeit mehr zu verlieren. Entgegenkommende waren zum Glück schlau genug ihm aus den Weg zu springen. Als er fast an Raum 27 angekommen war, zwang er sich anzuhalten und ein paar Sekunden seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen, schließlich wollte er keinen panischen Eindruck vermitteln. Seine Angst musste er ins Innere Schieben, wenn er Jimin ein Hilfe sein wollte. Jetzt war ein Mindestmaß an Professionalität gefragt. Also zwang er sich zur Ruhe, als er um die Ecke bog.
Vor der Tür standen gleich drei Heiler. Wieso zur Hölle standen die hier draußen und waren nicht bei Jimin? "Was ist hier los?", zischte Hoseok gestresst und die drei wandten sich ihm zu. "Hab irgendwie nichts zu tun?" Sie wechselten ernste Blicke, die Hoseok nicht gefielen. Was sollte das?
"Es ist nur noch Bob bei ihm. Er wird es nicht schaffen, Hoseok. Bob bringt ihn da nur noch durch", meinte Ferrys, der von den dreien, soweit Hoseok wusste, die höchste Position hatte. "Was?" Hoseoks Herzschlag verdreifachte sich spontan. Sie hatten ihn aufgeben? "Es tut mir Leid. Wir können dich darein lassen, damit du Bob unterstützt, vorausgesetzt du führst dich nicht so auf wie Taehyung." Hoseok biss die Zähne zusammen. "Taehyung?" "Der ist richtig ausgerastet und hat in der Heilerzentrale randaliert, also haben wir ihn ruhig gestellt. Hat zwar die Dosis für einen Bullen gebraucht, aber es war möglich."
Hoseok wünschte er hätte die Zeit sich in dem Maße aufzuregen, dass er gerne haben wollte, doch das hatte er nicht. "Vielleicht sollten ihr seinen Sarg erst bestellen, wenn ich bei ihm gewesen bin und er Energie bekommen hat", zischte er also nur und Ferrys hob eine Augenbraue hoch und seufzte. "Du weißt, ich glaube da nicht wirklich dran. Wunderheilung durch Energie? Komm schon, Hoseok. Auch das bisschen Energie, dass du ihm liefern kannst wird ihm nicht mehr helfen, dass du solltest du dir besser vor Augen halten."
Bullshit. Hoseok konnte und wollte das nicht glauben. Er griff nur nach der Klinke der Tür. "Bist du dir sicher, dass du das schaffst, Hoseok? Vielleicht ist es besser, wenn du ni-" Hoseok brachte den Heiler mit einem Blick zum Schweigen. Dann öffnete er wortlos die Tür und betrat Raum 27.
Der Raum war besonders. Eigentlich was das jeder der Behandlungsräume, denn sie waren alle auf die verschiedenen Pflanzenarten angepasst, weil Landare in der Regel gut heilten, wenn man ihnen nur die richtigen Bedingungen gab. Und Wasserpflanzen legte man nun mal am besten ins Wasser. Dementsprechend war Raum 27 geflutet. Es gab eine relativ breite Stufe, die sich über die komplette Türseite erstreckte und ging man diese runter, dann stand am im zwanzig Zentimeter tiefen Wasser.
Hoseok stieg die Stufe nach unten und bemerkte irritiert, wie bereits jetzt schon ein wenig Energie sprang und nicht nur er bemerkte es, sondern auch Bob, der verwirrt den Kopf hob und ihn anschaute. Energie konnte durch Wasser geleitet werden? Das war Hoseok neu. Aber hatte auch nie im Wasser mit anderen gestanden und schon gar nicht, wenn er emotional so dermaßen aus dem Takt war. "Bob, geh aus dem Wasser raus", verlangte er gehetzt. Bob zögerte. "Sofort!" Hoseok konnte Bob ja leiden, aber im Moment war er einfach nur ein Landare, der Energie abgriff und sie damit seinem Mate wegnahm, der sie dringend brauchte.
Der Heiler gehorchte und zog sich auf die Stufe zurück, wo er sich setzte und anfing die Wand anzustarren. Ihm ging es nicht gut, dass war offensichtlich. Schließlich mochte auch er Jimin unglaublich gerne, egal wie sehr die beiden sich gegenseitig mobbten.
Hobi verdrängte Bob gedanklich trotzdem in den Hintergrund. Alles was jetzt wichtige war, war Jimin. Er ließ sich neben dem Lotus nieder. Er sah furchtbar aus. Er hatte eine menge Schürf- und Platzwunden, blaue Flecke und Blessuren, das Bein war ganz offensichtlich gebrochen, aber das Schlimmste war wohl die Wunde im Bauchraum. Sie war versorgt und verbunden worden, doch der Verband blutete bereits durch.
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Curare Teil I
FanfictionAls der 23-jährige Koreaner Namjoon sich verliebt zweifelt er selbst ein wenig [oder eher ernsthaft] an seiner mentalen Verfassung, denn seine große Liebe ist nicht etwas eine junge, hübsche Frau oder - for gods sake - ein schnieke Typ, nein ... sei...