Namjoon
Es wäre gelogen zu sagen, er hätte kein Stress. Um genau zu sein hatte Namjoon jede Menge davon. Erst sein eigener Übergang, dann die Sache mit Jungkook und Jin, dann die Sache mit Taehyung, dann jetzt die Sache mit Chen. Namjoon hatte es noch nicht geschafft mit Jungkook darüber zu sprechen, doch das lag gleich als nächstes auf der Agenda. Er musste sehen, wie es Jungkook damit ging, schließlich wusste er wie sensibel der junge Mann war.
Zunächst machte ich Namjoon jedoch auf zu dem Zimmer, dass er sich mit seiner besseren Hälfte teilte. In Curare war es einfach furchtbar warm und dass hatte eben nicht selten zur Folge, dass man sich halb tot schwitze und ab und zu einfach eine Dusche brauchte.
Namjoon war da keine Ausnahme und so hatte er sich nach getaner Arbeit in das an das Zimmer angrenzende Bad zurückgezogen, um lauwarm zu duschen. Als er den Raum wieder betrat musste er feststellen, dass er Gesellschaft bekommen hatte.
Lilly lag auf dem Bett und tippe auf ihrem Pager - oder wie auch immer man das Ding als Landare nannte - rum. Er ließ sich zu ihr auf das Bett fallen und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Schon fertig für heute?", fragte er sanft und sie nickte und warf das Ding beiseite. Sie drehte sich ihm zu und strich ihm ein paar der noch nassen Haare aus der Stirn. "Du bist so schön", meinte sie sanft und Namjoon lachte verlegen.
"Ist das nicht irgendwie mein Text?", fragte er und Lilly kicherte nur. "Muss der Mann nicht der Frau sagen, wie hübsch sie ist, huh?", machte er weiter und zog die Kleinere an sich. Sie schüttelte den Kopf. "Wir sind hier emanzipiert in Curare, ich kann dir so viele Komplimente machen, wie ich will", erwiderte sie mit einem Lachen. Namjoon vergrub seine Nase in ihren Haaren und drückte sie an sich. "Du bist wunderschön", sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Schulter.
"Schade, dass es nicht bei allen so harmonisch ist, wie bei uns", meinte Lilly dann und seufzte. "Was meinst du?", fragte Namjoon und stützte sich ein bisschen auf, um seine Freundin anschauen zu können. Lilly überlegte kurz. "Warum ist Jungkook so gemein zu Taehyung?", wollte sie wissen und Namjoon runzelte die Stirn über diese Aussage. "Jungkook ist doch nicht gemein", verteidigte er den Jüngeren. "Dann hätte er meinen Bruder gerne auch mal besuchen können, als dieser dem Krankenflügel nicht verlassen durfte", bemerkte sie.
Namjoon setzte sich auf und schenkte ihr einen ernsten Blick. "Ich mache mir nur Sorgen um Tae", meinte Lilly sich zu erklären. "Ich weiß genau, dass es ihn irgendwie verletzt hat, dass Jungkook nicht einmal vorbei gekommen ist." Namjoon seufzte ergeben und nickte. "Ich weiß schon was du meinst, aber so ist Jungkook nun mal. Er ist eine scheue Natur und es wird nun mal eine Weile dauern, bis Jungkook das alles verdaut hat und sich darauf einlassen kann", erklärte er. Lilly gab ein unzufriedenes Geräusch von sich.
"Ja, schon", gab sie zu, "aber kann er sich damit nicht ein bisschen beeilen? Schau mal Taehyung gibt sich solche Mühe und Jungkook hat nichts besseres zu tun, als sich zu verstecken. Ich finde das ehrlich gesagt fast ein bisschen undankbar. Oder... ich weiß nicht ... vielleicht ist undankbar auch das falsche Wort." Sie sammelte sich kurz und Namjoon ließ sie und schwieg. "Ich meine... er muss doch sehen, wie gut Taehyung ihm tut. Er muss sich nur einen Ruck geben und die beiden könnten so glücklich sein. Warum ist er so stur?"
Namjoon fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Das mit Jungkook war eben schwieriger. "Sag das ihm und nicht mir, Lilly." Lilly zog eine Schnute und Namjoon darauf eine Augenbraue hoch. "Du bist doch sowas, wie sein großer Bruder. Kannst du nicht mit ihm reden. Mir erzählt er ja nichts mehr, seit dem ich keine Grünlilie mehr bin." Namjoon musterte seine Frau ein paar Sekunden. "Lilly, ich häng mich da nicht mit rein. Das ist eine Sache zwischen Taehyung und Jungkook. das steht mir gar zu. Ich werde ihn sicher nicht noch mehr unter Druck setzten."
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Curare Teil I
FanfictionAls der 23-jährige Koreaner Namjoon sich verliebt zweifelt er selbst ein wenig [oder eher ernsthaft] an seiner mentalen Verfassung, denn seine große Liebe ist nicht etwas eine junge, hübsche Frau oder - for gods sake - ein schnieke Typ, nein ... sei...