Yoongi
Irgendwie ging alles drunter und drüber und Yoongi war davon wirklich genervt. Er sollte sich selber ein bisschen zur Ruhe zwingen. Es nutzte nichts sich zu beschweren. Das machten die Untertanen genug, dann sollte er als König nicht auch noch damit anfangen.
Trotzdem.
Er hatte also wieder ein paar neue Probleme mehr und die galt es zu lösen. Wie brachte man dem gemeinen Pöbel bei, dass sie jetzt hier einen Menschen rumlaufen hatten? Vielleicht einfach gar nicht. Namjoon kommt in eine Zelle und fertig. Dumm nur, dass das Chora das sicher nicht mitmachen würde und deren Stimme in der Angelegenheit würde sich kaum ignorieren lassen, schon allein dadurch, dass die laute, junge Dame tatsächlich wieder aufgetauchte war.
Er kleines Lächeln schlich sich auf die sonst so ernsten Züge Yoongis. Er war froh, dass sie das kleine Energiebündel wieder aufgetrieben hatten. Er hatte ja nicht wirklich daran geglaubt, dass sie noch lebt, er war dazu zu realistisch veranlagt. Sie war Wochen weg. Das hieß sie hatte Monate in der anderen Welt verbracht ohne jegliche Energie. Das sie lebte war ein schieres Wunder und alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Selbst Tae hatte sich inzwischen darauf eingestellt maximal noch eine Grünlilie vorzufinden, die er sich ins Fensterbrett stellen konnte, um zu trauern, so viel war Yoongi klar.
Er Einzige, der der festen Überzeugung gewesen war, dass sie sie noch lebend finden, war Jimin gewesen, doch der Typ ließ sich generell nicht die Hoffnung nehmen und das in egal welcher Beziehung. Selbst die Hoffnung Yoongi würde ihn jemals von sich aus umarmen gab er nicht auf und das war nun wirklich lächerlich. Der König war kein körperlicher Typ.
Apropos Jimin und Taehyung. Die beiden hatten tatsächlich eine offizielle Audienz eingereicht, nach dem Yoongi die Türen zum Thronsaal geschlossen hatte, weil er partout viel zu viel zu tun hatte, um sich weiter von Leuten ablenken zu lassen, die wie die Wilden durch seinen Thronsaal sprangen und weil er am Nachmittag eine virtuelle Konferenz mit Oberhäuptern anderer Königreichen gehabt hatte. Diese waren auch ohne Durchgangbesucher anstrengend genug. Die Schmetterlinge, hoch oben im Norden, forderten Hilfe an, weil sie damit zu kämpfen hatten, dass sich ein gewisser Wahnsinn über ihre Lande legte.
Sonst harmlose Wesen wurden plötzlich angriffslustig und aggressiv und die Viecher, die ohnehin schon gefährlich waren legten spontan noch eine Schippe drauf. Das war Besorgnis erregend. Auf jeden Fall war es nicht normal.
Yoongi warf einen Blick auf die Uhr. Er fragte sich, was das Horrorduo wohl von ihm wollte, schließlich hielten sie es für nötig ein Gespräch einzufordern, anstatt einfach bis morgen zu warten. Yoongi hatte ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache. Wenn es irgendein Nonsense wäre, wie sonst, dann würde sie ihn bis morgen in Ruhe lassen.
Die Tür ging auf. Sie kamen also auch noch pünktlich. Irgendwas war definitiv im Busch. Die beiden kamen auf ihn zu und sahen dabei viel zu ernst aus. "Wer ist gestorben?" Die beiden wechselten einen Blick. "Niemand", meinte Taehyung fast ein wenig irritiert. "Wir müssen nur mit dir reden." Warum klang das als würden sie mit ihm Schluss machen?
"Was wollt ihr, ihr möchtegern Schwuchteln?", fragte Yoongi grummelig, damit wenigstens einer von ihnen gewohnt ruppig war, doch statt einen Spruch zurück zuwerfen wechselten sie nur wieder einen Blick. Langsam machten sie den König ihn echt nervös. Jimin seufzte schließlich.
"Wir wollen nach Ara."
So viel zum Schluss machen. Das war doch nicht ihr ernst? Nach Ara? Dauerhaft? Wenn sie nur eine Runde Sehenswürdigkeiten abklappern wollen würden, würden sie nicht mit ihm sprechen. Yoongi seufzte tief. "Ihr wollt nach Aramera? In die Holzstadt? Zur Hölle: Wieso? hat das irgendwie einen vernünftigen Hintergrund, dass ich meinen besten Warrior und meinen besten Tracker versetze?!" Womit hatte er das verdient? Und er hatte gedacht der Tag könne nicht schlimmer werden. Doch offensichtlich lachte sich die Fügungsgöttin Phaalana bei diesem Gedankengang nur ins Fäustchen und meinte glucksend: 'Oh, doch, Yoongi, und wie.'
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Curare Teil I
FanfictionAls der 23-jährige Koreaner Namjoon sich verliebt zweifelt er selbst ein wenig [oder eher ernsthaft] an seiner mentalen Verfassung, denn seine große Liebe ist nicht etwas eine junge, hübsche Frau oder - for gods sake - ein schnieke Typ, nein ... sei...