Namjoon
Yoongi hatte ihn rausgeschmissen. So wie alle anderen auch. Naja, außer Estelle, aus irgendeinem Grund hatte die Prinzessin im Thronsaal bleiben dürfen. Dabei hatte Yoongi eigentlich eine Konferenz mit den Fennek und nicht mit den Butterflys.
Irgendwie wurde Namjoon das Gefühl nicht los, dass Estelle sich zu Yoongis Azubine entwickelte, ohne das es einer der beiden schnallte. Doch Namjoon sollte es Recht sein. Die beiden zusammen wurden immer witziger und Estelle nahm ihm und Thannam ein bisschen Arbeit ab.
Auf jeden Fall bedeutete der geschlossene Thronsaal, das Namjoon eben heute früher frei hatte. Also hatte er sich es sich nehmen lassen in den Park der zum Palast gehört zu gehen und sich da auf die Wiese zu legen. Es hatte Lilly geschrieben und wie zu erwarten, dauerte es auch nicht lange bis sich die Grünlilie auf ihn drauf fallen ließ. Das machte sie ja gerne.
Namjoon lachte leise und schlag die Arme um seine Mate. "Hey, hast du Pause?", fragte er und drückte ihr einen Kuss auf die Haare. Lilly verschränkte die Arme auf seiner Brust und legte den Kopf auf ihnen ab, um Namjoon ansehen zu können. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin abgehauen", meinte sie mit toternster Miene und Namjoon zog eine Augenbraue hoch. Sie lachte vergnügt. "Bao schuldete mir noch was", ließ sie ihn mit einem betont geheimnisvollen Lächeln wissen.
"Also gehört der Nachmittag uns?", fragte Namjoon und seine Mate nickte glücklich. "Und wenn wir richtig Glück haben, dann kommt heute Abend noch der Regen und dann haben wir sowieso alle ein paar Tage frei", fügte sie hinzu. "Weil der Regen gefeiert wird?", hakte Namjoon nach.
Namjoon hatte schon mitbekommen, dass Regen in Vicarli ein Grund war zu feiern. Im Grunde ging es schon seit Tagen so, dass alle sich ganz aufgeregt auf die "Regentage" vorbereitet, denn in der Regel kam das Wasser von unten und nicht von oben. Mit anderen Worten: Mochten die Sümpfe unten voller Wasser stehen, so blieb die Plattform in der Regel trocken - bis eben auf ein paar besondere Tage im Jahr und diese wurden dann auch traditionell gefeiert.
So weit das Grundwissen. Namjoon hatte im Vorfeld eine Menge damit zu tun bekommen, denn Feierlichkeiten wollten auch geplant werden und Yoongi hatte ihm das unauffällig zu geschoben, weil er selber keine Lust hatte. Namjoon warf einen Blick auf den Wolkenlosen Himmel. "Ich denke nicht, dass es heute schon so weit ist", meinte er, doch seine Frau lachte nur wieder ihr helles Lachen. "Du hast keine Ahnung~ Das geht so schnell. Innerhalb von Minuten zieht es sich zu, Bam Regen. Wir können ja gerne Wetten."
"Ich habe das Gefühl, ich sollte dich da nicht in Frage stellen", erwiderte Namjoon und setzte sich auf. Lilly folgte seiner Bewegung und blieb auf seinem Schoss sitzen. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und lächelte ihn an. "Das ist sehr vernünftig von dir, Namjoon", sagte sie und drückte ihm einen kurzen Kuss auf. "Schließlich bin ich eeeeigentlich auch die Ältere von uns." Namjoon blinzelte und schlang seine Arme um Lillys Taille. "Wie bitte?"
Sie kicherte. "Warte, lass mich nur rechnen", meinte sie. Namjoon wartete geduldig ab, was Lilly ausbrütete und nach ein bisschen Überlegung wurde ihm auch klar, worauf sie hinaus wollte. "Ich bin 1912 geboren", sagte sie schließlich. "Scheiße bist du alt", äußerte er gespielt überrascht. Das mit dem Zeitverhältnis der Welten war schon seltsam. Sie hatte recht. Sie war 21 und damit war ihre Geburt in Curare vielleicht 21 Jahre her, doch wenn sie damals nach der Geburt in seiner Welt gelandet wäre, dann wäre es das Jahr 1912 gewesen. Jahrzehnte vor seiner eigenen Geburt.
"Also, im Grunde, meine Süße, bist du Baujahr 800 und es macht mehr Sinn mein Geburtsjahr umzurechnen, was dann wohl 798 wäre", erwiderte Namjoon vergnügt, "wie kommst du jetzt überhaupt darauf?" Lilly zuckte mir den Schultern und strich ihm durch die Haare. "Ich schätzte ich hab wieder um die Ecke gedacht", meinte sie nur und dachte noch ein paar Augenblicke nach, bevor sie Namjoon wieder ansah.
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Curare Teil I
FanfictionAls der 23-jährige Koreaner Namjoon sich verliebt zweifelt er selbst ein wenig [oder eher ernsthaft] an seiner mentalen Verfassung, denn seine große Liebe ist nicht etwas eine junge, hübsche Frau oder - for gods sake - ein schnieke Typ, nein ... sei...