Jungkook
"Was soll das heißen?", hakte der junge, schwarzhaarige Mann scharf nach. Sein Blick glitt zu Namjoon der sich aus dem Fenster entfernt hatte und schon fast auf dem Weg nach unten war. Jungkook folgte ihm einfach und auch Jin ließ sich nicht zwei Mal bitten, sei es auch nur, damit er nicht allein war.
"Hyung!" Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. "Das kann vieles bedeuten. In der Regel wird das aber nur gemacht, um den Körper eines Landares zu entlasten, wenn das nötig sein sollte. Die Verbindung zur Kapsel zieht an der Energie und deswegen werden sie manchmal ausgeschaltet. Jedoch nur im Notfall, weil es teuer ist eine Kapsel vom Netz zu nehmen und sie wieder anzuschließen."
Namjoon bewegte sich zielsicher durch die Gänge und er streckte schon die Hand zur Seite aus, bevor er Lilly um die Ecke schießen sah. Er musste wohl gewusst haben, welchen Weg sie kommen und an welcher Stelle sie zu ihnen stoßen würde. Jungkook war nervös. Er mochte die Vorstellung überhaupt nicht, dass irgendwas mit dem Weichspülerboy passiert sein könnte und er schüttelte innerlich den Kopf. Warum zur Hölle spuckte er so große Töne und ließ sich dann verwunden?
Es war doch zum Haare rausreißen. Lilly ergriff Namjoons Hand und die Beiden gingen vor. Sie wechselten einen Blick und es schien, als würde eine stumme Konversation zwischen ihnen ablaufen, die Jin und Jungkook vorenthalten blieb. Sie waren erstaunlich. War es das was Mates ausmachte? Jungkook wehrte sich noch immer gegen den Gedanken. Er wollte sein leben nicht nach einem Fremden Mann ausrichten. Fremd. Mann. War beides kacke.
Dennoch machte er sich verdammte Sorgen um diesen fremden Mann und er hatte den unbestimmten Drang ihn zu sehen. Sie waren vor zwei riesigen Holztüren angekommen, die die Station vom Rest der Festung abschirmten. Gerade als sie die Klinge runter drücken wollten, kam ein junger Mann von hinten schnellen Schrittes angelaufen. Dafür, dass er vor... eigentlich erst ein paar Stunden, aber für die restlichen Anwesenden dann doch wieder einem Tag - Zeit war weired, wenn man zwischen den Welten reiste - noch aussah wie halb tot, schien es ihm jetzt erstaunlich gut zu gehen.
"Jimin", sprach Namjoon den Orangehaarigen an. Dieser warf einen Blick in die Runde, musterte Lilly und Namjoon und schüttelte den Kopf. "Tae oder Thannam?", fragte er aufgebracht und Jungkook wunderte sich ein wenig über die Frage, denn erst jetzt fiel ihm auf, dass Lilly allein zu ihnen gestoßen war. Diese Thannam war schon komisch. Sie schien ihn und Jin beide schon gesehen zu haben, doch die beiden Menschen waren völlig ahnungslos, wenn es um sie ging. Er wusste nur, dass sie Taehyungs Vertreterin war. Schließlich hatten die beiden viel Zeit gehabt, als sie auf dem Weg nach Vicarli gewesen waren. Tae hatte von ihr erzählt und sie schien ein ganz eigenes Kaliber Frau zu sein. Warum nannte sie ihn eigentlich Nerd?
"Tae", antwortete Lilly und drückte die Klinke nach unten um einzutreten. "Sie haben sogar Nada abgestellt." Jimin runzelte die Stirn. "Jetzt wo du es sagst... Warum hat niemand Missy abstellen lassen?" Jungkook horchte auf. Er hatte nicht allzu viel mitbekommen davon. Doch er konnte sehen, dass sich Jimin das sehr wohl gedanklich notierte. Auch Lillys Augen wurden etwas schmaler. In ihrem hübschen kleinen Köpfchen begann es ganz offensichtlich zu rattern. Irgendwas lief hier hinter den Kulissen. Doch er würde sich später Gedanken machen deswegen. Erst mal hieß es, einen gottverdammten Heiler zu finden, der eine Auskunft liefern konnte.
Jungkook schluckte. Er war angespannt. Er zuckte regelrecht zusammen, als er eine Hand fühlen konnte, die sich sachte auf seinen Unterarm legte. "Das wird schon, lass uns nicht sofort ausrasten", murmelte Lilly und Jungkook fragte sich, wo sie diese Stärke hernahm. Er nickte zögerlich, entzog sich ihrem Griff aber unbehaglich. Nach wie vor mochte er es nicht, angefasst zu werden. Lilly ließ es geschehen, sie blickte sich um und als sie einen älteren Mann ins Auge fasste, atmete sie erst mal auf.
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Curare Teil I
FanfictionAls der 23-jährige Koreaner Namjoon sich verliebt zweifelt er selbst ein wenig [oder eher ernsthaft] an seiner mentalen Verfassung, denn seine große Liebe ist nicht etwas eine junge, hübsche Frau oder - for gods sake - ein schnieke Typ, nein ... sei...