Hoseok
Gerade als sich Hoseok von Jimin zurück ziehen wollte, hielt dieser ihn fest und dreht ihn gegen das Regal, so dass eine Flucht wieder mal vereitelt wurde.
"Pabo", sagte er leise und seufzte, "man sollte meinen nach zehn Jahren solltest du mich besser kennen." Hoseok wusste nicht was er erwartet hatte, jedoch mit Sicherheit nicht, dass Jimin zärtlich die Arme, um ihn schlang. Ironischerweise zog das nicht so viel Energie, wie das ganze Geschubse davor.
"Eigentlich müsste ich echt sauer sein, dass du mir solche Scheiße einfach abkaufst. Was glaubst du wer ich bin? Seit wann sinniere gerade ich nach Rache? Dann auch noch dir gegenüber? Denkst du wirklich, ich wäre so blöd? Hoseok! Als würde ich wirklich mit einer Frau in die Kiste springen nur um dir eine reinzuwürgen, dir sollte klar sein, dass das das Bullshit ist." Hoseok sagte nichts dazu. Was sollte er auch schon sagen? Hatte Jimin es nicht darauf angelegt?
Wie sollte er das ganze jetzt verstehen? Also hatte Jimin nichts mit diesem Mädchen? Hoseok war sich nicht sicher, ob das nicht alles nur noch schlimmer machte. Denn dann hatte das ganze wirklich nur den Zweck ihn aus der Reserve zu locken, auf die Gefahr hin ihn zu verletzen.
Es machte Hoseok wütend. Es hielt allerdings nicht lange, denn Jimin ruinierte es in dem er mit den Fingerspitzen durch das weiche Haar im Nacken des Energizer fuhr und ihm einen Kuss auf den Haaransatz drückte. Wie sollte man so vernünftig wütend sein? Doch dann löste sich Jimin von ihm und Hoseok fröstelte. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie viel Energie schon wieder gesprungen war, bist Jimin den Fluss unterbrach und die innere Hitze durch leere Kälte ersetzt wurde. Hoseok sagte nichts, sondern lehnte sich nur recht erschöpft an das Regal hinter ihm.
"Über May reden wir später, denn sie braucht dringend eine Priest und das nicht, weil sie eine Schlampe wäre - sie ist unschuldiger als ein Wurf Katzenwelpen - sondern weil sie ernste Probleme hat. Deswegen ist sie bei mir. Ich konnte die Kleine nicht unter einer Brücke schlafen lassen." Hoseok zischte. Doch es galt mehr sich selbst, als Jimin oder dieser May. Ihn erfasste ein wenig das schlechte Gewissen, weil er Jimin Dinge unterstellt hatte, aber was hatte er auch sonst für Schlüsse ziehen sollen? Nach dem Streit? Bei der Situation, die er vorfand? Und mit der Furcht, die er im Herzen trug, obwohl er versuchte sie zu unterdrücken? Das alles stresste ihn jetzt noch völlig.
Er zweifelte nicht daran, dass Jimin die Wahrheit sagte. Denn es war in der Tat viel mehr Jimin, ein Mädchen mit nach Hause zu nehmen, weil sie nicht wusste wohin, als dass er ein Mädchen abschleppte, um jemand anderen zu kränken. Trotzdem hatte er es billigend im Kauf genommen, dass Hoseok falsche Schlüsse zog, wenn es nicht sogar tatsächlich darauf angelegt hat, dass Hoseok explodiert und das war schon ein mieser Schachzug.
"Hat sie kein Zuhause?", entfuhr es Hoseok also genervt und Jimin seufzte. "Das Zuhause ist das Problem." Er stützte sich wieder links und rechts neben dem Energizer ab und beugte sich ein bisschen näher zu ihm. "Da ist nichts gelaufen, Hobi", raunte er. Arg. Nein. Das gibt jetzt keine Gänsehaut, aus! Dummerweise ist der eigene Körper scheinbar seinen eigenen Kopf.
"Interessiert mich nicht", erwiderte Hoseok eingeschnappte. Achja. Die eigenen Gefühle ebenfalls. Hoseok hätte sich selbst ohrfeigen können, dafür, dass er sich so null im Griff hatte. Doch er war emotional völlig aus dem Tritt und seine Beherrschung war völlig zerstört. Er bemerkte selbst wie verkniffen sein Gesichtsausdruck war.
"Und wie dich das interessiert." Jimin für seinen Teil schien nun leicht amüsiert über da ganze und streckte die Hand nach ihm aus. Sacht strich er über die gerunzelte Stirn Hoseok und sicherte sich damit dessen gesamte Aufmerksamkeit. Seine Fingerspitzen wanderten weiter über die Wange und zeichneten dann die Konturen von Hoseoks Gesicht nach. "Wie schön wenn du das Pokerface nicht im Griff hast. Du versteckst dich viel zu sehr."
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Curare Teil I
FanfictionAls der 23-jährige Koreaner Namjoon sich verliebt zweifelt er selbst ein wenig [oder eher ernsthaft] an seiner mentalen Verfassung, denn seine große Liebe ist nicht etwas eine junge, hübsche Frau oder - for gods sake - ein schnieke Typ, nein ... sei...