Er wird zwar nur kurz erwähnt, aber stellt euch mal eine Morgenansprache vor und Yoongi ist so am gestikulieren XD
Lilly
Sie war jetzt schon ein paar Tage wieder zu Hause und für sich musste die Grünlilie verbuchen, dass es gut lief. Sie war glücklich. Die meisten Sachen, die ihr vor ein paar Tagen noch die Laune verhagelt hatten, hatte sie bereits geklärt und untergebracht, wenn auch nicht alles.
Als nächstes stand auf ihrer To-do-Liste, sich zu Hobi zu begeben und ihn noch mal auszuquetschen wegen der Sache mit den Counterparts. So hatte er es zumindest am Morgen bei der Besprechung genannt. Sie hatten kurz geflüstert, was ihnen einen strafenden Blick von Yoongi beschert hatte. Einen wirklich strafenden. Manchmal schien er zum Vater von allen zu mutieren.
Deswegen hatten die beiden stumm untereinander beschlossen, dass sie das wohl auf später verschieben sollten. Leider ging das nicht direkt nach der Morgenansprache, denn Lilly war die frühe Schicht rein gedrückt worden. Sie war also schon eine ganze Weile auf den Beinen und unterbrach ihre Arbeit, um zur Morgenansprache zu gehen. Es stand jedem frei das zu tun. Man musste nicht jeden Tag aufkreuzen, aber es war schon gut, wenn man sich die Zeit nahm.
Sie war eigentlich eine Langschläferin, weswegen sie sich meist eher schlecht als recht aus dem Bett quälte.
Ihr Job war im Prinzip einfach. Als Späherin war es ihre Aufgabe die Umgebung um Vicarli im Auge zu behalten - zusammen mit den Warriorn im Wachturm - und alle paar Wochen machten sie und ein paar ihrer Kollegen Ausflüge, um nach Rohstoffen zu suchen oder um Lieferungen in andere Städte zu bringen.
Der Vorteil wenn man früh losmusste war, dass man auch früher fertig war mit arbeiten. Also beschloss sie, sich umzuziehen und dann zu Hobi zu gehen, um mit ihm zu sprechen. Doch vorher wollte sie sich noch eine Dusche gönnen, also stieß sie Tür zu ihrem Zimmer auf und zu ihrer Überraschung musste sie feststellen, dass Namjoon in ihrem Bett lag. Nicht, dass er nicht genau da hingehören würde, doch um diese Uhrzeit hatte sie nicht mit ihm gerechnet.
Er hatte sich angewöhnt Yoongi zu helfen, da er nun mal schnell verstand und gewissenhaft war. Der König war zunächst misstrauisch gewesen, doch Namjoon war ein Genie und das blieb auch dem Stevia nicht verborgen. Es war früher Nachmittag. Normalerweise war er dann noch bei Yoongi und erledigte irgendwelchen Papierkram. In den letzten drei Tagen hatten die beiden viel zu diskutieren gehabt mit den Architekten, denn einer von denen hatte eine wirklich bekloppte Bauidee und irgendwer musste ihm das endlich ausreden.
Irgendwie war das Namjoons Part geworden, denn Yoongi hatte keine Zeit und Namjoon eine Engelsgeduld. Dennoch schaffte sowas und das konnte Lilly sehen. Namjoon war sicherlich erschöpft. Er lag auf dem Bauch und schien zu schlafen. Sie überlegte erst ihn schlafen zu lassen, aber auf der anderen Seite...
Lilly lächelte leicht und ging rüber zum Bett. Sie warf sich einfach auf ihn drauf, was er mit einem Ächzen und einem kleinen Lachen zur Kenntnis nahm. Sie kuschelte sich an seine breiten Schultern und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken, was ihn zufrieden brummen ließ. "Was machst du schon hier?", fragte sie leise und er wandte den Kopf, den er auf seine Arme gelegt hatte leicht zu ihr um. "Yoongi und ich sind durch für heute, zumindest mit dem Zeug, bei dem ich ihm helfen kann. Er hat noch eine Holokonferenz mit der Butterfy-Queen... Heißt die echt so?"
Lilly überlegte. "Nein, eigentlich nicht, aber frag mich jetzt nicht, wie sie heißt. So weit oben im Norden war ich noch nicht." Sie lachte leise und sanft. Dann kuschelte sie sich enger an ihn.
"Vermisst du dein zu Hause?", fragte sie nach einer Weile. Namjoon schwieg kurz. Dann nickte er zaghaft. "Nicht zu Hause per se. Mein altes Leben geht mir am Allerwertesten vorbei. Aber ich vermisse Jungkook und Jin." Sie verteilte kleine, federleichte Küsse auf seinem Nacken und seinem Hals. "Ich weiß, ich vermisse sie auch."
Er bewegte sich leicht und Lilly ließ sich an seine Seite rollen, damit er sich umdrehen konnte, was er dann auch tat. Sobald er wieder halbwegs ruhig lag, kuschelte sie sich wieder an ihn und zufrieden spürte sie, wie er einen Arm um ihre Taille schlang und sie näher zog. Ihr Kopf ruhte nun an seinem Hals und er begann ihr durch die langen grünen Haare zu streichen. Sanft platzierte er einen Kuss auf ihrem Haaransatz und sie lächelte glücklich.
Sie begann langsam kleine Muster auf seine Brust zu zeichnen. "Wusstest du, dass sie auch angefangen haben, mit mir zu reden?" Sie fühlte, wie er mit dem Kopf schüttelte und ein kleine, tiefes, angenehmes Lachen bahnte sich den Weg aus seiner Brust. "Haben sie?" Sie nickte. "Sie sind toll..." Der großgewachsene, junge Mann lachte erheitert. "Reden ist Liebe", meinte er dann amüsiert. "Essen ist Liebe", antwortete Lilly mit einem weiteren Sinnspruch. Irgendwie schien es ja modern zu sein, dass alles Liebe war. "Bett ist Liebe", machte er weiter und streckte sich behaglich aus, ehe er seine Arme wieder enger um sie schlang. "Kissen ist auch Liebe", bestimmte sie und tätschelte ihn. "Willst du damit sagen, dass ich dein Kissen bin?" "Ich will damit sagen, dass du meine Liebe bist~"
Namjoon strich Lilly über die Seite und die junge Frau bekam eine angenehme Gänsehaut. "Wir werden schon wieder kitschig", stellte er amüsiert fest. Nicht, dass Lilly das stören würde. Erneut strich er ihr übers Haar. Nichts war schöner, als das Prickeln, dass seine Berührungen bei ihr auslösten. "Sie werden sich Sorgen machen", merkte Lilly an, denn noch immer waren ihre Gedanken bei seinen beiden Freunden. Namjoon schaute zur Decke. Sie wusste, dass er sich Sorgen machte. "Ich habe mein Handy mit einer Nachricht hinterlassen. Ich hoffe Jungkook hat es gefunden." Eine Nachricht? Lilly fragte sich spontan, was er geschrieben haben könnte. Egal was er ihnen hinterlassen hatte, es würde nicht dafür sorgen, dass sie sich weniger Gedanken machten, denn er würde verschwunden bleiben.
Es bereitete der Grünlilie richtige Herzschmerzen. Sie war mitfühlend und sie konnte sich denken, was in der anderen Welt los war. Namjoon war dort schon über zwei Wochen weg. An Jin und Jungkooks Stelle würde sie wahrscheinlich bereits das ganze Land nach ihm absuchen. Je mehr sie darüber nachdachte, desto schlechter wurde ihr Gewissen. Auch das war ihre Schuld... mehr oder weniger.
"Lilly, du kannst nichts für die Matebindung und auch nichts dafür, dass ich ein Mensch bin", übte sich ihr Mann man wieder in Gedankenlesen. Sie setzte sich ein wenig auf, um ihn ansehen zu können. "Ich weiß... ich fühle trotzdem mit..." Er schlang den Arm noch etwas fester um sie und strich ihr mit dem Daumen in einer federleichten Geste über die Wange. Lilly schloss die Augen und genoss die beruhigende und doch elektrisierende Wirkung, die von seinen Fingerspitzen auf ihren Körper überzuspringen schien.
Die junge Frau schlug die Augen wieder auf, um dem Blick des anderen zu begegnen, aus dem so viel Liebe sprach, dass es ihr Herz fast zum überquellen brachte. Doch sie konnte auch noch was anderes darin erkennen. Lag es an ihr oder wurde es hier drin ein paar Grad wärmer? Seine Lippen suchten ihre und nur zu gern öffnete sie sie, um ihm Einlass zu gewähren. Er folgte der stummen Einladung und verwickelte sie in einen leidenschaftlichen Kuss, den sie erst lösten, als sie keine Luft mehr hatten.
Der junge Mann veränderte ihre Position so, dass er sich über ihr abstützen konnte und küsste sich ihren Hals hinunter. Lilly legte den Kopf auf die Seite und ein wohliges Seufzen entkam ihren Lippen. "Was hattest du eigentlich gerade vor?", fragte er und strich mit seiner warmen Hand ihre Seite hinunter, ehe er sie auf ihrem Hintern platzierte und sie etwas mehr unter sich zog. Wärme breitete sich in ihrem Körper aus. Die Grünhaarige fuhr mit der Hand in Namjoons Haare und ließ die weichen Strähnen durch ihre Finger gleiten. "Nichts, was nicht auch noch ein bisschen warten könnte", antwortete sie und griff nach dem Saum seines Shirts, um es ihm über den Kopf streifen zu können.
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Curare Teil I
FanfictionAls der 23-jährige Koreaner Namjoon sich verliebt zweifelt er selbst ein wenig [oder eher ernsthaft] an seiner mentalen Verfassung, denn seine große Liebe ist nicht etwas eine junge, hübsche Frau oder - for gods sake - ein schnieke Typ, nein ... sei...