Jungkook
Völlig übermüdet begab sich Jungkook in sein Zimmer. Er schlief schlecht, denn er hatte zu viele Sachen, die ihn nachts beschäftigten. Eine davon war Taehyung. Es war ihm noch immer nicht geheuer, was er fühlte, sobald der Flieder auf der Bildfläche erschien.
Er war atemberaubend. Immer wenn er ihn sah stand die Welt eine kleinen Moment still und Jungkook konnte nichts anderes tun, als ihn einfach nur zu betrachten. Seine schönen Gesichtszüge konnten töten. Ernsthaft. Ihm war es ein verdammtes Rätsel, dass der Flieder bisher Single war. Von den Zehen bis in die Haarspitzen eine eindrucksvolle Erscheinung. Er war der Chef der Warrior-Association. Das hatte Jungkook auch mitbekommen und er machte seinen Job ziemlich gut, wenn er den Stimmen, die er über ihn reden hörte so glauben schenkte.
Dennoch hielt er sich zurück... wenn man nicht sogar sagen konnte, dass er ihm aus dem Weg ging, denn er war einfach nicht er selbst in Taehyungs Nähe. Manchmal kam er sich vor, wie ein verrücktes Fangirl. Dass diese Dinge einfach in seinen Kopf rein gesetzt worden sind passte dem Schwarzhaarigen gar nicht und er begann es wieder und wieder zu zerdenken.
Das mal ausgeblendet, hatte Jungkook nichts gegen Taehyung. Im Gegenteil. Er war seit langem mal wieder eine Person, die ihm nicht unendlich auf den Sack ging. Wenn man bedachte, dass Jungkooks Freundeskreis aus zwei Personen bestand, dann war es schon eine Leistung. Er wollte gern sein Freund sein. Aber daraus wurde allein schon deswegen nichts, weil er unregelmäßigen Herzschlag bei dem Schwarzhaarigen auslöste.
Jungkook seufzte.
Er stieß die Tür zu seinem Zimmer auf und blieb stehen. Ein altbekannter Geruch stieg ihm in die Nase und löste ein Gefühl von Panik aus. Metallisch, schwer... Blut. Der junge Mann konnte es fast auf der Zunge schmecken. Hecktisch sah er sich um, konnte aber erst mal nichts weiter erkennen.
Der Geruch würde aber kaum von ungefähr kommen. Er registrierte, dass das hier auch nicht sein Zimmer war. Er hatte sich verlaufen. Okay... warum sahen die Gänge auch alle gleich aus?! Jungkook sah sich erneut um, dann umrundete er das Bett, nur um dort einen leblosen Körper vorzufinden.
Blut sickerte aus den frischen Wunden an seinen Armen. Jungkook wusste, dass er keine Zeit hatte, um in eine Schockstarre zu fallen. Er schob die Panik und die Übelkeit, die in ihm aufkam zur Seite und handelte einfach. Das war nicht das erste mal, dass er jemanden sah, der versuchte sich das Leben zu nehmen.
Nicht heute, Kleiner, wer auch immer du bist. Jungkook hatte keine Ahnung, denn er hatte noch mit kaum jemanden gesprochen. Er war eben ein Assi, was sollte er machen? Ruhelos irrten seine Augen über das Bild, dass sich ihm bot, auf der Suche nach etwas, dass er zerreißen konnte, um einen Verband daraus zu basteln. Er hatte nicht viele Alternativen. Das was er sich zuerst schnappte, war ein Bandana, dass über dem Stuhl hing.
Schnell band er damit den ersten Arm kurz über der Wunde ab, ohne darauf zu achten, wie viel von dem Blut an seine Kleidung oder Hände kam. Es war belanglos. Die Klamotten gehörten eh nicht ihm. Er konnte nicht mal sagen, wem sie gehörten. Wahrscheinlich Tae, er hatte sie ihm geben. Als zweites nahm er ein Kleidungsstück, das auch auf dem Stuhl herumlag und biss es an einer Stelle kaputt, damit er Streifen rausreißen konnte.
Also auch der zweite Arm abgebunden war, was den Blutfluss schon mal eindämmte, suchte er nach etwas, dass er auf die Schnitte tun konnte. Er legte die Arme hoch und auch die Beine, damit der andere bessere Chancen hatte und wandte sich dessen Schrank zu. Die Tür flog auf und Tae stand plötzlich im Raum. Jungkook hielt inne. "Was ist los?", fragte sein Mate nur und der Junge Mann kam nicht umhin sich zu wundern, woher er schon wieder wusste, dass Jungkook am Rande des Wahnsinns war. Nach außen hin, war er komplett ruhig, doch im Inneren rannte eine Stampede in die eine und eine zweite in die andere Richtung und trampelte jeden klaren Gedanken platt.
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Curare Teil I
FanfictionAls der 23-jährige Koreaner Namjoon sich verliebt zweifelt er selbst ein wenig [oder eher ernsthaft] an seiner mentalen Verfassung, denn seine große Liebe ist nicht etwas eine junge, hübsche Frau oder - for gods sake - ein schnieke Typ, nein ... sei...