Estelle
Die junge Butterfly versuchte möglichst niemandem auf den Nerv zu gehen. Irgendwas ging vor im Palast und Estelle konnte nicht genau sagen was, außer dass sie wohl zu einem ganz beschissenen Zeitpunkt hier angekommen war. Keiner nahm sich wirklich Zeit für sie, weil alle dieses Viech jagten und irgendwie war das auch noch schief gelaufen. Alles was sie wusste war, dass wohl eine Gruppe Warrior im Sumpf gewesen war, um zu jagen und dass sie einen nur schwer verletzt wieder mit hoch gebracht hatten und dass deswegen die Hölle los war.
Irgendwas hatte er wohl zu tun mit dem König? Auf jeden Fall war der fast am Umkippen, seit dem er wusste, dass 'der Pathfinder' wohl im Sterben lag. Plottwist: Er starb aber nicht. Estelle kannte noch nicht viele der Landare hier, aber irgendwie erfasste sie ebenfalls die Erleichterung, einfach weil sie spüren konnte, dass es einer Tragödie gleich gekommen wäre, hätte er es nicht geschafft.
Ende gut alles gut, sie verstand nicht mal die Hälfte davon.
Sie hatte so gut wie niemanden kennen gelernt in der Woche, die sie bereits in Vicarli war und neben der Tatsache, dass sie sich zu Tode langweilte, hatte sie auch noch gottverdammtes Heimweh. Ihre Laune war dementsprechend nicht die Allerbeste.
Einsamkeit war nichts für Butterflys. Sie waren gesellig. Sie liebten Beisammensein und Tanz und ein paar andere Sachen. Ein Schmetterling allein ging ein. Immerhin sprach Chen mit ihr. Er war eine Ananas, wie er zu betonen wusste und inzwischen glaubte sie fast an die Blumensprache, denn die Ananas stand für Gastfreundschaft - welch Ironie des Schicksals, war er neben Thannam der Einzige, der sich ein wenig Mühe mit ihr gab.
Zumindest gefühlt. Sie waren alle ziemlich freundlich, aber dennoch war sie allein und auf sich selbst gestellt. Das hatte auch zur Folge gehabt, dass sie sich schon mehr als einmal in der Stadt verlaufen hatte. Orientierung war nicht per se die Stärke eines Schmetterlings. Doch das hielt sie nicht davon ab, wieder raus zu gehen. Alles war besser als im Palast zu versauern. Irgendwer würde sie schon wieder aufsammeln. Sie hatte sich noch immer nicht an die Temperaturen gewöhnt, eigentlich war es viel zu heiß... doch nur rum liegen konnte sie sich nicht.
Gerade als sie die steinernen Stufen vorm Palast - oder sollte man es eher eine Festung nennen - runter sprang kam Thannam eben diese hochgelaufen. "Prinzessin", sprach sie die Kleinere an und Estelle blieb stehen. "Wo willst du hin?", fragte sie und versuchte sich an einem doch recht freundlichen Lächeln. "Ich schau mich nur um", antwortete sie und lächelte ebenso freundlich zurück.
Thannam ging ein paar der Stufen wieder runter. "Soll ich dich begleiten?", fragte sie und Estelle war drauf und dran abzulehnen, doch auf der andere Seite wäre ein wenig Gesellschaft nicht übel. Also nickte sie. "Aber nur wenn du nichts anderes zu tun hast."
Die Rose winkte ab und schloss zu Estelle auf. "Im Moment suche ich nach einer entlaufenen Hauspflanze, denn auf der Suche nach Jimin hat Yoongi in Lillys Zimmer nachgesehen und ist er auf der Suche nach Tequila." Estelle schwieg kurz. Was hast er da nur gesehen, das er jetzt Alkohol brauchte? Klang ja abenteuerlich. "Der Typ der gestern fast gestorben ist?", hakte sie nach.
Thannam nickte. "Es geht ihm auf jeden Fall schon wieder gut genug, um Yoongi auf der Nase rumzutanzen", meinte sie leise und verdrehte die roten Augen, ehe sie sich durch das kurze rote Haar fuhr. Estelle konnte sich nicht gegen den Gedanken wehren, dass sie wohl lustig nebeneinander aussahen. Die eine mit rotem, kurzem Haar, die andere mit langen, indigofarbenden Locken. Die eine groß, die andere klein. Aber irgendwie sah wohl jedes Mädchen lustig neben Thannam aus, denn sie war wirklich hochgewachsen.
"Was ist das eigentlich mit den Beiden? Sind die irgendwie heimlich zusammen, oder sowas?", fragte Estelle unbedarft und Thannam verzog das Gesicht schon fast als hätte sie was Ekliges gesagt. Gerade als sie antworten wollte, fuhr jemand anderes dazwischen.
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Curare Teil I
FanfictionAls der 23-jährige Koreaner Namjoon sich verliebt zweifelt er selbst ein wenig [oder eher ernsthaft] an seiner mentalen Verfassung, denn seine große Liebe ist nicht etwas eine junge, hübsche Frau oder - for gods sake - ein schnieke Typ, nein ... sei...