23

3.2K 197 39
                                    

Durch lautes Klopfen wurde ich unsanft aus meinem Schlaf geweckt, doch ich wollte nicht aufstehen. Es war viel zu gemütlich hier, und mein Kissen schien heute besonders weich zu sein. "Gukkie, ich komm jetzt rein!" hörte ich die Stimme von Julie, und wunderte mich, warum sie schon so früh so einen Stress machen würde. Sollte sie doch reinkommen, ich würde noch 5 Minuten mit meinem Kissen hier kuscheln. Da öffnete sich auch schon die Tür, und ich lauschte verwundert auf. Nicht nur Julie, sondern auch 2 weiter Personen waren eingetreten, und unterhielten sich. Die eine war definitiv Namjoon, und die andere kam unverwechselbar von... Tae. "Guk! Was geht denn hier ab?!" rief dann auch schon Julie, während sie wohl bei mir angekommen war. Was ging denn schon hier ab? Ich schlief! Innerlich war ich wohl am fluchen, und verstand nicht, warum sie mit den beiden hier auftauchen würde.

Doch da bewegte sich mein Kissen. Sofort riss ich meine Augen auf. MEIN KISSEN BEWEGTE SICH. Kurz dauerte es, bis ich klar denken konnte, und begriff, warum sich mein Kissen bewegte. Anscheinend waren Jiminie und ich nach unserem Filme Abend eingeschlafen, und auf dem Sofa liegen geblieben. Nun ja, ich war wohl eher halb auf ihm liegen geblieben. Denn nun schaute ich ein wenig nach oben, und somit direkt in Chims Augen. Er hatte einen Arm um mich gelegt, und somit lag ich halb auf seiner Brust. Dass ich noch sehr schlaftrunken war, und erst jetzt zu meinen Gästen schaute, war wohl keine gute Idee. Namjoon war schon auf uns zugekommen, während Minnie mich immer noch verwundert anschaute.

"Jimin! Was machst du hier? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht!" schimpfte der Leader, während ich mich nach Julie umschaute. Sie schien nicht sehr sauer auf mich zu sein, war wohl eher erleichtert, dass sie Chimmy gefunden hatten. Nun fiel mein Blick zu Taehyung. Und ihm waren die Emotionen nur so ins Gesicht geschrieben. Entsetzen, Schock und vor allem Trauer. Mein Herz zog sich zusammen, und ich wusste nicht, was ich in dem Moment machen sollte. Da stürmte er schon aus dem Zimmer, und ich handelte, ohne großartig Nachzudenken.

Ohne Rücksicht auf Verluste sprang ich über Jimin, drückte mich an Namjoon vorbei, und ließ auch Julie mit ihrem fragenden Blick stehen. Ich musste ihm hinterher. Wir mussten reden, jetzt. Im Flur angekommen sah ich mich um, und konnte ihn noch um die Ecke biegen sehen, in Richtung Aufzug. "Taehyung!" rief ich, doch er blieb nicht stehen, schien seinen Schritt sogar noch zu beschleunigen. "Warte doch!" rief ich, als er schon in den Aufzug einstieg, und ziemlich hastig den Knopf zum schließen der Türen drückte. Nun rannte ich die letzten paar Meter, und konnte gerade noch die Tür aufhalten, und mich zu ihm in den Aufzug drängeln. Ein deutlich genervter Blick schaute mir entgegen, und in seinen Augen konnte ich Tränen aufblitzen sehen. Kurz stockte ich in meiner Handlung, und er blickte mich wütend an.

"Was willst du?" pampte er mich an, und durch den harschen Ton, wich ich einen Schritt zurück. Die Türen des Aufzuges schlossen sich, und der Aufzug fuhr nach unten. "Tae.. es ist anders, als du denkst.." fing ich an, und musste innerlich schon schmunzeln. Das war wohl die Abgedroschene Floskel überhaupt, und ich hätte niemals gedacht, dass ich sie je benutzen würde. Doch der Blick, welchen mir Taehyung in dem Moment zuwarf, änderte sich nicht.

Als ich bemerkte, dass wir fast in der Lobby angekommen waren, drückte ich beinahe aus Reflex den Not Stopp Schalter des Aufzuges, und wir blieben augenblicklich stehen. Überrumpelt blickte Tae zwischen mir und dem Knopf hin und her. "Ist das dein Ernst?!" sprach er nur, und fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht. "Taehyung, wir müssen reden!" setzte ich dann an, und er schaute mir direkt in die Augen. "Über was willst du mit mir reden?" fragte er beinahe spöttisch. Der gemeine Unterton tat mir weh, und ich versuchte ihn doch zu ignorieren.

Mir war bewusst, dass er mir so nicht wirklich zuhören würde, also handelte ich instinktiv. Ich überwand den wenigen Abstand zwischen uns, und legte meine Hände an sein Gesicht. Sofort fühlte ich dieses wohlige Kribbeln in meinem Bauch, doch nun war es eher ein kleines Feuerwerk. Seine Augen weiteten sich ein wenig, doch er ließ mich machen. Bevor er es sich anders überlegen konnte, ließ ich auch die letzten Zentimeter Abstand zwischen uns verschwinden, und küsste ihn. Kurz passierte nichts, mein Kopf schaltete sich aus, und meine Lippen schienen an den seinen zu verbrennen. Da legte er seine Arme um mich, drückte meinen Oberkörper näher zu seinem, und ließ eine Hand in meinen Nacken wandern.

Dieser Kuss, er sprühte nur so vor Leidenschaft, und Verlangen. Längst hatte ich meine Augen geschlossen, und genoss einfach dieses wunderbare Gefühl, welches sich in mir ausbreitete. Die Geborgenheit, die Wärme. Sein Kuss war sehr intensiv, und ich wollte nicht, dass er enden würde. Doch ich drückte ihn leicht von mir. "Tae, es tut mir leid... Ich.. ich kann mich nicht von dir fernhalten." meinte ich zu ihm, und versuchte jede einzelne Änderung seiner Mimik zu verfolgen. Da zog er mich wieder zu sich, drückte mir einen weiteren Kuss auf. "Wer sagt denn, dass du es musst?" lächelte er mir entgegen.

Kurz war ich von der Stimmungsschwankung verwirrt, doch lächelte ich ihn an. "Es... ich..." verwirrt stotterte ich vor mir her, da zog er mich wieder zu sich, nahm mich fest in den Arm. Da beruhigte ich mich, und fand endlich klar Worte. "Ich hatte Angst, dass du mich nur als einen Freund siehst.. Deshalb hatte ich mich von dir fernhalten wollen.. Aber mein Herz schafft das nicht. Es tut mir leid, dass ich so zu dir war." erklärte ich mich, und mit jedem Wort schien Tae mich fester an sich gedrückt zu haben. Meine Hände hatte ich längst um seinen Rücken geschlungen, und wollte mich am liebsten nie mehr von ihm lösen.

"Ich habe mich in dich verliebt, Taehyung." flüsterte ich schon fast, doch ich war mir sicher, dass er mich gehört hatte. Ein rauchiges Lachen holte mich aus meinen Gedanken, und ich schaute ihn abwartend an. Doch anstatt etwas zu sagen, griff er wieder nach meinem Gesicht, zog mich zu sich und küsste mich. Nun war sein Verlangen und die Leidenschaft, welche er in den Kuss legte noch um einiges präsenter als zuvor.

"Ich glaube, ich hab mich auch ein wenig in dich verliebt, Gukkie." grinste er mich dann frech an, als unsere Augen sich wieder trafen.

* 🙏🏻 finaaaaally *

Coincidence ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt