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"Danke dass du deinen Urlaub mit uns verbracht hast, Jeonggukkie!" umarmte mich Taehyungs Mutter zum Abschied, ehe auch sein Vater mich in seinen Arm nahm. "Danke, dass wir dich kennen lernen durften! Bis zum nächsten Mal!" lächelte er mich an und ging mit seiner Frau schon mal zu ihrem Gate, wo sie dann auf Tae warten würden. Mein Flug würde in 30 Minuten gehen, und ich musste so langsam los. "Babe." sagte Tae dann, und ich drehte mich zu ihm. "Wir werden jeden Tag telefonieren, FaceTime, alles." nahm er mich fest in seinen Arm, ich konnte hören, wie er anfing zu schluchzen. "Jeden Tag mein Engel." küsste ich sein Ohr, denn er hatte sein komplettes Gesicht an meiner Halsbeuge vergraben.

"Ich will nicht, dass du gehst..." weinte mein Freund, und ich drückte ihn fest an mich. "Alles wird gut, versprochen.." lächelte ich, und Tae nickte nur. "Wir schaffen das." küsst er meinen Hals, ehe er langsam von mir abließ. Die letzte Nacht hatten wir beide fast nur weinend verbracht. Es war einfach unvorstellbar, dass wir uns nach fast einem ganzen Jahr zusammen nicht mehr jeden Tag sehen würden. Dass wir von nun an wirklich eine Fernbeziehung führen würden, mit ordentlich Zeitunterschied. Wenn ich wach war, würde Taehyung schlafen, und anders herum. "Ich liebe dich so sehr, wir schaffen das..." schniefte ich dann, obwohl ich mir selbst geschworen hatte, nicht wieder zu weinen.

"Wein doch nicht Babe.." fing nun auch Taehyung wieder an, woraufhin ich kurz auflachte. "Du weinst doch auch Engel.." nahm ich ihn erneut in den Arm. "Wir sind solche Idioten..." küsste ich ihn erneut, musste nun wirklich los, nicht dass ich meinen Flieger verpassen würde. "Ich liebe dich, meld dich wenn du gelandet bist, ja?" ließ mich mein Freund dann langsam aus seiner festen Umarmung, und ich nickte nur. "Du auch?" fragte ich noch, ehe Tae nur nickte. "Ich liebe dich." küsste ich Taehyung zum letzten Mal, und ich wusste nicht, wann ich es wieder konnte. "Ich liebe dich auch." sagte er noch, ehe ich mich von ihm löste und zu meinem Check In lief, und der Versuchung, mich noch ein weiters Mal umzudrehen, widerstand. Ich wusste, dass ich den Anblick nicht ertragen hätte.

Mein Herz schlug so schnell, die Tränen verschleierten mir immer wieder meinen Blick, während ich meinen Platz im Flugzeug gefunden hatte, und einfach stur aus dem Fenster blickte. Nicht einmal den Start bekam ich so wirklich mit, meine Gedanken kreisten einzig und allein um den Mann, den ich eben verlassen hatte. Tränen flossen unaufhörlich aus meinen Augen, selbst wenn ich es gewollt hätte, ich hätte sie nicht stoppen können. Die gesamten 17 Stunden Flugzeit verbrachte ich damit, einfach aus dem Fenster zu schauen, und mir zu wünschen, die letzten Monate noch einmal erleben zu können. Jeden einzelnen wundervollen Moment mit meinem Freund erneut zu erleben, auch die schlechten. Denn diese Up und Downs haben unsere Beziehung so sehr gefestigt und gestärkt, dass ich mir sicher war, dass wir das schaffen würden.

In L.A. angekommen sah ich sicherlich aus wie der schlimmste Zombie überhaupt, und ich wusste, dass mich die Paparazzo erwarten würden. Deshalb hatte ich mir meine zu große Sonnenbrille angezogen, Cap tief im Gesicht, und den Kopf gesenkt, bis ich eine mir so vertraute Stimme hörte, dass ich direkt wieder weinte. "Hey, Gukkie.." hörte ich Julie, und ich fiel ihr direkt in die Arme. "Ich vermisse ihn jetzt schon.." weinte ich, und Julie strich mir über den Rücken. "Ich weiß, aber denk dran... Alles wird gut!" lächelte sie, und ich versuchte zu nicken. "Komm, willst du dich zuerst zu Hause ausruhen, oder wollen wir direkt..?" fragte sie, und ich schüttelte den Kopf. "Direkt loslegen. Lass mich mit meinen Gedanken nicht allein." meinte ich nur, und sie nickte. "Dann los." meinte sie, und leitete mich hinaus zu unserem Taxi, vorbei an dutzenden Fotografen, die mich in dem Moment aber nicht im Geringesten interessierten.


Taehyung POV:

"Alles gut mein Schatz?" fragte mich meine Eomma, und ich schüttelte einfach meinen Kopf. Nichts war gut, ich hatte Jeongguk gehen lassen. Einfach so, ich hätte so vieles anders machen können. Ihn einfach darum bitten, bei mir zu bleiben. Es wäre so viel einfacher, wenn ich nicht so ein verdammter Angsthase wäre. Aber konnte ich wirklich von ihm verlangen, seine komplette Karriere auf Eis zu legen, nur um zu mir nach Korea zu kommen? Er hatte seine Freunde in Amerika, sein Leben. Und wer war ich, einfach von ihm zu verlangen, alles aufzugeben? Ich wusste, dass er mich liebte, sehr sogar. Allerdings wusste ich nicht, wie lange ich es ohne ihn aushalten würde.

"Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut. Ihr beide seid füreinander bestimmt, das hat man deutlich gemerkt mein Schatz." küsste meine Mutter meinen Kopf, ehe ich mich an sie lehnte. Wie sehr ich doch hoffte, dass sie recht hatte. Wie sehr ich mir wünschte, dass es eine stärkere Macht gäbe, die einfach alles gut hindrehen konnte. Die einfach dafür sorgen konnte, dass Jeongguk und ich glücklich werden konnten, ohne uns Gedanken um ein wo und wie zu machen. Wie gerne ich ihn einfach wieder in meinen Armen halten würde, ihm dabei zusehen würde, wie er sich über irgendwas aufregt. Jeongguk dabei beobachten würde, wie er seine Zunge herausstreckt, wenn er sich konzentrierte, wenn er Songtexte schrieb oder einfach nur eine Runde am PC zockte. Gott, ich vermisste ihn schon so schrecklich, und es waren gerade mal ein paar Stunden.

Als wir zurück in Korea waren, verabschiedete ich mich von meinen Eltern, die nun wieder zurück nach Daegu fahren würden. "Pass auf dich auf mein Kleiner." umarmte mich mein Vater, nachdem auch meine Mutter mich fest in ihre Arme genommen hatte. Die Fotografen am Flughafen waren sogar noch eine relativ willkommene Abwechslung, denn ich hatte ein paar Minuten den Kopf woanders als bei dem Mann, der mein Herz mit sich genommen hatte. Schnell war ich in einem Taxi und fuhr zu mir nach Hause, auch wenn ich wusste, dass heute mein letzter freier Tag war, so hatte ich nichts geplant. Nur weinen und meinen Engel vermissen. Das war alles, was ich vor hatte.

Endlich an meiner Wohnung angekommen öffnete ich sie mit dem Code, und mir blieb fast mein Herz stehen, als ich meine 5 besten Freunde dort stehen sah. Jimin lief auf mich zu und nahm mich direkt in seine Arme, gefolgt von Hoseok. "Hey." war alles, was mein bester Freund sagte. "Hi." antwortete ich ihm, da kamen auch schon Seokjin und Namjoon auf mich zu, sogar Yoongi Hyung kam mit zu uns. Und in diesem Bündel voller liebe konnte ich nicht mehr an mich halten, und fing bitterlich an zu weinen. "Komm wir sind alle hier." strich Hoseok mir über den Kopf, während ich mein Gesicht an Jimins Schulter vergrub. "Lass uns ein paar Serien schauen und einfach zusammen weinen, okay?" fragte dieser mich dann, und ich nickte. "Ich hab schon Essen bestellt." sagte Yoongi dann, und wir liefen alle zu meinem großen Sofa, wo wir uns irgendwie zusammen drauf quetschten.

Ich war so unglaublich dankbar, in diesem Moment meine zweite kleine Familie um mich herum zu haben. Jedoch machte es mich gleichzeitig unsagbar traurig, da ich wusste, dass Jeongguk in Amerika alleine war. Seine Freunde waren gerade auf Tour, und nur Julie konnte ihm gerade Gesellschaft leisten. Dass mein Engel nun womöglich alleine in seiner Wohnung sitzen und weinen würde, brach mir mein Herz noch viel mehr, als alles andere. "Alles wird gut, Tae." strich mir dann Namjoon über den Kopf, ehe ich nur nicken konnte. Das sagten alle, doch für mich war es viel zu surreal, dass noch einmal alles gut werden würde.

Coincidence ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt