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"Ich kann nicht glauben, dass er sowas gemacht hat.." sprach dann Hobi leise, wohl eher zu sich als wirklich zu uns. "Man kann den Menschen nur vor den Kopf schauen, Hobi." erwiderte Jimin nur, als er mir einmal durch die Haare fuhr. Es herrschte Stille, und in meinem Kopf wurde es immer klarer, was mich auch ein wenig überraschte, doch ich sprach diesen einen Gedanken, der in meinem Kopf vorherrschte, aus. "Er würde sowas nie tun. Tae liebt mich. Und ich liebe ihn." sprach ich mit festerer Stimme, als ich es mir selbst zugetraut hätte. Nun schauten mich die beiden überrascht an. "Gukkie.." wollte Jimin anfangen, doch ich unterbrach ihn, indem ich mich aufsetzte und ihn mit einem ernsten Blick anschaute.

"Nein, Minnie. Tae würde sowas nie tun. Da bin ich mir absolut sicher. Da stimmt irgendwas nicht.. Ich.. Ich muss mit ihm reden." noch während ich diese Worte aussprach hüpfte ich umständlich aus dem Bett und schlüpfte in meine Schuhe. "Hyungie.. bitte. Lass es doch.. du musst dich.." fing Jimin wieder an, doch er wurde von Hoseok unterbrochen. "Wir kommen mit, wenn das okay ist für dich?" fragte der Rothaarige dann, und ich war mehr als erleichtert, ich hätte die beiden sicherlich nicht gefragt. Doch zu wissen, dass ich nicht alleine vor dem Mann, den ich liebte treten müsste, war eine große Erleichterung.

Jimin und Hobi eilten mir über den Flur hinterher, ich war schneller bei Taehyungs Tür, als ich es gedacht hätte. Ich hatte mich genau 0 auf das folgende Gespräch vorbereitet. Nun stand ich vor seiner Tür und wusste nichts mit mir anzufangen. Unsicher schaute ich auf das Holz vor mir und mein Körper spannte sich unbewusst an. "Hyung, wir können auch.." sprach Jimin, während er eine Hand an meinen Oberarm legte, doch ich schüttelte leicht den Kopf. Meine Hand klopfte leicht an der Tür und ich dachte schon, Tae hätte es nicht gehört, doch langsam öffnete sich die Tür und mir schaute ein paar Augen entgegen, die ich so noch nie gesehen hatte.

Rot unterlaufen und glasig waren diese sonst so offenen und liebevollen Augen, als sie mich erkannten konnte ich einen Funken Erleichterung sehen, doch auch die nicht zu übersehende Angst in ihnen aufkommen. Ohne ein Wort zu sagen öffnete Tae die Tür komplett und wir gingen hinein. Ich hatte immer noch keine Ahnung, was ich sagen sollte, also wartete ich einfach, bis mein Gegenüber das Wort ergriff. Was ja eigentlich keinen Sinn machte, immerhin war ich zu ihm gekommen. Tae, der bis eben noch den Rücken zu uns gedreht hatte fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare und drehte sich so zu mir um, und unsere Blicke trafen sich ein weiteres mal.

Und dieser intensive Blick ging mir in Mark und Knochen über. Er hatte Angst, Angst dass ich mich endgültig von ihm entfernen würde. Wieder stiegen ihm die Tränen in die Augen, doch er hielt Abstand zu mir. Wahrscheinlich war Jimins Drohung von vorhin der Auslöser dafür. Doch ich wollte das alles nicht. Ich konnte es nicht - mich von ihm fernhalten. Taehyung hatte mir so oft bewiesen, dass er mich liebte. Dass er mich wirklich von ganzem Herzen liebte. Jeden kleinen Fehler an mir, jede Macke und jede Dummheit, die ich angestellt hatte. Er liebte mich aufrichtig, er vertraute mir.

Ohne weiter nachzudenken überwand ich den Raum zwischen uns und schlang meine Arme um meinen Freund, zog ihn fest an mich und legte meinen Kopf an seine Brust. Mit meiner Aktion wohl ziemlich überfordert reagierte er zunächst nicht, bis er langsam seine Arme um mich legte und mich noch ein wenig näher an sich zog. Taehyung schluchzte auf und weinte an meinen Kopf gelehnt, ich hingegen lächelte nur ein wenig. Ich liebte diesen Mann, und was noch viel wichtiger war, ich vertraute ihm. Niemals würde er mir so etwas antun, da war ich mir nun sicher.

"Gukkie..." fing er mit zitternder Stimme an, doch ich unterbrach ihn kurz, indem ich sein mit Tränen überzogenes Gesicht in meine Hände nahm, mich aufrecht hinstellte und ihm einen leichten Kuss auf die Lippen drückte. "Ich glaube dir. Aber bitte, Baby. Erzähl mir, was passiert ist.. irgendwas stimmt doch nicht?" sprach ich, und sah nur wie Tae mich überrascht, nein eher schockiert ansah. "Du..." sprach er ungläubig, und fasste nun meine Hände, die immer noch an seinem Gesicht lagen. "Ich liebe dich so sehr... Ich könnte niemals... Du bist doch..." schluchzte er dann wieder, und ein weiterer kurzer Kuss folgte. Nun lächelte mein Freund leicht, was mein Herz ein wenig leichter werden ließ.

"Was ist gestern Abend passiert? Wir dachten, du bist mit Yoongi abgehauen." sprach dann auf einmal Jimin, und als ich zu ihm nach hinten sah, konnte ich nur noch sehen wie Hoseok ihm leicht gegen die Schulter schlug. Tae ließ nun den Blick von mir ab und schaute zu seinen Freunden. Die Haltung der beiden konnte nicht unterschiedlicher sein. Während Jimin angespannt und sichtlich genervt von Tae war, hatte Hoseok ein leichtes Lächeln auf den Lippen. "Nein, ich war kurz mit Yoongi raus gegangen, er wollte ein wenig frische Luft schnappen." fing Tae an und drehte sich nun komplett zu Jimin, zog mich mit sich zum Bett auf das wir uns gemeinsam setzten.

"Als er dann aber mit Sue telefoniert hatte, verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg zurück zum Hotel. Ich bin also wieder rein gegangen, hab noch meine Cola ausgetrunken und euch beim Tanzen beobachtet.. Danach weiß ich eigentlich nichts mehr. Kompletter Filmriss.." sprach Taehyung dann, und Jimin hob ungläubig eine Augenbraue. "Du verträgst fast am meisten von uns allen.. Und da willst du mir sagen dass dich ne Cola aus den Socken haut?" hakte er ziemlich misstrauisch nach, und als er den Satz ausgesprochen hat, kam wohl Hoseok und mir gleichzeitig der selbe, zugegebenermaßen merkwürdige Gedanke.

Coincidence ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt