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Ich merkte nur, wie sich mein Bett auf der anderen Seite ein wenig senkte, als sich mein Freund irgendwann in der Nacht zu mir legte. "Hey Baby.." hauchte ich ihm entgegen, drückte mich direkt an ihn. Meine Augen öffnete ich gar nicht erst, sog gierig seinen wunderbaren Duft ein, und wollte gerade wieder einschlafen, da küsste er mich auf meinen Kopf, und griff mit seiner Hand an meine Stirn. "Ich liebe dich." sagte er nur, und zog mich in seine Arme. "Ich dich auch.." flüsterte ich noch, als ich wieder einschlief.

Das nächste, an das ich mich erinnerte, war dass ich von einem sanften Streicheln über meinen Arm geweckt wurde. "Hmnn..?" brachte ich nur hervor, was ein raues Lachen meines Freundes nach sich zog. "Du musst deine Medizin nehmen." sagte er leise und ich öffnete meine Augen. Langsam setzte ich mich auf, mir war schwindelig und mein Kopf tat mir weh. Dankend nahm ich die Tabletten nach und nach ein, trank einen großen Schluck Wasser hinterher. "Ich muss jetzt los, ich schreib dir später. Ruh dich bitte aus, versprich mir das. Frühstück müsste gleich kommen, habe dir was beim Zimmer Service bestellt." sagte Tae, lehnte sich wieder zu mir und küsste mich. "Okay. Danke Baby." sagte ich nur und legte mich wieder hin. Meine Augen taten mir weh, so schloss ich sie direkt wieder. "Es wird zwar schon so um 5 sein, wenn wir wieder hier sind, aber ich komme dann direkt zu dir." meinte er noch, als er schon aufgestanden war.

"Achwas.. nein. Mach was mit deinen Jungs. Sie vermissen dich sicher. Ich werd eh nur schlafen." antwortete ich ihm ruhig und öffnete noch einmal meine Augen, um das wunderschöne Erscheinungsbild meines Freundes bewundern zu können. "Sicher?" fragte er, und kam noch einmal kurz zu mir. Ich nickte nur knapp. "Wenn was ist, melde ich mich bei dir. Versprochen." lächelte ich ihn an, und mein Freund lächelte nur zurück. "Bis später. Ich liebe Dich." küsste er ich noch einmal, verließ dann mein Zimmer.

Kurzerhand griff ich nach meinem Handy, schrieb Julie, dass es mir den Umständen entsprechend gut ging und ich gleich was Essen würde. Außerdem hatte ich einige Nachrichten von Sue, mit der ich kurz textete. Da klopfte es schon an meiner Zimmer Tür, ich stand auf und öffnete die Tür, da ich mir sicher war, dass es der Zimmer Service war. Mein Blick war immer noch auf mein Handy gerichtet, da ich gerade dabei war, Sue zu antworten. "Oh, wow. Daran könnte ich mich doch wieder gewöhnen." sprach dann allerdings eine Stimme, bei deren Klang ich hochschreckte. "Bryan?!" entkam es mir nur überrascht, und ich stand im Türrahmen, wusste nicht, was ich sagen sollte. Bis ich realisierte, dass ich in nichts weiter als einem Oversized Shirt von meinem Freund hier vor meinem Exfreund stand.

Die Shorts darunter konnte man nicht einmal sehen, denn es ging mir bis kurz über die Knie. "Was willst du hier? Verschwinde!" schimpfte ich, und wollte die Tür wieder zu knallen, da wurde diese aber von meinem Ex Freund gestoppt. "Hey, Honey, ich möchte doch nur mit dir reden." hauchte er mir entgegen, und mir war erst in der Sekunde aufgefallen, dass er mir viel zu nahe gekommen war.  "Ich aber nicht mit dir, und jetzt Hau Ab!" schrie ich ihn schon fast an, und versuchte ihn aus meinem Zimmer zu schubsen. Das war schon alleine an dem Fakt gescheitert, dass er gut einen Kopf größer war als ich, zudem war ich alles andere als Fit. "Ach, du bist so süß, wenn du dich aufregst..." lachte er nur auf, und hielt mit seiner Hand mein Gesicht hoch, so dass ich ihn ansehen musste. "Du und dieser Typ also? Warum habt ihr es denn noch nicht öffentlich gemacht? Du bist kein Mensch, der seine Gefühle gerne versteckt oder verleugnet.." sprach er, und ich sagte es sehr ungern, aber in dem Punkt hatte mein Ex Recht.

Ich mochte es nicht, dass ich meine Liebe dem Menschen, dem sie gehörte nicht zeigen konnte. "Das geht dich nichts an.." antwortete ich ihm, allerdings bei weitem nicht so Selbstbewusst wie ich es eigentlich wollte. "Gukkie, ist es wirklich das, was du willst? Was passiert denn, wenn eure Tour vorbei ist. Wirst du nach Korea ziehen? Bleibt er hier? Habt ihr darüber jemals geredet?" fing er wieder an, und ließ nun von meinem Gesicht ab. Zu meiner Verwunderung nahm er auch ein wenig mehr Abstand zu mir, was mich ein wenig mehr entspannte. Wieder konnte ich nichts dazu sagen, denn ich hatte mir noch überhaupt keine Gedanken über das Leben nach der Tour gemacht. Mein Leben, meine Karriere und meine Freunde waren hier in den USA. Und für Taehyung war all das in Korea.

"Ich weiß, es hört sich komisch an, dass gerade ich dir das sage. Aber ich vermisse dich, wirklich. Du warst die Liebe meines Lebens, und dich in den Armen eines anderen zu sehen, der dich nicht im geringsten verdient hat, schmerzt. Denk drüber nach, ob es wirklich das ist, was du willst. Eine geheime Beziehung, die sich in eine Fernbeziehung verwandeln wird. Du bist kein Mensch, der so etwas aushält. Du brauchst die Nähe zu der Person, die du liebst. Das wissen wir beide." sprach er nur weiter, und ich hob nun von selbst den Kopf. Warum redete ich überhaupt noch mit ihm? Wahrscheinlich, weil er teilweise Recht hatte.

Niemals war ich der Typ für eine Fernbeziehung, und auch die Tatsache für Tae nach Korea zu ziehen schien mir doch sehr weit hergeholt. Doch auch anders herum war es einfach unwirklich, er konnte die Sprache hier nicht einmal komplett, und außerdem war er Teil einer Band, die gerade nur so durch die Decke ging. "Denk über meine Worte nach, Honey. Ich warte auf dich, das ist mein voller Ernst." sagte Bryan, als er sich dann umdrehte und mich im Türrahmen stehen ließ.

Coincidence ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt