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"...spekt haben hast du das verstanden, du Bengel?!?" die Stimme kannte ich nicht, und ich wollte gerade einfach rein gehen, doch ich hörte ein Schluchzen. Und diese Stimme, die da weinerlich antwortete, die kannte ich zu gut. "Zuno-Hyung...Mianhae...." kam es zwischen dem Schluchzen, und mein Herz setzte einen Schlag aus. Das war Jimin. Er weinte... Und es zerriss mir das Herz. Ohne weiter darüber Nachzudenken öffnete ich die Tür, und der Anblick stach mir ins Herz. Min stand an der Wand, und der mir noch Unbekannte hatte ihn am Kragen gepackt und wollte ihm wohl gerade eine Ohrfeige geben, seine Hand war bereits ausgestreckt. Doch Chim schien sich nicht zu wehren, er hatte seine Augen zu gekniffen und schien nur auf den Schmerz zu warten.

"HEY!! FINGER WEG VON IHM!!" schrie ich dann auch schon, und überbrückte die paar Meter Abstand zu den beiden. Der mir Unbekannte drehte sich dann zu mir, ließ aber nicht von Jimin ab. "Was willst du jetzt von mir?" spottete er mir entgegen.

Auch wenn der Typ mehr als nur einen Kopf größer war als ich, griff ich nach seiner Hand, die immer noch an Chims Shirt festgeklammert war, und mit einem festen Schlag auf sein Handgelenk ließ er den Jüngeren dann los. Dieser sackte in sich zusammen und ich sah kurz auf ihn herab. Mein Herz schmerzte, ihn so zu sehen, doch ich würde mich gleich um ihn kümmern. Wütend schaute mich der Typ an, welchen ich nun als einen der Manager der Jungs erkannte. Und dieser Fakt machte mich noch wütender.

"Verschwinde, sonst gibt es Konsequenzen!" schrie er mich dann an. Zuviel des Guten, dachte ich mir nur. "Was denn für Konsequenzen? Willst du mich auch schlagen, ja? Das versuch mal, mein Lieber!" schrie ich ihn an, und er hatte wohl nicht mit so einer Reaktion von mir gerechnet. Abschätzend schaute er zu Jimin, der sich immer noch nicht bewegt hatte.

"Halt bloß dein Mund, hast du verstanden Park Jimin?" mit diesen Worten verließ der große Mann die Garderobe, und jetzt erst bemerkte ich das Zittern in meinem Körper. Schluchzen kam von dem Jungen neben mir, und ich ließ mich sofort zu ihm hinab auf den Boden. "Pshht.. Chimmy.." sprach ich leise, und legte vorsichtig eine Hand an seinen Rücken. Ich wollte ihn jetzt nicht überfordern. Doch da schmiss sich der Jüngere voll und ganz in meine Arme, und ließ seinen Tränen freien Lauf. Wir saßen einige Minuten so da, und redeten kein Wort. Ich hielt ihn einfach fest in meinen Armen, und strich ihm beruhigend über den Rücken. "Das war nicht das erste mal, dass er dich schlagen wollte, oder?" fragte ich dann in die Stille.

Jimin verneinte still. "Du musst es Sejin sagen. Dieser Mann hat nichts in eurer Nähe verloren." sprach ich stärker, als ich es wollte, und Minnie zuckte leicht von mir weg. "D-Das kann ich... nicht." stotterte er mir entgegen, und in dem Moment sah ich erst, wie jung er eigentlich war. Er war noch so eine unschuldige Seele, und er hatte es bei allen Willen dieser Welt nicht verdient, so behandelt zu werden.

"Jiminie.. bitte. Das geht so nicht." versuche ich mit ihm zu reden. "Er wird mir.. nein, Gukkie. Ich kann nichts dazu sagen. Es tut mir leid." flüstert er, und versucht sich von mir weg zu drücken. "Warst du wegen ihm so komisch drauf heute?" frage ich den liebenswerten Jungen in meinen Armen, und hinderte ihn daran, Abstand zwischen uns zu bringen. Er nickte nur knapp. "Gestern nach dem Interview hat er mit mir Geschimpft.. Ich weiß nicht einmal, was ich falsch gemacht habe." mit einem traurigen Blick in seinen Augen trafen sich unsere Blicke.

Es versetzte mir so viele Stiche ins Herz. Das alles erinnerte mich so sehr an die Situation mit Bryan damals. Seine ewigen Ausraster, und er hatte seine Wut oft genug an mir ausgelassen. Ständig hatte ich im Nachhinein die Schuld bei mir gesucht, denn irgendwer musste ja daran Schuld sein. Immer wieder redete ich mir ein, dass ich es war. Dass ich nur mein Verhalten ändern musste, und alles wäre in Ordnung. Das ging lange so, und ich habe viel eingesteckt damals.

Bis ich mich endlich Julie anvertraut hatte. Sie hatte mir damals geholfen, und ich war so unfassbar dankbar dafür, sie in meinem Leben zu haben. Ich klammerte mich gerade fest an Jimin, und mir stiegen die Tränen in die Augen. "Minnie. Ich sorge dafür, dass es aufhört, ich verspreche es dir." ich drückte ihn fest an mich, und er fing leicht an zu lächeln. "Ich bin froh, dass ich dich habe, Hyungie." meinte er dann leise, und ich stand auf. "Ich bin auch sehr froh, dich zu haben, Jimin-ah." lächelnd zog ich ihn hoch zu mir, ehe er sich kurz über sein Gesicht wischte mit seinen Händen, und mit mir zusammen zu den Jungs ging.

Sie warteten alle schon, und waren sichtlich genervt. "Wo wart ihr so lange?" schimpfte Jin dann, und sah zwischen Jimin und mir hin und her. "Ich musste noch was mit Julie klären, sorry." lächelte ich ihn an, und er schien sich damit zufrieden zu geben, ich sah ihm aber an, dass er mit mir noch darüber reden wollen würde. Yoongi und Hobi stiegen mit Namjoon und Jin in den ersten Van ein, sodass Jimin, Tae und ich in dem anderen saßen. Kurz war ich unsicher, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, doch das klärte sich recht schnell.

Tae legte seine Lippen auf meine, als ich mich zu ihm umgedreht hatte, und ich vergaß kurz alles und jeden um mich herum. "Tut mir leid, dass ich Eifersüchtig war." sprach er mit seiner rauen Stimme, und ich musste kurz überlegen, um diese Entschuldigung einordnen zu können. Da fiel mir das Foto, welches Hoseok gemacht hatte ein. "Wegen dem.. Foto?" fragte ich ihn ein wenig ungläubig. Er nickte nur kurz, und ich griff nach seinem wunderschönen Gesicht. "Baby. Du bist einfach zu süß." sagte ich nur kurz, und küsste ihn nochmal.

"Ich Liebe Dich so sehr." grinste ich ihn an, und ließ von ihm ab, legte allerdings meine Hand auf seinen Oberschenkel, und er ergriff diese sofort mit seiner. "Aber du musst doch nicht eifersüchtig auf die Jungs zu sein. Ich gehöre dir. Und zwar nur dir." lächelte ich ihn an, und ich sah, dass es ihm mehr als nur peinlich war. "Ich weiß. Es tut mir wirklich leid.." sprach er, und ich lächelte nur. Es dauerte wohl nicht mehr lange, bis wir wieder am Hotel der Jungs waren, und das war unsere Zeit jetzt.

Ich lehnte mich an meinen Freund, genoss die Zweisamkeit, auch wenn wir nicht direkt alleine waren. Tae legte seinen Kopf auf meinen, und gab mir ab und an einen Kuss auf meine Haare. "Habt ihr geredet?" fragte mich Tae dann, ich nickte nur.

Wusste er etwa über die Sache auch Bescheid? Wenn ja, wie konnte er da nur so ruhig bleiben? Den Rest der Fahrt schwiegen wir. Während wir dem Hotel näher kamen, textete ich schnell Julie. Ich wusste nicht, wann und wie es klappen würde, aber ich beorderte ein Meeting mit Sejin und ihr. Und wenn ich mal um ein Meeting bat, dann war das wirklich etwas seltenes.

Coincidence ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt