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"Danke!! Kommt gut nach Hause!" lächelte ich breit in die Menge, die mich jubelnd und unter lautem Applaus verabschiedete. Müde, geschafft aber verdammt glücklich machte ich mich auf den Weg zu meinen Backgroundtänzern, ehe wir uns gemeinsam verbeugten und uns ein letztes Mal gemeinsam verabschiedeten. Die Fans sangen noch die letzte Strophe des Liedes, welches zu meinem Abschied spielte. Die gesamte Stimmung war einfach irgendwie magisch, fast schon unreal. Und ich liebte jeden einzelnen Moment. Wenn ich Augenkontakt zu meinen Fans aufbauen konnte, das funkeln in ihren Augen und die strahlenden Gesichter sehen konnte, wusste ich, dass alles sich gelohnt hatte. Jeder noch so stressige Tag, jede fast schlaflose Nacht.

"Du warst super, Baby." küsste mein Freund mich, als ich in die Umkleide kam. "Du auch." lächelte ich nur breit und ließ mich bereitwillig in eine warme Umarmung ziehen. Zwar war ich verschwitzt und wollte nur noch duschen und dann etwas essen, doch die Nähe zu meinem Engel war immer wieder etwas berauschendes. In Taehyungs Nähe war alles besser, auch wenn es sich eigentlich dumm anhörte. Die Zeit schien ein wenig langsamer zu vergehen und ich nahm jede noch so kleine Berührung seinerseits so viel intensiver wahr, als ich es je bei irgendjemand anderem getan hatte. "Willst du gleich noch ein bisschen mit den Anderen abhängen? Oder nur wir?" fragte Tae, als ich mir eines der Handtücher schnappte, um kurz meine Haare ein wenig zu trocknen.

Kurz überlegte ich. Es war schon ein wenig her, als wir alle zusammen gewesen waren. Jimin und Hoseok genossen in letzter Zeit ihre Zweisamkeit, nachdem sie sich auch endlich vor ihrem Manager zu ihrer Beziehung geäußert hatten. Sejins Reaktion darauf war wohl wirklich mehr als nur goldig. Er hatte die beiden nur kopfschüttelnd angeschaut und meinte, dass er das schon längst wusste, aber stolz auf sie war, dass sie es endlich zugaben. Dass mein Mochi dabei knallrot geworden war, musste ich wohl nicht erwähnen. "Ja, Minnie kommt auch." lachte Tae dann, als ich gerade zu eben dieser Frage ansetzen wollte. Ich vermisste meinen kleinen Bruder, der allerdings mehr als nur glücklich war in letzter Zeit.

"Dann ja." grinste ich nur und Tae schüttelte leicht den Kopf. "Dann geb ich ihnen Bescheid." holte er sein Handy vor und tippte schnell darauf herum, ehe ich mich in die Dusche verabschiedete. Es dauerte auch nur ein paar Minuten, da ich einfach nur den Schweiß los werden wollte, mich wieder ein wenig mehr wie ein normaler Mensch fühlen. Das ganze Make Up war aus meinem Gesicht verschwunden, meine längeren Haare standen ein wenig wirr von meinem Kopf, so dass ich sie mit einem Zopf zusammen band. "Ich finde immer noch, du bist der Mensch, dem längere Haare am aller besten stehen.." kam mein Freund dann auf mich zu, ich lächelte ihn nur durch den Spiegel hindurch an. "Sagt der Mann, dem eigentlich alles steht.." antwortete ich ihm und Taehyung legte seine Hände von hinten um meinen Bauch, zog mich an seine starke Brust.

"Ich liebe dich." küsste er meinen Nacken, und ich schloss kurz genießerisch meine Augen. Diese kleinen Momente waren es, die unsere Beziehung momentan irgendwie am Leben erhielten. Wir waren zwar irgendwie den ganzen Tag zusammen, doch hieß das nicht, dass wir es genießen konnten. In der Öffentlichkeit waren wir beide Single, und das hieß noch immer, dass wir ziemlich aufpassen mussten, nicht irgendwelche Gerüchte zu streuen. Nach der Sache mit dem Sasaeng in Taehyungs Bett war Bang PDnim sogar noch vorsichtiger geworden, wir waren fast immer in verschiedenen Autos unterwegs. Auf der einen Seite konnte ich es verstehen, immerhin war es wohl wirklich eine PR-Meisterleistung gewesen, das alles so schnell unter den Teppich zu kehren. Auf der anderen Seite jedoch zog es wirklich unangenehme Konsequenzen für uns mit sich.

Seperation. Und das wirklich fast immer. Dass Jimin und Hoseok dann auch noch in das Wirr Warr hineinstolperten, schien das Chaos perfekt zu machen. So waren es am Ende eigentlich meistens Jimin und Taehyung in der einen, Hoseok und ich in der anderen Ecke. Wortwörtlich. "Googie, denkst du daran, morgen wegen unserem Song etwas zu posten?" fragte mich Hobi, als wir heute morgen gemeinsam in einem der Vans zur Halle gefahren wurden. "Klar, mache ich.. Bist du schon nervös?" fragte ich nach, und der Rothaarige neben mir nickte nur. "SO was von!" lachte er leicht, doch ich griff kurz nach seiner Hand, drückte sie sanft. "Wir schaffen das, du weißt genauso gut wie ich, dass du da ein verdammtes Meisterwerk erschaffen hast!" lächelte ich ihm aufmunternd zu, und so war der Rest der Fahrt schweigend verlaufen.

Taehyung küsste mich erneut, holte mich so aus meinen Gedanken. "Ich vermisse dich." seufzte ich, und wusste, dass mein Engel den gleichen Gedanken hatte. "Nicht mehr lange." war alles, was er mir darauf antwortete. Denn so war es wohl, wir hielten uns immer wieder mit dieser Floskel fest. Nicht mehr lange. Die Fans hatten sich schon ziemlich an mich gewöhnt, es waren nicht mehr viele Konzerte, bis wir weiter nach Japan reisen würden, und sich unser Auftrittskonzept drehen würde. Aufregung und vor allem Neugier breitete sich in mir aus. Wie würden die Fans von den Jungs auf mich reagieren? Ich war eigentlich bisher fast durchweg positiv aufgenommen wurden.

"Ja.." drehte ich meinen Kopf ein wenig, küsste meinen Freund auf die Wange. "Nicht mehr lange." bestätigte ich ihm. Auch wenn wir nicht wirklich darüber geredet hatten, was nach der Tour passieren würde, so war es einfach für uns beide klar, dass wir uns nicht verlieren würden. Die Tour ging schon fast 9 Monate, nur noch 2 Konzerte in Europa und dann Japan, am Ende Korea, standen noch an. Die Zeit war verflogen, und wir lebten wie in unserer eigenen kleinen Welt, weit weg von der harten Realität, in der uns wohl eine Fernbeziehung erwartete. "Ich ruf morgen wieder meine Eltern an, bist du wieder dabei?" schulterte Tae dann seinen Rucksack, woraufhin ich sofort nickte. Taehyungs Eltern waren einfach die liebevollsten Menschen, die ich je kennen lernen durfte. "Klar, letztes Mal hast du mich ja nicht aufgeweckt.." schmollte ich kurz, da er es wirklich einfach durchgezogen hatte, mich einfach schlafen zu lassen.

"Es war mitten in der Nacht, Babe." grinste er und griff kurz nach meiner Hand. "Ich freu mich schon so sehr, sie bald so richtig zu treffen." spielte ich kurz mit seinen Fingern, ehe er unsere verschränkten Hände hob, um meine zu küssen. "Sie werden zum letzten Konzert in Seoul kommen, danach fliegen wir ja zusammen nach Jeju.. Das werden wohl die schönsten 2 Wochen des ganzen Jahres werden." lächelte er sanft, zog mich nochmal in eine feste Umarmung, ehe er von mir abließ. "Na los, Jimin und Hobi warten sicher schon." seufzte ich dann nur, woraufhin er nur nickte. "Nicht mehr lange." küsste er mich noch, ehe er sich mit einem traurigen Lächeln von mir lößte, und wir mit ein wenig mehr Abstand zueinander in Richtung Hinterausgang gingen, um in die getrennten Vans zu steigen.

Coincidence ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt