138

1.2K 73 5
                                    




Der Morgen startete wie jeder andere, nur mit dem kleinen Unterschied, dass Tae sich schon ziemlich früh von mir verabschieden musste. Die Jungs würden heute das erste Mal gemeinsam mit Minho trainieren, und insgeheime war ich mehr als nur gespannt, wie das ablaufen würde. Ich würde den ominösen Freund von Tae wohl erst im laufe der Woche kennen lernen, kurz vor unserem Konzert hier in Seoul. Noch dieses, und dann 2 weitere, dann wäre unsere Tour vorbei.

Ein wenig gelangweilt schaltete ich durch die verschiedenen Sender im Fernseher, wartete, bis irgendwas meine Interesse weckte, doch vergebens. Wie sonst auch immer griff ich dann nach meinem Handy und schrieb ein wenig mit Sue hin und her, was mir meine Laune wirklich hob. Anscheinend hatte sie es wirklich gewagt, und den Schritt nach einigen Bewerbungen hier in Seoul gemacht. Wenn sie tatsächlich hier einen Job finden würde, wäre der nächste Schritt, sie hier her zu holen kein Problem. Breit grinsend schrieb ich noch einige Glückwünsche an sie, dass ich ihr die Daumen drücken würde, und vor allem dass ich mich freute, dass Yoongi und sie nun diesen Schritt gehen würden.

Und ich war wirklich ziemlich stolz auf sie, denn es war ein Schritt, den ich selbst mich nicht traute zu machen. Auch wenn ich nicht wirklich viel hatte, was mich in Amerika hielt, so war es etwas ganz anderes, in einem anderen Land bei 0 anzufangen. Nun ja, nicht ganz 0, jedoch war das Leben hier wirklich komplett anders, als ich es bisher kannte. Allein die kulturellen Unterschiede. Wieder in meinen Gedanken gefangen drehte ich mich auf meinen Bauch und fing an weiter mein Hirn zu zermartern. Meine Eltern sind extra nach Amerika ausgewandert, aber sie hätten sicher nichts dagegen, wenn ich wieder in ihr Heimatland gehen würde? Aber was würde Taehyung überhaupt davon halten? Was, wenn ich ihm damit zu sehr auf die Pelle rücken würde?


Seufzend vergrub ich mein Gesicht in meinem Kissen und entschloss mich wie so oft in letzter Zeit, diese Gedanken einfach ganz weit nach hinten zu schieben. Das war ja bekanntlich die beste Lösung für jegliche Probleme. Nach wenigen Stunden des nichts Tuns klingelte dann mein Handy. Julie. "Hmm..?" fragte ich dann, woraufhin meine Managerin nur lachen musste. "Sehr beschäftigt?" fragte sie nur schmunzelnd, woraufhin ich wieder nicht wirklich antwortete. "Was hältst du davon, wenn du zum BigHit Gebäude kommst, und das neue Mitglied kennen lernst?" fragte sie mich, und ich war direkt bei vollem Interesse. "Jetzt? Ich.." stotterte ich, als ich in den Spiegel mir gegenüber blickte. Vogelnest und Augenringe waren nicht mal im Ansatz genug an Beschreibung, was mein Aussehen gerade anging. Allein für die Schadensbegrenzung bräuchte ich eine Stunde.


"Ja, jetzt. Ich würde den Fahrer in 15 Minuten bei dir haben." ergänzte Julie, und in dem Moment sprang ich fast schon aus dem Bett. "Ich- Ja, ich bin gleich fertig!" legte ich dann auch schon auf, nur um schnell ins Bad zu rennen und mir meine Haare und mein Gesicht zu waschen. "Verdammt..." fluchte ich, als ich dann innerhalb von 2 Minuten die Haare versuchte zu föhnen, nur um direkt danach ein wenig Make Up in den Kampf gegen die Augenringe zu schicken. Wie immer, wenn es schnell gehen sollte, wollten meine Haare nicht im Geringsten so, wie ich es wollte. Endergebnis? Ich war total verschwitzt, gestresst und mein Make Up war trocken und sah einfach katastrophal aus, woraufhin ich mich dazu entschied, einfach von vorne anzufangen. Doch da klingelte bereits mein Handy, der Fahrer war da.

Überforderung in meinem Gesicht geschrieben stand ich noch immer in Jogginghose und Shirt vor dem Spiegel, schlüpfte schnell in meine enge Jeans, zog einen von Taehyungs Hoodies über und versuchte zumindest meine Haare ordentlich zu richten, ehe ich nach unten zu dem Fahrer hetzte. Ja, so entspannt konnte ein freier Tag bei mir aussehen. Innerhalb weniger Minuten waren wir dann angekommen, dem relativ ruhigen Verkehr sei dank. "Dankeschön!" verabschiedete ich mich lächelnd von meinem Fahrer, der mich anfangs wirklich ein wenig verwundert angeschaut hatte. Immerhin sah ich verdammt abgehetzt aus, und versuchte während der Fahrt noch mit ein wenig Make Up das zu retten, was ich vorher verhauen hatte. Es war mir teilweise wirklich gelungen.


"Oh, Hallo Jeongguk!" wurde ich dann auch schon von der Empfangsdame begrüßt, die mir etwas zu trinken anbot, was ich allerdings freundlich ablehnte. "Meine Managerin meinte, ich kann die Jungs besuchen? Sind sie im Trainingsraum, wie immer?" fragte ich, und die etwas ältere Dame nickte nur. "Viel Spaß, sie sind schon einige Stunden da, sicher haben sie nichts gegen eine kleine Pause." lächelte sie nur und ich bedankte mich, ehe ich mich auf den Weg durch die unzähligen gleichaussehenden Gänge in diesem riesigen Gebäude machte.

Coincidence ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt