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Es war wirklich schwieriger, als gedacht, so einen Account zu gestalten. Bis ich dann endlich in der Lage dazu war, einen Livestream zu starten, war fast eine ganze Stunde vergangen. "Dann mach mal, ich denke es funktioniert jetzt alles." sagte Joonie dann, während ich unsicher auf mein Handy starrte. Okay? Auch wenn ich schon viele Instagram Lives gemacht hatte, so war es doch etwas anderes, denn diese App hier wurde nicht wirklich in den USA genutzt, eher in Asien. Und wirklich viele Follower hatte ich hier auch noch nicht. 359 Leute hatten irgendwie von meinem Channel erfahren, und folgten mir. "Du musst ja nicht lange online sein, einfach ein paar Minuten, damit deine Fans sehen, dass das wirklich du bist. Nickend stimmte ich ihm zu, bevor ich die beiden fragend anschaute. "Klar, du kannst das hier machen, dann kann Tae in Ruhe schlafen." wank Jin ab, während ich mich kurz bei den beiden bedankte.

"So... hier, und dann drückst du da." zeigte Joonie mir, bevor er sich auf den Sessel hinter dem Handy setzte. "Ist es okay, wenn ich euch.. so zu sagen ausblende?" fragte ich unsicher nach, ich wollte die beiden ja nicht verletzen oder so. "Nein, ist wohl auch besser so. Das ist ja auch dein Chanel, nicht unserer." lachte Seokjin dann, als er weiter seinen Koffer auspackte. "Okay, danke ihr zwei." lächelte ich nur und konzentrierte mich wieder auf mein Handy. Ich drückte den Knopf und schon war ich live. Einige Momente wartete ich, ehe ich einfach anfing zu erzählen. Warum ich mir diesen Account gemacht hatte und weshalb ich es erst jetzt getan hatte. "Naja, eigentlich möchte ich einfach ein wenig mehr Zeit auch mit meinen Fans, die nicht in den USA leben, verbringen.. Und da ich gerade in Hongkong bin, wegen der MMAs, dachte ich, dass der Zeitpunkt passt.. So bin ich in einer Zeitzone, zumindest ein wenig mehr als sonst." lächelte ich ein wenig verlegen, es war ungewohnt, wie viele Kommentare ich bekam.

Auf Instagram waren es nie so viele gewesen, und ich wunderte mich, dass nicht mal 400 Follower so viel schreiben konnten. Viele Fragen der Fans beantwortete ich, andere blendete ich gekonnt aus. "Ja, ich hab morgen ein paar Interviews, und mein Outfit für die MMAs wird morgen auch noch angepasst.." erzählte ich meinen morgigen Tag knapp, ehe ich ein wenig von dem langen Flug erzählte. Natürlich versuchte ich so wenig wie möglich von den Jungs zu reden, immerhin wollte ich ja meine Fans nicht nur mit Infos über die Jungs füttern, sondern wollte mit den Leuten, die wegen mir hier waren, interagieren. "Danke, ich werde auch gleich schlafen gehen." lächelte ich weiter, ehe ich mir noch ein paar Kommentare durchlas. "Ja, ich bin jetzt im Hotelzimmer, gehe gleich noch duschen und dann wohl schlafen." erklärte ich, ehe ich mich einmal kurz streckte, merkte wie müde ich auch wurde.

"Also meine Lieben, ich werde dann jetzt mal schlafen gehen.." verabschiedet ich mich und versprach, bald wieder Live zu gehen und schickte noch einen Kuss in die Kamera. "So, ich gehe aber jetzt wirklich schlafen, denke ich." gähnte ich dann, als Joonie mich nur grinsend ansah. "Das hast du echt gut gemacht, Gukkie." meinte er dann und ich bedankte mich nochmal bei den beiden, bevor ich mich müde auf den Weg in mein Zimmer zurück machte. Ich war wirklich fast eine ganze Stunde online gewesen. Leise öffnete ich die Zimmertür und lauschte, ob Tae vielleicht wach geworden war, doch sein regelmäßiger Atem bestätigte mir nur, dass er noch fest schlief. Nachdem ich mich Bett fertig gemacht hatte, legte ich mich vorsichtig neben meinen Engel, um ihn nicht doch noch zu wecken. Kurz murrte Tae, als ich mich neben ihn gelegt hatte, doch als ich ihm ein wenig über seinen Arm strich, den er direkt um meinen Bauch geschlungen hatte, beruhigte er sich wieder und schlief friedlich wieder ein.

Ich lag noch eine ganze Zeit wach und hing meinen Gedanken nach. Natürlich hatte ich mich über seine Krankheit informiert, und er selbst hatte mir oft genug gesagt, dass es an sich keine Auswirkungen auf seinen Alltag hatte, er nur aufpassen musste, nicht zu viel in der Sonne unterwegs zu sein oder zu schwitzen. Seine Klamotten mussten Luft durchlässig sein, Seide war noch besser für seine Haut. Allerdings war das alles nichts zu dem, was diese Schübe mit ihm machten. Es war zwar schon einige Jahre her, doch ich hatte mir von Jimin erzählen lassen, dass er einmal während einem Konzert fast zusammen gebrochen wäre, innerhalb von wenigen Tagen unglaublich viel abgenommen hatte, da sein Körper verrückt spielte. Nachdenklich schaute ich in das makellose Gesicht von Tae, das nah an meinem eigenen lag. Warum nur musste er so leiden? Traurig strich ich ihm die hellen Haare aus dem Gesicht, küsste sanft seine frei gelegte Stirn. Ohne nur einmal darüber nachzudenken würde ich ihm diese Bürde sofort abnehmen. "Ich liebe dich." flüsterte ich, ehe ich mich zu ihm drehte und meine Arme um ihn schlang, bald schon komplett eingeschlafen war.

Mittlerweile saß ich schon im 3. Interview und beantwortete ungewöhnliche Fragen, was mich noch immer zum schmunzeln brachte. In den USA wurdest du nicht so oft gefragt, welches Sternzeichen du warst, oder was dein Lieblingsessen war. Außerdem schienen die Leute hier so viel netter und höflicher, was mir wirklich sehr gefiel. "Danke, dass du dir die Zeit genommen hast." lächelte die ältere Dame mich an, ehe ich mich ebenfalls bei ihr bedankte und den Raum verließ, nachdem wir noch ein paar Bilder gemacht hatten. Erschöpft ließ ich mich neben Julie in unserem Taxi auf den Sitz fallen.

"Okay, wie viele sind es noch?" fragte ich Julie, während ich mich an sie lehnte, wie ich es eigentlich immer tat. "2." antwortete sie kurz, ehe sie wieder an ihrem Handy ihre E-Mails checkte. "Dann müssen wir zu den Proben, da sehne wir die Jungs kurz, wenn dich das interessiert." lächelte sie mich an, was mich nur dazu brachte, mich ein wenig mehr an sie zu kuscheln.

Coincidence ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt