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"Hilfst du mir wieder beim packen?" fragte Tae, als wir am nächsten Morgen in seinem Bett aufwachten. Heute Nachmittag schon würden wir mit seinen Eltern nach Japan fliegen, unseren lang ersehnten Urlaub zusammen verbringen. "Hmh kann ich machen.." murmelte ich an seine nackte Brust, versuchte irgendwie noch ein wenig mehr dieser Zweisamkeit zu genießen. "Los, wir liegen schon wieder viel zu lange im Bett.." beendete mein Freund dann aber die Kuschelzeit, indem er einfach aufstand. Wie konnte man nur so gemein sein? Schmollend beobachtete ich ihn, wie er zu seinem Schrank ging und sich ein paar Unterhosen rausfischte. "Kommst du mit?" fragte er mich nur breit grinsend, was ich mir natürlich nicht zwei mal sagen ließ. 

Mit Taehyung zusammen zu duschen war natürlich nicht ganz jugendfrei geblieben, weshalb wir doch wieder mehr Zeit verbrachten, als eigentlich geplant. "Ich liebe dich." hauchte mein Engel mir einen Kuss auf die Stirn, während er mir meine nassen Haare trocken rubbelte. "Ich dich auch." lächelte ich nur, bevor ich mir noch einen Kuss erhaschte. Seine Lippen machten einfach süchtig, dessen wurde ich mir immer mehr bewusst. "So, jetzt müssen wir uns ein wenig beeilen.." streckte Tae sich, während ich meine Arme um seinen Hals legte. "Ich will lieber noch ein wenig kuscheln.." grinste ich nur, doch mein Freund verdrehte leicht die Augen. "Wir haben noch genug Zeit zum kuscheln, Babe. Los, unsere Koffer packen sich nicht von allein." haute er mir frech auf den Hintern, als er an mir vorbei ging und seinen Koffer schnappte. 

Wir verbrachten also den gesamten Vormittag damit, unsere Klamotten neu zu sortieren, bis uns beiden klar wurde, dass wir sowieso shoppen gehen würden in Japan. So fand die Hälfte der Kleidung wieder ihren Weg hinaus aus den Koffern und wir waren dann endlich fertig geworden. "Meine Eltern wollten sich um 16 Uhr am Flughafen treffen.. Wir müssen nur einigermaßen unerkannt da hinkommen." fuhr Tae sich mit seinen Händen durch Gesicht, als er sich auf das große Sofa im Wohnzimmer fallen ließ. "Ich mach uns eben was zu Essen.." fing ich dann an ein paar Eier in die Pfanne zu schmeißen. "Okay, hab eben Sejin geschrieben, er schickt uns einen Wagen." antwortete Tae nur, ehe er dann doch mit zu mir in die große Küche kam. "Schneid bitte das hier in Streifen, okay?" gab ich Taehyung dann Paprika, die ich dann zu dem Omelett dazu anbraten wollte, gemeinsam mit Zwiebeln und Speck. 

Nachdem wir unser Meisterwerk an Kochkunst fertig bereitet hatten, und es stolz aufgegessen hatten, war es schon Zeit nach unten zu gehen und auf den Fahrer zu warten. "Ich hoffe, dass nichts durchgesickert ist.. Keine Lust auf Presse." seufzte Tae, als er sich schon eine Maske und seine Cap überzog. Ich tat es ihm gleich, hatte ich ja auch nicht wirklich die große Lust, mich mit der Presse auseinander zu setzen. "Ich bin so aufgeregt wegen deiner Eltern.." griff ich dann nach Tae's Hand, die er daraufhin leicht drückte. "Musst du nicht, du weißt doch sie lieben dich." lächelte er mich an, was ich an seinen Augen sah. "Wir schaffen das schon." sagte er nur, als schon der Fahrer um die Ecke kam und wir unsere Koffer in den Kofferraum packten, einstiegen und schweigend losfuhren. 

Zu unserem Glück war wirklich nicht viel los, und so konnten wir ganz normal einchecken, ehe wir im Gate schon auf Taehyungs Eltern trafen. "Endlich lernen wir dich kennen!" umarmte mich seine Mutter auch schon und drückte mich fest an sich, ehe auch Taehyungs Vater mich zur Begrüßung umarmte. Es wunderte mich nicht, dass Tae so ein herzlicher und offener Mensch war, wenn seine Eltern solche lieben Menschen waren. "Es freut mich auch, Sie kennen zu lernen." verbeugte ich mich leicht, woraufhin Taehyungs Mutter mir leicht gegen die Schulter haute. "Hör auf, Junge! Du sollst uns doch duzen! Keine Formalitäten, immerhin bist du ja unser Schwiegersohn!" strich sie mir liebevoll über die Haare und ich merkte schon, wie meine Wangen rot wurden. 

"Okay, wir sollten wohl einfach nicht so viel aufsehen erregen, setzen wir uns und warten, bis wir einchecken können." unterbrach Tae dann die unangenehme Stimmung, auch wenn es wohl nur mir unangenehm war. "Du wirst unser Ferienhaus lieben!" sprach dann Taehyungs Vater, woraufhin ich Tae fragend ansah. "Ach, wir fliegen nicht in ein Hotel, wir haben dort ein kleines Haus.." lächelte er und ich wusste, dass er mich eigentlich damit überraschen wollte. Denn ein eigenes Haus bedeutete direkt mehr Privatsphäre. "Da bin ich mir sicher.." antwortete ich nur, ehe wir uns ein wenig über dies und das unterhielten. 

Eine knappe Stunde später saßen wir im Flieger, und ich wusste jetzt schon, dass dieser Flug nicht so schlimm werden würde, wie sonst. Denn ich saß hier neben Tae, der absolut unbeeindruckt von dem Fakt war, dass hier gleich die Triebwerke gezündet werden würden, und uns mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit in die Luft bringen würden. Wie konnte man diesen Fakt nur ignorieren? Meine Flugangst war nicht wirklich ausgeprägt, ich hasste nur den Start und die Landung. Sobald man in einer Höhe war, war mir das alles egal. Doch der Rest? Absolute Tortur für mich. "Mach dir keine Sorgen, ich bin da." lächelte mein Freund mich an, und ich nickte nur. Auch wenn ich ihn liebte, jetzt war nicht der Zeitpunkt um süß zu sein. Das könnten die letzten Minuten unseres Lebens sein. 

"Guk, beruhig dich, du atmest ziemlich schnell und unregelmäßig." griff Taehyung dann nach meiner Hand, und ich war kurz erschrocken, was für eine Wirkung diese so banal wirkende Geste auf mich hatte. Mein Herz beruhigte sich, und ich war wie gebannt und konnte meinen Blick nicht von Taehyung lösen. Seine liebevollen Augen, die mich aufmunternd ansahen, seine Lippen, die sich bewegten, anscheinend redete er mit mir, doch ich hörte nichts. Er lenkte mich so sehr ab, dass ich nicht einmal mitbekam, wie wir auf die Startbahn rollten. Erst, als die Triebwerke zündeten und ein Ruck durch meinen Körper ging, war ich im hier und jetzt zurück. Panisch krallte ich mich in die Hand meines Freundes, kniff die Augen zusammen und hoffte, einfach nicht zu sterben. 

Es dauerte auch nicht lange, da waren wir auf Flughöhe, und ich konnte in Ruhe atmen. "Siehst du, ich bin da." küsste Tae meine Hand, und ich konnte ihn nur dümmlich angrinsen. "Ahhh, die beiden sind so süß!!" hörte ich dann jedoch Taehyungs Mutter neben uns rufen, woraufhin ich nur kurz auflachte. Sie hatte wohl recht, wir waren wirklich verdammt süß. 

Coincidence ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt