1(Ina)

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"Die Titanen sind riesige Geschöpfe, die Menschen fressen."
So hieß es in jedem Buch, dass Ina las. Doch ob das wirklich stimmte? Sie selbst wagte es zu bezweifeln.
Die Rede hierbei ist von Ina Becker. Sie war zwar noch ein halbes Kind mit 16 Jahren, doch sie war kein dummes. Ina interessierte sich viel für Geschichte und Naturwissenschaften. Sie war in beiden Fächern die beste ihrer Klasse. Was man ihr, aufgrund ihres sportlichen Talents, nicht direkt an der Nasenspitze ablesen konnte. Ihr Äußeres war eher zierlich, blondes, mittellanges Haar und die beinahe schwarze Augen zeichneten ihr Gesicht perfekt. Durch jede Pfütze, durch die sie beim Training laufen musste, spiegelten sie sich hell und klar. Aber egal, wie sehr sie den Sport und die Schule ehrte, sie konnte sich nicht vorstellen, dass Titanen so riesig sein und Menschen fressen würden. Diese Haltung kam aus ihrem Elternhaus. Ihre Mutter war eine Forscherin, die allerdings vor längerer Zeit aus ihrem Amt entlassen wurde. Inas Mutter wurde für wahnsinnig erklärt. Inas Vater hingegen war ein einfacher Bauer, der sich ein redete, es gäbe die Titanen gar nicht. Aus einem einfachen Grund. Gäbe es keine Mauern, dann würde er wahrscheinlich mehr Land und Vieh besitzen können.
 
 
Nach der Schule wünschte sich Ina, eine Soldatin zu werden oder eine Forscherin. Was davon war ihr egal. Sie wollte etwas bewegen und für Aufklärung sorgen. Aber eins wollte sie um jeden Preis der Welt. Sie wollte die Titanen mit eigenen Augen sehen. Sie wollte an ihnen experimentieren. Ihre Wesen studieren und herausfinden wo sie herkamen und was sie genau wollten. Sie würden nicht ohne Grund Menschen fressen. Oder? Was aber sicher war, sie waren da! Denn jedes mal, wenn eine Truppe Soldaten vom sogenannten "Aufklärungstrupp" von einem Einsatz außerhalb der Mauern zurück kehrte, fehlten mindestens die Hälfte ihrer Soldaten oder ihre Leichen(teile) lagen auf Karren. Viele Pferde kamen ohne Reiter zurück. Im schlimmsten Fall wurden die Reiter gefressen und ihre Pferde dabei getötet.
Aus dieser Garnison nannte man bestimmte Gruppen von Soldaten oftmals die 'Elite', da sie sich freiwillig in das Titanen Gebiet begaben, um Informationen über die Titanen zu sammeln. Nicht selten also waren viele Einwohner eingeschüchtert, wenn ein solcher Trupp von einem Einsatz kam.
Wie an diesem Nachmittag zum Beispiel. Ina hatte die Schule gerade beendet und lief die Hauptstraße entlang, auf ihrem Weg heim. Menschen begannen sich auf der Hauptstraße zu sammeln. Die Stadt Shiganshina erwartete also wieder einen Trupp zurück. Sie lag im äußeren, südlichen Bezirk der Mauer Maria. Direkt hinter den Toren der Stadt begann das Reich der Titanen. Wer dort hin wollte musste die Stadt durchqueren.
Die Menschen auf der Hauptstraße bildeten eine Gasse für die Reiter und Soldaten. Die Mauer zur Welt öffnete sich. Der Aufklärungstrupp kehrte erneut mit unzähligen Verlusten und ohne jedes Ergebnis heim. Die Truppe dieses mal bestand aus 'Frischlingen' so nannte man Rekruten, die gerade erst dem Aufklärungstrupp beigetreten waren. Ina selbst erkannte dort nur den Kommandanten, Erwin Smith. Die anderen waren ihr unbekannt und eher neu.
 
 

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