26.1 (Elite)

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-Boris-
Boris und Eren ritten los, so schnell sie konnten. Mira hatte sich mittlerweile mit dem gesamten Trupp angefreundet und ließ sich gut reiten. Eren hatte Levis Hengst dabei. Sie waren die zwei schnellsten Pferde auf der Insel und würden die beiden schneller zur Mauer bringen, als alle anderen.
Sie ritten stur ein Drittel des Weges, bis es dunkel wurde.
Gerade, als sie eine Pause machten, begann der Himmel sich mit Blitzen zu erhellen. Eren und Boris sprangen von ihrem Feuer auf und sahen Richtung Meer.
“Eren, wir müssen uns wohl doch mehr beeilen, als ich dachte. Komm schon. Lass uns gehen!” Sagte Boris besorgt.
Eren sah zu ihm. “Darf ich zurück?” Fragte er schnell. Boris sah auf.
“Ich kann dich nicht einfach allein losschicken, Eren!”
“Aber, was wenn sie mich brauchen. Gegen alle haben sie keine Chance!”
Boris überlegte. “Also schön, du hast gewonnen. Aber wenn Levi sich beschwert, dann war es deine Idee!” Sagte er ernst und stieg auf Mira. Sie lief los, so schnell sie konnte. Levis Hengst nahm Boris auch mit. Eren verwandelte sich und lief los, zum Hafen.
 
 
-Ina&Levi-
Nachdem das Schiff angelegt hatte, sahen Levi und sein Trupp einige Menschen in Uniform an dem Hafen absteigen. Sie verhielten sich unscheinbar, trugen aber dennoch Waffen bei sich.
Levi wartete ab. Von der Mauer kamen plötzlich Zekke und Rainer, allerdings in Menschengestalt. Die Soldaten vom Schiff unterhielten sich mit den beiden. Dann kamen Peak und ein Junge dazu, den niemand kannte.
Ina deutete auf Peak. Levi entnahm dem Lippenlesen, dass sie der Karren Titan war.
Zekke erzählte, dass sie Berthold verloren hatten, woraufhin Peak anfing zu weinen. Sie wurde sauer und verwandelte sich in den Karren Titan.
Die Soldaten aus dem Schiff begannen ihr eine Art Gurt um zu legen. Auf diesem waren Waffen und ein Panzergeschoss montiert. Ca 5-8 Soldaten kletterten auf den Karren und ließen Probeschüsse auf die Mauer los.
Levi erschrak, blieb aber dennoch ruhig.
Ina und der Trupp warteten gespannt auf Levis Zeichen.
Rainer und Zekke verwandelten sich ebenfalls in ihre Titanen, dann begann der Trupp Soldaten sich zu bewegen.
Sie liefen einfach an der Mauer vorbei, ohne den versteckten Trupp zu entdecken.
Levi wartete immer noch ab. Nach ein paar Minuten hörten die Soldaten einen vertrauten Schrei.
Endlich gab Levi das Zeichen, dass sich der Trupp zeigen sollte.
“Truppführer! Das war doch Eren!” Rief Franz.
“Ich weiß! Ina, Bernd, ihr müsst dieses Schiff unschädlich machen. Sie können nicht ewig kämpfen!” Levis Miene war finster und er beschloss, dass er den Tier Titan diesmal nicht entkommen ließ.
Ina und Bernd waren überrascht von Levis Befehl, wiedersprachen aber nicht. Sie entfernten sich vom Trupp und machten sich auf den Weg zum Schiff.
“Truppführer,  warum schickt ihr Ina weg?” Fragte Hannah.
“Weil sie es auf sie abgesehen haben. Ich werde Becker nicht einfach ausliefern!”
Sagte Levi ernst. Franz schwang motiviert an ihm vorbei. “Wir kämpfen mit euch Truppführer! Machen wir sie platt!”
Levi war sich sicher. Der Trupp schwang vom Strand weiter auf die Mauer und ließ die übrigen Funken Granaten los. Sie erhellten für kurze Zeit den Himmel.
Lange genug, damit die Titanen auf sie aufmerksam wurden. Der Trupp aus Marley kehrte um und bewegte sich auf Levi und seine Kameraden zu.
 
-Zekke-
Kaum nachdem er seine Kameraden über den Verlust von Berthold unterrichtet hatte, verließen sie den Hafen, um zu den Mauern zu reisen und dort überraschend anzugreifen. Es gab genug Titanen, die in den Ecken schlummerten und auf ihren Einsatz warteten.
Als plötzlich Erens Titan vor ihnen auftauchte, dachte Zekke, dass sie den Trupp gefunden hatten.
“Ich sagte euch, sie sind nicht weit gekommen! Feige wie sie sind, kriechen sie zurück in ihre Mauern!” Freute sich Zekke.
“Warum nur, frage ich mich. Schicken sie dich kleinen Bruder?”
Eren lief stur auf Zekke zu und kannte kein Halt. Rainer fackelte nicht lang und stürzte sich auf Eren. Er rammte Eren zur Seite weg, bevor er Zekke erreichen konnte.
“He! Seht mal! Was ist das?!”
Ein Soldat, der auf Peak ritt wurde aufmerksam, auf die Funken Granaten von Levis Trupp.
“Das kommt ja vom Hafen! Was soll das? Sie werden wohl nicht das Schiff beschädigen oder?”
Zekkes Laune wurde schlagartig schlechter. Er drehte sich um und wank Peak mit sich. Sie folgte Zekke, während Rainer mit Eren beschäftigt war.
Gemeinsam gingen sie auf die Mauer zu, um zu sehen, was genau dort abgefeuert wurde.
 
 
-Ina-
Ina und Bernd landeten am Steg, der ins Schiff hinein führte.
“Was sollen wir tun? Wir können da nicht einfach rein spazieren!” Sagte Ina leise.
“Ich gehe zuerst, wenn ich schreie, dann komm einfach nach. Wir haben keine Wahl Ina!”
Ina sah sich gestresst um. Sie entdeckte ein kleines rundes Fenster im Bug des Schiffes.
“Bernd sieh mal. Wir können das kaputt machen!”
Bernd sah hinab. “Ja, aber dann kommen doch alle her! Was soll das bringen?”
“Ganz einfach, während die hier sind, schwimmen wir unten drunter durch und klettern auf der anderen Seite rein!”
Bernd sah Ina erstaunt an. “Das ist, gar nicht schlecht!” Er lächelte und zog seine Funken Granate.
“Sie haben die eben eh alle aufgebraucht. Ich glaube, das wird seinen Zweck erfüllen!” Bernd schloss die Augen und schoss drauf los. Es knallte unaufhörlich laut. Das Fenster jedoch, war nicht beschädigt worden. Bernd reagierte schnell und zog Ina am Arm.
“Bernd, es ist noch heile! Was machen wir jetzt?”
“Deinen Plan umsetzen! Komm schon, der Knall hat gereicht, sie werden etwas suchen, das zerstört wurde. Die Zeit genügt uns doch!”
Er zog Ina schnell ins Wasser. Sie tauchten unter dem riesigen Schiff durch. Dabei sahen sie nicht viel. Die Nacht verdunkelte all die Schatten unter dem Schiff.
Auf der anderen Seite tauchten sie auf und schwangen ihre 3D Manöver auf das Deck des Schiffes. Dort oben gingen sie schnell in Deckung.
Sie schlichen sich hinein, bis zum Steuer.
“Was kann man hier kaputt machen? Ich weiß nicht, wie so ein Teil funktioniert!”
Schreckte Ina auf.
“Komm schon, irgendwas musst du gefunden haben bei der Kommandantin. Vielleicht eine Art Zeichnung?”
Ina dachte nach.
“Das nicht, aber erinnerst du dich an die Zeit im Palast? Oder dem Gerichtsgebäude?”
Bernd schüttelte den Kopf. “Nein nicht wirklich, wieso, was willst du damit sagen?”
Ina sah sich an den Wänden um. “Na, dieses Schiff ist riesig, wenn man zum ersten mal drin ist. Also muss man hier Pläne haben, damit sich alle zurechtfinden!” Sagte sie und suchte weiter.
“Bingo!” Bernd öffnete eine Schublade und zog eine riesige Karte heraus.
“Das ist nicht das Schiff Bernd! Aber nimm es mit! Wir werden das brauchen!”
Ina fand in derselben Schublade eine Zeichnung.
“Hier sieh mal, das sieht aus wie der Rumpf, unter dem wir durch geschwommen sind, oder?”
Bernd nahm die Zeichnung. “Ja das ist er, es sieht so aus, als wäre die ganze Technik, die das Ding antreibt da unten!”
Ina lächelte, steckte die Zeichnung ein und schloss die Schublade wieder.
“Also los! Lass uns sehen, was wir so zerstören können!”
Bernd grinste und folgte Ina. Die Soldaten waren von der Inspektion des Schiffes bereits zurück. Ina und Bernd versteckten sich vor ihnen.
Sie konnten nicht unbemerkt bis in den unteren Teil des Schiffes vorrücken.
“Ich hab eine Idee.” Sagte Bernd plötzlich.
“Was willst du tun? Wir kommen da niemals runter. Das sind viel zu viele!”
Bernd grinste. “Schonmal unter Wasser einen Knochen gebrochen?” Fragte er.
Ina sah ihn erschreckt an. “Was? Nein, Bernd. Das mache ich nicht!”
“Es ist unsere einzige Chance, hier etwas kaputt zu machen!” Bernd wurde ernst.
“Na los, ich lenke sie ab und du kannst runter springen! Vertrau mir Ina, das klappt schon. Viel Glück!” Bernd stieß sich von der Wand und begann laute Geräusche am Schiff zu machen. Er lief in die entgegengesetzte Richtung, wie die, zu der Ina springen musste.
Ina schüttelte den Kopf und lächelte. “Hoffentlich bringst du deinen Arsch rechtzeitig in Sicherheit.”
Sie stand auf und ging zur Reling. Sie sprang von Bord und tauchte unter das Boot.
Unter Wasser verhärtete sie ihre Knie und versuchte sich den Arm zu brechen. Sie hatte durch den Wasserdruck jedoch keine Chance ihn so leicht zu brechen, wie sonst. Von oben waren Schüsse zu hören und jemand viel ins Wasser. Die Leiche sank langsam an Ina vorbei, auf den Grund des Meeres. Im inneren hatte sie Angst davor, dass es Bernd gewesen war. Sie spürte, dass in ihrem Körper Zuckungen und leichte Stromstöße auf tauchten. Der Schmerz, den sie empfand, reichte allerdings nicht aus, um sich zu verwandeln. Ina setzte noch einen drauf. Sie erinnerte sich an den Tag im kleinen Rundel Bäume.
Sie sah Levi vor sich, wie er Hanges Kopf hielt und sie küsste. Genau wie damals schlug dieses Bild direkt in ihr Herz ein, wie ein Dorn stach es sie. Am Himmel erstrahlte ein heller rot-gelber Blitz. Dann, plötzlich begannen Inas Gliedmaßen zu wachsen. Inas Füße erreichten mit Leichtigkeit den Boden. Sie streckte ihre Arme in die Luft und das Schiff hob sich mit ihr an. Sie trug es ohne weiteres auf den Schultern und wartete, ob sich Bernd doch noch herunter begab.
Als nichts weiter passierte und die Soldaten begannen mit schweren Geschützen auf Ina zu schießen, nahm sie Anschwung und schleuderte das Schiff in das endlos erscheinende Meer. Durch die Dellen, die Ina dem Schiff zugefügt hatte und die Wucht des Aufpralls, begann das Schiff zu brennen und versank.
Ina drehte sich um und sah Bernd auf einmal am Strand jubeln.
“Ina!! WUHUU! JAA! DAS IST ES!” Schrie er laut.
Dann schwang er sich zu ihr auf die Schulter.
“Keine Sorge, mir geht’s gut. Ich musste aber etwas tun, sonst hätte es mich erwischt.”
Inas Titan blickte nach vorn und stolzierte Richtung Mauer. Sie kletterte hinauf und kniete sich darauf. Unten waren Levi und sein Trupp im Kampf mit den Soldaten und Titanen aus Marley.
“Hey Ina! Siehst du das da?” Bernd deutete auf das Gebiet hinter Ina.
Ina hob ihren Kopf und blickte weiter. Die Sonne begann auf zu gehen und von weitem waren Fackeln zu sehen.
“Kommandantin!” Sagte Inas Titan erfreut.
Bernd freute sich ebenfalls. “Das sieht doch richtig gut aus! Findest du nicht?”
Inas Titan lächelte. “Na dann los meine Große! Bringen wir sie zum Staunen!”
Bernd schwang los. Ina stellte sich auf die Mauer und zog mit einem lauten Brüller alle Aufmerksamkeit auf sich.
 
 
-Levi-
Nachdem Levi den Befehl zum Abschießen, der Funken Granaten gegeben hatte, sah er den Marley Trupp umdrehen.
Der Karren fuhr die großen Geschosse aus und begann auf den Trupp zu schießen.
“Lasst euch nicht von dem da erwischen!” Mahnte Franz laut und deutlich.
“Nicht für den Kampf geeignet, schon klar, scheiß Brillenschlange!” Sagte Levi wütend.
“Also los, wie besprochen!” Levi gab den Befehl, zuerst den Karren auszuschalten, dann würde sich der Trupp dem Tier Titan annehmen.
Hannah und Franz schwangen zur Ablenkung auf den Karren zu, während Levi und Mikasa die Menschen ausschalteten, die die Geschosse bedienten.
Nachdem das erledigt war, kam der Tier Titan und wollte Levi vom Karren herunter holen.
“Nanu? Es gibt ja 2 von euch? Seid ihr etwa beide Ackermans?” Fragte Zekkes Titan überrascht. Er griff nun mit beiden Händen in die Panzerung auf dem Karren. Franz und Hannah nutzten dies und schnitten beiden Titanen die Fersen durch, sodass sie sich regenerieren mussten. Levi und Mikasa führten den Tier Titan in die Irre, genau wie geplant.
Plötzlich kam noch ein weiterer dazu. Er hatte einen Kiefer aus Stahl und Krallen, wie ein Vogel.
“Mikasa! Truppführer!” Hannahs Schrei warnte die beiden. Sie sahen hinter sich und beschlossen, zugleich nach oben ab zu hauen, sodass die beiden Titanen auf dem Karren gefangen waren.
Sie sprangen in dem Moment, als sich beide hin stürzten und auf dem Karren liegen blieben. Hannah und Franz konnten nun von oben herab schwingen und beiden durch die Achsel schneiden.
“So langsam glaube ich, dass das hier nur eine Ablenkung sein soll!” Ärgerte sich der Tier Titan, nachdem man ihn auch seiner Arme beraubt hatte.
Levi versuchte derweil, an den Nacken des Karrens zu kommen.
Hannah und Franz versuchten es beim Kiefer Titan.
Nachdem Levi merkte, dass es sinnlos war, an dem Karren rum zu doktern, wandte er sich wieder Zekke zu.
Er zog seine Klingen und kam langsam auf ihn zu. Zekke lag noch immer bewegungsunfähig auf dem Panzer des Karrens, welcher ebenfalls nicht vorwärts laufen konnte.
“Na schön, so habe ich mir das nicht vorgestellt. Du bist ziemlich lästig Levi, das muss ich dir lassen!” Sagte Zekkes Titan.
“Ich lasse mich nicht bequatschen Bastard.” Levi schwang auf ihn zu und hüpfte auf den Kopf des Tier Titan.
“Verstehe, das ist also der Unterschied zwischen dir und Ina.”
Levi wurde wütend. “Nimm ihren Namen nicht in deinen dreckigen Mund!”
Gerade, als Levi zu stechen wollte, sahen sie den Blitz in die Luft steigen. Der Blitz von Inas Verwandlung.
Zekkes Titan begann zu lächeln. “Sieh mal einer an, dann hast du sie wohl doch hier behalten. Ich hoffe, sie hat nicht unser schönes Schiff zerstört, sonst muss ich wohl..”
Zekke stoppte mitten im Satz, als er merkte, dass er sich wieder bewegen konnte. Er bewegte seine Beine nach oben und stand auf.
Levi erschreckte und schwang sich sogleich in die Luft. Er holte trotzdem aus und versuchte den Tier Titan zu vernichten.
Zekke hingegen schwang einen seiner langen Arme aus, um nach Levi zu schlagen. Levi sah seinen Schlag kommen, er zog sich erst an die Hand heran, stemmte sich dagegen und landete mit einem Ruck auf dem Boden. Da Zekkes Arme noch nicht ganz verheilt waren, konnte er seine gesamte Kraft nicht einsetzen. Levi nutzte die kurze Gelegenheit, seiner Unachtsamkeit und verschwand aus Zekkes Blickfeld.
Zekke richtete sich auf und brüllte los. Rainer, der mit Eren kämpfte, hörte auf und begab sich auf den Weg zu Zekke.
Levi stand hinter einem kleinen Busch versteckt und sah der aufgehenden Sonne entgegen. Er sah Pferde auf sich zu kommen. Es mussten hunderte gewesen sein.
Eine winkende Hand stach ihm dabei sofort ins Auge. Es waren Hange und Boris gewesen, sie hatten die halbe Armee des südlichen Aufklärungstrupps dabei.
Boris hielt kurz vor Levi an und übergab ihm seinen Hengst. Levi schwang auf und erklärte Hange, was alles passiert war.
Gemeinsam ritten sie den Titanen hinterher.
“Ach übrigens, ich habe eine kleine Überraschung dabei! Das musst du dir ansehen!” Hange lächelte erfreut und ritt mit der Armee weiter.
 
 
An der Mauer angekommen stürzte sich Ina auf den Karren und zerstörte ihre Panzerung, dabei löschte sie die noch übrigen Menschenleben aus. Sie zwang den Karren auf den Boden, da sie sowieso nur auf allen 4en lief.
Ina klappte ihren Mund zu und hob die Hand, um ihr den Nacken auf zu reißen. Da erreichten sie Zekkes Steinchen. Sie trafen Ina im Gesicht und an der Hand, die sie erhoben hatte. Die Steinchen verletzten sie leicht, sodass sie an den Stellen anfing zu dampfen. Ina ließ ab von dem Karren, sie machte sich auf den Weg zu Zekke. Währenddessen stürzte sich der Kiefer Titan von hinten auf Ina. Er wurde kurz vor dem Aufprall auf Inas Rücken von Bernd aufgehalten. Bernd stach ihm die Augen aus, sodass er blind auf den Boden fiel und mit den Armen um sich schlug.
Bernd versuchte weiterzumachen und den Jungen aus dem Kiefer Titan herauszuholen.
Ina rannte derweil weiter auf Zekke zu. Sie verhärtete ihre Faust und schlug zu. Zekke sah dies kommen und wich aus, er stellte Ina ein Bein, über welches sie nur scheinbar fiel. Sie griff im Fall nach Steinchen und schleuderte sie Zekke ins Gesicht, als er erneut auf sie zu kam. Es raubte ihm ebenfalls die Sehkraft, sodass er sich kurz die Augen zuhielt.
Levi und Hange waren gerade angekommen, da stürmte Levi auch schon los. Im Nahkampf mit Ina konnte sich Zekke nicht auch noch auf Levi konzentrieren.
Rainer und Eren kamen nun auch beide schreiend angelaufen.
Hange und der Rest des Trupps kümmerten sich um die weiteren Titanen. Sie hielten Levi und Ina den Rücken frei.
Es dauerte Stunden, bis alle erschöpft waren. Levi drohte das Gas auszugehen.
Er schwang Zekke wie eine Fliege von Auge zu Gliedmaß und das immer wieder. Andauernd schnitt er ihm wichtige Teile, wie Fersen oder Achseln durch, sodass es Ina leichter hatte.
Kurz bevor Levi das Gas ausging, schlug er Zekke blind und versuchte ein letztes mal an seinen Nacken zu kommen. Ina bemerkte Levis Gasmangel und griff mit einer Hand nach ihm.
Sie packte ihn noch im Flug, bevor ihn der Karren Titan, der unten bereits wartete, erreichen konnte.
Sie setzte Levi auf den Boden zu Hange. Die mit ein paar weiteren Soldaten an einem Pferdekarren zu schaffen war.
Sie war überrascht von Inas Hand. Noch mehr, als Levi heraussprang.
Ina stellte sicher, dass er nicht verletzt war, dann stellte sie sich wieder auf und gab Zekke einen starken linken Haken, mit einer verhärteten Faust.
Zekke sah diesen nicht kommen und begann zu taumeln.
“Ich schwöre es dir Hange, irgendwann werde ich sie heiraten!” Sagte Levi, entschlossen und fasziniert von Ina und ihrer Kraft.
Hange kam zu ihm. “Dann hilf mir, sie da raus zu holen!” Sie lächelte.
Levi drehte sich verschreckt um. Hatte er das laut gesagt? Das war nicht seine Absicht gewesen.
Hange führte ihn zu dem Karren. Sie zeigte ihm ihre Erfindung, die Donnerspeere. Es waren dünne, längliche, speerförmige Sprengsätze, die im Nacken eines Titan eindrangen und explodierten, um ihm so die empfindliche Stelle heraus zu katapultieren.
Sie hatte ein gutes Dutzend, wenn nicht sogar 2 Dutzend Speere dabei.
“Dein Trupp soll das erledigen, wir bringen sie zu Boden, und ihr schießt!”
Sagte sie abschließend zu Levi, welcher sich auf den Weg machte, um seine Elite Truppe zusammen zu bringen. Jede Einheit war an einem anderen Titan beschäftigt.
Mikasa, Eren und Armin legten sich mit Rainer an. Armin blieb dabei in Menschengestalt.
Bernd und Hannah hielten Ina den Rücken frei, indem sie sich um den Karren Titan kümmerten und Boris und Franz waren mit dem Kiefer Titan beschäftigt.
Levi sammelte sie alle ein und zeigte ihnen die Donnerspeere.
“Also, feuern wir sie alle gleichzeitig?” Fragte Boris aufgeregt.
Levi nickte nur.
“So richtig Boom?” Fragte Franz gespannt.
“Ja Franz, so richtig Boom!” Antwortete Levi, während er sich selbst 2 Donnerspeere ansteckte.
“Also los, in 3 Schritten, dann wird geschossen!” Wies Levi an. Hange und er machten sich auf den Weg zu Ina. Der Rest verteilte sich, wie vorher auch.
Hange landete auf Inas Schulter.
“Ina! Du bist der Wahnsinn! Pass auf, wir haben einen Plan. Du musst dafür sorgen, dass er sich bückt. Wenn der Plan funktioniert und Zekke heraus kommt, dann musst du ihn in eine Verhärtung einsperren! Hast du verstanden?”
Ina verstand den Plan und nickte. Hange schwang los, erst jetzt bemerkte Ina, dass sie andere Waffen trug als üblich.
Ina überlegte, wie sie es schaffte, dass Zekke nur auf sie achtete und die 3D Manöver außen vor lassen würde.
Sie beschloss, sich einfach auf den Boden zu legen. Die Taktik sorgte bei allen Titanen aus Marley für Aufsehen, es lenkte alle lange genug ab, damit die Soldaten mit ihren Speeren zielen und sie abfeuern konnten.
Mit einem riesigen Knall und 4 feurigen Explosionen, aus allen Richtungen, endete der Kampf. Die Titanen wurden alle gleichzeitig zerstört und ihre Menschen ragten bewusstlos heraus. Ina stand sofort wieder auf und nahm Zekke in die Hand. Sie formte ihre Faust zu einer Verhärtung, danach ging sie zu Rainer, Peak und zu dem unbekannten Jungen. Dort stoppte sie kurz. Er war noch so jung. Wie lange er wohl noch zu leben hatte?
Ina verhärtete alle Soldaten, wie Hange es ihr befohlen hatte. Eren verwandelte sich derweil wieder zurück.
Nachdem Ina fertig war, verwandelte auch sie sich zurück. Sie war schon viel zu lange ein Titan gewesen. Der Tag war schon gut zur Hälfte vorbei gewesen.
Sie blieb einen Moment in ihrem Titan sitzen. Erschöpft von all der Kraft, die sie gebraucht hatte.
Sie spürte an ihren Armen, dass jemand sie heraus zog.
Unten angekommen, fiel es Ina noch schwer zu stehen. Sie hob ihren Kopf und blickte sich um, um zu sehen, wer sie stützte. Es waren Franz und Bernd, die sie aufrecht hielten.
“Na sowas, ihr seht ja echt schlimm aus!” Scherzte sie.
“Du müsstest dich mal sehen!” Franz lachte. Auch Bernd lachte mit.
Sie stützten Ina bis zu Hange, die am Karren wartete. Dort angekommen wollte Ina alleine stehen.
Sie legte den Soldatengruß an und begrüßte Hange respektvoll.
“Vielen Dank Kommandantin, dass ihr Unterstützung mitgebracht habt!”
Hange sah sie an und wurde rot, dann umarmte sie Ina. “Ach, was bedankst du dich denn? Du hast so gut stand gehalten Ina! Den ganzen Tag in diesem Ding! Wie geht es dir? Ist alles noch dran?” Hange ließ sie los und sah an Ina hinab.
“Selbst wenn nicht, es würde ja doch nach wachsen.” Hörten sie eine kalte Stimme von hinten sagen.
Hange drehte sich um und sah Levi, der ebenfalls zum Karren mit den Verhärtungen gekommen war.
Ina ließ den Gruß fallen. “Truppführer..” Flüsterte sie.
Ina ging langsam auf Levi zu und wollte ihn umarmen, doch er hielt eine Hand ausgestreckt vor sich. Ina blieb stehen und salutierte vor ihm.
“Ich danke euch! Ihr habt mir jeden Schlag so viel leichter gemacht! Ein paar mal habe ich gedacht, dass wir ihn da raus bekommen!”
Ina hörte dann auf zu reden. Levi begann kalt auf sie zu zu gehen. Kurz vor ihr blieb er stehen, alle erwarteten eine Standpauke.
Doch stattdessen klatschte er seine Hand auf ihren Zopf. Er zog das Tuch heraus und schüttelte es.
“Franz hat Recht, du siehst beschissen aus! Mach das neu oder du kannst laufen!”
Ina nahm das Tuch wieder und lächelte sanft. Levi blickte an ihr vorbei.
“Was steht ihr hier rum? Habt ihr nichts zu tun?” Fragte er kalt und genervt.
Franz und Bernd traten, so verwundert wie sie waren, ab und suchten sich Arbeit.
Levi sah zurück zu Ina, nachdem auch Hange gegangen war.
“Ich danke dir, Ina. Du hast diesen Mistkerl eingefangen.”
Ina sah hinauf, auf die Verhärtungen. “Meint ihr, sie können sich daraus befreien?” Fragte Ina, während sie sich den Zopf neu bund.
Levi zuckte mit den Schultern. “Selbst wenn, ich werde ihn erwarten!” Er schwang sich auf den Karren und hielt Ina eine Hand hin. “Komm schon, nach hause!”
Ina lächelte, da fiel ihr etwas ein. “Ich komme gleich, fahrt ruhig schon los.”
Ina lief einfach weg von Levi.
Die übrige Armee startete die Heimreise. Vor den Karren musste man 6 Pferde spannen, sonst hätte er sich nicht voran bewegt. Inas Verhärtungen waren einfach zu schwer.
Ina lief zu Bernd. “He Bernd! Warte mal!”
Er saß bereits auf einem Pferd und wollte los. “Ina? Was ist? Müsstest du nicht beim Truppführer sein?” Fragte er interessiert.
“Vielleicht, keine Ahnung, kannst du. Also, hast du die Papiere noch? Aus dem Schiff meine ich.” Fragte sie schnell.
Bernd erinnerte sich und griff sich in die Unterhose. “Ist nicht dein ernst? Was sollen die denn da drin Bernd?” Fragte Franz erstaunt.
Bernd war das sichtlich unangenehm. “Ich habe keine Taschen mehr, meine sind alle gerissen!”
Ina lachte und nahm die Papiere widerwillig entgegen. “Na gut, danke, schätze ich.” Sie schüttelte sich scherzhaft und lief zurück zum Karren mit den Verhärtungen.
Kurz nachdem er los fuhr sprang sie auf. Sie kletterte über die Verhärtungen, bis sie vorn angekommen war. Levi fuhr den Karren und Hange saß neben ihm. Sie war zu den verhärteten Soldaten gedreht und freute sich.
“Oh, wie schön. Nun könnt ihr nicht mehr weg laufen! Da können wir uns mal ordentlich unterhalten!”
“Die werden nicht antworten.” sagte Levi, genervt von Hanges Enthusiasmus.
“Ah, die da aber schon! Hallo Ina! Du hast es ja doch noch geschafft!”
Ina sah die Kommandantin und freute sich.
“Oh Kommandantin! Wie schön, ihr seid auch da!” Ina kletterte weiter.
“He, komm da runter, sie könnten fallen!” Warnte Levi.
“Ich geb mir Mühe. Kommandantin, seht mal.” Ina kletterte fertig und setzte sich in die Mitte von Levi und Hange. Hange drehte sich um und sah gespannt auf Inas Papiere.
“Das haben Bernd und ich aus dem Schiff geholt! Es sind Pläne von der Hafenregion, auf dem Festland Marley! Es scheint sogar, als würde es noch weitere Länder geben, die mit uns und den Titanen nichts zu tun haben!”  
Hange riss Ina die Pläne aus den Händen.
“Ina, das ist ja großartig! Sag bloß, du hast noch mehr?” Hange sah erfreut auf Inas Hände.
“Ich habe noch das, das ist der grobe Aufbau von der Mechanik des Schiffes, welches hier angelegt hat.”
Hanges Augen glitzerten. Sie studierte den Rest der Fahrt die Karten. Ina sah mit zu, doch sie brauchte nicht lange, dann schlief sie auf der Schulter von Hange ein. Levi steuerte den Karren zur Mauer Maria weiter.

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