25.2 (Ina & Levi)

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In Inas Zimmer angekommen, wollte Levi wissen, was sie gesehen hatte.
“Ich sage euch es war so! Zekke war auch da. Und diese Frau, die in dem Karren steckt! Sie kann ihn überall hin transportieren.”
“Wenn die hier einmarschieren, sind wir am Arsch!” Sagte Levi wütend.
“Das werden sie nicht.” Sagte Ina sicher.
“Zekke wollte mich als Insider zu sich holen. So zu sagen, als Spion.”
Ina setzte sich aufs Bett und kämmte ihre Haare.
“Als Spion? Wofür?” Fragte Levi, der auf sie zu kam.
“Na, ist doch klar, er will angreifen, aber er weiß nicht, wie viel wir wissen. Es gibt wohl eine Schwachstelle, die wir nutzen könnten. Etwas, wovor er sich fürchtet. Sonst hätten sie uns schon längst platt gemacht!”
Levi stockte auf. Er begann sich aus zu ziehen. Ina hörte auf ihre Haare zu bürsten und sah Levi an.
“Aber Truppführer, was macht ihr da?” Fragte sie entsetzt.
Levi zog die Jacke aus und öffnete hektisch seine Hose. Ina wurde rot und wollte sich wegdrehen, da fiel bereits die kleine Schachtel mit der Spritze heraus.
“Das ist es. Davor hat er Angst!” Levi hob sie auf und zeigte sie Ina.
“Warum sollte er vor der Spritze Angst haben? Er ist doch bereits ein Titan.” Fragte Ina verwirrt.
Levi lief am Bett auf und ab und überlegte. “Er hat keine Angst vor der Spritze selbst, sondern eher, wem wir sie geben.”
Ina überlegte mit. “Weil, diese Spritze einen der 9 beinhaltet?”
Fragte sie. Levi schüttelte den Kopf. “Hange sagte, sie hätte gelesen, dass die 9 nach ihrem Tod wahllos vererbt. Es sei denn, jemand frisst den Träger vorher.”
Levi überlegte weiter. Ina ging ein Licht auf.
“Aber, das ist es doch!” Levi blieb stehen. Ina stand ebenfalls auf. “Truppführer, wenn jemand von uns diese Spritze bekommt und Zekke frisst..”
“.. Dann wird derjenige zu Tier Titan!” Levi beendete Inas Satz und sah auf die Spritze.
“Du bist ein Genie, Becker!” Sagte Levi und wollte Ina umarmen, blieb aber vorher stehen.
“Wir müssen diese Information an die Kommandantin weitergeben. Dann kann ich diese Bestie endlich zur Strecke bringen!”
Ina setzte sich wieder. Sie dachte noch weiter nach.
“Truppführer?” Levi sah überrascht zu ihr.
“Wenn, wenn Zekke jemanden gefressen hat, um einen Titan der 9 zu bekommen. Wie hat dann Eren seinen Titan bekommen? Wenn er wahllos vererbt wäre, dann wäre Eren nur 15 Jahre alt geworden. Aber er ist jetzt bereits 21, ein Jahr jünger als ich.”
Levi überlegte. “Es war sein Vater. Er ist verschwunden, oder?”
Ina nickte. “Er hat seinen Vater gefressen, der den Titan von Eren vorher trug.”
Levi überlegte noch weiter. “Aber, du warst wie alt, als die Mauer fiel?”
“Ich war 16 ungefähr. Warum?”
Levi dachte weiter nach. “Vor dir lebte Grisha bereits einige Jahre hier. Er war lange vor Erens Geburt mit seiner Frau verheiratet.”
Ina überlegte mit. “Bedeutet das, dass er den Titan von jemandem auf der Insel bekommen hat?”
Fragte Ina. Levi setzte sich neben sie aufs Bett.
“Ich denke, dass es der Ur Titan gewesen sein muss. Er befand sich in der Familie von Roth Reiss, bevor sie jämmerlich abgeschlachtet wurden.” Levi überlegte, ihm fiel etwas ein. “Sag mal Ina, hast du Eren jemals berührt?”
Ina schreckte auf. “Bitte was? Truppführer, was denkt ihr von mir?”
Levi sah sie genervt an. “Ich meine einen Handschlag, oder sowas in der Art.”
Ina dachte kurz nach. “Nein, nicht, dass ich mich erinnere.”
Levi stand auf. “Ich werde mir dazu ein paar Notizen machen. Morgen müssen wir das alles an Hange berichten verstanden?”
Fragte er streng. Er sah Ina, wie sie sich das Tuch vom Beistelltisch nahm und anfing es ein zu rollen, damit sie es in die Haare binden konnte.
Levi stand einfach da und sah ihr zu.
Ina fühlte sich beobachtet und blickte hinauf. Sie sah auf das Tuch und stand ebenfalls auf.
Sie ging zu Levi und hielt ihm das Tuch hin. “Möchtet ihr etwa?”
Levi sah erschrocken zu ihr, auf das eingerollte Tuch. Ina senkte den Kopf, sodass es Levi einfach hatte. Er bekam etwas Farbe auf den Wangen und nahm das Tuch. Levi trat langsam einen Schritt auf Ina zu.
Er nahm die Strähnen von vorn mit seinen Händen und zog sie nach hinten. Dort hielt er sie kurz fest. Als er aber merkte, wie unordentlich sie aussahen, blickte er hinter Ina. Auf dem Beistelltisch lag noch ihre Bürste. Levi hielt Inas Haare mit einer Hand zusammen und griff mit der anderen nach der Bürste.
Ina sah seinem Schatten hinterher. “Was macht ihr Truppführer?” Fragte sie unsicher.
“Psst, vertrau mir.” Sagte er leise und konzentriert. Er setzte die Bürste an und kämmte die Strähnen sanft und glatt nach hinten, sodass nichts mehr abstand oder raus hing.
Dann schmiss er die Bürste auf das Bett und legte sein Tuch an. Er bund Ina den Zopf so, dass es aussah wie eine kleine Schleife.
Nachdem er sein Werk vollendet hatte, ließ er Inas Kopf los und betrachtete den niedlichen Zopf.
Ina hob kurz ihren Kopf, dann eine Hand, die nach dem Zopf greifen wollte.
Levi packte, aktionsbedingt, ihr Handgelenk und hielt sie davon ab.
“Was? Ich mach es schon nicht kaputt!” Sagte sie. Levi ließ sie jedoch nicht los.
Ina sah tief in seine grauen und leeren Augen. “Dann geh an einen Spiegel!” Sagte er mit ernster Stimme. Ina wurde rot unter den Wangen.
Sie sah zu ihrer Hand. “Dazu, müsst ihr mich gehen lassen.” Sagte sie leise.
Levi kam einen Schritt näher und drückte ihr Handgelenk.
“Ich werde dich niemals gehen lassen, Becker.”
In Inas Hals formte sich ein großer Kloß, sie konnte nichts sagen. Dann plötzlich ließ Levi seinen Blick ab von ihrem Gesicht. Ina sah ihn mit großen Augen an. “Es steht dir nicht. Das bist nicht du!” Sagte er und hob seine Hand, die eben noch Inas Handgelenk festhielt.
Er wuschelte durch den schönen Zopf, bis er wieder unordentlich geworden war. Ina versuchte sich zu wehren. “He! Was macht ihr da?” Sie wedelte mit den Händen auf ihrem Kopf herum, um Levis Hand los zu werden.
“So ist es besser.” Sagte er, als er fertig war. Ina hob ihre Hände und fühlte ihre Frisur.
“Ja aber, jetzt ist es so wie vorher!” Sagte sie verzweifelt.
Levi schüttelte den Kopf. “Vorher war es zu ordentlich.” Er drehte sich von Ina weg und begann Richtung Tür zu gehen.
“Geht ihr etwa, Truppführer?” Fragte sie rhetorisch. Levi blieb stehen und verdrehte die Augen. Er drehte sich kurz um, Ina stand am Spiegel und richtete ihre Haare.
Ohne auf ihre Frage zu antworten, verließ er dann das Zimmer.
“Hm? Wie unhöflich!” Sagte Ina leicht belustigt, als sie sah, dass Levi gegangen war.
 

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