7 (Levi)

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Levi entschloss sich die nächste Zeit mit Training zu verbringen. Es geschah nicht viel außer dem Training. Er war immer noch kalt und redete wenig. Seine Freizeit verbrachte er damit seinen Hengst zu trainieren und auch mit Mira machte er Fortschritte. Mit der Hilfe des Burschen, aus dem Stall, hatte er immer genug Karotten und konnte Mira auf bauen. Der Metzger wurde vom Ausbilder abgelehnt, da es Mira von Zeit zu Zeit besser ging.
Levi trainierte so viel mit ihr, dass sie ihm anfing zu vertrauen. Sogar reiten konnte er sie ein paar Monate später.
Ihre Kondition musste erst wieder aufgebaut werden. Aber auch das schaffte Levi. Er hatte mehr als genug Zeit.
Bis zu dem Tag an dem Hange plötzlich auftauchte. Levi war gerade auf dem Trainingsplatz mit den Frischlingen. Er trainierte den Nahkampf und lehrte sie, was er damals von Kenny gelernt hatte. Sicher nicht alles, aber die Grundgriffe.
Hange kam an dem Gelände an, welches weiträumig eingezäunt gewesen war. Sie setzte sich auf das Geländer und sah eine Weile zu. In der Pause beschloss sie sich Levi zu ziegen. Sie strahlte bis über beide Ohren als sie ihn sah. Sie hatte gehört, was Levi die letzten Monaten getrieben hatte. Er soll sich um die Einsatz Pferde gekümmert haben und sich mit seiner Arbeit als Trainer vertraut gemacht haben.
Das alles half Hange bei ihrem Vorhaben in der Mauer Sina, von dem sie auch gerade gekommen war.
Als Levi sie bemerkte stand Hange schon direkt vor ihm. Sie kam unaufhaltsam auf ihn zu und umarmte ihren Kameraden und Freund. Sicher hätte sich Levi das von niemand sonst gefallen lassen. Doch sie war auch seine einzige richtige Freundin.
“Was machst du hier, Hange?” Sie ließ ihn augenblicklich los, nachdem er fragte.
“Hier da ist es! Ich habe wirklich 2 Monate gebettelt Levi!” Sie fuchtelte mit Papieren vor seiner Nase rum.
“Gib mal her.” Er riss sie ihr aus der Hand und las.
Während er las, redete Hange auf ihn ein.
“Ist das nicht der Wahnsinn? Du kannst wieder bei uns einziehen Levi! Der König hat zugestimmt, dass du deine eigene Truppe bekommst und ab nächster Woche darfst du wieder auf Missionen gehen. Als, jetzt halt dich fest.” Sie machte ein paar Freudensprünge.
“Als Truppführer und gleichzeitig bekommst du den Titel des Hauptgefreiten zurück!”
Levis Augen wurden größer. “Wie hast du?”
Er wusste nicht ob es eine Ehre oder eine Schande gewesen war, dass er all dies zurück bekam. Durch Hange, die er in seiner Ausbildung nie wirklich ernst genommen hatte.
“Ja freust du dich denn gar nicht? Hey! Ich habe mir da den Arsch aufgerissen! Du wirst das nicht ablehnen verstanden?”
Levi verdrehte die Augen.
“Selbst wenn ich wollte, du als Kommandantin könntest es doch einfach anordnen.”
Er drückte Hange die Papiere wieder zurück in die Hände.
Sie dachte kurz über seine Worte nach und stellte fest, dass er Recht hatte. Dann grinste sie und lief ihm nach. Levi war auf dem Weg zurück zum Training.
“Wo willst du denn hin? Komm jetzt, wir müssen packen.”
Levi blieb kurz stehen. “Ich habe keine andere Wahl, als die Titel und die Missionen anzunehmen, aber ich werde nicht umziehen. “
Hange war erschreckt.
“Aber wie willst du dann an den Sitzungen teilnehmen?” Levi stand immer noch, er überlegte kurz, dann sah er zum Stall.
“Na los, ich zeigs dir.” Er ging mit Hange zum Stall und holte Mira aus der Box.
Nachdem er auf die ungesattelte Stute gestiegen war, wurde Hange immer ungläubiger.
“Ja, mit einem Pferd Levi, das ist mir klar. Aber du wirst es nie an einem Tag hin und zurück schaffen. So schnell ist kein Pferd in diesen Mauern.”
Levi hatte nur auf diesen Kommentar gewartet. Er gab Mira die Sporen und die Stute galoppierte von 0 auf 100. Alles was zurückblieb war eine Staubwolke und eine verdutzte Hange.
Noch nie hatte sie ein solch schnelles Pferd gesehen. Es dauerte nicht lange, da war Levi auch schon wieder zurück.
“Sag mal, wo hast du denn die ausgegraben? Das ist ja ein grandioses Pferd!” Hange strahlte und freute sich über Mira. Die Stute war auch nicht abgeneigt von der Kommandantin. Ließ sich aber nicht anfassen. Sie legte sofort ihre Ohren an, wenn Hange zu nah kam.
“Das würde ich lassen. Sie ist, sensibel.” Warnte Levi.
Hange grinste breit. “Seit wann ist es dir wichtig, wenn ein Pferd sensibel ist? Sag bloß du bist aufgeweicht, Levi!?”
Levis Blick wurde Finster. “Nein Hange. Sicher nicht.”
Sie hörte auf zu grinsen und sah ihn an. “Na, es hätte ja sein können. Also gut, dann bleibst du halt hier wohnen. Aber denk dran. Die Meetings sind wichtig. Dort werden die Missionen verteilt. Wenn du fehlst bekommst du gar nichts.”
Hange war zwar stets freundlich doch meinte sie es diesmal ernst.
Levi stieg ab von Mira. “Keine Sorge. Dieses Angebot kann ich doch unmöglich ausschlagen.” Levis Sarkasmus war kaum zu überhören. Er führte die Stute zurück in den Stall.
Am späten Nachmittag verließ Hange die Unterkunft der Frischlinge. Ihr war nicht bewusst, warum Levi dort wohnen bleiben wollte. Aber es war auch nicht so wichtig. Die Hauptsache für sie war gewesen, ihren besten und ersten Mann wieder zu haben.
 

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