30.1 (Ina)

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Ina saß nach wie vor im Gefängnis von Marley. Die ersten Wochen verliefen eher ereignislos, doch nach der 6ten Woche kam Georg zum Dienst und sah etwas anders aus als sonst.
"Hm? Georg?" Fragte Ina besorgt. Sonst sagte er ihr immer Hallo, nachdem Kolja gegangen war.
Georgs Dienstzeit, war ein Lichtblick für Ina. Sie konnte etwas entspannen, wenn er da war. Er war nett zu ihr und hob sich das Absägen ihrer Gliedmaßen meist bis zum Schluss auf, damit sie schlief, wenn jemand anders Wache halten musste.
Georg drehte sich nur halb zu ihr und nickte kurz, er sprach jedoch nicht.
Ina sah ihn verdutzt an und setzte sich auf.
"Was ist denn los? Du siehst anders aus als sonst!" Stellte sie leise fest.
Georgs Kopf fiel etwas auf seine Brust herunter. "Es tut mir leid Ina, ich kann nicht mit dir darüber reden." Sagte er leise und kurz gefasst.
Ina stutzte. "Nagut, wenn das so ist. Dann erzähl mir, was du zum Frühstück hattest! Ich wette, es war aufregender, als meins!" Sagte sie und lächelte.
Georg sah wieder auf und starrte die Wand an. Er antwortete die nächsten Stunden nicht. Ina sah sich gezwungen zu handeln. Sie ließ ihren Arm nachwachsen und hüpfte zur Tür.
"He du! Sieh mal. Ich hab 2 Arme. Was machst du jetzt?"
Georg schielte zu ihr. "Ich schätze, ich werde noch ein paar Stunden warten und ihn dir wieder abschneiden, so wie gestern auch." Er drehte seinen Kopf wieder weg.
Ina musste wohl härtere Geschütze ausfahren. "Naja, wenn du es so willst. Ich kann auch das Bein wachsen lassen. Das geht ganz schnell!" Sagte sie siegessicher.
Georg erschrak und drehte sich um. "Ist ja gut, du hast gewonnen. Lass das schon sein. Es reicht, wenn ich es immer bin, der dir einen Arm oder ein Bein abschneiden muss."
Ina lächelte. "Da ist er ja!"
Georg sah sie ein wenig an. Er bekam wieder Farbe im Gesicht, dann sah er kurz durch den Zellengang und setzte sich zu Ina.
Ina kam herunter zu ihm und sah ihn fragend an.
"Danke Ina, mir war nicht gut heute morgen." Sagte er nachdenklich.
"Rede schon. Was ist passiert?" Fragte sie interessiert und leicht besorgt.
Georg hob den Kopf und spielte nervös mit seinen Fingern.
"Ich sag es dir, wenn du versprichst, nicht aus zu flippen, ja?" Fragte er behutsam.
Ina nickte schnell und setzte sich näher an die Stäbe heran.
"Ich habe heute morgen in der Besprechung gehört, wie der Hauptmann sagte, dass die Weinflaschen geliefert wurden."
Ina legte den Kopf schräg.
"Was hat das zu bedeuten? Welche Weinflaschen?"
"Naja, weißt du. Sie wurden nach Paradis geschickt. Ein ganzes Dutzend an Kisten mit hunderten Flaschen Wein. Es ist ein Friedensangebot an die Bewohner. Der Präsident möchte, dass sie alle den Wein trinken."
Ina war immer noch neugierig gewesen. "Ja und? Ist das nicht ein gutes Zeichen?" Fragte sie erstaunt.
Georg jedoch schüttelte den Kopf. "Leider nein, weißt du. Du hast mir erzählt, wie ihr Bertholds Titan geholt habt. Nun, das Serum, welches ihr dafür verwendet habt. Sozusagen ist es in jeder dieser Flaschen Wein vorhanden. Und, wenn Zekke frei ist und seinen Brüller los lässt, dann.."
Diesmal war es Ina, die die Farbe in ihrem Gesicht verlor.
"Dann verwandeln sich alle Paradis Bürger, die den Wein tranken, in Titanen, die irrational durch die Gegend laufen." Ina war nachdenklich.
"Georg, das ist ja schrecklich.." Sagte sie und sackte etwas zusammen.
"Ich weiß, es tut mir leid Ina. Die Lieferung ist bereits auf dem Weg. Ich kann sie nicht mehr aufhalten." Georg fühlte sich schuldig.
Ina hob ihren Kopf und lächelte. "Ach was Georg! Du kannst doch nichts dafür!" Sagte sie und lächelte ihn gezwungen an.
"Willst du nicht langsam etwas mit deinen Haaren machen? Du siehst aus, wie ein armer Bürger aus dem Ghetto." Sagte er, um die Stimmung auf zu hellen.
Ina fasste sich entsetzt in die Haare. "Was denn, ist es so schlimm?"
Georg lachte. "Man könnte meinen, ein Vogel hätte sein Nest gebaut!"
Ina sah auf und lachte ebenfalls.
"Du kannst mir nicht zufällig eine Bürste besorgen?" Fragte sie plötzlich ziemlich ernst.
Georg sah sie an und schüttelte lachend den Kopf.
"Nein, da kann ich dir nicht helfen Ina! Vielleicht probierst du es mit deinen Fingern, solange du noch 10 hast, versteht sich." Sagte er und zuckte mit den Schultern.
Ina sah auf ihre Finger herab. "Oh ja, du hast Recht." Sie begann, ihre Finger nach vorn hin zu verhärten.
Georg sah ihr gespannt zu. "Wow Ina, das ist echt faszinierend!" Sagte er interessiert.
Ina lächelte. "Weißt du, der Truppführer, er hat es immer als abartig oder widerlich bezeichnet."
Georg stand auf. "Das ist nicht wahr, aber, wieso denn das?"
Ina sah ihn verdutzt an, dann bemerkte sie den Sarkasmus in seiner Stimme.
Georg setzte sich wieder und sah ihr weiterhin zu.
"Siehst du, jetzt habe ich meine eigene Bürste." Ina ließ die Fingerkuppen spitz werden und verband sie unten miteinander, sodass eine Art Kamm aus ihren Fingern entstand.
Georg war interessiert und sah Ina beim kämmen zu.
"Echt unfassbar, es müsste doch ein Leichtes für dich sein, hier aus zu brechen, oder?" Fragte er.
Ina nickte beim kämmen. "Selbstverständlich komme ich hier raus. Aber was nützt es mir? Ich würde ja doch nicht bis zur Insel kommen!"
Sie stoppte kurz den Kamm. "Und ich habe dich hier unten!" Sie lächelte Georg an und kämmte sich fertig.
Ina und Georg unterhielten sich den ganzen Tag. Als seine Schicht vorbei war, kam er rein und begann mit Kolja den Arm ab zu sägen. Ina hatte eine Taktik gefunden, wie sie den Arm abtrennen konnten, ohne dass sie Schmerzen empfand.
Mittlerweile hatte sich auch Kolja erweichen lassen und sprach mit Ina. Er verstand schnell, dass sie tatsächlich Schmerzen hatte und stimmte zu, dem aus dem Weg zu gehen.


Nach weiteren 1,5 Jahren waren die drei beinahe Freunde geworden. Ina bekam ab und zu sogar Besuch von Georg seinen kleinen Geschwistern. Sie kamen zu ihm und staunten über Inas Verhärtungen. Wobei ziemlich schnell klar wurde, dass Georg für sie nicht wichtig gewesen war.
Kolja legte im Amt eine Bitte ein, dass Ina, aufgrund exzellenter Führung, entlassen werden und unter Aufsicht im Ghetto wohnen könnte. Doch seine Bitte wurde abgelehnt. Ina musste also im Gefängnis bleiben.
Nachdem herauskam, dass die Friedensverhandlungen weitergeführt werden sollten, entschieden sich Georg und Kolja dazu, dass sie Ina als Basis der Verhandlung mitnehmen sollten. Die Bewohner der Insel würden eher darauf eingehen, wenn sie sahen, dass Ina noch lebte.
Georg brachte in den darauffolgenden Monaten einige Informationen an Land. Unter anderem auch, wo sich Inas leibliche Eltern aufhielten.
"Sie leben hier im Ghetto, sagst du? Aber, ihr Bruder ist doch.."
Georg nickte. "Ja Ina, auf der Insel war er ihr König, das schon, aber hier ist das etwas anders."
Ina war traurig. Da war sie ihrer Familie so nah und konnte sie doch nicht sehen.
Es vergingen weitere Monate. Ina hielt sich weiterhin fit. Jeden Tag ließ sie ein anderes Gliedmaß wachsen und trainierte es dann. Ihre Muskeln blieben, genauso, wie das Ritual, sich die Haare zu kämmen.


An einem Tag, nach mittlerweile 2,5 Jahren Gefängnis, kam Georg Freude strahlend zum Dienst. Mittlerweile waren die beiden gute Freunde und Vertraute geworden.
Georg sah in die Zelle von Ina hinein. Sie trainierte gerade ihre Beine, als sie den Soldaten sah, der an den Gitterstäben klebte und sie anstarrte.
Sie hörte auf und sah ihn fragend an. "Das grenzt an Wahnsinn, wie du dort stehst. Sag schon, was gibt es Georg?" Fragte sie belustigt.
Georg zog seinen Schlüssel und kam herein zu ihr. Ina zuckte kurz zusammen, da es immer Zeit für eine Amputation war, wenn jemand die Zelle betrat.
Georg hockte sich zu ihr herunter. "Sht, nein, ich werde dir nichts abschneiden." Sagte er ruhig. Ina sah zu ihm.
"Noch nicht zumindest." Er lächelte. Ina war nicht nach Lachen zu mute.
"Pass auf, ich habe da etwas, das du vielleicht wieder haben möchtest!"
Ina sah ihn erwartungslos an. "Du kannst mir nicht geben, was ich haben will, Georg."
Georg griff sich an den Hals und zog an einer Kette. Er hob den Anstecker heraus, der kein Anstecker gewesen war, sondern..
"Das ist ja mein Ring!" Rief Ina entsetzt und glücklich zugleich.
Georg nickte und bat Ina heran. Sie hockte sich vor ihn und nahm den Ring an der Kette in die Hand. Sie klappte den Zahn aus, mit dem sie ihre Finger abschnitt, um sich zu verwandeln.
Georg staunte, als er die versteckte Funktion sah. "Oh wow, also, so ein Teil hätte ich dir wirklich nicht geben können."
Inas Augen wurden glasig. Sie hatte Levi in ihrem Kopf, wie er vor ihr stand und den Ring an ihren Finger steckte. Sie wollte ihren linken Arm heben, an dem der Ring früher steckte und sie tat es auch. Dann stockte sie. Ihr waren aus Versehen beide Gliedmaßen nachgewachsen.
"Georg! Sieh nur, was mache ich jetzt? Du kannst das nicht alleine abschneiden!" Sagte sie besorgt.
Georg sah sie ebenfalls an. "Erstmal, musst du vernünftig sehen können, meinst du nicht auch?" Fragte er und lächelte.
Georg zog sich einen Ärmel hoch und sah auf sein Handgelenk.
Ina blickte ebenfalls hinab. Sie entdeckte ein Tuch. Bei genauerem Hinsehen fiel ihr auf, dass es das Tuch von Levi war. Ihr fiel das gestickte L auf.
Sie sah Georg erschreckt an, dann packte sie seinen Arm und nahm das Tuch unter die Lupe. Schnell zog sie es von seinem Arm ab und band sich die Haare wie gewohnt nur zur Hälfte zusammen.
"Wo hast du das alles her?" Fragte sie schnell. Georg setzte sich zu ihr.
"Ich habe den Präsidenten besucht, als er auf Reisen war. Ich hoffe, dass es nicht so schnell auffällt." Er grinste und freute sich.
Ina lachte. "Du bist ja witzig, sicher wird ihm das auffallen! Aber hör mal, du brauchst nicht so viele Risiken aufnehmen, für mich. Es reicht schon, dass du deine Geschwister hier runter schmuggelst. Das ist für euch alle gefährlich oder nicht?" Fragte sie ernst und besorgt.
"Mach dir doch um mich keine Sorgen, Ina!" Georg war geschmeichelt.
"Ich habe sogar etwas herausgefunden, als ich im Büro des Präsidenten gewesen bin."
Ina war interessiert. "Es geht um die Insel. Der Angriff, den du erwähntest. Mit allen Geschützen, die Marley zu bieten hat."
Ina wurde hellhörig. "Wie? Sie machen das wirklich?"
Georg nickte. "Ich befürchte schon. Ina, sie werden auf den Sommer warten und dann fliegen sie mit den Schiffen los. Außerdem nutzen sie große Boote und weitere Schiffe, um die gesamte Armee zu transportieren. Kanonen und Panzer werden sie auch mitnehmen. Bist du sicher, dass es diese kleine Insel schaffen kann?" Fragte Georg besorgt.
Ina nickte sicher. "Ja, aber natürlich!"
Dann dachte sie nach. "Aber, das alles auf einmal, es ist vielleicht doch ein bisschen viel. Ich muss ihnen helfen Georg!" Sagte sie entschlossen.
Georg lächelte und wühlte in seinem Ärmel. Er zog ein gut verdecktes weißes Stück Stoff heraus.
"Ich hatte erwartet, dass du das sagen würdest. Sieh mal. Das ist eine Art zweite Haut für dich. Ich mache dir die Eisenplatte am Arm ab, dann klemmen wir den ganzen Arm nach hinten und machen den Lumpen darüber. Wenn die Eisenplatte dann wieder sitzt, sieht es so aus, als hättest du nur einen Arm!"
Ina war fasziniert von der Idee und nahm sie dankend an. Gemeinsam befestigten sie den Lumpen so, dass es aussah, als würde Ina noch ihren Stummel verdecken.
"Und jetzt? Wie komme ich an Bord? Und wie soll ich kämpfen?"
Georg sah sie entschlossen an. "Ich weiß, wo deine Uniform ist. Ich schätze, ich kann sie dir bis dahin besorgen. Auf das Schiff müssen wir dich entweder schmuggeln oder du musst als Köder für die Paradis Bewohner mit kommen."
Ina dachte nach. "Nein, ich werde nicht als Verräter mitkommen! Ich muss mich da irgendwie rein schmuggeln!" Sagte sie fest entschlossen.
Georg grinste. "Du meinst, ich muss dich da rein bringen!"
Ina sah auf und lachte mit Georg. Sie spaßten noch ein paar Stunden herum, dann musste Georg auch wieder gehen. Es waren noch 3 Monate bis zum Sommer. Ina musste sie nutzen, um in Form zu bleiben. Nachts schlief sie und tagsüber trainierte sie, wie eine Besessene. Georg und Kolja waren etwas erschreckt von ihrer Disziplin.
Kolja blieb von Georgs Plan außen vor. Er wollte seinen Kameraden nicht mit reinziehen.
Nach jeder Schicht ging Georg den Hafen ab und sah sich die Kriegsschiffe an, mit denen Marley die Insel erobern wollte.
Er suchte nach einem guten Versteck, da kam ihm die blendende Idee.
Am nächsten Tag, während seiner Wache, ging er erneut in Inas Zelle und besprach einen Plan mit ihr.
Sie sollte sich in einem Weinfass verstecken, welches mühelos mit an Bord eines Schiffes kam.
Ina und Georg bearbeiteten den Plan so lange, bis er perfekt war.
Die drei Monate vergangen wie im Flug für Ina und Georg.
Georg schaffte es, wie versprochen, Inas Uniform aus dem Büro des Sekretärs vom Hauptmann zu stehlen. Ein paar Tage vor der Abreise der Kriegsschiffe versteckte er die Uniform bereits an Bord eines der Schiffe. Auf dem er auch Ina verstecken wollte.
Am Vortag der Abreise bekamen Ina und Georg, während seiner Schicht, Besuch.
Er half ihr dabei zu trainieren, als er die Türen des Ganges hörte. Augenblicklich ließ er Ina los und verließ die Zelle, um nicht erwischt zu werden.
Georg stellte sich vor die Zelle, damit es so aussah, als würde er nur Wache halten.
Kolja kam in Begleitung vom Hauptmann und dem Präsidenten Marks.
"Guten Tag Soldat! Berichte, wie verhält sie sich?" Fragte der Hauptmann.
Georg salutierte vor dem Präsidenten und verbeugte sich.
"Ruhig Sir, es gab keine besonderen Vorkommnisse." Sagte er und sah zu Ina, die sich in eine Ecke der Zelle verzogen hatte und ihr Bein verstecken wollte.
"Sag, ist dir gar nicht aufgefallen, dass sie ein Bein hat wachsen lassen?" Fragte der Hauptmann entsetzt.
"Sir nein, Sir!" Georg wurde nervös.
"Verzeiht, wenn ich mich einmische, aber wir haben eine Art Rhythmus entwickelt, da sie sich immer so ruhig verhält." Half Kolja aus.
Der Präsident trat einen Schritt vor. "Sicher habt ihr den, genauso wie sicher ist, dass sie ruhig bleibt. Warum sollte sie sich auch wehren? Sie bekommt von jemandem Hilfe. Alles was sie tun muss, ist ab zu warten, bis unsere Schiffe ablegen."
Georg erschreckte. "Wie? Was sagt ihr? Sie bekommt Hilfe?"
Kolja wandte sich an Georg. "Anscheinend wurde ihre Uniform gestohlen und einige ihrer privaten Dinge aus dem Büro des Präsidenten wurden auch entwendet. Weißt du etwas darüber?" Fragte Kolja eindringlich.
Georg spielte eine überraschte Miene.
"Ihre Uniform? Aber, wie ist das denn möglich? Wurde sie schon wieder gefunden? Weiß man schon, wer es war?" Fragte er entsetzt.
Der Hauptmann zog einen Zellenschlüssel.
"Was glaubst du, warum wir hier sind? Sie wird uns schon sagen, wer ihr hilft."
Er trat an Georg vorbei und schloss die Zelle auf.
"Hallo Kleine, sag mir, wie geht es dir?" Fragte der Hauptmann leicht belustigt.
Ina sah auf, ihre Haare fielen ihr wieder ins Gesicht, sie hatte das Tuch von Levi versteckt.
"Besser, als ihr denkt."
Sagte sie zynisch und blickte den Hauptmann durch die Haarsträhnen an, die ihr im Gesicht hingen.
Der Präsident trat am Hauptmann vorbei.
"Vergiss es, sie wird nicht reden. Dazu ist sie viel zu loyal."
Der Hauptmann stutzte. "Wie? Aber Sir, sie hat doch ihre gesamte Insel verraten!"
Der Präsident beugte sich zu Ina hinunter und sah in ihre Augen. "Nein, das hat sie nicht. Das sieht jeder Blinde. Ich wette, du hast diese Schwachköpfe vor unserem Angriff gewarnt. Nicht wahr?"
Ina begann zu grinsen. "Sag ich doch, so schnell würdest du die deinen nicht verraten. Mich interessiert nur eins. Was ist mit unseren Titanen?"
Ina pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht.
"Die werdet ihr nicht wieder sehen! Das was ich sagte stimmt. Sie sind festgesetzt und können euch nicht helfen. Ihr habt sie verloren."
Ina lächelte.
Der Präsident stand auf und zog sich die Ärmel hoch.
"Hauptmann, so wie wir es besprochen haben." Der Hauptmann zog Ketten von den Wänden und kramte ein paar Schlösser aus seinen Taschen.
"Kolja, Georg, kommt mal helfen." Sagte er.
Die zwei Soldaten sahen sich fragend an, kamen dem Hauptmann jedoch zur Hilfe.
Sie zogen Ina am Arm hoch und hielten sie fest. Der Hauptmann kam auf sie zu und legte Ina Ketten um den ganzen Körper.
"Wir verzichten darauf, dir dein Bein abzuschneiden. So kannst du noch laufen und wir müssen dich nicht tragen.
Ich zeige dir das einmal, damit du nicht auf dumme Ideen kommst, Mädchen." Sagte der Präsident eindringlich und zog eine Spritze aus seiner Brusttasche.
"Siehst du das hier? Es ist, so zu sagen, ein umgekehrtes Serum. Es bewirkt, dass der Träger eines Titanen seine Kräfte verliert. Ich bin mir nicht sicher, ob es bei dir vollständig wirkt, aber ich bin mir sicher, dass es deine Kräfte eindämmt. Danach können wir dich leichter töten. So, falls du also das Bedürfnis hast zu fliehen, dann sei gewarnt. Ich und meine Soldaten haben keine Hemmungen, dieses Ding einzusetzen. Es wäre doch schade, wenn du stirbst, bevor du deine Insel untergehen siehst!" Freute sich der Präsident.
"Was genau habt ihr vor Präsident?" Fragte Georg interessiert.
"Oh, nichts besonderes Georg. Wir werden sie auf ihre geliebte Insel fliegen, damit sie sieht, wie wir sie vernichten. Die ganzen Idioten sollen sehen, wem sie das zu verdanken haben, bevor sie schmerzhaft sterben."
"Ihr stellt euch das ziemlich einfach vor, nicht wahr? Ihr werdet Zekke und die anderen niemals finden, wenn ihr die Bewohner der Insel auslöscht!"
Ina freute sich.
"Mach dir nur keine Gedanken Kleines. Du bist ja auch noch da. Ich wette, du kannst uns sagen, wo sich Zekke und die anderen befinden.
Er hat sehr viel von dir geschwärmt. Es war abartig, ich dachte schon, ihr wärt Freunde geworden."
Ina senkte den Kopf. "Ah, also hatte ich Recht. Tja, wenn das so ist, dann Glückwunsch, du hast doch jemanden verraten. Deine Insel und deine Freunde aus Marley. Wie erbärmlich du doch bist!" Sagte der Präsident und lachte freudig.
Er ging voraus. Georg und Kolja hielten Ina fest und folgten ihm. Der Hauptmann schloss die Zelle noch ab und bildete das Schlusslicht hinter Georg und Kolja.

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