33 (Ina & Levi)

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In dem Gewölbe angekommen, in welchem Historia die Verhärtungen aufbewahrte, hatte sich seit den 3 Jahren nichts weiter verändert.
“Seid ihr euch sicher, Hauptgefreiter?” Fragte sie unsicher. Levi trat um die Verhärtungen herum und verschränkte die Arme. Er nickte nur.
Ina trat an Zekkes Verhärtung heran und atmete tief durch.
“Vergiss nicht, dass ich hier bin, falls etwas sein sollte.”
Ina sah kurz zu ihm, wie er sich hinter sie auf den Boden setzte.
Ina nickte dankbar und streckte die Hände nach der Verhärtung aus. Ein Blitz wurde sichtbar, danach brach Ina zusammen. Ihre Hände jedoch klebten noch immer an der Verhärtung von Zekke.
 
 
Schlagartig wurde sie wieder wach. Ina spürte weißen Sand unter ihrem Körper. Sie öffnete die Augen und erschrak kurz. Um sie herum standen die 6 Titanen, die verhärtet in der Zelle standen.
“Ina! Was zum Teufel machst du hier?” Fragte Zekke aufgeregt.
Ina setzte sich auf. “Und ihr? Ihr seht alle aus, als hättet ihr mich erwartet?” Fragte sie interessiert.
Zekke half ihr auf. “Wie geht es dir? Eren sagte mir, dass sie dich in Marley gefangen halten.”
Ina sah auf. “Wie? Du hast mit Eren geredet?” Fragte sie interessiert.
Zekke nickte und blickte auf eine Frau, die Ina nicht kannte.
“Ina, darf ich dir zuerst jemanden vorstellen? Das ist Willow. Sie ist eine Tochter von Präsident Marks. Wie du sicher weißt, haben die Paradis Soldaten sie entführt und in ihre Sammlung gebracht.” Zekke schien wütend.
Ina sah ihn schuldbewusst an. “Zekke, es ist so, dass ich es war. Nicht die Soldaten. Sondern ich bin dafür verantwortlich. Sie wollten mit einem Luftschiff fliehen und ich heftete sie unter das Schiff. Sicher hat man das erst gemerkt, nachdem sie hier gelandet waren.”
“Bruch gelandet trifft es wohl eher!” Fluchte Willow.
Zekke war wütend und enttäuscht. “Warum Ina? Wozu hilfst du ihnen?”
Ina hob den Kopf. “Aber Zekke, wir wollen doch den Krieg verhindern! Das geht nur, wenn alle Titanen hier auf der Insel sind! Wir müssen allen klar machen, dass die Titanen nichts böses wollen. Weder Eren oder du oder irgendjemand sonst hier.” Ina sah sich um. Die Titanen-Träger sahen eher gebrochen aus.
Zekke sah zu Ina zurück. “Wie stellst du dir das vor? Was soll genau passieren, damit der Krieg verhindert wird?”
Ina setzte sich. Sie sprach einen Plan, den sie sich im Gefängnis von Marley ausgedacht hatte.
Zekke und den anderen gefiel der Plan, sodass sie beschlossen ihn durchzuziehen.
Zufrieden verabschiedete Ina sich von ihren Freunden und Zekke ließ sie von der Verhärtung fallen.
 
 
Stundenlang hing Ina kurz vor dem Boden, mit den Händen klebte sie an der unteren Seite der Verhärtung. Sie fiel ein kleines Stück herunter. Ihr Aufprall auf den Boden weckte Levi, der sitzend eingeschlafen war.
Er sprang auf und ging zu Ina. Sie öffnete langsam ihre Augen und blickte in Levis. “Hauptgefreiter, wie schön, euch zu sehen!” Sagte sie und ließ ein Lächeln in ihrem Gesicht erscheinen.
Levi zog sie hoch, sodass sie sich gegenüber saßen. “Was ist passiert? Hast du jemanden gesehen?” Fragte er eindringlich.
Ina rieb sich den Kopf und nickte dabei. “Sie alle, Hauptgefreiter. Alle, die hier sind.”
Levi blickte sich um. “Hast du Informationen bekommen?”
Ina sah hinauf, dann nickte sie schnell. “Ich muss euch das alles erzählen. Aber mit der Kommandantin zusammen und am besten auch gleich der Königin Historia.”
Ina wurde glücklich und redete sich in Rage. Sie stand auf und lief im Kreis.
“He, jetzt beruhige dich erstmal.” Sagte Levi kalt und griff nach ihrem Arm.
“Geh erstmal darüber schlafen. Es ist immer noch mitten in der Nacht.” Stellte er fest.
Ina nickte ein und ging zusammen mit Levi wieder hinauf. Er begleitete sie zu ihrem Zimmer, obwohl er dabei an seinem eigenen bereits vorbei gelaufen war.
“Vielen Dank, Hauptgefreiter.” Sagte Ina und verbeugte sich dankbar vor ihrem Vorgesetzten.
Levi blieb stehen und streckte wieder eine Hand nach ihrem Dutt aus. Bevor Ina von ihrer Verbeugung hinauf kam, spürte sie Levis Hand.
Er beugte sich ebenfalls zu ihr hinunter und hielt ihren Kopf fest.
“Nächstes mal, fall nicht auf den Boden. Nochmal binde ich den nicht.” Sagte er ernst und zog beim hoch kommen das Tuch heraus. Er schüttelte es aus und hielt es Ina wieder hin.
Ihre Haare landeten verstreut vor ihrem Gesicht. Sie strich sich ein paar Strähnen hinter das Ohr und nahm das Tuch. Sie lächelte und sah Levi kurz hinterher, der bereits dabei war zu gehen.
In dieser Nacht schlief Ina besser, als in den letzten 3 Jahren. Scheinbar war Levi nicht mehr sauer und sie wusste, dass es sowohl ihren Freunden aus Paradis, als auch Georg und sogar Mira gut ging. Für den Moment schien ihre Welt perfekt. Jedoch nur, für diesen einen Moment..
 
 
-Ina-
Ina schlief durch, bis zum Morgengrauen. Ein Klopfen weckte sie unsanft aus dem Schlaf. 2 Soldaten stürmten ihr Zimmer und stellten sich an ihr Bett. Ina setzte sich auf und rieb sich die Augen.
“Was ist denn los? Was wollt ihr von mir?” Fragte sie verschlafen.
Einer der Soldaten begann ihr zu erklären. “Die Königin wünscht euch zu sehen!” Sagte er streng. Ina sah verwundert auf. Hatte er etwa die Höflichkeitsform verwendet?
“Na gut, ich komme ja, darf ich mich wenigstens allein anziehen?” Fragte sie rhetorisch und wartete, bis die Soldaten zur Tür raus waren. Schnell zog sie sich ihre Uniform an und verließ das Zimmer. In Begleitung der mittlerweile 6 Soldaten, wurde Ina zur großen Halle gebracht.
Historia, Levi, Kommandant Ellrich, einige Ratsmitglieder und der Generalissimo hatten sich versammelt. Sie standen um die Verhärtung von Willow herum und begutachteten sie. Ihre Freude war groß, als sie Ina endlich sahen.
“Ina Becker!” Der Generalissimo kam auf sie zu. Ina und die anderen Soldaten legten den Soldatengruß an und standen still. Der General schlug Ina auf die Schulter. Sein Arm war so stark gewesen, dass sie beinahe umgerissen wurde von seiner Wucht. Doch Ina blieb standhaft. Sie lächelte. “Guten Tag, General!”
Er begann herzlich zu lachen. “Seht sie euch an, so ein kleines Mädchen.”
Er trat vor und deutete auf die Verhärtung. “Und doch so ein starker Soldat! Beeindruckend!” Er sah Ina an und wank sie heran. 
“Ina, seit 3 Jahren versuchen wir nun, mit Erens Hilfe, dieses Ding kaputt zu bekommen. Nichts hat funktioniert. Jetzt, da du da bist. Meinst du, du schaffst es, die Göre da heraus zu holen?” Fragte er nett aber streng.
Ina trat noch einen Schritt vor. Sie hielt eine Hand an die Verhärtung, um zu sehen, wer sich darin befand.
Schnell zog sie sie zurück, nachdem ein paar Blitze zwischen ihrer Hand und der Verhärtung verraten hatte, wer es war. Die anderen sahen gespannt zu, wie Ina erschreckte und ihre Hand zurück zog.
“Aber General, wollt ihr wirklich, dass ich sie daraus befreie?” Fragte sie entsetzt. Historia trat vor der Verhärtung hervor.
“Tu bitte was er sagt Ina. Wir sind vorbereitet.” Ina sah sich um.
Nun entdeckte sie, dass ihr gesamter Trupp im Raum verteilt war. In den Ecken, oben und unten im Raum, sie alle saßen bereit, um den Titanen zu töten, wenn es nötig gewesen wäre.
Einen Moment ging Ina in sich. Sie atmete tief durch und schaute auf ihre Hände.
Sie trat langsam an die Verhärtung heran. Auch Levi zog seine Klingen. Kurz irritiert davon, ging Ina weiter.
Sie legte die Hände langsam auf die Verhärtung und kämpfte damit, die Augen nicht wieder zu schließen. Nach ein paar Minuten begann ihr ganzer Körper sich mit Blitzen zu laden. Sie schossen durch Ina hindurch, als würden sie ein Ziel verfolgen.
Ina kniff die Augen zusammen, da sie Schmerzen hatte. Die Blitze liefen eine Weile von Verhärtung zu Ina und wieder zurück. Levi und sein Trupp sahen aus der Ferne betroffen zu und wollten ihr helfen, doch der General befahl, dass sie an Position bleiben sollten.
Ina kämpfte noch weiter, bis sie auf dem weißen Sand stand und geradeaus gucken konnte. Vor ihr stand Willow.
“Warum hast du mich doch hergeholt?” Fragte Ina erschöpft.
“Sie werden mich nicht in Ruhe lassen, bis ich sie gelöst habe. Bitte komm mit raus.” Flehte Ina.
“Das kommt gar nicht in Frage! Mit dir gehe ich kein Stück!” Entgegnete Willow.
“Was würde Zekke sagen, wenn er dich sehen könnte. Wie du dich sträubst. Das ist nicht, was man von einem Soldaten erwartet.” Sagte Ina nachdenklich.
Willows Blick wand sich zu ihr. “Wieso willst du das wissen? Woher kennt er dich überhaupt?” Ina begann leicht zu lächeln, es sah ein wenig teuflisch aus.
“Er hat mich unterrichtet, so wie dich sicherlich auch.”
Willow stand regungslos da und überlegte sich ihre nächsten Worte.
 
 
-Levi-
Levi zog seine Klingen, nachdem er mit ansah, wie Ina wieder in Trance fiel. Es war für ihn kein unübliches Bild. Auch in der Zelle bei den anderen hing Ina von der Verhärtung herab und ihre Augen leuchteten. Er blieb ruhig, während Historia und der General Angst bekamen. Sie hatten Ina noch nie so gesehen und dachten, Willow würde ihren Körper übernehmen wollen.
“Herr General! Sie müssen etwas unternehmen! Sehen sie nur! Sie glüht ja förmlich!” Rief Historia.
Ein Ratsmitglied sah besorgt zum General. “Herr General, lassen sie doch die Finger davon. Nun sehen wir, wer der Stärkere ist!”
Der Generalissimo stand direkt hinter Ina und lauschte den Vorschlägen. Levi steckte seine Klingen weg, nachdem er die Vorschläge der anderen vernommen hatte.
Er trat langsam auf den General zu und sprach, während auch er Inas glühenden Körper betrachtete.
“General, sie wird nicht übernommen. Dieser Zustand ist leider völlig normal.”
Sagte er und stellte sich leicht schräg von Ina. Ein Sicherheitsabstand musste jedoch gegeben sein.
Der General blickte auf, nachdem Levi gesprochen hatte.
“Was sagt ihr da? Normal? Das bedeutet, ihr habt sie schon einmal so erlebt?” Fragte er überrascht. Levi sah zu Boden. “Öfter als einmal, verzeiht General. Ich unterrichtete euch nicht, dass ich mit Ina die Zelle besuchte, in der die Verhärtungen stehen.”
Der General wurde sauer. “Warum zum Teufel habt ihr das denn getan?”
Levi sah zu Ina. “Sie hat uns wertvolle Informationen beschafft. Auch den Einsatz in Marley hätten wir ohne ihre Hilfe nicht überstanden.”
Sagte Levi, sein Blick löste sich dabei nicht von Inas, weiterhin glühenden, Körper.
“Dann sagt mir, was geschieht mit ihr, Hauptgefreiter?” Fragte Historia plötzlich, die neugierig um die Verhärtung herum gekommen war.
Levi sah zu ihr. “Nun, sie befindet sich wohl an einer Art spirituellem Ort. Dort kann sie die Titan sehen, die sich in der Verhärtung befinden. Wahrscheinlich reden sie gerade miteinander.” Sagte er nachdenklich.
Historia freute sich und trat näher. “Nicht Königin Historia, wir wissen nicht, wie dieser Zustand auf Außenstehende wirkt.”
Sagte der General, als er Historia näher kommen sah.
Einige Minuten stand Ina wie angewurzelt vor der Verhärtung. Auf einmal begann sie jedoch zu grinsen, es war ein teuflisches und abartig aussehendes Grinsen. Ihr Gesicht begann sich dabei zu verändern, ihre Züge wurden anders und ihre Augen formten sich neu.
“Hauptgefreiter Levi, seht euch das an! Macht sie sowas immer?” Fragte der General, dem das suspekt vorkam.
Levi trat heran und sah in Inas Gesicht. Er kniff die Augen zusammen und wurde wütend. Er zog sofort seine Klingen aus dem 3D Manöver und trat zwischen den General und Ina.
“Nein, das ist nicht sie!” Rief er und schwang seine Klingen von oben über Inas Handgelenke. Er schnitt ihre Hände ab, die weiterhin an der Verhärtung hängen blieben. Inas Körper und ihre Augen hörten auf zu glühen, sie fiel daraufhin nach hinten. Historia war sogleich bereit, um sie aufzufangen.
Ina fiel in ihre Arme, während Levi nach der Landung seine Klingen wieder weg steckte. Er sah sich um und entdeckte Ina auf dem Boden, in sicheren Händen.
 
 
-Ina-
Eben noch neben Willow, wurde Ina plötzlich aus dem Gespräch gerissen. Sie hatte es geschafft Willow zu überzeugen sich zu zeigen, doch etwas lief schief.
Ina öffnete ihre Augen und sah ihre Hände, die noch an der Verhärtung von Willow klebten. Sie hob langsam ihre Stummel an den Armen hoch und sah sie verdampfen.
“Hier ist es ja noch schlimmer, als in Marley!” Sagte sie entsetzt und setzte sich allein auf. “Hauptgefreiter, woher wusstet ihr, dass sie..?” Gerade als der General weiter reden wollte, begann die Verhärtung rot zu leuchten. Das Innere bewegte sich und wollte hinaus. Ina sprang sofort auf und regenerierte ihre Hände neu. Sie suchte mit ihrem Blick nach Levi.
“Tretet zurück. Schnell!” Rief sie und alle Hände oder Soldaten entfernten sich. Ina formte ihre Arme so, als würde sie versuchen, die Verhärtung zu umarmen. Sie begann, mit einer Verhärtung, eine Art Kuppel um die eigentliche Verhärtung zu erschaffen.
Innen explodierte die Verhärtung. Ina wurde nach dem erschaffen und der inneren Explosion durch den Saal geschleudert. Sie flog geradewegs gegen eine Wand und verlor das Bewusstsein. Boris, welcher über ihr an der Decke hing, schwang herunter, um nach ihr zu sehen. Er gab Entwarnung, dass sie in Ordnung sei.
Der General, Levi und Historia sahen auf die Kuppel. Darin konnten sie erkennen, dass Willow frei war. Sie lief hin und her und versuchte sogar, sich zu verwandeln. Nichts aber konnte Inas verhärtete Kuppel brechen, noch nicht mal der Hammer, den Willow erschuf.
Entsetzt darüber, begann Willow zu fluchen.
“He! Marley Soldat! Wir können dich hören!” Rief Levi, als er merkte, dass eine Verständigung möglich gewesen war.
Willow blieb stehen und sah sich nach Levis Stimme um. Der General ergriff sofort das Wort, als er merkte, dass Willow auf Levi reagierte.
“Soldat! Kannst du uns hören?” Fragte der General. Willow wand sich an ihn.
“Natürlich kann ich das. Wo ist sie? Wo ist dieses kleine Miststück?”
Der General schmunzelte. “Meinst du, die Soldatin, die bei dir war?”
Willow grummte. “Ja natürlich meine ich sie!”
“Dann sag mir, weißt du ihren Namen?” Fragte der General, während alle Anwesenden lauschten.
“Ich weiß ihren Namen. Wo bist du Ina? Jetzt sag schon etwas!”
“Ich bin hier, Willow.” Sagte Ina, die dampfend vom Ende des Raumes auf die Kuppel zuging.
“Ah, da bist du feiges Huhn! Erst forderst du mich heraus und dann? Verschwindest du einfach?” Fragte sie wütend. Ina sah Levi an, der nun verstand, aus welcher Situation er Ina gerissen hatte.
“Es war nicht meine Absicht Willow. Das verspreche ich dir. Ich hätte die Verhärtung niemals platzen lassen.” Ina sah zu Willow und wollte die Verhärtung an fassen, doch Levis Klingen hielten sie davon ab. “Vergiss es. Nochmal machst du das nicht.” Sagte er ruhig und wandte sich an Willow.
“Ich weiß nicht wer du bist. Aber du bekommst sie nicht.” Rief er ernst. Willow begann zu lachen. “Das ist ja niedlich, ihr müsst wohl dieser Truppführer sein, von dem Zekke erzählt hat. Er wird euch auch noch kriegen, ihr werdet schon sehen!” Sagte sie hysterisch und lachte weiter.
Der Rest, vor der Kuppel war entsetzt, von ihrer psychischen Verfassung.
“Ina, ich glaube. Es wird das beste sein, wenn wir sie wieder in eine Verhärtung sperren.” Sagte Historia enttäuscht.
Ina blickte neben sich zur Königin, dann wieder auf die Kuppel. Levi ließ seine Klingen sinken und gab Ina den Weg frei.
Sie atmete tief durch und begann die Kuppel zu verkleinern. Nachdem Willow, aus Platzmangel, wie ein Embryo eingerollt war, begann sich die Kuppel stabiler zu verhärten. Die Soldaten kamen von den Wänden und versammelten sich unten neben dem General und Levi. Alle sahen gespannt zu, wie Ina die Verhärtung vollendete.
Nach einigen Momenten der Stille war Ina fertig. Die Verhärtung sah ähnlich aus wie vorher und Willow war wieder gefangen. Einige Ratsmitglieder begleiteten die Soldaten der Militärpolizei, bis zu den Zellen, in denen der Rest auch stand.
“Nun, Ina, verzeih, dass ich dich das hab machen lassen.” Sagte der General.
Ina lächelte nur und nickte ihm zu. “Ihr könnt nichts dafür, sie war einfach stur, Herr General.”
Der General hob eine Hand und legte sie auf Levis Schulter, welcher immer noch zum Ausgang gewand war. “Nächstes mal, werde ich euch als persönlichen Berater einladen, Ackerman!”
Levi erschrak und drehte sich um. Es war das erste mal gewesen, dass Ina seinen Nachnamen mit bekam. Sie stutzte und wurde nachdenklich.
Levi hingegen legte den Soldatengruß an und verabschiedete sich von der Truppe.
“Ihr habt in letzter Zeit viel durchgemacht. Gönnt eurer Truppe doch ein paar Tage Verschnaufpause. Was haltet ihr davon, Hauptgefreiter? Ihr könnt in euer Hauptquartier zurückkehren und die nächste Mission ausgiebig vorbereiten.”
Levi sah dem General misstrauisch hinterher. “Die da wäre?” Fragte er düster.
Der General drehte sich zu ihm und zeigte auf Ina. “Die Verhandlung mit Marley und den 3 weiteren Ländern, die im Umkreis der Küste des Festlandes liegen. So, wie es euch die Königin heute morgen erklärt hat. Seid so gut und bereitet alle darauf vor. Außerdem erwarte ich, dass sie in der Lage ist, alle Titanen aus ihren Verhärtungen zu befreien! Verstanden Soldat?”
Levi salutierte und nickte unfreiwillig. Durch dieses Gespräch sank seine Laune in den Keller. Er sollte Ina nun darauf vorbereiten, mit dem Feind zu agieren.
Er wandte sich vom General ab, welcher in sein Büro am anderen Ende der Stadt ging.
“Hauptgefreiter! Was machen wir jetzt?” Fragte Franz hellhörig. Levi nahm die Nase genervt zwischen seine Finger. “Du hast ihn doch gehört, oder bist du taub?”
Er sah wieder hoch und erblickte Franz sein strahlendes Gesicht. “Ihr habt frei!” Sagte Levi kurz und schmerzlos. Franz drehte sich um und machte Luftsprünge. Die Truppe freute sich mit ihm und wollte direkt den Saal verlassen.
“Außer du Ina. Du bleibst hier.” Sagte Levi streng.
Ina blieb stehen, während der Rest des Trupps halbwegs geordnet den Saal verließ.
Nachdem alles still geworden war, beschloss Ina zu reden.
“Verzeiht, Hauptgefreiter, aber warum muss ich hier bleiben?” Fragte sie neugierig. “Du musst hier bleiben und trainieren.” Antwortete er stumpf.
Ina sah ihn verwirrt an. “Hier? Seid ihr sicher?”
Levi nickte. “Ja Becker, hier.” Sie sah sich um und begutachtete die Deckenhöhe.
“Scheiße nein, du sollst dich nicht verwandeln, sondern die Etikette eines Gesprächs lernen.” Sagte er etwas forsch.
Ina sah ihn fragend an. “Warum bitte, muss ich Benimmregeln lernen? Ich bin ein Soldat.”
Levi wurde lauter. “Und ein Soldat befolgt die Befehle, seines Vorgesetzten. Für gewöhnlich.”
Ina erschreckte, dann lächelte sie. “Ihr habt auch gegen den Befehl des Generals verstoßen, als ihr mich von der Verhärtung geschnitten habt, nicht wahr?” Fragte sie fröhlich.
Levi stockte. Er hatte diese Situation bereits vergessen gehabt. Es nervte ihn noch mehr, dass sie ihn daran erinnerte.

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