39 (Ina & Hange)

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In Peaks Maul kamen die 4 an dem Fluss an, an dem der Rest des Trupps bereits wartete. Hange wurde allerdings noch nicht gefunden. Einige Soldaten suchten sie, während andere auf die Vorräte auf passten.
Peak ließ Ina, Annie und Reiner aus ihrem Maul in den Fluss fallen.
Hannah und Bernd lachten Ina aus, als sie sich waschen ging. “Jetzt seid endlich still! Wie würdet ihr euch fühlen?” Schimpfte Ina beschämt.
Peak zog es vor, in ihrem Titan zu bleiben.
“Und du? Machst du es gern? Menschen in deinem Mund transportieren?” Fragte Ina angeekelt.
Peak schüttelte den Kopf und sah zu Reiner, der sich ebenfalls waschen gewesen war. “Wenn sie öfter waschen gehen würden, wäre es angenehmer!” Sagte sie. Reiner schaute auf. “Hey! Was siehst du denn mich dabei an?” Die Soldaten lachten Reiner aus. Auch Ina fuhr ein leichtes Lächeln auf die Wangen.
“Was auch passiert, bitte, verlier dein Lächeln nicht Ina.” Hörte sie plötzlich.
Ina drehte sich um und sah Georg auf einem Stein sitzen. Er machte die Hemden sauber, die die Soldaten vor den Marley Schützen geschützt hatten. Ina trat näher an ihn ran.
“Georg..” Er unterbrach sie. “Ist schon gut Ina, ich musste sie retten. Was blieb mir sonst übrig?” Fragte er rhetorisch. Ina hockte sich herunter. “Du hättest sie einfach allein lassen können. Dich selbst retten. Du hättest nicht mal den Befehl befolgen brauchen.”
Georg lachte und klopfte Ina ein eingerolltes Hemd auf den Kopf.
“Ich heiße doch nicht Ina Becker, oder? Befehle muss man befolgen!” Sagte Georg und lachte weiter.
Ina lief ein weiteres leichtes Lächeln über die Lippen. Sie nahm ein Hemd und hielt es hoch. “Nicht dieses, sieh mal. Es hat ein Loch bekommen.” Georg hielt es mit ihr hoch und zeigte Ina das Loch.
Von hinten tippte jemand auf Inas Schulter. Sie drehte sich um und stand auf. “Hm? Bernd? Was ist los?”
Fragte sie, doch Bernd agierte in Zeichensprache. Er deutete auf das Hemd und dann auf sich selbst. “Ja richtig, du hörst ja nichts. Was meinst du?” Sie folgte seinen Bewegungen genau.
“Ah, du meinst dieses hier..” Sie hielt das Hemd hoch und zeigte danach zu Bernd. Er nickte fröhlich, da Ina ihn verstanden hatte. “..ja, das gehörte dir! Aber dann wärst du ja fast erschossen worden!” Stellte sie schockiert fest.
Bernd bemerkte ihre Schockstarre. Übertrieben begann er, mit den Händen zu wedeln, damit er ihre Aufmerksamkeit bekam.
Bernd nahm das Hemd und zeigte Ina genau, wo die Einschussstelle gewesen war, danach zog er sein angezogenes Hemd hoch und zeigte Ina, dass er dort nichtmal einen Kratzer abbekommen hatte.
Erstaunt begutachtete sie sein eight Pack und versuchte zu erkennen, wo die Kugel wohl eingeschlagen wäre. Sie verglich ihn mit dem Loch im Hemd, doch konnte nichts finden.
“Aber! Da ist ja nicht mal ein blauer Fleck zu sehen!” Erschreckte sie. Bernd klatschte und zeigte auf Georg.
Ina drehte sich um. “Wie ist das möglich? Sie muss doch da durch gekommen sein!”
Georg nahm das Hemd und lächelte. “Sie ist auch durch gekommen, aber für ihn hier, muss es sich angefühlt haben, als hätte er einen Brotkrümel in der Hose!” Georg lachte. Auch Ina war erstaunt, sowie amüsiert über den Vergleich.
“Das ist unglaublich! Du musst mir unbedingt zeigen, wie das genau funktioniert!” Sagte sie erfreut.
Georg nickte glücklich und setzte sich wieder an die Arbeit. Bernd ging mit seinem kaputten Hemd zu Hannah und wollte auch ihr die Szene vorspielen, die Ina so begeistert hatte.
 
 
Nach ein paar Stunden tauchte Hange beim Trupp auf. Sie kam mit Armin und Mikasa, die sie gefunden hatten.
“Leute seht! Wer wieder da ist.” Ina hörte Armin und stand sofort auf. Sie arbeitete mit Georg an den Hemden und war dabei, das Hemd von Bernd zu zu nähen, als Armin rief. Sie saß auf einem Stein, im Wasser. Peak lag in ihrem Titan neben ihr und schlief bereits. Der Rest des Trupps blieb sitzen und schaute nur gespannt hinauf.
Ina stand, im Fluss, vom Stein auf und trat um Georg und Peak herum. Sie sah nach oben ans Ufer, an dem sie Hange entdeckte.
Hange sah erleichtert zu Ina hinunter. “Ina, wie geht es dir?” Fragte sie behutsam. Ina sah zu Boden und blickte in die Runde. “Wir leben noch, Kommandantin.” Sagte sie traurig.
Hange senkte ihren Blick und nickte langsam. Ina wollte gerade umdrehen, als Hange ihren Kopf hob.
“Ina warte, ich möchte dir etwas zeigen.” Sagte sie schnell, bevor Ina gehen konnte.
Sie drehte sich um und sah aufmerksam zu Hange. Hanges Kopf wandte sich kurz nach hinten, dann trat sie einen Schritt beiseite und gab den Blick auf einen kaputten Karren frei. Ina sah zu diesem Karren. Auf ihm lag ein Soldat, der nicht ohne Hilfe laufen konnte.
Ina stockte, dann fiel sie auf ihre Knie, mitten ins Wasser.
“Levi..” Flüsterte sie.  “..du lebst.” Sagte sie, während sie den verbundenen Soldaten ansah. Levis Kopf war fast vollständig mit Tüchern verbunden, damit seine Wunden heilen konnten. Auch sein Oberkörper und die Arme waren verbunden. Levi konnte selbst kaum sprechen, doch er war überwältigt von Inas Reaktion auf ihn und war ebenfalls froh, dass sie am Leben war.
Ina ließ ihren Kopf erleichtert fallen und begann zu weinen. Sie freute sich, dass Levi lebte, wusste jedoch nicht, ob sie das überhaupt durfte. Bei all den Verlusten schien es ihr fast falsch zu sein, Glück zu empfinden.
Gefangen in Gedanken, war der Trupp einen Moment still. Die Elite und die Titanen beobachteten, wie Ina im Wasser vor Levi und Hange kniete.
Der einzige, der noch etwas anderes wahrnahm, war Georg, welcher noch immer neben Peak im Fluss, auf einem Stein saß.
Er hörte ein ungewöhnliches Rascheln, im Gebüsch des anderen Ufers. Georg setzte seine Bewegung im Fluss für einen Moment aus, um genauer hin zu hören. Er hob seinen Blick und sah ein kurzes metallisches Glitzern in den Bäumen. Georg verfolgte die vermutliche Flugbahn des versteckten Objekts und entdeckte, dass sie wohl bei Levi enden würde. Ihm wurde schnell klar, wer dort stand. Georg sprang, wie ein Kaninchen, auf und von dem Stein in die Höhe.
 
 
Kurz nachdem Ina sich wieder gefangen hatte, sah der Trupp, wie Georg plötzlich von seinem Stein aufstand und ab sprang. In demselben Moment blitzte eine Schrotflinte zwischen den Bäumen des Ufers hervor und zielte auf Levi. Ina drehte sich in der Hocke um.
“Für Zekke!” Rief jemand und drückte den Abzug der Flinte. Ina sah, wie Georg sich zwischen Levi und den Schützen warf. Ihre Augen wuchsen vor Schreck. Auch der Rest der Elite stand einen Moment still.
Plötzlich trat Kolja aus dem Schatten des Baumes hervor. “Was Georg? Was machst du denn? Du elender Verräter! Das hast du jetzt davon!” Schrie Kolja.
Bernd und Reiner liefen wütend auf Kolja zu. Dieser verschwand mit seinen Kameraden so schnell, wie ihn seine Füße tragen konnten.
Ina sprang auf, als sie sah, wie Georg die Kugel abfing. Danach fiel er wie ein Stein ins Wasser. Ina stürmte zu ihm und hob seinen Kopf aus dem Wasser heraus. Die Kugel hatte sein Herz perfekt getroffen, sie war sauber durch ihn hindurch geflogen. Der Fluss füllte sich mit Georgs Blut. Seine Augen sahen Ina an, er hob eine Hand und berührte ihre Wange.
“Ich kann doch nicht zu sehen, wie du ihn verlierst!” Sagte er leise zu Ina, die mit den Tränen kämpfte.
“Georg, wieso?” Fragte sie zitternd. Georg lächelte. “Ich will nicht, dass du dein Lächeln verlierst. Dafür brauchst du ihn, nicht mich. Verstanden?”
Ina schüttelte den Kopf. “Ina sieh mal, ist das, ein Vogel?” Fragte Georg und ließ Inas Wange los, um in den Himmel zu zeigen. Die Sonne schien hell und keine Wolke war zu sehen. Ina folgte seinem Blick. “Ich danke dir Ina, du hast mir eine echte Familie gegeben. Versprich mir, sie nie aufzugeben, ja?” Georgs Arm fiel danach an Ina vorbei ins Wasser. Sie senkte ihren Kopf zu Georg und nickte ihm eifrig zu. Hange trat langsam zu ihr und kniete sich gegenüber von Ina.
“Ina..” Sagte sie sanft und schloss Georgs Augen. Inas Augen füllten sich mit Tränen. Sie umarmte Georg fest und küsste seine Stirn.
Hange stand auf und sah zu Levi.
Ina löste sich von Georg und ließ ihn langsam ins Wasser zurück. Es sah so aus, als würde er schlafen.
 

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