Hearts and Souls of AoT

37.1 (Boris, Georg & Ina)

-Boris und Georg-
Der Weg zum südlichen Hauptquartier war zwar lang, doch er musste so schnell wie möglich überwunden werden. Jede Sekunde könnte jemand aus dem Trupp sterben. Mit dieser traurigen Gewissheit schwangen Boris und Georg schweigend nebeneinander, bis sie bei der Siedlung ankamen, in der man Kolja, Peak und Annie untergebracht hatte. Georg verweilte kurz und nahm mehr Hemden mit, die sein Lehrling in den Monaten allein gefertigt hatte.
Boris reiste bereits weiter zum Hauptquartier. Es wurde tatsächlich von Panzern beschossen, sodass die Frischlinge eingesperrt waren. Boris tat sein Bestes, konnte sie jedoch nicht befreien.
Nach einiger Zeit traf auch Georg im Hauptquartier ein. Er hatte die Menschen aus der Siedlung dabei, die helfen wollten.
“Boris! Sieh mal, wen ich gefunden habe!” Rief Georg freudig, nachdem er es geschafft hatte Peak und Annie davon zu überzeugen, auch für die Eldia und Paradis zu kämpfen.
Boris sah erschreckt auf und ließ eine Kinnlade fallen.
“Ja aber, aber, ihr..” Annie lief stur an ihm vorbei. Sie öffnete stumm ihren Ring und verwandelte sich.
Der Blitz war, von Mauer Rose aus, gut zu sehen. Die Soldaten sahen ihn und waren kurz abgelenkt. Reiner stieß einen Freudenschrei aus. Levi und Hange vermuteten, dass Annie Boris angegriffen hatte und hofften das Beste für ihn und Georg.
Annie besiegte jedoch die Panzer aus Marley und hob die Trümmer des Hauptquartiers an. Sie ließ damit die Frischlinge aus dessen Keller raus. Boris führte sie zur Flotte und erklärte im Schnelldurchlauf, wie die Schiffe funktionierten. Boris setzte das erste in Bewegung. Direkt hinter ihm fuhr auch Georg los, gefolgt von Kolja und allen anderen Frischlingen. Peak verwandelte sich noch nicht. Sie konnte ohne Geschosse auf ihrem Rücken nichts ausrichten. Annie lief, versteckt, mit den bisher fahrenden Luftschiffen, Richtung Eren und Reiner. Sie wollte helfen, dass sich Ina und Eren berühren konnten und der Krieg endete.
 
 
-Ina und Levi-
Es war eine Schmach. Ina wurde von den Panzern so heftig beschossen, dass sie bald schon aus ihrem Titan treten musste, um sich zu regenerieren. Bernd war an ihrer Seite und wartete, bis sie ihre Gliedmaßen wiederhergestellt hatte.
Levi, Hange, Hannah und Franz kämpften weiter.
Eine große Wolke machte sich im Himmel breit. Es waren die Luftschiffe von Boris gewesen, die nun mit vollem Zahn auf die Panzer von Marley zu flogen.
Ina und Bernd sahen hinauf. Freude kehrte in ihre Gesichter zurück.
Auch Hannah und Franz landeten bei Ina und Bernd, die nun alle auf einem flachen Dach saßen. Sie sahen in den Himmel und beobachteten, wie Boris im Fenster stand und seine Flotte aus 15 Luftschiffen anführte.
Beeindruckt standen alle Soldaten von Paradis kurz still und warteten, bis Boris über den Panzern die ersten Bomben abwarf. Sie explodierten und ließen leere, brennende Panzerhüllen zurück.
Boris gab, nach den ersten erfolgreichen Bomben, ein unbekanntes und ungewöhnliches Handzeichen. Auf welches hin Annie auftauchte und sich auf Reiner stürzte. Entsetzt von dieser Wendung, erschreckten alle Marley und Paradis Soldaten.
Zekke, der das alles immer noch von der Mauer Rose aus beobachtete, wurde sauer und setzte sich angespannt auf der Mauer auf. Er holte tief Luft und ließ seinen Brüller über die ganze Insel heulen. 
Levi, der das Tier niemals aus den Augen ließ, begann seinen Elite Trupp anzuschreien.
“OHREN ZU!!” Schrie er, aus vollster Seele. Ina blickte auf und ließ schnell ihren rechten Arm wachsen. Sie blickte zu Bernd, der starr vor Angst da saß. Franz brüllte los. “Bernd nein!” Er stürzte sich auf ihn, doch Ina war stärker und schubste Franz versehentlich vom Dach. Sie selbst humpelte mit ihrem Beinstummel auf Bernd zu. In Zekkes letzten Atemzug vor dem Brüller schaffte es Ina, Bernds Ohren zu greifen und Verhärtungen in sein Ohr hinein wachsen zu lassen. Sie wusste nicht, ob es funktionieren würde, aber es war das einzige, was sie tun konnte.
Hannah sprang sofort auf und griff nach Franz seinem Arm. Sie hielt ihn fest, sodass er nicht vom Dach fiel. In dem Moment ertönte Zekke sein Brüller.
Hannah hielt Franz noch immer fest, doch sah unter Tränen hinauf zu Boris. In dessen Luftschiff schien ein helles Licht durch das Fenster nach draußen. Eine Explosion sprengte das Fenster auf. Nun waren diese hellen Blitze überall auf dem Schlachtfeld zu sehen. Auch innerhalb und auf den Mauern verwandelten sich die Bewohner von Paradis, die den Wein getrunken hatten, in Titanen. Die Flotte, aus Boris seinen Schiffen, begann ab zu drehen. 6 weitere Schiffe explodierten und ließen ihre Soldaten als Titanen zurück.
Boris sein Titan landete direkt vor dem Haus, von dem Franz baumelte. Die Elite hatte Gänsehaut, als sie ihren Kameraden sahen. Der ca 6 Meter große Titan kam näher und griff mit einer Hand nach Franz.
“Was zum? HEE Boris! Ich bin es! Dein Freund! Lass mich runter!” Schrie Franz, während er von Boris zu dessen widerlich grinsenden Mund gehoben wurde. Franz konnte sich nicht bewegen, er hoffte auf das Menschliche in Boris.
Nichts desto trotz war Boris nun ein Titan und verfolgte lediglich das Ziel, Menschen zu fressen. Er zog Franz gerade zu seinem Mund, als er gestört wurde.
Hannah hatte zugesehen, wie Boris Franz hinauf nahm und fressen wollte. Es schmerzte sie sehr, doch sie musste versuchen, Franz zu retten.
Sie schwang sich hoch und versuchte, Boris abzulenken.
Es klappte gut, Boris Aufmerksamkeit richtete sich auf Hannah. Sie schwang wie eine Fliege von Auge zu Auge.
“Franz mach schon! Hau endlich ab!” Schrie sie weinend. Franz sah auf, was sie tat. Er blieb kurz still in der Hand von Boris. Franz fasste sich letzten Endes ein Herz und wollte sich losreißen, da schoss ihm ein Marley Soldat in die Hand, mit der er sein 3D Manöver festhielt. Boris wurde von dem Schuss wieder auf Franz aufmerksam und erinnerte sich, ihn fressen zu wollen. Hannah bemerkte, dass Boris sich von ihr abwand. Noch bevor er Franz fressen konnte, schwang sie auf sein Gesicht zu und schnitt ihm durch beide Augen. Boris schrie vor Schmerz. Er nutzte nun seine Nase, um Franz auf zu spüren.
Er hob seine Hand an und biss wahllos hinein, wobei er dem wehrlosen Soldaten einen Arm abbiss und ein Stück von seinem eigenen Daumen. Franz schrie unendlich laut.
Hannah, die entsetzt war von der Grausamkeit, schwang sich zu Boris und entschied, es hinter sich zu bringen. Sie setzte ihre 3D Manöver an seinen Nacken an und flog darauf zu.
“Verzeih mir, mein Liebster.” flüsterte sie, bevor ihre Klinge durch Boris seinen Nacken schnitt. Der Titan fiel wie ein Sandsack zu Boden. Durch den ungebremsten Aufprall aus knappen 6 Metern Höhe und das drückende Gewicht der übrigen 4 Finger von Boris, starb auch Franz. Hannah landete vor dem verdampfenden Titan und brach zusammen. Georg und Levi landeten beide hinter Hannah.
Georg kniete sich herunter und nahm sie in den Arm. Ihr Schmerz war fürchterlich.
Levi blickte entsetzt auf seinen verdampfenden Kameraden und auch auf dessen Faust. Seine beiden besten Männer und treuesten Freunde hatte er nun auch durch diesen Tier Titanen verloren.
Er senkte den Kopf und sah, wie Georg Hannah tröstete. Er trat an die beiden heran und legte eine Hand auf Georgs Schulter. Georg sah auf und ließ Hannah etwas lockerer. Sie sah ebenfalls hinauf zu Levi.
“Steht schon auf, die Viecher sind wohl wieder da.” Sagte er kalt. Georg sah zu Hannah und half ihr auf. Sie wischte sich die Tränen ab und schwang aufs Dach zu Ina und Bernd, der sich tatsächlich nicht verwandelt hatte.
Georg wollte auch gerade los schwingen, als Levi ihn aufhielt. “Warte noch.”
Sagte er schnell. Georg stockte und blieb stehen. Levi ließ den Kopf sinken und sah auf Boris seinen verdampfenden Kadaver. “Er war einer meiner 2 besten Männer, den anderen, hat er gefressen.” Georg sah ebenfalls hinab, verstand die Botschaft jedoch nicht.
“Ich will damit sagen, dass jeder gute Mensch zu einem Bastard werden kann. Unglücklicherweise, bist du wohl keiner davon. Verzeih also, wenn ich voreingenommen war.”
Georg sah erstaunt zu Levi, dann setzte er ein Lächeln auf.
“Denk bloß nicht, dass ich dich dadurch leiden kann. Ich kann es mir nur nicht erlauben..” Levi stockte kurz. Georgs Lächeln wurde größer.
“Ihr könnt es euch nicht erlauben, ihre Freunde abzustoßen?" Sagte Georg glücklich und trat auf Levi zu.
Levi wandte seinen Blick hinauf. “Es wird wohl so sein ja.” Georg schlug ihm fest auf die Schulter. “Wisst ihr, ich habe nie viel von euch gehalten, aber in Inas Nähe, da seid ihr einfach anders. Ich glaube, sie macht nochmal einen richtig guten Kerl aus euch, Hauptgefreiter Levi.” Georg lachte und schwang sich hinauf auf das Dach, zu Hannah und Ina. Levi sah noch einmal trauernd zu seinen gefallen Soldaten, dann entschied er, sich ebenfalls hinauf zu schwingen.