22.2 (Ina & Levi)

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Ein paar Stunden ritten sie stumm auf das Tor der Mauer Sina zu. Alle fürchteten das Schlimmste und sorgten sich um Hanges Gruppe.
“Wir sind da.” Sagte Boris etwas lauter. Der Karren kam zum stehen.
Eine Wache der Mauer Garnison stoppte ihn und ging zu Boris. Boris hatte seine Uniform nicht an, genauso wie Bernd und Armin.
“Wo solls denn hingehen?” Fragte der Soldat und schielte bereits nach hinten.
“Wir wollen das Ding hier verkaufen. Es ist marode und..”
“Was habt ihr denn dabei?” Fragte der Soldat plötzlich.
Boris drehte sich um. “Naja, eigentlich transportieren wir nichts.” sagte Boris.
Der Soldat sah ihn ungläubig an. “Ach wirklich? Aufmachen!”
Bernd schreckte zusammen und klopfte leicht an die Verstecke von Hannah, Levi und Mikasa.
Boris stieg ab und öffnete hinten die Plane. Bernd hatte sich hingelegt, nachdem er seine Uniform abgelegt hatte. Mit einer alten Decke lag er im Karren. Ansonsten war er leer.
“Was soll das denn?” Fragte der Soldat. Boris rieb sich den Kopf und grinste leicht.
“Der schlechteste Schmuggel Versuch der Geschichte?” Fragte er scherzhaft.
Eine Soldatin, der Mauer Garnison kam nach hinten, um ebenfalls nach zu sehen. Sie sagte, dass sich unter dem Karren niemand versteckte und alles sauber sei. Armin hatte eine gute Geschichte aufgetischt gehabt. Sie blickte ebenfalls ins Innere des Karrens und erblickte Bernd, welcher beim klang der Frauenstimme beschloss, sich auf zu setzen. Ohne Kleidung setzte er sich schwungvoll hin und blickte nach draußen.
“Warum stehen wir Bruder? Sind wir etwa schon da?” Fragte er und wirkte verschlafen dabei.
Die Soldatin bekam schlagartig einen roten Kopf, als sie den trainierten und großen Bernd sah. Sie drehte sich sofort weg und ging. Ihr Kamerad begann zu lachen. “Was fehlt denn dir bitte?”
Boris sah ihn hilfesuchend an, doch er hatte einen Einfall.
“Tragisch oder nicht, er sieht von oben so gut aus, doch unten rum passiert gar nichts mehr.” Sagte Boris schnell. Der Soldat blickte ihn verstört an, dann brach er in Lachen aus.
Boris versuchte ihn zu beruhigen und zu erklären, dass es auf eine angebliche Querschnittslähmung bezogen war. Der Soldat jedoch war so amüsiert, dass er den Karren verließ und ihn durch die Mauer wank.
Der Karren konnte Mauer Sina unbemerkt passieren. Nachdem sie innerhalb der Mauer Rose waren, sahen sie, wie Soldaten der Militärpolizei auf der Mauer Sina eintrafen. Sie schienen Befehle zu erteilen und verschwanden dann wieder.
Der Karren fuhr einfach weiter.
Levi, Mikasa und Hannah kamen aus ihren Verstecken. Sie hatten doppelte Wände gebastelt, in denen ein Soldat, mit viel Mühe, Platz hatte. Sie öffneten diese und rollten sich hinaus auf den Karren.
“Ih Bernd! Zieh dir doch was an!” Ekelte sich Hannah. Bernd lachte. “Warum? Es hat doch funktioniert!” Freute er sich.
Auch Mikasa und Boris mussten lachen. Levi setzte sich, dann stand er auf und beobachtete das Geschehen auf der Mauer Sina.
“Was ist Truppführer?” Fragte Mikasa besorgt. Levi setzte sich zurück und blickte auf das Holz des Karrens.
“Wir müssen uns etwas überlegen, wie wir durch Mauer Rose kommen. Die Soldaten dort kennen euch zu gut, als dass das nochmal funktioniert.”
“Wir probieren es einfach. In der Not haben wir dort auch Kommandant Pixie!” Sagte Hannah fröhlich.
Levi sah hinaus. Er sorgte sich, ob Ina und Hange es schaffen würden.
 
 
2 Tage später hatte der Karren auch Mauer Rose erreicht. Die Truppe entschied sich, trotz der Gefahr erkannt zu werden, dieselbe Masche erneut durch zu ziehen. Auf dem Weg hatten sie einige Fässer mit Vorräten zusammengestellt. Sie hatten vor, diese ab zu geben, sobald sie Soldaten innerhalb der Mauer Maria sahen. Sie sollten beim Aufbau unterstützt werden.
Langsam näherte sich der Trupp dem Tor von Mauer Rose.
Ein Soldat kam, wie damals bei Mauer Sina, auf den Karren zu und unterhielt sich mit Boris. Er kam um den Karren rum und sah hinein. Bernd hatte sich zwischen die Fässer gesetzt. Er sagte diesmal, dass er Angst hätte, sie könnten umfallen.
Der Soldat schüttelte den Kopf. Gerade, als er sie durch winken wollte, kam ein weiterer Soldat. Es war ein ehemaliger Frischling von Boris gewesen. Sie kannten sich gut und Boris hoffte, dass er nichts sagen würde.
“Sag mal, ist das da eine Frau?”
Erschrocken sah Boris hinüber zu Armin. Dann begann er herzlich zu lachen.
“Das ist Armin, er gehört zu mir. Das ist das Beste, dass ich heute gehört habe!”
Der Soldat erschreckte kurz und wollte sich zurückziehen. “Es geht darum, dass diese Soldatin. Becker heißt sie glaube ich. Sie darf nicht durch die Mauer und er sah einen Moment so aus, als wäre er.. Verzeih Boris, bitte.”
Sagte der Soldat peinlich berührt und ging zurück.
Sie ließen den Karren passieren. Innerhalb von Mauer Maria fanden sich schnell einige Hilfskräfte, die den Karren gegen ein paar Pferde tauschten.
Sie freuten sich sehr über die Spende von Levis Trupp.
In ihren Uniformen ritten sie nun weiter, Richtung Mauer Maria. Dahinter würde ihnen sicher niemand mehr folgen.
 
 
Sie brauchten weitere 2,5 Tage, um die Mauer im Süden zu erreichen. Sauber waren sie bislang durch gekommen. Eine Rast hatte Levis Truppe eingelegt, damit die Pferde fit waren und fressen konnten.
Am Tag bevor sie die Mauer erreichten, ritten sie etwas langsamer. Keiner wusste, ob sich jemand auf dem Teil der Mauer befand oder nicht.
“Ist es nicht erstaunlich, dass wir noch immer kein Zeichen von der Kommandantin erhalten haben? Sie sind wie vom Erdboden verschluckt.”
Wunderte sich Bernd. Der Rest dachte darüber nach.
“Vielleicht ist ihnen etwas zugestoßen?” Fragte Hannah besorgt. Levi drehte sich von vorn nach hinten und klang wütend. “Seid still! Sie schaffen das schon!”
Rief er und drehte sich wieder zurück. Auch Levi war besorgt. Boris sah es ihm an, doch Levi musste die Truppe führen und dafür sorgen, dass ihre Gedanken frei waren.
Die Mauer, in der Ferne, wurde immer größer. Der Trupp konnte eine Reihe Soldaten erkennen, die auf der Mauer stand hielten.
Boris zog ein Fernglas heraus und sah hindurch. Er senkte es nach kurzer Zeit wieder. Sein Blick hing stur an der Mauer fest. Sein Gesicht verlor langsam an Farbe.
Levi sah ihn an. “Was ist? Was siehst du?” Fragte er streng.
Boris drehte langsam seinen Kopf.
“Truppführer, sie sind schon da.” Levi erschreckte, dann wurde er ernst. “Dann müssen wir wohl kämpfen!”
Er setzte sich auf und wollte seine Klingen ziehen, da unterbrach ihn Boris.
“Nein, nicht! Ich meine die Kommandantin.”
Levi ließ sein 3D Manöver los und blickte erschrocken zu Boris. Er gab Levi das Fernglas.
Oben auf der Mauer sah Levi, dass Ina, Eren, Franz und Hange gefesselt vor den Soldaten der Militärpolizei knieten. Nicht nur, dass sein Trupp und Hange dort oben gefangen gehalten wurden, Eren und Ina wurden wohl außer Gefecht gesetzt. Sie schienen bewusstlos zu sein.
Levi senkte das Glas. “So eine Scheiße, wie sind sie so schnell hier her gekommen?” Fragte er leise.
Er gab Boris das Fernglas zurück und wand sich an seine Truppe.
“Ihr haltet Abstand, ist das klar? Keiner wird angegriffen, sonst töten sie die anderen!” Schrie Levi. Der Trupp schockierte kurz, doch begriff auch den Ernst der Lage.
Gemeinsam ritten sie langsam auf die Mauer Maria zu. Dadurch, dass Eren das Loch zum Tor verstopft hatte, mussten die Pferde über die Mauer gezogen werden.
Ohne zu zögern, ließ man Levi und seinen Trupp auf die Mauer hochziehen.
Oben angekommen richteten sich einige Waffen auf sie. Kommandant Marquard trat vor und freute sich, dass er Levi wieder sah.
Levi trat ebenfalls vor und stand dem Kommandanten direkt gegenüber. Hinter ihm hatte man den Rest von Hanges Trupp an die Kante der Mauer gesetzt. Ein Stoß nach vorn würde genügen, um jeden zu töten.
“Na sowas, wie unerwartet. Ich dachte schon, dass es im Gericht für mich eher schlecht ausgehen dürfte, doch durch eure Flucht, steht mir wohl eine Chance offen.”
Levi sah ihn wütend an. “Was wollt ihr?” Er schielte zwischen den Armen des Kommandanten hindurch und stellte fest, dass Ina von dem Wachsoldaten festgehalten wurde, der ihn damals abgeführt hatte.
“Ich, ach ich will nur, dass ihr leidet.” Sagte Kommandant Marquard belustigt.
Auf den Satz hin hob der Kommandant eine Hand, ein anderer Wachsoldat reagierte darauf und ließ Hange kurz vor dem Abgrund baumeln.
Levi wurde noch wütender. “Was haben sie damit zu tun?” Fragte er sauer.
Der Kommandant kam näher. “Na, ihr seid doch bekannt dafür, eure Leute zu verlieren. Wir wollen diesen Ruf doch auf keinen Fall zerstören, oder?”
Levi wurde langsam rot vor Wut.
Er schluckte es jedoch hinunter, als ihm ein Gedanke kam. Er sah am Kommandanten vorbei und sprach in schneller Stimme.
“Wenn es jemals einen Moment gab, meine Befehle zu missachten..” Sprach er, dann erhob Levi seine Stimme. “..dann ist er jetzt gekommen, Becker!” Rief er.
Der Kommandant ließ seine Hand fallen und Hange wurde in den Abgrund gestoßen.
“INA!” Schrie Levi. Danach gab er seinem Trupp das Zeichen, sich zu verziehen. Alle bückten sich und gingen in Deckung.
 
 
Ina, die bisher bewusstlos gewesen war, wachte auf. Sie sah, dass sie auf der Mauer kniete und im Augenwinkel, die fallende Hange.
Ina verhärtete ihre Handgelenke und ließ sich nach vorn fallen. Der Soldat, der sie festhielt, verhärtete an ihren Handgelenken mit und drohte hinterher zu fallen. Er versuchte sich zu befreien und zog an Inas Armen. Er schaffte es dabei, ihr die Schulter zu brechen. Ina grinste leicht und gab sich selbst noch einen weiteren Schubs nach vorn.
Sie fiel in die Tiefe und befreite ihre Hände, den Soldaten ließ sie dabei einfach weiter fallen. Sie streckte eine Hand nach Hange aus.
Dann erhellte ein Blitz aus gelb-orangenem Licht den Himmel.
Inas Titan zeigte sich. Sie kam auf dem Boden auf, mit Hange in ihrer Hand. Der Kommandantin war nichts weiter schlimmes geschehen. Sie richtete sich auf und sprang auf Inas Schulter. Ina richtete ihren Titan Körper auf und kletterte die Mauer hinauf.
Mit einem Ruck kam ihr Kopf die Mauer hoch geschossen. Die Soldaten der Militärpolizei nahmen ihre Beine in die Hand und rannten vom Rest des Trupps weg, der noch am Rand kniete.
“JA INA!” Freute sich Franz, als er ihren großen, lachenden, weißen Kopf sah.
Franz und die anderen standen auf und hielten sich an Inas Rücken fest. Levi schwang sich auf ihre andere Schulter.
Er schoss einen Haken in ihre Wange, um sich selbst zu sichern.
“Du hast ganz schön lange gebraucht, um mir nicht zu gehorchen.”
Ina schielte mit einem Auge zu ihm herunter. Levi zog seine Klingen.
“Lass das nicht zur Gewohnheit werden, klar?” Fragte er rhetorisch, emotionslos.
Ina lächelte kurz und sah wieder nach vorn. Sie richtete sich auf der Mauer auf und schrie wie ein Löwe.
Danach verhärtete sie ihren Rücken, auf dem der gesamte Trupp Platz gefunden hatte. Sie sprang von der Mauer Maria und landete im Titan Gebiet.
 

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