16.1 (Ina & Levi)

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Im Speisesaal saß Ina bei ihrer Truppe zum Abendessen. Sie erzählten Ina von den letzten Tagen. Es gab kaum mehr Titanen und nachts gab es Trupps, die die komplette Mauer nach Titanen ab suchten und ihre genaue Anzahl bestimmen konnten. Laut Boris seiner Rechnung müsste es also nur noch 2 Tage dauern, bis sie alle besiegt hatten. Ina war verblüfft von der vielen Arbeit, die Levis Trupp geleistet hatte. Jedoch kam auch zur Sprache, dass der größten Erfolg von Ina und Eren aus ging, da die beiden die größten 2 Herden zugleich besiegt hatten.
Gerade als die Geschichten weiter gingen und interessant wurden, betrat Kommandantin Hange den Speisesaal. Sie klopfte auf die Theke der Ausgabe, um Ruhe und Aufmerksamkeit zu erreichen.
Ihre Geste jedoch war, in dem überfüllten Saal, nicht sehr kräftig.
"Fresse halten!" Schrie Levi durch den Saal. Er war kurz nach Hange herein gekommen.
Der Saal erhörte den Truppführer und unterbrach sämtliche Unterhaltungen.
Die Soldaten sahen von ihren Tischen aus zur Kommandantin und waren gespannt auf ihre Rede.
Hange begann. "Soldaten! Ich habe heute von sämtlichen Kommandanten des Aufklärungstrupps Berichte erhalten und möchte sie euch nicht vorenthalten. Sie alle melden weniger als 10 oder sogar gar keine Titanen mehr in ihrem Gebiet innerhalb der Mauer Maria. Das bedeutet für uns, die noch ca 100 Titanen innerhalb der Mauer gemeldet haben, dass wir morgen die meiste Arbeit haben werden." Hange war kurz still. Sie konnte die Enttäuschung in dem gemurmel ihrer Soldaten hören. Dann hob sie erneut den Kopf.
"Darum Soldaten. Darf ich voller Vorfreude ankündigen.." Der Saal wurde still und war gespannt auf ihre weiteren Worte.
"..dass durch Inas Genesung, uns nun 2 vollwertige Titanen zur Verfügung stehen. Wir werden sie beide morgen einsetzen und ihnen die Arbeit überlassen! Eure Aufgabe wird es lediglich sein, die Titanen ein zu sammeln und sie zu den beiden zu führen, greift sie nur in Notfällen an oder zur Verteidigung! Wir erhoffen uns dadurch minimale Verluste und minimalen Kampfeinsatz! Wenn unser Plan aufgeht, dann können wir die Mauer Maria bereits morgen Abend wieder unser eigen nennen! Das wäre alles, esst gut und viel! Wir sehen uns dann morgen! Motiviert und Kampfbereit!" Hange lächelte, dann ging sie auf den Tisch von Ina zu und setzte sich neben die Soldatin. Gegenüber nahm auch Eren Platz.
"Ina! Wie geht es dir? Ich hoffe die Nachricht kam für dich nicht erschreckend oder?"
Ina schluckte den bissen Brot herunter und antwortete so schnell sie konnte.
"Nein Kommandantin. Also, ja es ist überraschend aber.."
Ina überlegte kurz. "..Aber wenn ich daran denke, was das letzte mal passiert ist als ich mich verwandelt habe.."
Hange unterbrach ihren Gedanken. "Mach dir darüber ja keine Gedanken. Die haben jetzt ganz schön Angst vor dir bekommen Ina. Außerdem denken sie sowieso, dass du durch den Kopfschuss gestorben bist! Das heißt, die können uns gar nichts!" Hange lächelte Ina an.
"Sag mal, wie hast du es denn geschafft, nicht zu sterben?" Fragte Eren sie neugierig. Hange war interessiert und sah sie ebenfalls an. Ina kam ins schleudern und musste sich etwas überlegen. "Naja, das ist ziemlich kompliziert. Kann ich es dir morgen zeigen, Eren?" Erens Augen wurden größer. Er begann zu lächeln und nickte schnell. Hange war enttäuscht, keine Antwort zu bekommen.
"Das ist ja gemein Ina! Ich will es auch wissen. Ich weiß schon! Ich werde euch zwei morgen einfach begleiten! Soll doch Levi die Titanen an locken! Das ist es oder? Wir drei bleiben einfach zusammen!" Hange lächelte breit und legte einen Arm um Ina. Diese sah Eren hilfesuchend an. Der jedoch war froh gewesen, dass er nicht neben Hange saß.
Hange blieb noch ein paar Minuten sitzen und redete mit dem Trupp über den Einsatz. Sie würden sich alle in der Nähe zum Tor von Shiganshina aufhalten damit die übrigen Trupps die Titanen einsammeln und zum Tor führen konnten. Es war das leichteste Ziel. Und die Soldaten konnten sich im Notfall auf die hohen Mauern retten.




Nach dem Essen gingen Ina und Hannah auf ihr Zimmer.
"Sag mal Ina, wie hast du es denn nun geschafft nicht zu sterben? Du bist der Kommandantin ausgewichen, als sie dich so interessiert angesehen hat."
Ina lächelte und ließ sich sitzend auf ihr Bett fallen. "Dir entgeht auch nichts oder Hannah?"
Hannah drehte sich von ihrem Spiegel weg und sah Ina an. "Nein, ich muss ja dafür sorgen, dass du nicht nochmal stirbst!" Sie drehte sich eingeschnappt wieder zum Spiegel.
"Und glaub nicht, dass mir deine Haare nicht aufgefallen sind!" Ina stutzte, dann fasste sie sich in die Haare. "Hm? Was meinst du denn?"
Hannah drehte sich wieder zu Ina. "Du hast dich mit dem Truppführer getroffen, stimmts?"
Inas Gesicht wurde rot. Hannah jedoch lächelte und war fröhlich. "Na siehst du! Sag ich doch! Mir entgeht nichts Süße!" Zufrieden lächelte sie und drehte sich zum Spiegel zurück.
Inas Gesicht entspannte sich. Sie erinnerte sich daran, wie Levi ihre Haare wieder zusammen bund. Aber nicht mit dem Tuch, dass er vorher benutzt hatte.
Sie griff ihren Dutt und zog die Befestigung heraus. Sie faltete das Tuch auseinander. "Es ist, so, schmutzig?" Stellte sie erstaunt fest.
Hannah begann zu lachen und drehte sich erneut zu Ina.
"Na was glaubst du denn, warum er es dir wieder gegeben hat? Es war eine Schmach Ina! Zwei Tage lang hat er versucht dein Blut raus zu waschen und es sauber zu machen! Fluchend hat er es dann irgendwann aufgegeben. An dem Tag war er auch nicht noch einmal bei dir, sondern ist direkt zu Bett gegangen. Du hättest sein Gesicht sehen sollen, als er es aufgegeben hat!" Hannah lachte herzlich. Es schien sie zu amüsieren, dass selbst dem Truppführer nicht alles gelang. Ina hingegen sah auf das Tuch hinab und dachte kurz über Hannahs Worte nach.
"Warte, warte. Du sagtest, dass er danach nicht noch einmal zu mir kam. Wie meinst du das? Hatte er mich etwa besucht?"
Hannah stand von dem Spiegel auf. Sie hatte sich ein paar Zöpfe gebunden und ging an Ina vorbei in ihr Bett.
"Natürlich hat er dich besucht, jeden Tag. Das haben wir alle. Bernd hat dir sogar Blumen hingestellt! Aber der Truppführer war immer am längsten bei dir. Manchmal, da ist er sogar auf dem Stuhl eingeschlafen hat Franz erzählt! Aber ob das stimmt kann ich dir nicht sagen!"
Ina blickte nachdenklich auf ihr Tuch. "Warum sollte er sich solche Mühe machen? Wozu sollte er seine Zeit so verschwenden?"
Hannah lag zwar schon, war aber dennoch genervt von Inas Gerede. "Jetzt überleg doch mal Ina! Warum macht er das alles?" Hannah setzte sich erneut auf.
Ina sah sie fragend an. "Du Dummerchen, ich dachte immer, dass ich naiv sei."
Hannah umarmte ihre Knie. "Er mag dich! Bist du denn so blind?"
Ina erschrak. Ihr Blick huschte auf das Tund und zurück zu Hannah hinauf. "Meinst du wirklich?" Fragte sie. Hannah verdrehte die Augen. "Natürlich! Schau, er hat doch bisher alle wichtigen Menschen in seinem Leben verloren richtig?"
Ina zuckte mit den Schultern, nickte dann jedoch. "Ich schätze schon aber, das haben wir doch alle."
"Nicht so wie er, Ina. Er hat sich von allen Menschen abgewandt, weil alle Menschen, die er mochte gestorben sind." Ina wurde noch verwirrter.
"Hannah, das macht doch keinen Sinn, warum sollte er dann ausgerechnet mich mögen? Ich sterbe doch andauernd!"
Hannah ließ ihre Knie los und überlegte. "Keine Ahnung. Du bist aber doch noch am Leben, oder nicht? Ich weiß es nicht Ina. Aber es ist so! Glaub mir. Immerhin hat er sich noch nie mit jemandem von uns so sehr beschäftigt, wie mit dir." Sagte sie und gähnte. Ina sah zurück auf ihr Tuch. "Gute Nacht Ina! Denk nicht zu viel darüber nach, schlaf lieber." Hannah legte sich hin und drehte Ina den Rücken zu. "Gute Nacht Hannah, schlaf gut." sagte sie nachdenklich. Nach ein paar Stunden, die sie weiter über das nachdachte, was Hannah gesagt hatte schlief auch Ina ein.




In der Nacht schmiss Hannah sie unsanft aus dem Bett.
"Steh schon auf du Kröte!" Schrie sie. Ina, die noch im Tiefschlaf gewesen war, blickte erschrocken nach oben. "Was ist denn mir dir?"
Hannah stand halb verheult neben Ina vor dem Spiegel.
"Ina! Steh auf, sofort!" Hannah hörte nicht auf zu schreien. Ina stand widerwillig auf und sah aus dem Fenster.
"Hannah! Es ist doch noch nicht mal morgens! Warum weckst du mich jetzt schon?"
Ina rieb sich die Augen, dann sah sie Hannah an. Die stand am Spiegel und konnte ihren Blick nicht davon ab wenden.
"Ina! Schau mich mal an! Was soll das denn sein?"
Hannah drehte sich zu Ina. Die Zöpfe, die sie sich vor der Nacht gebunden hatte waren geplatzt und ihre Haare waren nicht mehr so schön lockig wie immer sondern standen struppig in alle Richtungen. Ina sah sie an und brach in Lachen aus. "Jetzt lach doch nicht! Hilf mir!" Hannah weinte beinahe.
Ina beruhigte sich wieder und sah sich Hannahs Haare an. "Was hast du denn damit gemacht? Wieso wolltest du denn auch solche Zöpfe haben?"
Hannahs Stimme zitterte. "Na weißt du, weil," Sie stotterte. Ina sah sie durch den Spiegel an.
"Hannah, raus damit!" Hannah schluchzte. "Na weil, dieses Mädchen hat auch welche und.." Ina zog eine Augenbraue hoch. "Was für ein Mädchen?"
Hannah drehte sich um und fing bitterlich an zu weinen. Sie fiel Ina in die Arme. "Das Mädchen, mit dem Boris vor ein paar Tagen ausgegangen ist!"
Ina hielt Hannah in ihren Armen und tröstete sie, als sie hörte, was Hannah bedrückte.
"Oh Hannah, ist das dein ernst?" Ina drückte Hannah etwas weg von sich, um ihr in die Augen zu sehen.
"Du machst das doch nicht, um ihm zu gefallen, oder?"
Hannah wischte sich die Tränen weg und nickte. "Hannah! Du darfst dich doch nicht extra verändern für Boris! Er muss dich so mögen, wie du bist!"
Ina drehte Hannah um.
"Wie könnte er schon? Sieh mich doch mal an! Ich sehe aus wie eine Vogelscheuche!"
Hannah wollte wieder weinen, doch Ina stoppte sie. "Ja natürlich tust du das! Mit diesen verweinten Augen und zotteligen Haaren würde ich dich auch nicht wollen."
Hannah sah sie wütend durch den Spiegel an.
Ina lächelte. "Komm mit, wir gehen deine Haare waschen und dann siehst du wieder besser aus. Genau so wie du bist, wirst du morgen mit uns reiten! Und du wirst selbst beim kämpfen wunderschön sein! Deine Haare werden sie alle umhauen! Besonders Boris, was denkt er sich denn? Zöpfe? Wie einfallslos! Pff! Deine Haare sind viel wertvoller als das!"
Hannah lächelte leicht. Sie wirkte nicht mehr traurig.
Ina nahm sie an der Hand und ging mit ihr zum Waschraum. Dort wuschen sie Hannahs Haare gründlich und verbrachten den Rest der Nacht damit sie zu stylen. Am Ende hatte Hannah ihre wunderschönen roten Locken zurück und fühlte sich wohl.
"Danke Ina! Das ist genau das, was Anna auch gesagt hätte. Sonst hätte sie mir, wahrscheinlich, auch noch eine Ohrfeige gegeben."
Ina grinste. "Das mache ich nicht, keine Sorge."
Hannah nickte. "Ja ich weiß, du bist nicht sie und das ist gut so, denn so bist du und auch meine Schwester!"
Die beiden lachten und verließen eingehakt den Waschraum.
Sie zogen sich ihre Uniform an und verließen das Gebäude. Sie gingen zusammen zum Stall und begannen die Pferde vorzubereiten. Noch war niemand sonst wach, sie hatten einen guten Vorsprung. Ina holte ein Pferd nach dem anderen aus dem Stall heraus zu Hannah, sie begann sie zu säubern.
"Hannah! Komm, das letzte holst du!" Hannah sah auf zu Ina. Sie trat vor und sah, das nur noch Mira im Stall stand. Hannah ging langsam rückwärts und schüttelte den Kopf. "Nein Ina, das kannst du vergessen. Sie ist ein Monster!"
Ina lachte. "Ach was, sie ist eine Zicke aber kein Monster!"
Hannah war unwohl dabei. "Komm schon Hannah, gib ihr einfach die hier und sei streng!" Ina hielt ihr fröhlich eine Karotte hin.
Hannah nahm sie zaghaft und atmete tief durch. Sie ging auf die Box zu und breitete ihre Schultern aus, um sicherer zu wirken.
Nach ein paar annäherungs Versuchen legte sie Mira das Geschirr um und öffnete die Box. Ina war bereits aus dem Stall gegangen, um die Pferde weiter zu putzen.
Von hinten näherten sich Franz und Boris, beide hatten Schubkarren dabei.
"Guten morgen Ina! Wer hätte gedacht, dass du schon wieder hier bist?" Franz lachte.
Ina stoppte ihre Arbeit und sah zu den beiden auf. "Und deine Witze werden wohl auch nicht besser, oder?"
Boris lachte. "Nein Ina, erst, wenn du wirklich gestorben bist!" Die drei lachten herzlich.
Franz zählte die Pferde durch. "He, sag mal, hast du nicht eins vergessen?"
Boris ging die Tiere ebenfalls durch. "Ach Franz, es ist ihre Stute, die fehlt. Sie bekommt bestimmt eine extra Behandlung!"
In dem Moment trat Hannah mit Mira am Seil aus dem Stall. Boris und Franz staunten, als sie die Soldatin mit dem Pferd sahen.
"Wow Hannah! Wie hast du das denn geschafft?" Franz freute sich.
Boris jedoch brachte kein Wort heraus. "Boris! Nimm sie ihr bitte ab. Ich bin hier fertig. Sie müssen nur noch gesattelt werden." Ina spielte darauf an, dass die beiden miteinander reden mussten.
Boris ging vorsichtig auf Mira zu und streckte zaghaft eine Hand zu Hannah aus.
"Das Pferd, also, ich meine. Du siehst gut aus heute morgen Hannah, ist etwas anders?"
Ina grinste. Sie sah Franz an und wollte ihn davon abhalten etwas dummes zu sagen, doch dieser lehnte an einer Schubkarre und beobachtete die beiden, genauso wie Ina.
Scheinbar war das ganze Treffen kein Zufall. Ina stand auf und stellte sich zu Franz.
"Du meinst doch nicht, dass sie das mit dem Pferd hin bekommen, oder?" Franz grinste. Ina ebenfalls. "Selbstverständlich schaffen sie das nicht, aber das ist ja auch der Plan oder nicht?" Ina sah Franz fröhlich an.
Dieser sah sie ebenfalls an. Beide grinsten, da sie nun scheinbar Partner in dieser Mission waren.
"Was machen wir wenn..?" Franz Frage wurde unterbrochen. Gerade als er fertig reden wollte passierte es. Mira drehte durch. Boris und Hannah versuchten sie fest zu halten, doch das Pferd bekam Panik und ging durch. Sie trat nach Hannah aus, sofort warf sich Boris dazwischen, doch niemand wurde verletzt. Sie fielen lediglich beide um und landeten in einem Strohhaufen vor dem Stall. Durch das Ausweichen und Hinfallen begannen Ina und Franz zu lachen. Es amüsierte sie, dass der Plan aufging und die zwei sich näher kamen. Sie gaben sich in ihrem Gelächter ein High five.
"Was trödelt ihr hier rum?"
Franz und Ina schreckten auf. Levi kam wütend auf sie zu.
"Ihr solltet die Pferde fertig machen! Was wird das hier?"
Franz drehte sich zu Levi und sprach leise. "Truppführer, das ist eine Pärchen Mission! Außerdem, haben Ina und Hannah alle Pferde bereits sauber gemacht! Sie müssen nur noch gesattelt werden!"
Levi sah genervt zu Ina. "Ist das wahr?"
Ina nickte stumm. Levi wendete seinen Blick auf Hannah und Boris, die peinlich berührt versuchten auf zu stehen.
"Lächerlich so etwas. Verschwendet bloß keine Zeit mehr damit! Wir haben ein paar Hundert Titanen vor uns, die wir dank Hange alle heute noch erledigen müssen!"
Levi drehte sich zu den Pferden. Er nahm seinen Hengst heraus und ging.
"Boa, wenn der mal schlechte Laune hat, dann geht die Welt unter." Franz schüttelte den Kopf.
Ina war überrascht. "Aber ich dachte, ihr wärt so gute Freunde."
Franz sah sie fragend an. "Was der Truppführer? Ich glaube, er weiß nicht mal wie das Wort Freunde geschrieben wird."
Ina war daraufhin still. Franz bemerkte, dass sie nachdenklich war. "Was denkst du denn nach? Meinst du, er bräuchte auch so eine Pärchen Mission?" Franz lachte. "Wie meinst du das?" Ina half ihm die Pferde zu satteln. Franz schwang den Sattel über ein Pferd. "Na, du weißt schon. Wir sollten ihm auch eine Frau suchen! So wie Boris! Was hältst du davon?" Franz wirkte diesmal, als würde er das ernst meinen.
Boris und Hannah kamen gerade an. Franz fand seine Idee gut und führte sie sogleich Boris vor.
"He Boris! Was hältst du denn davon?" Verwirrt sah Boris ihn an.
"Na, was hältst du davon, wenn wir dem Truppführer eine Frau suchen?" Ein leichtes lächeln stieß Franz dabei jedoch schon auf.
Boris sah Hannah an. Dann wieder zu Franz, er zuckte mit den Schultern und suchte mit seinem Blick nach Ina. Die jedoch konnte der Unterhaltung nicht weiter zu hören. Sie machte sich auf den Weg, um Mira wieder ein zu fangen.
"Ich schätze, alle die er wollte sind bereits gestorben Franz."
Franz wirkte nachdenklich. "Hm, was ist mit deiner Schwester Boris? Die Kleine mit den Zöpfen meine ich! Ihr habt doch erst ihren Geburtstag gefeiert oder nicht?"
Boris wurde bleich. "Du denkst doch nicht, dass ich die kleine Pepe an unseren Truppführer abgebe. Was stimmt denn bei dir nicht Franz?" Boris was beinahe sauer.
Hannah aber erschrak kurz. Sie sah Boris schnell an. "Warte was? Deine Schwester?"
Boris sah zu Hannah. Sie sattelten dabei die Pferde weiter.
"Achja, Hannah du kennst sie noch nicht oder? Meine Schwester Pepe, sie ist Ärztin. Sie führt hier die Krankenstation. Ich sehe sie nur selten, da es immer so viele Verletzte gibt. Aber vor ein paar Tagen hatte sie Geburtstag und bekam einen Tag frei, um ihn zu feiern, mit mir!" Boris lächelte stolz.
Hannah war erleichtert, sie lächelte Boris ebenfalls an. "Das ist toll Boris! Wie schön, dass ihr zusammen gefeiert habt! Du musst sie mir mal vorstellen!" Hannah lächelte weiter. Boris und Hannah redeten weiter, ohne Franz dabei zu beachten.
Ina beruhigte ihre Stute derweil wieder. Sie musste ihr bis fast zum Trainingsplatz hinterher laufen.
Am Strick führte Ina das Tier zu den anderen. Auf dem Weg begegnete sie Eren und Mikasa.
"Hallo Ina!" Mikasa begrüßte sie freundlich und lächelte sogar.
"Hallo!" Ina winkte ihnen zu und ging weiter. Eren kam ihr schnell nach.
"Ina warte mal! Ich muss dich etwas fragen."
Ina stoppte und ließ Eren an sie heran kommen. "Was ist denn Eren?" Fragte sie neugierig.
"Naja ich wollte fragen ob du.." Er kratzte sich nervös am Nacken.
"Also, ob du vielleicht, tauschen möchtest?"
Ina schaute verdutzt zu Mikasa. "Nein Eren, ich behalte glaube ich Mira."
Eren hob seinen Kopf und blickte das Pferd und dann Mikasa an. Er lachte kurz. Wurde dann jedoch schnell wieder ernst.
"Ich meine den Babysitter Ina. Ich hänge am Truppführer wie ein Sack Kartoffeln. Du hingegen kommst mit seiner Art viel besser klar. Und naja, die Kommandantin wäre mir viel lieber weißt du." Beschämt sah Eren Ina an.
Ina zog eine Augenbraue hoch. "Du willst also, dass ich freiwillig die fröhliche Kommandantin gegen den mies gelaunten Truppführer tausche?"
Eren merkte selbst, dass die Frage total unnütz gewesen war.
"Ich weiß schon.." Er seufzte und wollte gerade gehen. Ina verdrehte die Augen.
"Schon gut, ich mach es ja!" Eren blieb schnell stehen und drehte sich zurück zu Ina.
"Aber dafür musst du mir den Arsch frei halten nachher! Wehe so ein 3 Meter Vieh guckt meine Füße schief an!" Ina lachte herzlich. Auch Eren begann zu lachen und nickte das ab. Er salutierte scherzhaft vor Ina und bedankte sich so bei ihr.
Ina ging mit Mira weiter. Ihr kamen bereits Boris und Hannah entgegen. Sie hatten einige Pferde dabei, welche sogar schon fertig beladen mit Vorräten waren.
Diesmal waren es weniger Lebensmittel, als viel mehr Gastanks zum nachfüllen. Es schien ein langer Tag für alle zu werden.

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