30.2 (Ina & Levi)

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-Ina-
Sie brachten Ina zum Hafen, in eins der fliegenden Schiffe.
Ina wurde in den Frachtraum gesperrt, zusammen mit Kolja und Georg. Die beiden wurden ausgerüstet, um auf Paradis zu kämpfen. Sie bekamen neue Uniformen und Schusswaffen. Außerdem bekam Kolja, als Vorgesetzter, die Spritze, mit der man Ina die Titanen Kräfte entziehen konnte.
Im Frachtraum angekommen, kettete der Hauptmann Ina an einer Wand fest.
“So, das sollte halten. Die Turbulenzen sind für dich sicher kein Problem, nicht wahr?” Fragte er und sah zu Inas Seiten. Sie saß zwischen mehreren Sprengsätzen.
“Sind die in jedem Flieger?” Fragte Georg, der gerade mit Kolja den Frachtraum betrat.
Der Hauptmann drehte sich um. “Ja selbstverständlich, diese Pakete werden wir über den Mauern abwerfen, damit unsere Panzer ein leichtes Spiel haben. Sie werden sicher schon mit den Luftschiffen überfordert sein.” Er drehte seinen Blickwinkel zu Ina. “Und dich werfen wir gleich hinterher.” Er lachte und verließ den Frachtraum.
“Ihr kommt doch klar mit ihr, oder?”
Kolja nickte und zeigte kurz den Rand der Spritze, in seiner Westentasche.
Der Hauptmann war zufrieden und ging.
Kolja setzte sich gegenüber von der Schiebetür, aus der sie die Sprengsätze schmeißen sollten.
“So eine Scheiße Georg. Du hast doch nicht etwa den ganzen Kram geklaut. Oder doch?” Fragte Kolja genervt.
Ina hob den Kopf. Seine Ausdrucksweise erinnerte sie an Levi.
“Was hätte ich sonst machen sollen, Kolja? Es sind ihre Sachen!”
Er zog den Ring an der Kette hinaus und zeigte ihn Kolja.
“Was? Ein Ring?” Fragte er entsetzt. “Du hast einen Ring geklaut?”
Georg nickte und ging zu Ina. “Ja, habe ich. Er ist wertvoll für sie. Außerdem ist es ihrer. Der Präsident hat kein Recht, ihn zu besitzen.”
Georg beugte sich zu Ina hinunter und hielt ihr den Ring hin. Er wollte ihn gerade von seinem Hals ab ziehen, da stoppte ihn Ina.
“Nein nicht!” Georg sah auf. “Ja aber, er gehört doch dir.”
Ina lächelte. “Du kannst ihn später noch gebrauchen. Ich werde ihn mir dann schon holen.”
Georg gefror einen Moment. “Hast du etwa einen Plan?” Flüsterte er. Ina nickte leicht. Georg steckte den Ring wieder weg und sah zu Kolja. Dieser hatte es sich bequem gemacht und wollte schlafen.
“Was hast du vor?” Flüsterte Georg.
Ina schüttelte den Kopf. “Es ist besser, wenn du es nicht weißt. Sag mir nur. Ist meine Uniform hier?”
Georg sah sich kurz um, dann schüttelte er den Kopf. “Nein, ich glaube, sie haben sie noch nicht gefunden.”
Ina senkte den Blick. “Schön, dann werde ich wohl eine Neue brauchen, wenn ich wieder zuhause bin.” Sie lächelte voller Vorfreude.
“Gibt es etwas, das ich tun kann?” Fragte Georg, als er Inas Lächeln sah.
“Du kannst mir Bescheid geben, wenn die Mauern in Sicht sind. Ich schätze, wir fliegen von Süden auf die Insel, korrekt?”
Georg nickte streng. “Soll ich dir etwas zeigen?” Fragte sie mit glitzernden Augen.
Georg lächelte, während er vor Ina kniete. Er nickte schnell.
“Steh auf, na mach schon.” Sagte Ina freudig. Georg gehorchte und stand auf.
“So, jetzt heb deine rechte Faust vor dein Herz, die Linke knickst du hinter deinen Rücken.” Etwas verwirrt tat Georg, was Ina ihm sagte.
“Bei uns nennt man das, den Soldatengruß. Er zollt dem Gegenüber Respekt. Wir benutzen ihn auch, wenn wir unseren Anführen zeigen, dass wir bereit sind, unsere Herzen zu opfern.” Ina erzählte voller Stolz.
Georg ließ die Geste langsam fallen. “Das klingt alles so, familiär.” Er staunte. Ina nickte schnell.
“Wir sind in unserem Team auch immer wie eine Familie. Es ist das einzige, was wir haben.” Sie sah hinab und dachte über ihre Truppe nach.
“Bei uns ist das anders. Wir sind eher, an den Erfolg des nächsten gekoppelt. Wenn einer in der Familie nichts erreichen sollte, dann wird er ausgeschlossen.”
Georg wurde ebenfalls nachdenklich. Plötzlich begann er zu lächeln.
“Ich beneide dich, um diese Gefühle für deine Truppe. Ich hoffe du schaffst es, deinen Plan umzusetzen und sie wiederzusehen. Es hat so viel mehr Wert als alles, was ich bisher gesehen habe.”
Ina hob ihren Kopf und wollte aufstehen, doch die Fesseln verhinderten es.
“Was ist, wenn du mit kommst?” Fragte sie Georg.
“Wie meinst du das? Mit kommen?” Er war überrascht.
“Na, ich nehme dich mit. Vertrau mir. Sie werden dich sicher nett empfangen, wenn sie hören, dass du mir geholfen hast.”
Georg lächelte kurz.
“Wie bitte?” Fragte es plötzlich aus der Ecke, in der Kolja geschlafen hatte.
“Kolja! Du bist ja wach!” Georg war überrascht.
“Ihr zwei habt einen Plan. Ist das wahr?” Fragte er hysterisch.
Ina und Georg sahen sich ertappt an. “Nein Kolja. Er hat mir nur dabei geholfen, die Sachen zurückzubekommen.” Sagte Ina schnell.
Kolja stand auf und griff sich in die Weste, um nach der Spritze zu fassen.
Georg stellte sich schützend vor Ina. “Wag es nicht Kolja! Das darfst du nicht!”
Sagte er zitternd. Kolja sah ihn warnend an. “Geh schon beiseite! Du wirst dafür auch bestraft werden. Weißt du denn nicht, was sie mit deinen Geschwistern machen werden?”
Georg senkte den Kopf, dann blickte er nach hinten zu Ina und fasste sich ein Herz. “Sie verdienen das nicht, aber Ina auch nicht. Sie hat eine richtige Familie und Freunde. Das hat niemand von uns.”
Kolja wurde sauer. Die Sonne erschien am Himmel und blendete ihn für einen Moment. Georg lief auf ihn zu und kette ihn mit einer Handschelle an ein Rohr, das an der Wand lang lief.
“Verzeih mir, aber, so werden sie dich wenigstens verschonen.”
Georg stopfte ihm ein Tuch in den Mund, damit er nicht reden oder schreien konnte.
“Ina, ich glaube, wir sind jetzt auf der Insel.” Sagte Georg ernst und ging zu einem kleinen Fenster an den Schiebetüren.
“Wie ist dein Plan?” Fragte er erneut.
“Ich sagte doch, das ist meine Sache Georg.” Antwortete sie streng.
Georg blieb eine Weile beleidigt stehen.
Ina beruhigte sich und schloss einen Moment lang die Augen.
 
 
-Levi
Es war nun 3 Jahre her. Der Sommer hatte gerade angefangen und Levi war im Hauptquartier des Aufklärungstrupps, innerhalb von Mauer Maria, in seinem Büro. Er beschäftigte sich mit dem Serum. Ab und zu kamen Hange und Hannah, die ebenfalls daran arbeiteten, es her zu stellen.
Levi reiste nach und nach zu Boris, der nun Chefingenieur geworden war. Boris arbeitete mit der Elite und ein paar weiteren Soldaten am Luftschiff. Sie hatten eine Art und Weise gefunden, wie man die Technik aus Marley anders verwenden konnte. Ob es funktionierte, blieb abzuwarten. Die gesamten 3 Jahre arbeitete Boris daran.
Die Marley Soldaten und Bürger, die nach der Weinübergabe geblieben waren, durften nach und nach eingebürgert werden. In separaten Dörfern, nahe der Stationen von den Soldaten, konnten sie in Frieden leben und auch arbeiten. Waffen oder militärische Ausbildungen durften sie jedoch nicht absolvieren, da die Gefahr für Historia zu groß gewesen war, dass sie Marley doch noch treu waren.
 
 
An einem Morgen voller Sonnenschein und guter Laune in allen Städten, war Levi gerade auf dem Weg zu Boris, als er auf einen Boten der Mauer Garnison traf.
Levi war stets mit seinem Hengst oder Mira unterwegs. Diesen Morgen war es Mira, die er ritt.
“He! Hauptgefreiter! Wartet einen Moment!” Rief der Bote.
Levi stoppte Mira, da er den Boten bereits gesehen hatte.
“Was gibts? Ist es so wichtig?” Fragte er trocken und kühl.
Der Bote nickte. “Zum Glück sehe ich euch bereits hier. Es gibt Neuigkeiten von der Mauer Garnison.”
Levis Miene verfinsterte sich. “Ich habe diesen Idioten doch gezeigt, wie man Erens Maschine benutzt!”
Der Bote schüttelte schnell den Kopf. “Nein, ihr versteht nicht, es geht nicht um Titanen.”
“Dann spucks schon aus! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.” Sagte Levi wütend.
“Es geht um Marley, scheinbar erreichen uns die Luftschiffe. Es gibt Nachricht vom Hafen. Sie sind dabei, darüber hinweg zu fliegen! Bald werden sie hier sein!”
Levi ließ den Kopf sinken. “Du Nichtsnutz, warum sagst du das nicht gleich? Geh schon und informiere die Kommandantin! Schick mehr Boten los. Wir brauchen die 4 Armeen an der Südlichen Mauer! Schnell!”
Der Bote nickte und lief sofort weiter. Levi kehrte nicht um, sein Ziel war nach wie vor Boris und seine Truppe.
Dort angekommen, wurde er herzlich von den nichts ahnenden Soldaten begrüßt.
 
 
“Oh Hauptgefreiter! Schön euch zu sehen!” Rief Bernd aus einem Schiff heraus.
“Wo ist Boris?” Fragte Levi schnell. Es dauerte nicht lange, da steckte auch Boris seinen Kopf aus dem Maschinenraum hinaus.
“Ich bin hier, Hauptgefreiter! Was gibt es denn?” Rief Boris freundlich.
“Wie schnell seid ihr einsatzbereit, Boris?”
Boris sah Levi erstaunt an. “Einsatzbereit Levi?” Fragte er verwirrt.
“Die Schweine aus Marley sind schon am Hafen, also ja Boris. Wie schnell bekommst du den Metallhaufen in die Luft?”
Boris sah erschreckt zu Levi.
“Wie bitte? Sie sind schon am Hafen?” Bernd war entsetzt und sah Boris fragend an.
Boris sah hinauf. “Ich schätze, wir bewegen unseren Arsch und schaffen diesen Haufen Metall so schnell wie möglich nach Shiganshina?” Fragte er enttäuscht.
“Denkt dran, erst ab zu heben, wenn ich euch das Zeichen gebe. Ich erwarte euch auf der Stadtmauer. Beeilt euch gefälligst!” Rief Levi und drehte schnell ab, um Richtung Mauer zu reiten.
“Scheiße, passiert das wirklich?” Fragte Bernd ängstlich.
“Die blöde Kuh!” Boris ärgerte sich.
“Na ist doch wahr, erst heizt sie uns diesen Mist auf und geht dann sterben.”
“Sei schon still Boris, es reicht schon, dass der Hauptgefreite denkt, sie sei tot!”
Boris sah hinab zu Bernd. “Na, was glaubst du denn? Als ob sie die ganzen Jahre überlebt hat. Bei ihrem großen Mundwerk hat sie die Typen bestimmt am ersten Tag schon verärgert.”
Franz kam von hinten. “Jetzt hört auf mit dem Mist. Egal ob sie lebt oder nicht. Wir müssen da jetzt durch. Immerhin wussten wir dank ihr, dass dieser Tag kommen wird. Macht euch auf den Weg!”
Boris und Bernd nickten es ab und setzten sich mit den Maschinen in Bewegung.
 
 
Auf der Stadtmauer von Shiganshina angekommen, wurde Levi von Kommandant Pixie begrüßt. Einige Soldaten der Mauer Garnison wurden ihm zur Verfügung gestellt.
“Sieht so aus, als würdet ihr doch wieder ein Truppführer werden, was?” Fragte Pixie gut gelaunt.
“Wie könnt ihr so fröhlich sein?” Levi war wütend.
“Wie könnte ich nicht? Endlich passiert hier mal etwas.” Er lächelte und sah Levi an. Dieser blickte finster hinauf und war noch immer genervt.
Von unten meldete sich Boris zu Wort. Er schickte eine grüne Rauchgranate in die Luft.
Die geforderte Armee versammelte sich ebenfalls hinter der Mauer. In den 3 Jahren wurden neue, versteckte Tore gebaut, durch die die Soldaten durch Shiganshina und die Mauer Maria in die Außenwelt gelangen konnten.
Levi sah nach hinten hinab und sah in der Ferne auch Hange kommen, sie brachte die Armee der neuen Frischlinge mit, sowie auch Eren, Mikasa und Armin.
“Nanu? Was ist denn da los?” Fragte Kommandant Pixie plötzlich.
Levi drehte sich um und sah in dieselbe Richtung wie der Kommandant.
“Es sieht ja fast aus, als würde da jemand herausfallen, oder?” Fragte Pixie, während er seine Hand an die Stirn hielt, um die Sonne aus zu blenden.
Levi sah ebenfalls genauer hin.
 

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