24 (Ina & Levi)

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Der Trupp ritt danach gemeinsam zurück, zur Mauer Maria. Sie mussten bestätigen, dass die Informationen aus dem Keller von Grisha echt waren. Sie hatten den Hafen gefunden. Das einzige, was unter Verschluss bleiben sollte, war die Spritze von Levi und das Notizbuch mit der Formel dafür.
An der Mauer warteten bereits Kanonen, die nach unten gerichtet waren. Sie schossen in regelmäßigen Abständen auf die Titanen, die stetig versuchten, ins Innere vorzudringen.
Hange und ihr Trupp halfen den Soldaten aus und schlachteten die Herde Titan ab, die gerade an der Mauer kratzte.
Die Mauer Garnison, von der Mauer Maria, zog den Trupp danach mitsamt ihrer Pferde hinauf auf die Mauer.
 
 
Oben angekommen wollten die Soldaten Hanges Trupp gerade festnehmen, als Kommandant Pixie sich zu erkennen gab.
“Na sowas, wen haben wir denn da? Kommandantin Hange Zoé? Wie ich hörte, hat ihr Ruf in den letzten Wochen ziemlich gelitten.”
Hange blickte den Kommandanten erfreut an. “Oh, zum Glück jemand vernünftiges! Kommandant Pixie, wir müssen umgehend zu Königin Historia! Wir haben..” Sie wurde unterbrochen.
“Sie will euch auch sehen. Euch alle.” Sagte der Kommandant und blickte durch die Gesichter des Trupps.
“Euer plötzliches Verschwinden hat ganz schön für Aufsehen gesorgt. Zu mal man herausgefunden hat, dass der Keller der Yeagers geöffnet wurde.”
Hange schluckte, doch Kommandant Pixie begann zu lachen.
“Ihr habt ja ganz schön Eier, euch an allen drei Mauern vorbei und an einen Hafen zu machen, von dem gar nicht sicher ist, ob er existiert!” Er lachte laut, dann drehte er sich zu den Soldaten, die ihm unterstellt waren.
“Genau deswegen meine Damen und Herren, nennt man diese Garnison dort, den Aufklärungstrupp. Sie haben die Eier, euch alle zu verarschen, um für Aufklärung zu sorgen.” Er lachte kurz und wandte sich wieder Hange zu. Sein Ton wurde schnell ernst. “Ich nehme an, dass ihr herausgefunden habt, ob es diesen Hafen tatsächlich gibt.” Er sah Hange eindringlich an. Sie nickte schnell.
“Wir haben Ergebnisse Kommandant, deswegen müssen wir auch zur Königin. Und zwar schnell!” Sagte Hange daraufhin, ebenfalls in einem ernsten Ton.
Pixie verstand und ließ sie gehen. Er organisierte ein Boot, welches direkt in die Mauer Sina zum Palast durchfahren sollte.
Auf dem Boot angekommen, konnte sich der Trupp von der Mission erholen.
“Sag mal Ina, was hat dir dieser Zekke überhaupt so lange erzählt?” Fragte Hannah ihre Kameradin. Sie hatten sich mit Bernd ganz nach vorn an die Reling gestellt und starrten hinab ins Wasser.
“Naja, er hat mir eigentlich nur erklärt, wo ich herkomme. Wirklich aufschlussreich ist es nicht gewesen.” 
Hannah sah auf. “Du lügst doch! Dafür warst du zu interessiert an seinem Leben!” Stellte Hannah fest. Bernd mischte sich schließlich auch mit ein.
“Vielleicht ist sie verknallt!” Sagte er scherzhaft. Ina hob kurz ihren Kopf und sah Bernd vorwurfsvoll an. “Das glaubst auch nur du Bernd! Ich glaube
nämlich, dass Ina gar keinen Mann braucht! Sie ist eine..” Hannah überlegte kurz. “Eine Ein-Frau-Armee!” Hannah sprang auf und machte Inas Bewegungen als Titanen nach. Bernd lachte herzlich darüber und auch Ina fuhr ein Lächeln aufs Gesicht. Dann sah Bernd, dass sich Levi näherte. Er schwang seinen Blick zu Ina, die noch an Hannahs Pantomime hing. Bernd stupste Ina leicht mit dem Ellenbogen an. Er deutete mit seinen Augen auf Levi.
Ina sah von Hannah ab und wandte ihren Blick zu Levi. Sie flüsterte Bernd zu.
“Schon gut, ich komm klar.” Bernd stand auf und ahmte mit Hannah weiterhin die Titanen nach. Beide entfernten sich unauffällig und ließen Ina mit Levi allein.
Levi trat vor zu ihr, doch sie hatte sich bereits wieder zum Wasser gewand. Schweigend standen sie nebeneinander.
“Was ist? Wolltet ihr etwas?” Fragte Ina ungeduldig. Levi sah sie wütend an, dann aber atmete er schwer.
“Ich bin nicht gut in sowas Becker.” Sagte er, während er auf das fließende Wasser herabblickte. Ina sah von ihm ab, ebenfalls zum Wasser.
“Es gibt also doch etwas, dass ihr nicht könnt?” Fragte sie.
Levi sein Gesicht verfinsterte sich, er sagte jedoch nichts.
“Ihr könnt froh sein, dass euch die Kommandantin nicht böse ist. Jeden anderen hätte sie dafür geköpft.”
Levi sah schnell auf wand sich mit seinen Augen um, zu Hange. Ina bemerkte das und drehte sich ebenfalls um. “Ist schon gut. Wenn das so ist, dann möchte ich nicht im Weg stehen. Verzeiht Truppführer.” Sagte Ina. Sie klang traurig dabei.
Ina stieß sich leicht von der Reling ab und wollte gehen, da streckte Levi seinen Arm aus und zog ihr das Tuch aus den Haaren. Schnell griff sich Ina in die fallenden Haare und drehte sich zurück.
“Weißt du, was das ist?” Fragte er leer. Ina trat heran und versuchte ihm das Tuch weg zu nehmen.
“Das ist mein Tuch, Becker. Und du trägst es in deinen Haaren. Es ist außerdem total verschmiert mit Blut. Ich hätte dafür auch jeden geköpft, wärst es nicht du.” Levi senkte seinen Arm, der für Ina sowieso nicht hoch genug gewachsen war. Sie sah ihn überrascht an, dann riss sie ihm das Tuch aus den Händen und trat vor an die Rehling. Sie rollte es auseinander.
“Die Sternschnuppe.” Sagte sie schnell, Levi sah das Tuch an. “Der Mond und, der kleine Stern da oben.”
Ina sah auf den kleinen Stern. “Warum habt ihr das dazu gemalt?”
Fragte Ina und sah Levi an. Er wand seinen Blick in den Himmel. Es begann bereits dunkel zu werden.
“Hast du das etwa vergessen?” Fragte er fast genervt.
Ina sah in den Himmel. Sie erinnerte sich an die Nacht, in der sie mit Levi auf dem Trainingsplatz gelegen hatte. “Wie könnte ich das vergessen? Das war der schönste Sternenhimmel, den ich seit langem gesehen habe.” Sagte sie und lächelte leicht.
“Ina..” Levi sah hinunter. Ina blickte ihn überrascht an.
“Ich weiß nicht was ich noch sagen soll. Ich bitte dich, verzeih mir.”
Ina wurde rot. Sie sah Levi an.
“Das sagtet ihr bereits an meinem Titan. Ihr wolltet gerade fortfahren als Zekke.. “ Sie machte eine Kurze Pause. “Was genau wolltet ihr noch sagen?”
Levi schreckte auf. Seine Augen suchten nach einer Ausrede, doch er fand keine. Levi raffte sich zusammen und hob seinen Kopf, um Ina zu sagen, was er am Tag zuvor nicht geschafft hatte.
“Ich wollte sagen, dass ich..”
“Hee Truppführer! Seht mal da vorne!” Schrie Franz plötzlich und rannte zwischen Ina und Levi. Er stürzte sich auf die Reling und sah nach vorn.
“Franz! Pass doch auf!” Sagte Ina, die durch ihn beinahe das Tuch verlor.
“Seht mal da vorn! Das ist doch Mauer Rose oder nicht?” Freute er sich.
Ina und Levi sahen nach vorn. “Wir sind zuhause.” sagte Ina leise.
Levi hörte ihren Satz und sah ebenfalls zur Mauer. Er musste seine Worte erneut schlucken und verließ die Reling.
 
 
Die nächsten 4 Tage fuhr das Boot beinahe ohne Rast weiter Richtung Palast. Ab und zu mussten Vorräte beschafft werden und die Passagiere durften einen Landgang absolvieren, danach ging es jedoch weiter.
 
 
Am 6ten Tag kam das Boot dann, in der Nähe des Palastes, zum stehen. Der Trupp wurde bereits erwartet. Ein neuer Kommandant der Militärpolizei stellte sich ihnen vor.
“Guten Tag, ihr müsst der Elite Trupp sein, um den sich hier alle die Mäuler zerreißen. Ich bin Kommandant Ellrich! Es ist schön euch kennen zu lernen!” Er trat vor und sah Hange freundlich an, die ihrem Trupp voraus mit Levi in der ersten Reihe stand.
Der Kommandant kam auf sie zu und nahm Hanges Hand. “Ihr müsst dann wohl die große Kommandantin Hange Zoé sein. Habe ich Recht?” Fragte er und küsste die Hand, die er hielt. Hange errötete leicht und nickte einfach. Der Kommandant beachtete Levi nicht weiter und drehte sich um.
“Folgt mir bitte, euer Wagen steht bereits bereit zur Abfahrt!” Seine Stimme klang höflich und zuvorkommend.
“Was für ein Schleimscheißer.” Sagte Levi etwas eifersüchtig und genervt, wie immer.
Hange hingegen freute sich. “Ach was, so nett wurde ich hier noch nie begrüßt. Die können ruhig mehr von der Sorte einstellen!” Levi verschränkte die Arme und sah seiner Kommandantin verständnislos hinterher.
Der Trupp folgte ihnen. 2 Kutschen standen bereit, um die Soldaten zu transportieren.
Es dauerte ein wenig, bis sie angekommen waren.
“Sagt mal Kommandant, wie kommt es, dass uns nicht Kommandant Marquard erwartet hat? Ist er nicht der zuständige Kommandant hier im Viertel?” Fragte Hange interessiert.
Kommandant Ellrich ließ den Kopf leicht fallen. “Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin ein Freund von Friedrich gewesen, doch es ergab sich, dass einige seiner Soldaten behaupteten.. Nunja, sie berichteten, dass sie ungerühmte Befehle von ihm erhalten hätten. Die ganze Sache flog auf, nachdem ihr hier wart, Truppführer. Die Soldaten bekamen durch euch den Mut, über diese Befehle zu sprechen. Sie fühlten sich alle nicht wohl dabei und wollten kein Unheil verbreiten. Anständige Soldaten sind es gewesen. Der Kommandant wurde daraufhin seines Amtes enthoben und muss nun in Mauer Maria Zwangsarbeiten verrichten.
Erstaunlicherweise befand er sich zu seiner Verurteilung bereits dort auf der Mauer und konnte direkt anfangen. Was für ein Zufall, nicht wahr?” Beendete der Kommandant seine Geschichte lächelnd.
Hange und Levi sahen sich an. “Ja, sie sagen es. Was für ein Zufall.”
 
 
Die Fahrt verlief weiterhin still. Am Palast angekommen führte man den Trupp zu einem großen Saal, in dem Königin Historia auf ihrem Thron saß und den Trupp bereits erwartete. Im Saal befanden sich viele Gäste von hohen Rängen und mit berühmten Namen. Der Trupp trat ahnungslos in 2er Reihen in den Saal ein. Hange und Levi gingen voran, gefolgt von Boris und Franz, Eren und Ina und schließlich auch Hannah, Bernd, Mikasa und Armin.
Sie traten den hell erleuchteten Saal entlang. Staunend über so ein großes Gebäude kamen sie vor der Königin an. Sie stellten sich in eine Reihe und knieten nieder.
Königin Historia stand auf und ließ die übrigen Gäste ebenfalls aufstehen.
Der Trupp legte den Soldatengruß an und sah zu Historia auf.
Sie begann zu reden.
“Soldaten, ihr seid heute hier, weil ihr das bisher unmögliche geschafft habt! Ihr wart außerhalb der Mauern und habt einen Einsatz durchgeführt, von dem wir alle bisher dachten, er sei unmöglich. Ihr alle seid eurem Schwur gerecht geworden und habt mit euren Herzen für die drei Mauern gekämpft. Wir verdanken euch außerdem, dass wir zum ersten mal ein Gebiet von den Titanen zurück erobern konnten! Ihr könnt stolz auf euch sein! Als Zeichen meiner und aller Anerkennung bekommt ihr alle Ehrenorden verliehen, die euren Rang und eure Taten auszeichnen!”
Hange und Levi sahen sich verwirrt an. Dennoch sprach niemand dagegen und alle ließen die Prozedur über sich ergehen.
Nachdem die Königin allen einen Orden verliehen hatte und die Zeremonie beendet war, wollte sie den Trupp unter 4 Augen sprechen.
Der Trupp wurde also in einen großen Raum mit einem reichlich gedeckten Tisch gebracht.
Hange und Levi betraten den Raum zuerst und setzten sich weiter vorn hin.
Nachdem sie beiseite gegangen waren kam auch der Rest hinein.
“Ist, ist das alles für uns?” Fragte Franz hungrig.
Hange stand hinter einem Stuhl und nickte, Levi saß bereits einen Stuhl weiter vorn neben Hange.
Boris lief hinter Franz hinein und entdeckte die Tafel ebenfalls.
“Geh mal zur Seite Franz!” Rief er und stürzte sich auf das Essen. Die anderen Soldaten taten es ihm gleich. Sie drängten sich durch die Tür und griffen, was ihnen gerade in die Finger fiel.
Hannah und Ina blieben kurz stehen. Sie sahen sich beide an, dann knurrte Hannahs Magen laut. Ina lächelte sie an und lief los, auch Hannah lief los und nahm sich etwas zu essen.
“Was für Schweine. Man sollte meinen, sie wohnen in einem Stall.” Sagte Levi angewidert. Er hatte sich nur einen Tee gemacht. Hange setzte sich neben ihn. Auch ihr lief das Wasser im Mund zusammen.
“Ach, lass sie doch. Es sieht ja zumindest lecker aus.” Levi hob seinen Kopf und sah zu Hange. Sie starrte auf ein gebratenes Hühnchen, welches man eher selten zu Gesicht bekam. In dem Moment, wie sie aufstehen wollte, hatten es Boris und Bernd ebenfalls entdeckt. Sie stürzten sich darauf und rissen es streitend auseinander. Sie aßen das Fleisch innerhalb von Sekunden vom Knochen.
Hange, die schon halb stand, setzte sich langsam wieder und war enttäuscht. “Ja, Schweine, das trifft es ziemlich gut.” Sagte sie beleidigt und sah in ihre Teetasse, die Levi für sie hergerichtet hatte.
Nachdem der Tisch geplündert und die Soldaten satt waren, setzten sich alle an einen Platz. Franz und Boris liefen an der Tafel auf. Gegenüber von Hange und Levi wollten sie Platz nehmen.
“Huh? Ist das euer Tee, Truppführer?” Fragte Franz erstaunt, als er den dampfenden Tee am Platz sah.
“Nein Franz, du sitzt eben nicht dort.” Sagte Levi.
“Ja aber, für wen..” Franz wurde von Hanges Ruf unterbrochen.
“Ina! Eren! Bitte kommt doch her!” Ina und Eren traten vor.
“Ina, setz dich zu dem Tee, Levi hat ihn gemacht. Möchtest du auch einen Eren?” Fragte Hange fröhlich. Ina sah verwundert hinab auf den Tee. Er war mit einem kleinen Keks verziert. Ina lächelte sanft und setzte sich.
Eren dankte die Frage von Hange ab und setzte sich neben Ina. Franz und Boris gingen beleidigt weiter nach hinten an die Tafel.
Es dauerte nicht lang, da betrat auch Historia den Saal. Die Soldaten standen auf und legten ihren Soldatengruß an.
Historia wurde von ihrer Kammerzofe begleitet, die zur Zeit hoch schwanger gewesen war.
“Bitte verzeiht meine Unpünktlichkeit. Meiner Zofe ging es nicht gut, doch sie wollte unbedingt dabei sein.” Sagte sie warm und sah sich im Saal um.
Historia senkte die Hand, als Zeichen, dass sich alle setzen durften.
“Oh! Wie ich sehe hattet ihr Hunger. Braucht ihr noch etwas?” Fragte sie Hange unauffällig. Hanges Magen knurrte weiterhin. “Nein danke, sie müssen jetzt durchhalten!” Sagte Hange streng.
Die Königin fuhr fort. “Also dann, sagt mir. Was habt ihr aufregendes gefunden?”
Hange lehnte sich vor. “Also Hoheit, wir haben Dokumente und Karten gefunden, die darauf hindeuten, dass wir, die Menschen innerhalb der Mauern, nur auf einer kleinen Insel leben. Klein im Vergleich zu dem, was sich außerhalb der Insel befindet. Dort soll es viele weitere Kontinente und Menschen geben. Und fortgeschrittene Technologie. Wir haben eine Karte gefunden, die die gesamte Insel zeigt und einen Hafen aufweist, der von den Bewohnern jenseits der Insel genutzt werden soll. Sie kommen mit großen Schiffen. Auf diesem Weg sollen wohl auch die Titanen hier ankommen.”
Historia hörte gespannt zu. “Und, habt ihr auch so ein Schiff gesehen, welches dort anlegt?” Fragte sie interessiert.
Hange schüttelte den Kopf.
“Nein Hoheit, leider nicht. Aber, wir haben in Shiganshina, bei Ina im Stall, einige weitaus interessantere Dinge gefunden!”
Historias Blick wanderte zu Ina.
“Wir fanden eine Fotografie. Das ist eine Art Gemälde, von echten Personen. Es basiert auf der Realität und sieht etwas aus, wie ein Porträt.”
Historia blickte ungläubig zu Hange.
“Ich weiß, dass es etwas absurd klingt. Aber es scheint, als wäre euer Vater ebenfalls darauf abgebildet. Das einzig irritierende an der Sache ist, dass diese Fotografie, von dem Land, fern von der Insel stammt. Sie nennen es Marley und die Insel auf der wir leben trägt den Namen Paradis.”
Historia wirkte überfordert und verwirrt.
“Moment, Moment, warum sollte in ihrem Stall eine Fotografie, wie ihr es nennt, von meinem Vater zu finden sein?” Fragte sie.
Ina ergriff das Wort.
“Weil ich auch ein Teil eurer Familie bin. Euer Vater, er ist. Also er war mein Onkel, damit seid ihr, Hoheit. Meine Cousine.”
Historia verlor ihre Farbe. Sie setzte sich einen Moment zurück in ihren Stuhl.
“Ist euch nicht wohl?” Fragte die Zofe und kam etwas näher. Sie sah krank aus und schien selbst Schmerzen zu haben.
“Ja, ja natürlich. Schone dich, hörst du!” Sagte sie schnell und setzte sich wieder aufrecht hin.
“Also, wollt ihr mir damit sagen, dass ich nicht die einzige bin, die einen Anspruch auf den Thron hat?”
Levi ließ überrascht seine Teetasse sinken. Der Saal war still. Alle Augen richteten sich auf Ina.
“Verzeiht, wenn ich euch unterbreche. Aber ich will keinen Anspruch auf den Thron. Ihr seid eine tolle Königin und das sollte auch so bleiben!” Sagte Ina und lächelte.
Historia schaute sie an und begann ebenfalls zu lächeln. “Wenn das so ist, dann habe ich nun doch noch eine Familie!” Sie lächelte und freute sich.
“Aber warte mal. Wenn du den Thron gar nicht willst. Dann doch sicher eine höhere Stellung als jetzt, oder?” Fragte Historia erwartungsvoll.
Ina sah sich im Saal um. Ihre Kameraden interessierten sich, nach Ina verzicht auf den Anspruch des Throns, herzlich wenig für die Unterhaltung. Sie alle alberten herum und ärgerten sich gegenseitig. Ina sah danach zu Levi und wieder auf ihren kleinen Keks. Sie lächelte und sagte zur Königin.
“Nein danke!”
Levi schoss ein Schluck Tee aus der Nase. Hange saß starr auf ihrem Stuhl und Historia bohrte sich kurz im Ohr.
“Was sagst du? Nein? Aber, wieso denn das?” Fragte sie verwundert.
Ina sah sich um. “Wisst ihr, ich habe schon alles. Ich habe einen Trupp, der gleichzeitig meine Familie ist. Und nun, durch euch, habe ich sogar eine Verbindung zu meinem Blut. Das alles ist mehr als genug!”
Historia sah sich um und setzte sich entspannt zurück. “Weißt du, du wärst gar nicht so eine schlechte Königin!” Stellte sie zufrieden fest. Dann lachte sie.
“Ich schätze mal, es liegt dir im Blut!” Sie lachte glücklich.
Dann krümmte sich die Zofe plötzlich vor Schmerzen.
Historia hörte auf zu lachen und sprang auf.
“Oh nein, meine Liebe! Setz dich doch nun endlich hin!” Sie begleitete ihre Zofe zu einem Stuhl.
Nachdem diese sich zurück gesetzt hatte, machte Historia einen besorgten Eindruck.
“Kann ich, euch um etwas bitten, Kommandantin?” Fragte Historia demütig.
Hange nickte aufrichtig. “Ich brauche jemanden, der ihr hilft.”
Hange sah zu der Zofe, die sich langsam wieder beruhigte.
“Aber natürlich Hoheit, was können wir tun?”
Historia legte sich kurz die Hände vors Gesicht.
“Sie kennt einen Heiler sagt sie. Er lebt in der Mauer Maria auf den Bergen. Dort oben könnte sie von ihm Medizin bekommen. Hier unten wachsen solche Bergkräuter nicht. Sie steht so kurz vor der Entbindung, dass ich ihn nicht mehr holen lassen kann. Jemand muss sie dort hoch begleiten und dafür sorgen, dass ihr nichts passiert und sie gesund wird.”
Hange sah Levi an. “Ich weiß, es ist nicht euer tägliches Aufgabengebiet, aber ich dachte, dass ich sie euch am ehesten anvertrauen kann.”
Hange senkte den Kopf.
“Ich weiß welche Berge ihr meint.” Warf Ina ein. Historia hob den Kopf.
“Sag, ist das wahr?” Fragte sie hoffnungsvoll. Ina nickte kurz.
“Ich habe ein Jahr allein in den Mauern verbracht, bevor Eren sie zurück erobert hat. Ich bin auf diesen Bergen gewesen. Sie sind wunderschön. Eine Kette von 3 Bergen erstreckt sich über eine weite Strecke.”
Historia hörte ihr gespannt zu.
“Genau das sind sie, dort oben muss sie hin. Sag mir Ina, würdest du es schaffen, sie dort hoch zu bringen?”
Ina starrte fest. Dann begann sie sicher zu nicken. “Aber sicher Hoheit! Das schaffe ich!”
“Nein.” Warf Levi ein.
Alle Augen richteten sich auf ihn. “Nein. Nicht allein. Ich werde euch 2 begleiten.”
Sagte er streng. Hange sagte dazu weiter nichts.
Historia freute sich. “Wunderbar! Dann bleibt Eren in eurer Obhut Kommandantin und Ina, du gehst mit Truppführer Levi! So sind die Titanen in besten Händen und ich muss mir um meine Kammerzofe keine Gedanken machen! Ich danke euch!”
Historia war mehr als zufrieden.

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