Hearts and Souls of AoT

23.1 (Ina & Levi)

“.. Wir sprangen aus den Fenstern des Gerichtsgebäudes. Alles lief super nach Plan. Wir hatten die 3D Manöver Geräte geladen und konnten schnell durch die Stadt gleiten. In die falsche Richtung versteht sich. Irgendwann sagte die Kommandantin, dass sich in der Nähe ein solches Quartier befindet, von dem uns Ella erzählt hatte. Wir sind also leise dorthin und haben uns vergewissert, dass niemand sonst dort gewesen war. Wir stürmten daraufhin hinein und suchten nach den Uniformen. Wir fanden einen Schrank mit Kleidung und neue Gasbehälter, dadurch dass wir bereits lange unterwegs gewesen waren, war uns das Gas fast ausgegangen. Also beschloss die Kommandantin, dass wir sie tauschen sollten.
Wir legten unsere Gas Flaschen ab und montierten die Neuen. Das hat allerdings zu lange gedauert. Die Soldaten, die uns verfolgten, trafen bereits im Quartier ein und durchsuchten es. Wir mussten schnell fliehen, damit nicht auffiel, dass wir eingebrochen waren. Unser Plan drohte zu scheitern. Einige Soldaten waren bereits auf dem Weg zu dem Raum, in dem wir uns befanden. Wir schafften es durch die Fenster hinaus, doch unsere Tarnung war damit aufgeflogen. Sie wussten, dass wir in ihren Uniformen unterwegs gewesen waren und sandten Soldaten aus, um jeden Militär Polizisten zu untersuchen. Eren und Ina sind bereits genauso bekannt wie die Kommandantin.” Franz machte eine kleine Pause. “Aber Franz, du bist doch Levis erster Mann, dich erkennt man doch auch!” Warf Boris ein. Franz hob den Kopf und sah ihn schuldbewusst an.
“Das hat die Kommandantin auch gesagt Boris. Ich konnte sie trotzdem überreden, dass sie mich auf die Mauer Sina lassen. Ich wusste, dass sich die Kommandantin nicht weit entfernen würde, doch dass die Soldaten auf der Mauer Sina mich tatsächlich erkennen würden, damit hatte ich nicht gerechnet.
Sie nahmen mich fest, woraufhin die Kommandantin aus ihrer Deckung trat und ebenfalls festgenommen wurde. Ina und Eren durften sich nicht verwandeln, da es zu viele Zivilisten in der Stadt gab. Also mussten sie sich fügen und wurden ebenfalls festgenommen. Sie brachten uns mit Booten bis zur Mauer Maria. Ina und Eren wurden kurz vor unserer Ankunft K.O. gesetzt, sodass sie sich nicht verwandeln konnten. Der Kommandant sagte, es sei nur eine Frage der Zeit, bis ihr alle auftaucht. Er hatte sich schon gedacht, dass Truppführer Levi seine Leute nicht einfach in den Tod stürzen lässt. Zum Glück hat er das auch nicht.”
“Wie könnte ich, ihr seid auch meine Freunde Franz.”
Franz hob seinen Kopf. Levi stand plötzlich hinter ihm. Er setzte sich neben Franz. Der Trupp sah Levi respektvoll zu, auch Hange setzte sich zum Trupp und legte ihre Papiere beiseite.
“Ihr seid schon ein verrückter Haufen. Wisst ihr, das ist genau das, was wir brauchen!” Sagte Hange fröhlich. Der Trupp war erfüllt von guter Laune und erzählte noch die halbe Nacht, sie lachten und hatten eine gute Zeit.
 
 
Am nächsten Morgen ging die Sonne am Horizont hell auf. Sie schien zwischen vielen weißen Wolken hindurch. Ina erwachte mit Hannah als erstes.
“Ina? Bist du wach?” Fragte Hannah leise, als sie sah, dass sich Ina bewegte.
Hannah kletterte aus Boris seinen Armen und ging zu ihrer Kameradin, sie setzten sich dem Sonnenaufgang entgegen.
“Hast du gut geschlafen?” Fragte Hannah fröhlich. Ina nickte und drehte sich kurz um.
“Keine Sorge, er schläft so fest, wie Boris.” Sagte Hannah.
Ina blickte zu ihr. “Hast du gehört, was er gestern gesagt hat?” Fragte Ina leise.
“Wir seien alle seine Freunde.” Sagte sie hinterher und sah zur aufgehenden Sonne.
Hannah lächelte und sah Ina hinterher. “Ich schätze mal, damit hat Franz nicht gerechnet.”
“Was meinst du? Dass der Truppführer weiß was Freunde sind, oder dass Franz einen hat?” Ina lachte, nach kurzer Bedenkzeit fing auch Hannah an zu lachen.
Boris regte sich langsam. Hannah hörte auf zu lachen und sah sich um.
“Oh nein, bleib doch liegen!” Sie stand auf und ging zu ihm.
Ina folgte ihr mit den Augen und sah noch ein Stück weiter, Levi war allerdings nicht mehr da.
Verwundert sah sich Ina um.
“Schon absurd die beiden.” Klang die raue Stimme hinter Ina. Ihr fuhr ein Schauer Gänsehaut über den Rücken. Levi setzte sich zu ihr.
“Truppführer, ich dachte ihr..” Levi unterbrach sie forsch.
“Du solltest aufhören nach zu denken.” Er sah in den Himmel. Die Sonne ging schnell auf.
“Es dauert nicht mehr lang, dann bricht der Winter an.” Sagte Ina nachdenklich.
Levi sah sie schweigend an. “Das erkennt man daran, dass die Sonne schneller auf und untergeht.” Sie sah Levi ebenfalls an.
Er hatte etwas in den Händen. Ina sah hinab, doch Levi zeigte es ihr nicht.
Er wollte gerade aufstehen, da zog sie sich ihr Tuch aus den Haaren. Levi stockte einen Moment.
Die Soldaten hinter ihnen schliefen noch. Auch Hannah war wieder eingenickt, nachdem sie sich zu Boris gelegt hatte.
Ina sah auf das Tuch. “Truppführer, hier steht..” Er unterbrach sie wieder und nahm ihr das Tuch aus der Hand. “Ich weiß was da steht. Vergiss es.” Sagte er kalt und öffnete seine Hand. In dieser lag das zweite Tuch, welches Ina mit einer Sternschnuppe bemalt hatte. Sie entfaltete es. Levi stand derweil auf und ging.
Ina blickte hinunter auf die Sternschnuppe.
Neben ihr waren plötzlich ein Mond und ein kleiner Stern zu sehen. Ina sah das Tuch einige Minuten an. Sie musste lächeln und rollte es letztendlich zusammen, um es in ihre Haare zu binden.
Als sie aufstand, hatte Levi bereits den gesamten Trupp aufgeweckt.
Sie räumten das Lager und suchten nach Verstecken, in denen sie auf die Schiffe warten konnten.
Oben auf der Mauer blieben Eren und Ina zurück. Sie sollten die Truppe vor kommenden Titanen oder einem Schiff warnen.
Es dauerte nicht lange, da sah Ina von weitem eine Wolke auf sie zukommen.
“He Eren, sag mal, siehst du das auch?” Eren trat heran und blickte in die Richtung, aus der eine Herde Titanen angerannt kam. Es war wieder eine Herde aus hunderten.
Ina wurde wütend, während Eren begann Alarm zu schlagen. Er schwang sich sofort von der Mauer herunter und warnte die anderen. Kurz darauf folgte ihm Ina.
“Das ist wieder er! Der Tier Titan. Er will uns alle vernichten. Diesmal lässt er uns nicht entkommen.” Sagte Ina, während sie schuldbewusst zu Boden sah. Der Trupp wurde ernst.
“Also dann, lasst uns verhindern, dass dieser Tier Titan erfolgreich ist!” Sagte Hange motiviert.
Ina schreckte auf.
“Was ist wenn..” Sie machte kurz Pause. “Was ist, wenn er Reiner und Berthold dabei hat?”
Hange und Levi sahen sich an. “Nun Ina, dafür haben wir gesorgt. Du und Eren, ihr kämpft erstmal so mit uns, damit wir genau das ausschließen können. Falls sie dabei sind und sie sich noch nicht verwandelt haben, dann können wir dem nur aus dem Weg gehen, wenn ihr das auch nicht tut. Verstanden?” Fragte Hange eindringlich.
Ina und Eren nickten und stimmten ihr zu. Ina saß mit Hannah auf einem Pferd. Gemeinsam ritt der Trupp der Herde entgegen. Bevor sie sie erreichten, stoppten sie in einem kleinen Rundel aus dichten Bäumen. Sie waren ein guter Anhaltspunkt für die 3D Manöver. Der Trupp setzte sich in die Bäume und ließ die Pferde wieder zurück zur Mauer laufen.
 
 
In den Bäumen sitzend wartete der Trupp darauf, dass die Titanen sie erreichten. Levi gab ein Zeichen, dann schwangen sie los. Die Herde wurde angeführt von mehreren Titanen der 3-6 Meter Klasse. Sie waren keine Abnormen und konnten schnell besiegt werden. Die Truppe war klein, doch sie waren ein starkes Team zusammen. Sie besiegten die erste Welle Titanen, als wären es Fliegen.
Nachdem auch die nächsten 2 Wellen erledigt waren, traf sich der Trupp in den Bäumen.
“Sie werden größer, Truppführer und sie werden mehr!” Rief Franz.
“Truppführer, keine Spur vom Tier Titan. In der Ferne, so wie hier nicht.”
Berichtete Bernd.
“Ich sehe auch Reiner und Berthold nicht. Eren, Ina. Ihr müsst euch verwandeln, jetzt!” Rief Hange, die als letzte in den Bäumen landete.
Ina verstummte und sah nachdenklich der Herde entgegen.
Eren freute sich und sprang direkt los, gefolgt von Mikasa und Armin. Eren verwandelte sich und kämpfte weiter. Ina und die anderen eilten ihnen zur Hilfe.
Jedoch verwandelte sich Ina nicht. Einige Zeit verging und die Titanen wurden größer. Es waren nun auch Abnorme dabei. Sie kämpften so gut es ging. Eren bekam viel ab, von denen, die größer waren als er.
Ina landete in einem Baum und setzte sich mit dem Rücken zum Stamm. Ihr gegenüber landete Hange. Auf den Seiten landeten Bernd und Hannah.
“Ina! Was ist los? Du musst dich verwandeln!” Rief Hange ihr streng zu. Ina sah auf zu ihr.
“Ich kann nicht, Kommandantin!” Sagte sie mit einem Zittern in der Stimme.
Levi landete neben Hange. “Was wird das hier? Wir verlieren unseren Arsch da draußen und ihr macht Teekränzchen?” Fragte er wütend.
Hange sah zu ihm. “Sie kann sich nicht verwandeln!”
Levi erschreckte. Er sah Ina an. Ein Knall erhellte die Luft, sodass sich alle nach Eren um sahen. “Ina! Verdammt, jetzt mach schon!” Forderte Levi.
Sie drehte sich wieder um. “Ich kann nicht! Meine Knochen verhärten sich! Ich kann sie nicht brechen!” Sagte sie schnell und Levi zögerte nicht. Er nahm seine Klingen und versuchte Ina eine Hand ab zu schlagen. Es klappte nicht. Stattdessen zerfiel seine Klinge in ihre Einzelteile. Levi schaffte es zwar, ihre Haut und das Fleisch zu zerteilen, doch die Knochen blieben ganz. Sie glitzerten leicht durch die Verhärtung.
Hange staunte und war sprachlos. Levi setzte eine neue Klinge an und war ebenfalls entsetzt.
“Was können wir sonst tun?” Fragte Hange nachdenklich.
Nach ein paar Gedankengängen fragte Levi.
“Du musst dir etwas brechen, oder?” Ina sah ihn fragend an und nickte.
“Egal was?” Fragte Levi erneut, während er aufstand. Ina nickte wieder.
“Ich schätze schon, ja.” Dann erhellte ein weiterer Knall die Luft.
Ina und der Rest drehten sich, um nach Eren zu sehen.
“Verzeih mir, Ina..” Sagte Levi leise, aber hörbar für Ina. Sie drehte sich schnell um und sah, wie Levi Hanges Kopf festhielt. Sie kniete vor ihm auf dem Ast. Er hob ihren Kopf zu sich hoch und küsste sie.
Ina traute ihren Augen nicht. Sie spürte etwas in ihrer Brust. Es zogen kleine Blitze auf, die direkt aus ihrem Brustkorb kamen.
Hannah sah alles mit an. “Ina nein! Nicht hier!” Schrie sie und schwang zu Ina. Sie schubste Ina aus dem kleinen Rundel Bäume heraus. Bernd, der ebenfalls alles mit ansah, schwang Ina hinterher. Hannah blieb noch einen kleinen Moment auf dem Ast stehen.
Levi löste sich von Hange, als er Hannah schreien hörte. Er wischte sich mit dem Ärmel seinen Mund ab. Hange blieb verschreckt und gerötet sitzen.
Levi sah erschreckt zu Hannah, die nun an Inas Stelle auf dem Stamm stand.
“Ihr Herz brechen? Ist das alles, was euch einfiel?” Fragte sie wütend.
Levi sah vom Stamm weiter und erblickte Inas Titan. Hange stand auf.
“Naja, immerhin hat es funktioniert, oder?” Fragte sie schuldbewusst.
Hannah klatschte sich die Hand an den Kopf.
“Das ist doch wohl nicht euer Ernst?" Sie ging wütend auf die beiden zu.
“Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass sie ihre Verhärtungen selbst machen kann? Und lösen kann sie sie auch. Es war doch eher so, dass sie sich nicht verwandeln wollte! Sie hätte es gekonnt, aber sie wollte nicht!”
Levi lief die Farbe aus dem Gesicht. 
Hannah schüttelte den Kopf. “Also echt, ihr wisst, wie man Menschen von einem weg drängt, Truppführer. Hoffentlich seid ihr jetzt glücklich!” Hannah war stinksauer und sprang Ina zur Hilfe.
Levi und Hange traten auf dem Ast näher, um nach dem Trupp zu sehen. Levi war noch immer kreidebleich. Sie sahen, wie Ina wütete. Irrational und wild zerschlug sie alles Leben um sich herum. Der Trupp hatte angefangen, sich von ihr zurückzuziehen. Es brannte um sie und Ina schlug immer weiter auf die kommenden Titanen ein.
Hange setzte eine Hand auf Levis Schulter. “Ich hoffe, dass sie dir vergibt. Du hättest das nicht tun dürfen.”
Levi senkte den Kopf und atmete schwer. “Bring das wieder in Ordnung, wenn sie damit fertig ist. Verstanden?”
Levi nickte ihr nach hinten zu. “Bitte verzeih Hange, ich habs verkackt. Das eben, das war nicht so gemeint.”
Hange lächelte kurz. “Ich weiß schon. Aber um sie musst du dich kümmern. Viel Glück dabei.”
Hange schwang los, um dem Trupp neue Anweisungen zu geben. Levi sah auf zu Ina und fasste sich ein Herz.