3.2 (Levi)

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“Nein Levi! Das geht nicht! Ihr müsst hier bleiben!” Levi lauschte dem Schrei seine ersten Mannes ruhig. Er stützte seinen Kopf dabei auf einer Hand an seinem Schreibtisch. Behutsam wählte er seine nächsten Worte.
“Ich verstehe deine Sorge, aber vom Nichts tun werden wir dieses Ungeziefer nicht los.” Levi stand von seinem Schreibtisch auf. “Wenn es nötig ist, ziehe ich allein los.” Seine Stimme wurde lauter.
Ina konnte sich nicht mehr halten. Ohne den Hintergrund dieses Gesprächs zu kennen, stürmte sie in den Raum. Die Jacke ließ sie dabei fallen, aber das war ihr egal. Sie nahm auf der Stelle ihren Soldatengruß ein und schrie los. “Truppführer! Bitte! Mein Jahrgang Frischlinge und ich stehen euch für jede erdenkliche Mission zur Verfügung!”
Levi blickte sie mit seiner leeren Miene an, während sein erster Mann, nach kurzer Schreckphase, anfing zu lachen.
“Untersteh dich sie aus zu lachen.” Zischte Levi. “Abtreten Soldat. Ich werde später mit dir weiter reden.” Der Soldat formte, wie Ina, den Soldatengruß, bevor er kehrt machte und den Raum verlies. Levi wandt sich Ina zu.
“Was soll das bitte werden? Nicht mal ich habe es geschafft am ersten Tag suspendiert zu werden!”
Ina war erschrocken. “Aber Truppführer ich..”
“Hab ich dir erlaubt zu reden?”
“Nein Truppführer.”
“Bist du wohl endlich still?” Levis Miene verfinsterte sich. Inas Augen wurden größer, als sie sah wie ernst es ihm war.
“Lauschen einer Besprechung deines Vorgesetzten und des Truppführers, ohne Erlaubnis eindringen in dessen Gemächer.”
Erst jetzt sah sich Ina im Zimmer genauer um. Ja, dort stand ein Schreibtisch, aber auch ein Kleiderschrank und in der rechten Ecke des Zimmers befand sich Levis Bett. Er schien wohl auch dort zu wohnen.
“Dazu kommt die unangemessene Kleidung in Gegenwart 2 männlicher Soldaten, beschmutzen des Raumes mit diesen, abstoßenden Stall-Stiefeln.” Er hielt kurz inne. “Soll ich..” Ina fasste sich ein Herz. Sie konnte diese Schmach nicht länger ertragen. “Verzeihen sie mir Truppführer. Das alles war sicher nicht meine Absicht. Ich wollte nur klarstellen, dass wir alle hinter euch stehen und niemand allein in dieses Grauen ziehen muss.” Sie öffnete ihre Augen nachdem sie gesprochen hatte. Levi hatte sich zum Fenster gewandt, welches sich hinter seinem Schreibtisch befand. Von dort konnte man direkt in den Speisesaal der Soldaten hinab schauen. Ina trat etwas näher und sah ihre Kameraden, die sich bereits zum Abendessen versammelt hatten. Sie entschloss sich, schnell weiter zu sprechen, diesmal etwas sanfter. “Seht dort unten. Sie sind meine Kameraden und wir sind alle bereit zu kämpfen und unsere Herzen zu opfern.” Sie wollte sich wieder in Rage reden, doch Levi unterbrach dies. Er drehte sich zu ihr, schaute zu Boden und hob Inas Jacke auf. “Das nennst du bereit?”
Ina errötete etwas, griff dann die Jacke in seinen Händen. “Nein Truppführer, sie ist nur..” “Zu klein, schon klar. Das sieht jeder Blinde.” Levi zog die Jacke unsanft weg und legte sie auf seinen Schreibtisch. “FRANZ” Brüllte er. Aus dem Nichts stürmte der Soldat von eben herein und grüßte Levi mit dem Soldaten Gruß. “Bitte geh und besorg..” Levi sah Ina fragend an. “Becker, Ina Becker!” ergänzte sie ihn. “Besorg ihr bitte eine passende Jacke.” Der Soldat nickte und gab Ina ein Zeichen ihn zu begleiten. Ina ging schnell mit ihm.
Allein in seinem Zimmer sah Levi zu Boden bevor er sich setzte. “Na toll, jetzt muss ich den Raum nochmal putzen. Was für ein Scheiß.” Trotz dieser Ironie in seiner schlechten Laune empfand er zum ersten mal seit langer Zeit ein Gefühl, dass er fast vergessen hatte. Empathie. 

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