Die Verhandlung ging zu Ende und Ina löste auch die Verhärtungen von Annie und Peak. Annie wurde von Armin aufgefangen. Ina stützte Peak unter den Armen, während sie versuchte, allein zu stehen. Die Gäste der Verhandlung blieben alle, bis auf die Soldaten aus Marley. Sie zogen mit dem Präsidenten schnellstmöglich ab.
Andá hatte offenbar viel mit Hange zu besprechen. Sie hingen noch den ganzen Resttag zusammen. Die Türen vom Saal öffneten sich, damit die Gäste den Saal verlassen konnten.
Herein stürmen wollten Franz, Bernd und Georg. Sie wurden vom herauslaufenden Trupp und Präsidenten von Marley empfangen. Levi beobachtete die Szene von seinem Standpunkt aus. Er stand noch immer an der Wand des Saals.
“Georg?” Fragte Proco aus dem Arm seines Bruders. Georg war still. Er trug nun die Uniform des Aufklärungstrupps und blieb stehen. “So ist das also, ich dachte schon, sie hat dich wenigstens zerquetscht, du Wurm. Weißt du überhaupt, wie es ist, wenn man Kinder töten muss?”
Levi wurde hellhörig und sah zu Georg, welcher mit den Tränen kämpfte.
“War es das Wert, Soldat? Jedenfalls passt du hier gut rein, Dämonen wie du meine ich, gehören zu ihnen!” Der Präsident lachte und trat an Georg vorbei.
Franz und Bernd wollten wissen, was er meinte, doch Georg schickte sie weg und schwieg. Er blieb stehen und trat nicht weiter in den Saal ein. Levi wurde überrannt von Franz.
“Hauptgefreiter! Wie ist es gelaufen? Haben wir jetzt Krieg? Ist Frieden? Dürfen wir endlich ausruhen?” Fragte er ohne Punkt und Komma.
Levi verdrehte die Augen und wartete, bis Franz doch endlich still war.
“Sieht das hier etwa so aus, als hätten wir Krieg Franz?” Fragte Levi genervt. Franz sah sich um und entdeckte die Kommandantin mit den fremden Landesoberhäuptern.
“Das, sieht nicht wirklich so aus, Hauptgefreiter. Aber, wo ist denn..” Er suchte nach Ina, die bereits von Bernd gefunden wurde.
“Bernd, warte, du kannst sie nicht einfach mitnehmen!” Rief sie, während Bernd mit Annie auf dem Arm davon lief. Ina gab Peak an Eren ab und lief ihm hinterher. Armin tat das gleiche. Franz begann zu lachen und verfolgte sie ebenfalls. Levi stieß sich von der Wand und ging zu Hange. Er hatte Interesse an dem Gespräch zwischen ihr und der Präsidentin Andá.
Nach all den langen Gesprächen über Politik und Wirtschaft, wurden die Gäste von Paradis zu Gasthäusern gebracht. Sie durften dort die nächsten Tage verweilen, bis sie den Rücktritt antreten sollten.
Beim Abendessen versammelte sich der Elite Trupp, zu dem Georg, dank Hange, nun auch gehörte. Sie speisten gemeinsam mit dem General, der auf die Abreise der Gäste wartete, bevor er sich wieder zurückziehen wollte. Er setzte die Elite davon in Kenntnis, dass Historia, die noch niemand zu Gesicht bekommen hatte, sich in den Norden zurückgezogen hatte. Alles, weil sie mit ihrem Erben schwanger war und keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte.
Der Trupp hatte Verständnis und freute sich bereits darauf, ihr Kind kennen zu lernen, wenn es soweit war.
Später in Inas Zimmer, hatte sie bereits das Tuch abgelegt und wieder an den Spiegel gehängt, als es an der offenen Zimmertür klopfte.
Ina lächelte. “Ich sagte euch doch, dass mir nichts passiert, selbst wenn sie offen ist!”
Ina lächelte weiter und sah zur Tür, als sie keine Antwort bekam.
“Oh, du bist es!” Sagte sie beinahe erschreckt.
“Darf ich reinkommen?” Fragte Georg behutsam. Ina nickte.
“Wen hast du denn erwartet?” Fragte er direkt hinterher.
Ina zog das Jackett aus und hing es über Levis Tuch. “Ach, niemanden.” Nachdenklich sah sie zu Georg. Er achtete auf das Tuch, welches unter dem Kragen des Jacketts durch schimmerte.
“Ich verstehe. Tut mir leid Ina, ich glaube nicht das er…” Fing er zögerlich an.
Ina schüttelte den Kopf, wobei ihre Haare ins Gesicht fielen.
“Nein, schon gut! Ich hab wirklich nicht gedacht, dass.. Warum genau, warst du nochmal hier?” Fragte sie schnell, um ihre Enttäuschung zu verbergen.
Georg setzte sich auf den Boden. Ina sah ihm überrascht dabei zu, dann blickte er hinauf und lächelte verlegen. “Verzeih, eine Angewohnheit. Ich schätze, das Gefängnis hat Spuren hinterlassen.” Sagte er und ließ sich von Ina hochziehen, die ebenfalls lachen musste.
“Du solltest dich wirklich um die Strähnen da kümmern, es kann doch nicht sein, dass du immer diese Dinger benutzen musst!” Stellte Georg fest, kurz bevor er das Fenster entdeckte, indem Ina und Levi immer saßen.
“Ach, was weißt du schon?” Fragte sie und warf Georg ein Kissen in den Rücken. Er lachte und warf es zurück. “Ich sehe sie doch in deinem Gesicht!”
Ina nahm das Tuch und band es sich zurück in die Haare. Sie konnte wieder vernünftig sehen und hob das Kissen auf.
“Wehe, du lässt es da rausfallen, Georg! Dieses Kissen kannst du im Leben nicht bezahlen!” Rief Ina, bevor sie das Kissen zu ihm warf.
“Na, wenn du besser siehst, wo du hin wirfst, werde ich es schon fangen!” Sagte er und lächelte. Dann drehte er sich zum Fenster und hielt das Kissen heraus.
“Du meinst, etwa hier runter?” Fragte er. Ina kam so schnell sie konnte zum Fenster und wollte das Kissen greifen, doch Georg, der wesentlich größer war, hielt es so weit aus dem Fenster heraus, dass sie nicht ran kam.
“Georg! Was soll das? Gib schon her!” Forderte sie, während sie begann, seinen Spaß dahinter zu verstehen. Ina streckte sich und versuchte an das Kissen heranzukommen. Beide kletterten nach und nach höher auf den Rahmen des Fensters und versuchten den anderen vom Kissen weg zu drängen. Gerade, als Ina zu fallen drohte, schwang Georg das Kissen um sie herum und drückte Ina mit dem Rücken an das Kissen. Es war nun zwischen dem Fensterrahmen und Inas Rücken geklemmt. Seine Arme schlossen Ina ein, sodass sie nicht runter klettern konnte. An den Rahmen gelehnt, sah Georg hinab in Inas Augen. Sie erschreckte und wandte ihren Blick nach oben zu Georg.
“Georg, was..?” Fing sie an. Er drückte einen Finger auf ihre Lippen. “Nicht reden, Ina.”
Kurz verweilte er so, dann ließ er den Finger sinken und kam Ina näher.
Unwissend, dass Levi bereits eine halbe Ewigkeit an der Tür stand, wurde Ina die Situation unangenehm.
Levi trat kurz ein und sah, was sich im Rahmen des Fensters abspielte. Daraufhin beschloss er zu gehen und die beiden allein zu lassen. Er schloss dabei leise die Tür hinter sich.
Ina, die immer noch von Georgs Arm gefangen gehalten wurde, hielt ihn mit einer Handbewegung davon ab, sein Vorhaben zu beenden. Sie drückte ihre Handfläche leicht gegen seinen Brustkorb und senkte den Kopf.
“Georg nicht.” Sagte sie leise. Er stoppte kurz vor ihr und wartete auf eine Reaktion. Mit der zweiten Hand zog sich Ina die Kette aus der Bluse.
“Ich kann das nicht Georg.” Sagte sie und hob ihren Kopf.
Georg ließ seine Stirn an ihre prallen und starrte auf den Ring. “Du glaubst da wirklich dran, oder?” Fragte er traurig und enttäuscht.
“Ina, bitte wach auf. Er wird niemals wieder eine Familie haben wollen.” Sagte Georg ruhig und gefühlvoll. Ina schüttelte den Kopf. Sie ließ die Hand von seinem Brustkorb sinken. “Du irrst dich Georg. Ich spüre, dass er es sich wünscht, nur nicht weiß, wie.” Sprach sie zaghaft, bevor sie wieder hinauf in Georgs Augen schaute. “Verzeih mir, aber, ich kann das wirklich nicht.”
Georg hob seinen Kopf und sah aus dem Fenster, dann ließ er den Arm mit dem Kissen sinken und gab Ina frei. “Ich schätze, dann werde ich wohl noch etwas warten müssen.” Sagte er und lächelte. Ina sah ihm besorgt hinterher.
Georg bemerkte ihren trauernden Blick und drückte ihr das Kissen aufs Gesicht.
“He, jetzt hab bloß kein Mitleid! Ich schneide dir sonst irgendwas ab! Versprochen!” Georg lachte. Auch Ina lachte, nachdem sie sich das Kissen vom Kopf gezogen hatte.
Nach einer Weile, die sie auf dem Fensterbrett saßen, fragte Georg. “Was hast du jetzt vor? Wo Marley abgezogen ist. Was ist dein Plan, nachdem ihr die Titanen ausgerottet habt?” Ina sah zu ihm. Sie rückte ein Stück näher.
“Ich möchte meine Zeit mit euch allen verbringen. Die ganze Zeit möchte ich mit meiner Familie verbringen. Vielleicht sogar..” Ina zögerte, sie fühlte erneut nach dem Ring.
Georg grinste. “Dabei kann ich dir nicht helfen. Gott weiß, was in ihm vorgeht. Ich habe noch nie jemanden wie ihn gesehen, Ina.”
Sie lächelte. “Vielleicht, ist es gar nicht so kompliziert. Weißt du was? Ich mache ihm ein Geschenk!” Sagte sie motiviert. Georg setzte sich auf und sah Ina fragend an.
“Ich habe einen schönen Laden gesehen, als wir das erste mal hier durch die Stadt gefahren sind. Ich kaufe ihn später und mache einen Teeladen daraus. Der ist dann für den Hauptgefreiten!” Sagte sie überzeugt von der Idee. Georgs Gesicht verzog sich. “Wie kommst du denn darauf?” Fragte er leicht belustigt.
Ina lächelte. “Das ist egal, ich glaube, das ist genau das Richtige!” Freute sie sich. Georg sah nachdenklich aus dem Fenster.
“Wo willst du das ganze Geld dafür auftreiben? Verdient ein Soldat bei euch so gut?” Fragte er erstaunt. Ina schüttelte den Kopf. “Nein, wo denkst du hin? Unser Lohn ist es, wenn wir lebendig wiederkommen!" Beide lachten. Sie schmiedeten einen Plan, wie man am schnellsten Geld für eine solche Immobilie sammeln konnte.
Georg wollte ihr helfen. Er erzählte, dass die Marley Soldaten seine Familie getötet hatten und er jetzt niemanden mehr hatte, für den er es sonst tun könnte. Geschockt und voller Trauer nahm Ina das Angebot gezwungener Maßen an. Den Rest der Nacht saßen die beiden in einer Decke am Fenster und redeten, bis sie einschliefen.
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Hearts and Souls of AoT
FanfictionEine völlig neue Attack on Titan Geschichte. Erlebt AoT völlig neu! Mit neuen Hintergründen, neuen Charakteren und neuen Missionen. Die ursprünglichen Charaktere, sowie andere Inhalte sind geschützt und weiterhin das Eigentum von Isayama! Dennoch...